Neolithisches Gefäß, oder doch eher nicht?

Begonnen von Levante, 23. September 2010, 17:08:57

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Levante

Hallo,

dieses Gefäß hat ein Freund von mir auf einem Flohmarkt in Köln erstanden.

Ihn wurde gesagt, das Gefäß sei neolithisch, ist dies zu bestätigen?

Könnt ihr es eventuell einer gewissen Kultur zuordnen?

Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Harkonen

Hallo,
wenn Du mit deiner Cam etws näher ran gehen könntest, so das man das Tonmaterial detailierter betrachten könnte. Auf die Entfernung würde ich evtl. eher meinen der Kumpf ist nachgemacht und nachträglich geschwärzt. Nicht schlecht wäre auch eine Innenaufnahme des Gefässes.

Gruß
Harkonen

Levante

Hallo,

ich versuche mich mal um bessere Bilder zu kümmern, kann aber etwas dauern, da das Gefäß nicht bei mir herumsteht.  :zwinker:
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Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Harkonen

#4
Hallo,
danke für die neuen Fotos.
Was mich stört sind die hellen Flecken im Ton, wie wenn helles Material mit Russ oder ähnlichem auf Alt getrimmt wurde. Hiesige, neolithische Keramik sieht anders aus. Ich kenne kein vorgeschichtliches Tonstück mit weisslichem Untergrund, deshalb denke ich persönlich , dass sich ein Töpfer ausprobiert hat. Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Kumpf irgend woher aus dem Ausland eingeführt wurde.
Ich meine das dieses Gefäss auf Grund der Keramikfärbung und Struktur eine Fälschung ist.

Gruß
Harkonen

Levante

Hallo harkonen,

vielen Dank für deine Einschätzung.

Grüße

Patrick
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a.k.a. rentner

Wenn das helle Verkrustungen sein sollten, muss ich sagen, dass sie bei unseren mitteldeutschen neol. Keramikfunden häufig auftreten.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.........................
michi

li shang

Ich finde dieses Teil sieht noch relativ gut erhalten aus, wenn man mit anderen Vasen so vergleicht.

Levante

Hallo,

also 2 zu 1 für Original bisher?

Ich habe zwar 0 Ahnung, aber ich tendiere auch eher für ein Original, allein schon weil sich die Fälschung finanziell kaum lohnen würde.

Eines muss ich aber noch loswerden, ich schätze euren Meinungen sehr.  :zwinker:
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Harkonen

#9
Zitat von: a.k.a. rentner in 24. September 2010, 19:28:28
Wenn das helle Verkrustungen sein sollten, muss ich sagen, dass sie bei unseren mitteldeutschen neol. Keramikfunden häufig auftreten.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.........................
michi

Hallo Michi,
das sind keine hellen Verkrustungen!
Die schwarze Oberschicht scheint partiell abgeplatzt zu sein, als Folge dessen kommt das darunter liegende Weiss zum Vorschein.
Die Noppenform ist mir aus dem einheimischen Neolithikum (Oberbayern) in dieser Form auch nicht bekannt. Ausserdem macht eine gegenüberliegende Noppung auch keinen Sinn, wenn überhaupt vierer Noppen oder mehr aber nur zwei kenne ich auch nicht. Die Noppen hatten ja nicht ausschliesslich die Funktion den Pott leichter anzuheben sondern möglicherweise den Pott auch aufzuhängen. Was passiert mit nur zwei Noppen? Der Topf kippt um.
Der Pott ist mir an sich zu intensiv auf ALT getrimmt. Lasst doch bitte schön einmal gleich das erste Foto intensiv auf euch einwirken, studiert den Pott, es kommt ein ungutes Gefühl auf. Intuitiv kann man so etwas auch fühlen, meistens drügt der erste Eindruck nicht. Es ist aber auch selbstverständlich ein Unterschied das Stück live vor sich zu haben. Ein Tip noch von mir, ein Töpfer müsste auch sofort feststellen können ob das Stück alt oder neu ist. Im Museum könnens die Herrschaften dies sowieso. Spannend ist die Sache allemal.
Fälschung denke ich.

Gruß
Harkonen

Grafino

Hallo Gemeinde,

mmhh, für mich besteht eigentlich kein Zweifel daran das dieses Gefäß echt ist.
Der Scherben ist doch erkennbar grob gemagert schwarz mit Grafit - oder Quartzanteilen.
Ich war bei Ausgrabungen in Hessen dabei wo Gefäße der Rössener Kultur wenn mit Nuppen, dann stets nur mit zwei
gegenüberliegenden gefunden wurden. Zum Teil in Fragmenten auch sehr große Vorratsgefäße.
Das vorgestellte Gefäß ist für mich schlüssig ein Original.
Letztendlich hat Harkonen natürlich recht. Man muß so ein Gefäß selbst in den Händen halten.....
Gruß
Grafino

Harkonen

#11
Hallo Grafino,
im Neolithikum wurde nicht mit Graphit gemagert!!! Graphit wurde z.B. in der Unrenfelder/Latenezeit usw. verwendet.
Quarzit kam auch erst später zum Einsatz!!!
Im Neolithikum wurde primär organisch gemagert!!
Wie kommst Du also zu dem Urteil der Pott sei Neolithisch und als ein Original anzusehen, verstehe ich nicht.
Habe die Keramik nochmal eingehend mit meinen neolithischen Keramikfunden abgeglichen. Das gezeigte Stück ist deffinitiv eine Fälschung wie ich mir Eingangs schon dachte!!!

Gruß
Harkonen

Grafino

Hallo Harkonen,

da kennst du dich wohl besser aus. Dann ist es wohl eine - immerhin interessante -  Fälschung.
Levante: Vielleicht hast du ja die Gelegenheit das Ding mal in die Hand zu bekommen und berichtest uns.
Grüß
Grafino