noch ne Perle / 4.-5. Jh. n. Chr.

Begonnen von thovalo, 27. Februar 2011, 12:20:22

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thovalo

 :-)

Da hatte ich Gestern im strömenden Regen auf derselben Feldflur wie zuvor noch einmal richtig Schwein gehabt, denn diese Perle hat nur einen Durchmesser von 6 mm. Die Farbe ist "violett".

Diese Perle entspricht dem Typ


"Per 45.1

Perle aus durchscheinend rotem Glas; klein; kugelig oder flach scheibenförmig; ......
Spätrömischer Typ der Kombinationsgruppe A"

Siegmund, Frank: Merowingerzeit am Niederrhein. Die Frühmittelalterlichen Funde aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf und dem Kreis Heinsberg;LVR Rheinland; Habelt-Verlag 1998; S. 75

Anm.: die Beschreibung der Farbe als "rot" ist unglücklich gewählt. "Violett" oder "purpur" wären die zutreffenderen Bezeichnungen.
Die Perlenvarietät 45.1 ist nur an einem einigen Fundpunkt nachgewiesen und dort wohl auch hergestellt worden. Aufgrund des direkten räumlichen Bezugs des Fundpunktes der hier eingestellten Perle und weiterer direkter Beziehungen zu dem bislang einzigen bekannten Fund- und Produktionsort, ist diese Perle dieser Gruppe gesichert anzuschliessen.

Vom Fundpunkt stammt auch diese Perle:   http://www.sucherforum.de/index.php/topic,47835.0.html
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

mortarium

Ist der typ auch bei TEmpelmann-Maczynska verzeichnet??
Schönes Stück übrigens!!

thovalo

#2
 :-)

Leider kenne ich T.-M. nicht....... !
Ich habe hier nur die angegebene Literatur zur Verfügung!

Der Fundplatz selber macht mir langsam "Sorgen". Vor einigen Jahren fand ich auf der gleichen Stelle, auf der jetzt im Zeitraum einer Woche kurz hintereinander diese beiden Perlen aufgetreten sind, bereits die Hälfte einer beeindruckend großformatigen "Schichtaugenperle" aus opakem Glas.... deren typologische Ansprache habe ich leider "verbummelt" und der Fundbeleg ist bereits dem Fachamt übergeben und übertragen. Der Fundplatz ist erst 2004 entdeckt worden und ich bin insbesondere auch aufgrund der Keramikfunde dort bislang von der Lage zweier Hofesstellen ausgegangen. Doch sind bislang nur hier überhaupt Perlenfunde in stark unterschiedlichen Ausführungen aufgefallen, eine Fundgattung, die mir sonst im Bereich neu entdeckter fränkischer Plätze nie begegnet ist!

lG  thomas


Es gibt im Gelände von einem weiteren Siedlungspunkt noch Fundbelege einiger Polyederperlen aus blauem Glas von denen eine Ganze und eine halbe neu aufgetreten sind. Die anderen sind auch bereits im Fachamt gelandet.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Sprotte

Ich liebe Glasperlen.  :super:

Die angegebene Literatustelle lautet genau: Magdalena Tempelmann-Maczynska: Die Perlen der römischen Kaiserzeit und der frühen Phase der Völkerwanderungszeit im mitteleuropäischen Barbaricum. Römisch-Germanische Forschungen, Band 43. Philipp von Zaber, Mainz (1985).

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.