Scherbe zu bestimmen

Begonnen von Phosgen, 24. März 2015, 20:26:29

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Phosgen

Hallo zusammen,

hier eine Randscherbe wie ich meine, die ich gestern auf einem Maulwürfshügel trapiert gefunden habe.
Fundort Fussweg zu einer abgegangenen Burg nahe des Albtraufs (Baden-Württemberg), Lkr. Reutlingen.

Ist es Tand oder wirklich das wofür ich es halte?


Grüße  :winke:
Phosg3n



Phosgen

Kann einer der Experten, auch wenn nur vage, eine Einschätzung zur Zeitstellung und Art der Keramik abgeben.

Grüße :winke:
Phosgen

thovalo

#2


Ich versuche das, obschon ich in einem anderen Bundesland lebe!

Zuvor: das gilbliche Licht verfälscht den farblichen Aspekt, die Ansichten sind recht fern gehalten und das vollkommen unscharfe Bild des Profils ist kaum informativ was die Machart des Scherbens angeht.

Ich kenne den Produktionsstand und die Dauer der angewendeten Verfahren und Randformen in Deiner Region nicht.
Das ist immer "Expertenwissen" der Leute vor Ort.

Daher mein EINDRUCK:
anscheinend reduziert und hart gebrannte Irdenware.
Das erinnert mich in der Randbildung an eine Art "Dornrand".

Zu einer genaueren datierenden Einschätzung reichen die Bilder leider nicht!
Das könnte hohes Mittelalter ..... 13./14. Jh. sein.

Zweifelsohne aber ist das ein Überrest schlichten und schnell verbrauchten Alltagsgeschirrs, das mit der Burg nicht unbedingt etwas zu tun gehabt haben muss. sowas gehört zum allgemeinen Scherbenschleier und ging später auch mit Erdaufträgen oder auf Wegführungen in den Boden.


lG Thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Phosgen

Hallo Thomas,

danke für die erste Einschätzung meines Fundes. Experten vor Ort gibt es natürlich auch in meiner Gegend,  sogar direkt vor der Haustür --> Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Tübingen.
Zum Einen wollte ich nur eine erste Einschätzung von jemandem der sich bei Scherben auskennt, zum Anderen weiß ich nicht ob man so einfach in einem Institut aufschlagen kann.
Da ich noch recht "grün hinter den Ohren" bin was das generelle melden von Funden dieser Art angeht, muss ich gleich nach der Vorgehensweise fragen.
Wann melde ich einen Fund, bereits schon bei Verdacht?
Ist Meldung formlos, abgesehen von den Angaben zum Fundort?

Grüße
Phosgen

P.S.  an der Bildqualität werde ich noch arbeiten :schaem:

thovalo

Zitat von: Phosgen in 26. März 2015, 12:40:17
Hallo Thomas,

danke für die erste Einschätzung meines Fundes. Experten vor Ort gibt es natürlich auch in meiner Gegend,  sogar direkt vor der Haustür --> Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Tübingen.
Zum Einen wollte ich nur eine erste Einschätzung von jemandem der sich bei Scherben auskennt, zum Anderen weiß ich nicht ob man so einfach in einem Institut aufschlagen kann.
Da ich noch recht "grün hinter den Ohren" bin was das generelle melden von Funden dieser Art angeht, muss ich gleich nach der Vorgehensweise fragen.
Wann melde ich einen Fund, bereits schon bei Verdacht?
Ist Meldung formlos, abgesehen von den Angaben zum Fundort?

Grüße
Phosgen

P.S.  an der Bildqualität werde ich noch arbeiten :schaem:


Das ist so die Frage ...... für einen einzigen Randbeleg einer Alltagskeramik dort hin zu steuern finde ich aufwändig, aber wenn Du es wissen willst, dass mach das!

Solch ein Einzelfundbeleg von der Oberfläche überliefert leider noch keine sichere Aussage oder einen Bezug zum Ort ..... schau doch idealer weise über einen längeren Zeitraum ob sich dort Keramik etwa gleicher Zeitstellung konzentriert und nehme dann diese Aufsammlung vom Ort mit. Ich denke das stößt dann als ein "Fundspektrum" auch eher auf angemessenes Interesse!


lG Thomas    :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Guten Morgen,

nachdem Thomas das Eis gebrochen hat, traue ich mich auch.  :zwinker:

Solche Ränder, (Dornränder) mit teilweise starken Überlappungen, kenne ich hier im nahen Vogelsberg bis in das 16. Jahrhundert.

Eventuell besorgst du dir eine Mail Adresse des Institutes oder des zuständigen Archäologen und machst eine Anfrage mit guten Bildern.

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Phosgen

Hallo Levante,

kommenden Montag muss ich sowieso in Esslingen vorsprechen und dort werde ich einfach gezielt nach derartigen Kontakten fragen.
Evtl. ergibt sich auch etwas über einen Bekannten an der Tübinger Uni, der wiederum jemand kennt der wohl am Institut für Ur- und Frühgeschichte arbeitet.

Grüße  :winke:
Phosg3n