Noch ne´Scherbe

Begonnen von Grafino, 16. Juni 2011, 19:28:48

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Grafino


Ich habe auch ein interessantes Fragment einer Siegburger Schnelle :winke:
Spannend finde ich hier, dass das Wappen von Jülich-Kleve-Berg neben dem Wappen
vom Erzbistum Köln angebracht ist.
Hier herrschte seinerzeit ein Dauerkonflikt.
Unter dem Kölner Wappen gekennzeichnet mit L.W
Wer sich hinter diesen Buchstaben verbirgt ist - meinem Kenntnisstand nach - noch nicht bestimmt.
Gruß
Guido

thovalo

#1
Das sind Auflagen in hoher handwerklicher Kunstfertigkeit und Qualität!  :glotz:
Da konnte sich Jemand nicht so ganz zwischen den "Hoheiten" entscheiden!?
Gab es ggf. einen Kandidaten für das Amt des Erzbischofs aus dem Haus Berg in dieser Zeit?
Würde durchaus auch gereicht haben, wenn Jemand Lehen aus diesen beiden Hoheitsgebieten empfangen hätte!

Das Signet "LW" ist tatsächlich bis Heute nicht aufgelöst und auch nicht die Frage ob es sich um das Kürzel des Modelschneiders, den Töpfermeisters oder des bestellenden Händlers, also des Auftraggebers der Waren gehandelt hat!

glG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Grafino


Wer suchet der findet:

Schnelle:
Drei Auflagen, die unten und oben durch drei Wulstringe begrenzt werden. Die Auflagen in ein unteres querrechtechiges
und ein hochrechteckiges Feld geteilt; in den unteren Feldern Wappen vom Erzbistum Kön, Jülich-Kleve-Berg und der Stadt Köln,
gehalten von Löwen, nackten Knaben bzw. Greifen, jeweils vor Landschaftshintergrund; in den oberen Feldern ein Rhombus, darin
unter Zeltdach antike Göttinen vor einer Landschaft:
Pallas Athene mit Helm und Speer, Juno mit einem Pfau sowie Venus mit Amor;
in den Randfeldern Blattschmuck und delphinartige Tiere mit Blattschwänzen.-
Bezeichnet unter dem Kölner Wappen LW

Merkwürdige Zusammenstellung der Auflagen.....
Gruß
Guido

thovalo

#3
Naja, das sind eben die Embleme der beiden herausragenden Territorialherrschaften mit der bedeutendsten mittelalterlichen Metropole des Mittelalters und frühen Neuzeit durchaus im Bunde. Nicht nur im Widerstreit, sondern auch in Einheit!

Das ist eine Form des Herkunftsbekenntnisses, das mit zentraler Herrschaft und zentraler Handelsmacht in Beziehung steht.

Diese Herrschafts- und Wirtschaftsregion grenzte sich so gegen die Herrscherzentren der Kaiser ab!


          denn: .............   "Collen eyn cron" et "VIVA COLONIA"


lG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Grafino


Das ist schlüssig.
Da hat sich " außenpolitisch " bis heute ja nicht viel geändert.
Vielen Dank
Guido

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.