Keramikfragment aus dem Umfeld des "Napoleonshutes"

Begonnen von steinsucher, 04. Dezember 2007, 22:27:11

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steinsucher

Hallo Forum,

nun habe ich doch noch etwas aus der näheren Umgebung des "Napoleonshutes" gefunden, ca 150m entfernt..

siehe: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,27838.0.html.

Da ich keine Erfahrung mit Keramik habe, gebe ich die Frage nach der zeitlichen Einordnung mal an das Forum und hoffe, dass jemand helfen kann. Die Farben auf dem Foto sind, bis auf das linke, ziemlich gut wiedergegeben. Die Oberfläche der Keramik ist etwas "speckig". Sie ist auch nicht sehr hart gebrannt. Teilweise ist der "Kern dunkelgrau.

Danke schon mal für Eure Zeit,

Gruß, Fritz.

Das Bild zeigt etwa die zweifache Größe.

rolfpeter

Servus Fritz,
ich habe von der Keramik auch nicht richtig viel Ahnung. Aber soviel glaube ich sagen zu können: Wenn's weich ist, könnte es urgeschichtlich sein. Wenn's kein Muster oder  einen Knubben oder 'ne Öse oder wenigsten einen Rand hat, war dann auch schon Sense mit der Bestimmung!
Aber wie g'sackt, bin nur Laie!
Herzliche Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Auch Servus Fritz und RP.
Das sind immer lästige Keramikfundgenossen, abgeschrundet bis zur Unkenntlichkeit der Oberfläche,  so sehr oft , dass man kaum erkennt ob gedreht oder nicht. Aber das macht die Nachsuche eben noch viel spannender. Die Wahrscheinlichkeit Randscherben oder verziertes Material bzw Knubben/Ösen sehr alter Kulturen zu finden ist nun mal wegen der teilweise riesigen Vorratsgefäße , die in der Erde standen und  die Hauptmasse der möglichen Funde ausmachen,  ziemlich gering.
Wenn ich  in meinen Hauptsucharealen  bei Nassacker Keramik aufhebe dann kann ich (aber erst seit nicht allzu langer Zeit) inzwischen  nach kurzer Befühlung  (ein kurzer Daumennageldruck auf Außen- und Innenseite und anschließendes Befühlen der Wandung zwischen Daumen  und Restfingern)  mit ziemlicher Sicherheit sagen  ob es vor/frühgeschichtlich oder später ist. Der Geruch unterscheidet sich auch wenn es frisch ausgeackert ist.
Aber 30 km weiter sieht die Keramikwelt schon wieder anders aus.
Bei uns hier sind Scherben ab der Urnenfelderzeit innen immer dunkel oder rötlich und zerbrechen nass sehr leicht.
Deine Keramik scheint innen hell zu sein und ich kann keine groben Magerungsbestandteile erkennen, wie sie (hier) bei Grobkeramik der Metallzeiten zu erwarten wäre. 
Und wenn es innen "dunkelgrau" scheint dann würde ich auf MA tippen.
Dem Zustand nach aber könnte es sehr alt sein und (ohne es in der Hand zu halten ist so eine Vermutung geradezu fahrlässig...)  vielleicht sogar Neolithikum sein (organische Magerung?).
Aber derlei Datierungsanmaßungen  sind müßig. Interessant sind die weiteren Einkreisungen...und das ist unser Hauptantrieb...dafür lass ich fast alles stehen ...wenn so ein Anfang da ist....dann gehts los
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.