mal ein ganzer

Begonnen von Leseratte, 10. Oktober 2016, 19:43:46

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Leseratte

Hallo zusammen,

dieses nette Schmuckstück habe ich gestern von meiner Nachbarin geschenkt bekommen. Sie meinte, ich steh doch auf so altes Gerümpel. Sie hat das Haus von ihrer Oma übernommen und will das alles nicht mehr haben. Jetzt steh ich doch etwas auf dem Schlauch. Bisher kenne ich diese typisch Almeröder Düppen nur als Scherben. Datierung laut H. G. Stephan Großalmerode, ein Zentrum... mit dem tiefen Daumenabdruck am Henkel 17./18. Jahrhundert. Der ist aber komplett ganz. Kann der wirklich so alt sein? Hier ist doch Patricks geschultes Auge nötig.  :schaem:

Liebe Grüße
Konni
Ich kenn mich nur in Almerode aus.

Levante

#1
Guten Abend Konni,

schön dich mal wieder zu lesen. :-D

Nö, ganz so alt ist der leider nicht, die die HGS anspricht sind vom Fuß und von der Glasur etwas abweichend. Bei dieser satten und homogenen Glasur würde ich eine Datierung vom späten 18. bis ins 19. Jahrhundert annehmen, hierzu passt ebenfalls der Fuß und die mit einem Form Holz angebrachten Riefen auf der Wandung.

Der ,,Daumenabdruck am Henkel" ist als Dateirungs-Merkmal leider nicht geeignet, da dieser über Jahrhunderte an den Pötten angebracht wurden.

Komischerweise gibt es von diesen Pötten noch relativ viele, meist jedoch mit einem kleinen Ausguss und einer schadhaften Glasur.

LG

Patrick

P.S. da wird noch so manches Schätzchen in den Haushalten der Almeröder Bürger schlummern. Z.B. in Dreihausen gibt es leider nur noch sehr wenig ganze Pötte, da diese über Jahre zum poltern genutzt wurden.





Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Leseratte

Hallihallo,

danke Dir. Ganz sehe ich hier immer nur die dickwandigen aus der Spätzeit. Davon gibt es noch jede Menge, aber die dünnen... Selbst 18. bzw. Anfang 19. Jh. finde ich noch beeindruckend, es war ja Gebrauchskeramik und nichts, was man sich in die Vitrine stellt. Und die wurde ja in der Regel benutzt bis sie kaputt war. Ich denke, später als Anfang 19. Jh. wird er nicht sein, da es um 1820 einen extremen Abgang in der Qualität der einfachen Geschirre gab. Diese qualitativ hochwertigen Keramiken gab es hier dann nicht mehr, nur noch Schrott mit schlechter Glasur. Selbst die Töpfereilehranstalt, die um 1820 hier vom Landgrafen eingerichtet wurde, hat da nichts gebracht. Also stopfe ich den Topf mal in die Zeit um 1800 und freue mich.

Da ich mich in mühseliger Kleinarbeit über die Mägen der Almeröder in ihre Herzen vorarbeite, hoffe ich, dass noch so manches Schätzchen aus den Kellern der Leute in meine Hände wandert.

Liebe Grüße
Konni
Ich kenn mich nur in Almerode aus.

StoneMan

Zitat von: Leseratte in 11. Oktober 2016, 09:30:03
...

Da ich mich in mühseliger Kleinarbeit über die Mägen der Almeröder in ihre Herzen vorarbeite, hoffe ich, dass noch so manches Schätzchen aus den Kellern der Leute in meine Hände wandert.

Liebe Grüße
Konni
Moin,

:super: "...über die Mägen", Du hast mir ein Schmunzeln geschenkt  :Danke2:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Levante

Zitat von: StoneMan in 11. Oktober 2016, 11:06:28
Moin,

:super: "...über die Mägen", Du hast mir ein Schmunzeln geschenkt  :Danke2:

Gruß

Jürgen

Nun sollte klar sein was Konni beruflich macht....,oder nicht.... :kopfkratz: :smoke:


Was macht unser Großalmerode Paper und wann ist die Vorstellung in Almerode mit Vortrag geplant? Unser Mess-Knecht hat ja schon wieder ein neues Projekt am Laufen, ich sage nur Vorgebirge.   :hilfe3:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Leseratte

Aber gerne doch. Ja, ich bin gerne Koch.

Ansonsten, mein Name ist Hase... Hab schon lange nichts mehr gehört und Vorgebirge, keine Ahnung.

Liebe Grüße
Konni
Ich kenn mich nur in Almerode aus.