Neuzeitlicher Spinnwirtel vom Niederrhein

Begonnen von Steinsucher, 01. April 2019, 23:27:02

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Steinsucher

Hallo Forum,

inspiriert von der Vorstellung eines Spinnwirtels vom "Schwaben", stelle ich hier ein Exemplar vor, dass wohl in die Endphase der "Spinnwirtelära" gehört. Eigentlich ist das Thema recht spannend, da es sich um ein Standardwerkzeug handelte, über viele Jahrtausende gebraucht. Dieses dürfte 19. Jahrhundert sein ist aber jetzt ausgestorben (vielleicht sogar noch jünger?).

Dieses gute Stück stammt von einem Acker aus dem Rodebachtal bei Gillrath, Stadt Geilenkirchen. Es ist wohl sicher mit der Düngung - sprich Mist und alle darin enthaltenen Haushaltsabfälle - auf den Acker geraten. Eine Hofstelle war nie in der unmittelbaren Nähe. Im weiteren Umfeld gibt es - besser: gab es - große Tonvorkommen. Das Brennen von Ton war hier also kein Geheimnis. Es gibt heute noch fast so schöne Löcher wie vom Braunkohleabbau.

Zu den Details: Durchmesser ist 32 mm, Höhe ist 20 mm. Gewicht ist 14,37 g ( :-D ich hab jetzt eine Feinwaage).

Hoffe es gefällt.

Fritz


Wiesenläufer

Moin Fritz,

ein doppelkonischer Spinnwirtel. Zeitlich kann ich ihn nicht einordnen  :schaem: aber mir gefällt er.  :super:


Gruß

Gabi
Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Levante

Zitat von: Steinsucher in 01. April 2019, 23:27:02
Hallo Forum,

inspiriert von der Vorstellung eines Spinnwirtels vom "Schwaben", stelle ich hier ein Exemplar vor, dass wohl in die Endphase der "Spinnwirtelära" gehört. Eigentlich ist das Thema recht spannend, da es sich um ein Standardwerkzeug handelte, über viele Jahrtausende gebraucht. Dieses dürfte 19. Jahrhundert sein ist aber jetzt ausgestorben (vielleicht sogar noch jünger?).

Dieses gute Stück stammt von einem Acker aus dem Rodebachtal bei Gillrath, Stadt Geilenkirchen. Es ist wohl sicher mit der Düngung - sprich Mist und alle darin enthaltenen Haushaltsabfälle - auf den Acker geraten. Eine Hofstelle war nie in der unmittelbaren Nähe. Im weiteren Umfeld gibt es - besser: gab es - große Tonvorkommen. Das Brennen von Ton war hier also kein Geheimnis. Es gibt heute noch fast so schöne Löcher wie vom Braunkohleabbau.

Zu den Details: Durchmesser ist 32 mm, Höhe ist 20 mm. Gewicht ist 14,37 g ( :-D ich hab jetzt eine Feinwaage).

Hoffe es gefällt.

Fritz



Hi,

wie kommst du auf das 19. Jahrhundert? Eine typische Form des Spät-Mittelalters das Material passt auch. Wirtel in der Spätphase sind in der Regel aus Steinzeug und nicht aus einer hart begrannten Irdenware.


:winke:


Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

#3
Zitat von: Steinsucher in 01. April 2019, 23:27:02
Hallo Forum,

inspiriert von der Vorstellung eines Spinnwirtels vom "Schwaben", stelle ich hier ein Exemplar vor, dass wohl in die Endphase der "Spinnwirtelära" gehört. Eigentlich ist das Thema recht spannend, da es sich um ein Standardwerkzeug handelte, über viele Jahrtausende gebraucht. Dieses dürfte 19. Jahrhundert sein ist aber jetzt ausgestorben (vielleicht sogar noch jünger?).

Dieses gute Stück stammt von einem Acker aus dem Rodebachtal bei Gillrath, Stadt Geilenkirchen. Es ist wohl sicher mit der Düngung - sprich Mist und alle darin enthaltenen Haushaltsabfälle - auf den Acker geraten. Eine Hofstelle war nie in der unmittelbaren Nähe. Im weiteren Umfeld gibt es - besser: gab es - große Tonvorkommen. Das Brennen von Ton war hier also kein Geheimnis. Es gibt heute noch fast so schöne Löcher wie vom Braunkohleabbau.

Zu den Details: Durchmesser ist 32 mm, Höhe ist 20 mm. Gewicht ist 14,37 g ( :-D ich hab jetzt eine Feinwaage).

Hoffe es gefällt.

Fritz



Ein eindrucksvoller Fundbeleg. Was lässt Dich die spät formulierte Zeitstellung vermuten?

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Steinsucher

Hallo Forum, hallo Gabi, Levante und Thomas.

ich denke ich bin noch eine Antwort schuldig.

Seit ich das gute Stück 1986 aufgesammelt habe, habe ich es immer mal wieder vorgezeigt. Irgendwie war niemand so richtig interessiert daran. Meistens bekam ich die Antwort "Neuzeitlich".
Deshalb hat sich bei mir so ein Bauchgefühl entwickelt, dass es nicht so ganz alt sein könnte. Ich habe mich aber auch nie so richtig intensiv mit der Entwicklung der Keramik hier in der Gegend beschäftigt. Danke an Levante. Das hat etwas den Blick geklärt. Klar, Steinzeug war im 19. Jahrhundert schon längst bekannt. Das Material des Wirtels erinnert mehr an gebrannte Ziegel.

Danke für die Zuordnung, jetzt sehe ich das Teil anders. Hat aber auch vorher bei mir schon den schönen Sockel gehabt.

Fritz.