Mal ne Frage

Begonnen von Tonscherbenfreak, 25. Oktober 2010, 21:52:01

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Tonscherbenfreak

Ich wasche gerade die Tonscherben vom Wochenende. Dabei ist mir aufgefallen, dass da immer mal wieder eine dabei ist, die abfärbt wie billige Wäsche. Meistens sind das sehr grobe rote, sicher ohne Scheibe gearbeitete Bruchstücke und das Wasser ist immer sofort ganz rot. Auf was deutet das hin, kommt das vom Brennen? Kann das bei der Datierung helfen?
Danke für Hinweise und viele Grüße

Harkonen

Zitat von: Tonscherbenfreak in 25. Oktober 2010, 21:52:01
Ich wasche gerade die Tonscherben vom Wochenende. Dabei ist mir aufgefallen, dass da immer mal wieder eine dabei ist, die abfärbt wie billige Wäsche. Meistens sind das sehr grobe rote, sicher ohne Scheibe gearbeitete Bruchstücke und das Wasser ist immer sofort ganz rot. Auf was deutet das hin, kommt das vom Brennen? Kann das bei der Datierung helfen?
Danke für Hinweise und viele Grüße
Hallo,
das könnte rote Bemalung sein.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist die Scherben nach dem Aufsammeln zwei drei Wochen im trocknen liegen zu lassen und erst dann abzuwaschen, dann bleibt die Farbe auch besser erhalten.
Wenn die Keramik rot abfärbt könnte es sich um Hallstattzeitliche Keramik handeln. Stell doch einfach ein Foto ein, dann wäre die Sache bedeutend einfacher zu besprechen.
Gruß
Harkonen

Tonscherbenfreak

Danke, mach ich am Mittwoch!
lG und schönen Feiertag

Auricular

...ohhhhhhhh Feiertag
:heul:
Haben wir hier in Bayern leider ned... :besorgt:

thovalo

 :-)

Das Lösen der vermeintlichen "Farbe" bzw. "Färbung" begründet sich zumeist durch die überwiegend schwache Brennweise urgeschichtlicher Gefäßbelege!

Die äußere Tonschicht wird zudem im Erdreich tief aufgeweicht und angelöst und nimmt dabei auch in entsprechenden Böden Eisenmineralpartikel mit auf ...  diese äußere Schicht wird im "ersten Waschgang" schon allein unter fließendem Wasser mit abgelöst und abgewaschen, sodass zunächst erstmal eine rote Brühe in den Ausguss entfleucht ........  

Urgeschichtliche Keramik mit Bemalung ist im proportionalen Verhältnis zur unbemalten derart selten, dass mit einem solchen Phänomen als häufigere Erfahrung eher weniger zu rechnen ist!  

LG  thomas     :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Tonscherbenfreak

Hier sind mal ein paar Bilder von dem abfärbenden Stück. Beim Waschen war dann noch ein weiteres dabei, aber viel kleiner.
Viele liebe Grüße
Susi :winke:

Harkonen

#6
Zitat von: thovalo in 26. Oktober 2010, 08:25:06
:-)

Das Lösen der vermeintlichen "Farbe" bzw. "Färbung" begründet sich zumeist durch die überwiegend schwache Brennweise urgeschichtlicher Gefäßbelege!

Die äußere Tonschicht wird zudem im Erdreich tief aufgeweicht und angelöst und nimmt dabei auch in entsprechenden Böden Eisenmineralpartikel mit auf ...  diese äußere Schicht wird im "ersten Waschgang" schon allein unter fließendem Wasser mit abgelöst und abgewaschen, sodass zunächst erstmal eine rote Brühe in den Ausguss entfleucht ........  

Urgeschichtliche Keramik mit Bemalung ist im proportionalen Verhältnis zur unbemalten derart selten, dass mit einem solchen Phänomen als häufigere Erfahrung eher weniger zu rechnen ist!   LG  thomas     :winke:
es kommt halt auch stets auf die Fundgegend an. Bei Euch ist die Keramik ja ohnehin in einem schlechteren Zustand als in Bayern.
Wenn ich so die hallstattzeitl. Scherben aus meiner Fundgegend ansehe ist diese sehr häufig rot eingefärbt bzw. auch rot und schwarz bemalen. Die Farbfestigkeit kann ich durch erstmaliges austrocknen nach dem Auffinden wieder herstellen.  :winke:

Gruß
Harkonen