Wusstet ihr dass die sogenannte Gründüngung eigentlich eine EU-gesteuerte Ertragsminderung ist und deren Förderung immer noch billiger als die Stützung des Marktes? Wie auch immer, bevor der ungeliebte Raps zu hoch wird wollte ich ihn, den "Keltenacker", erstmals seit der Ernte aufsuchen. Da war eine Grube angeackert, in den nur 2 cm "neu" fanden sich viele Scherben aus einer Zeit als zuviel Ertrag noch kein Problem war. Und sie sind bezaubernd. Anbei 2 Bilder davon plus 2 Bilder zum Thema datierte Spinnwirteln von dort (eine wurde hier schon einmal gezeigt denke ich), einmal mit Graphitbrocken die sich auch dort fanden, einmal mit klassischer Mustergebung.
zum Schauen, und zeigt doch bitte auch wieder was.
Liebe Grüße Clemens

Hallo

Oh ja sehr schöne Scherben

Hast du auch eine Erdprobe aus der Grube mitgenommen ?

Und sind die Spinnwirtel auch in die " La Tene Zeit " einzuordnen ?

Ich habe noch viele schöne Funde aus meiner Zeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Landesamtes Hessen. Aber Photos machen ist nun mal leider nicht meine liebste Beschäftigung 

Man will ja nicht unken, Clemens...aber nach ordinärer Grube sieht mir das  nicht aus.
Dies mag nur ein Gefühl sein welches durch meine arme Fundgegend  genährt ist...... und sicherlich weißt Du was bei Gruben in Eurer Landschaft im Rahmen liegt ....  und was dem  Finder  außergewöhnliche Grübchen ins Antlitz freudigt.
Sind das die ersten Findlinge von dieser Stelle?
Hattet ihr bei Euch  damals eigene Graphitvorkommen oder stammten die auch aus der Kropfmühl-Passauer Gegend?
Diese Kelten- die frühen- wie die mittleren-  die hatten ein eigentümlich  Verständnis von Qualität und Kunst.
Manchmal  kann ich mir so einen gedeckten Tisch- an einem Feiertag  z.B.-  ganz besonders  gedeckt, direkt vorstellen.
Außergewöhnlich für Lesefunde und auch "im Bruch" perfekt erhalten .
Danke Clemens!

Schöner Ertrag. Da genügen Augen auf dem Acker.
Freu mich auf mehr.

Levante: Erdprobe wozu? Im Amt würden sie mir auf die Stirn tippen. Die Grube ist ja eh dort.

Zitat von: Silex in 09. Oktober 2008, 20:54:36
nach ordinärer Grube sieht mir das  nicht aus.

Entweder das, oder diese Feinen halten normalerweise sich nicht lange, werden vom Frost gefressen - das sind meine Erklärungsmodelle lieber Edi. Den Acker kennt ihr, alles LaTene-iges von mir ist von dort bis auf meine Roseldorf-Referenzstücke. Mittlerweile sind es knapp 2 Schuhschachteln von dort, das meiste ist sehr stark graphitgemagerte gröbere Keramik. "In unserer Gegend" gibt es ganz wenig, und wenn wirds verheimlicht, wegen den bösen Sondlern ...
ABer die hin und wieder wirklich feinen Stücke und die Graphitbrocken (mindestens 50km weit weg und über der Donau, im Wald- und Weinviertel) zeigen auf etwas nicht ganz kleines. Spannend!

Morgen schwänze ich, helfe Zuhause und werde aber auch 2 Stunden auf den Acker entwischen - entweder mit dem Buben in Rückentrage oder mit der Sonde auch stierlnd, den "Segen" dazu hab ich. Hoffe ich kann dann Neues beisteuern! (Wiewohl: Sonde brachte dort schon stundenlang nichts, die Augen jedoch einiges). Vielleicht nehm ich auch den Fotoapparat mit und mache "Lifeberichterstattung"
Liebe Grüße, Clemens

Die Kälte/Wärmespannungen werden wohl von den Grobgemagerten eher ertragen, Clemens, da hast Du Recht.
Das Faszinierende sind dann  Ausackerungen solcher Fundstücke  wie  Du  sie hier zeigst , denn die waren  bisher noch nicht im Ackerhorizont  und konnten  zudem der  2. Bedrohung durch mechanische Verollung entgehen.
Umsomehr kann man sich freuen und trauern , dass ohne aufmerksame Sucher, binnen Jahresfrist, solche Ausnahmefunde einfach  "wekkkkkkkkk" wären.
Der HUMUS verschwindet.