Randscherben vom Pfeilspitzenacker

Begonnen von Silex, 04. Mai 2008, 21:21:53

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Silex

Wieder einmal hab ich mich  an diese Nordflanke  unseres  dominanten Heimatgipfels rangetastet.
Der Landwirt hatte ja  vor vielen Jahren einen "ringförmigen" Wall und einen Waldriegel wegplaniert...so dass ihm jetzt der Humus  den Steilhang hinuntergeschwemmt wird.
Jetzt hat er entlang des oberen Weges   und im Acker selbst 60 cm tiefe Rinnen eingeackert um das Wasser seitlich aus dem Hang zu leiten.
Aus diesen Rinnen stammen folgende Scherblein. Es hatte nicht geregnet und der Mist war noch relativ "gschmackig"... der Nebel gab aber optimale  Sicht auf verzierte Keramik. Bei Sonne hätte man da null Chancen
Mit Sicherheit datierbar ist mir nur das rillenverzierte Feinkeramikwandstück mit Ansätzen von punktgefüllten hängenden Dreiecken. Es müsste sich um ein frühbronzezeitliches Fragment handeln.
Die gröbere Ware stell ich mal so rein.
Vielleicht hat jemand Ähnliches schon gefunden.
Das Spektrum könnte vom Neolithikum bis in die LaTénezeit reichen....so die bisherigen Auswertungen des LfD
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

LITHOS

Hallo Edi,
Bei der groben Quarzmagerung würde ich es hier für bronze-/eisenztl. halten. Punkt- oder keilstichgefüllte Dreiecke gab es auch noch später. Aber verbindlich äußere ich dazu nicht, weißt ja wieso.
Schönen Abend! :winke:

Silex

Danke Lithos!!!
Verbindliches gibts wirklich nur sehr selten....aber ein paar Typen kann ich (wenn die Archäologen Recht haben)
einordnen...aber eben sehr wenige....
Von Dir weiß ich schon lange  dass Du Etliches an Keramiktypen "draufhast" und dann  immer auch "Recht" hast.
(Mein Kreisarchäologe würde solche Sachen gar nicht mitnehmen....der hat ein paar Stellen...verschleppte Grabhügel z.B.  und da kommen wirklich große Dinger raus...die wirklich was hermachen.. )
Hier gibts noch viele andere Interessierte und Fachleute für bestimmte Keramikgattungen...deshalb stell ich einfach unbedarft einfach weiter meine Schrottkeramik rein...denn die Bilder sind dann da und können irgendwo  vielleicht ein Aha-Erlebnis ermöglichen.
das Problem bei diesem Berg ist : Da war meiner  Meinung nach was GROSSES  metallzeitliches auf dem Gipfelplateau (ein vermutlicher Großgrabhügel thront weithin sichtbar und unangetrichtert). Aber dort ist die Keramik im steinigsten Millieu zerschrundet und verrollt und jede Augensuche sinnlos ....der Altweg dahin führt an dieser Fundstelle vorbei (Bronzesichelfragment hatte ich hier auch schon).
Drum taste ich mich langsam hügelan.
Die punktgefüllten Dreiecke hatte ich schon bei HA- und UK-Fundstellen...aber in Verbindung mit diesen tiefen Rillen welche die dünne Keramikwand fast bis auf einen Millimeter herabschwächen sind die  bei uns in die FBZ fast regelhaft datierbar.
Ich weiß dass Du nicht gerne vermutest....aber manchmal hilft "es" auch  sehr weiter....
Mehr kann man sowieso nicht und die Spezialisten sind noch ärmer dran.....
Auf jeden Fall bin ich froh wenn  man nicht ins Leere dümpelt und jemand seine Einschätzung zu Funden beiträgt.
Die nächste Fundstücke werden  auf sich warten lassen....
Bis bald Lithos    und schreib auch weiterhin was Du vermutest und vor Allem weißt.

Edi


Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.