Habe auf einem Acker diese Scherbe gefunden, Sie ist ca 8 cm lang und 10-12mm dick. Es handelt sich vermutlich um ein Randstück eines Topfes . Der Rand sieht aus als wär er mit dem Daumen regelmäßig eingedrückt worden.
Innen und außen überzogen mit einer matten Glasur oder Engobe.
Um was könnte es sich handeln. Bin gespannt ob jemand weiterhelfen kann.
gruß

Hallo!  

Das ist das Bodenstück eines hoch- bis spätmittelalterlichen Gefäßes (etwa ab 13. Jh. n. Chr.) mit Wellenfuß und Engobeanguss, in der Machart des sogenannten "Fast- oder Frühsteinzeugs", also ein noch nicht vollkommen "vitrifizierter"/"durchgesinterter" Scherben!

Steinzeug ist dann bei noch höheren Brenntemperaturen ganz homogen durchgesintert!


Die Ansprache als "alt" ist in Hinblick auf Boden- und Lesefunde natürlich relatv aussagekräftig! Ich finde das Stück daher relativ alt! 

LG thomas

Hallo,

dem ist eigentlich nichts mehr zuzufügen, außer das es sich wohl um eine Art Amphore oder Tüllenkanne gehandelt haben wird.

Zumindest, wenn man die Wölbung und die größe berücksichtigt.

Danke für die treffliche Bestimmung. Habe die scherbe auf einem Acker in der Nähe von Bad Münstereifel gefunden.
kann man auch irgendwas über die herkunft der Schewrbe sagen ..evtl. Siegburger Steinzeug ????

Hallo,

sicherlich könnte man anhand der Tonanalyse etwas über den Herkunftsort sagen, aber nur wenn das Tonvorkommen auch analysiert und dokumentiert ist.


Eine solche Untersuchung ist aber bei einer Scherbe etwas übertrieben.

Daher gilt es, das eine Zuordnung zu einem Töpferort nicht möglich ist.

Meist handelt es sich bei solchen Gefäßen um regionale Erzeugnisse, aus ländlichen Töpfereien.

Was jedoch vorkommt, das auch von größeren Töpferorten Gefäße und auch Ton verkauft wurde.

Somit sind auch bei uns in Nordhessen  z.B. Rheinische Töpfererzeugnisse belegt.

Ist immer eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels des betreffenden Kunden und bestehender Handelsbeziehungen. 

Nochmals danke an die Experten