Keramik? Weich, tonig und teilweise schwarz ohne Glasur

Begonnen von Freya, 06. April 2008, 16:59:09

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Freya

Hallo,
ich hätte da eine Anfrage.
Fundort Ba-Wü
Odenwald

Ist das Teil im Bild eine Keramik?
Läßt sich im feuchten Zustand mit dem Fingernagel ritzen.
Das Gefühe ist dicht und fein mit kleinsten quarzigen Körner im mm Bereich.
Ist das Ding zum weg werfen?

Danke für Antworten
Maria

LITHOS

Spätmittelalter? Muß schlecht gelegen haben, ist sonst härter.

rolfpeter

Servus,
die urgeschichtliche Keramik, die ich so finde sieht ähnlich aus.
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Freya

Hallo,
was bedeutet schlecht liegen? Es lag in Lösslehm auf einem Acker.

Marie

wühlmaus

Zitatdie urgeschichtliche Keramik, die ich so finde sieht ähnlich aus.

... dem kann ich mich nur anschließen  :super:

Die graublaue Farbe erinnert zwar an mittelalterliche Irdenware, ist aber durchaus auch typisch für Keramik in prähistorischer Tradition. Wenn ich die Bilder richtig deute, dann sieht man zumindest auf einer Bruchfläche Riefen vom Sauberbürsten ... ziemlich weich das Ganze also. So fragile Keramik passt wirklich eher in die Vor- u. Frühgeschichte als ins Faststeinzeug verwöhnte Mittelalter ...

Wie immer bei unverzierten Wandscherben dieser Machart:
Vom Neolithikum bis zum Frühmittelalter ist erstmal alles möglich ... wobei ich FMA ausklammern würde ... zumindest dünkt mich der Odenwald nicht klassisches slawisches Siedlungsland gewesen zu sein ... by the way Allemannische Keramik für den Hausgebrauch, wie sah die eigentlich aus? Von unseren rheinischen Franken kann ich zumindest sagen, dass ihnen solche grubengebrannten Gefäße schon einen Tick zu rustikal waren  :narr:

Bleiben immer noch ein paar Jahrtausende Datierungsspielraum ...

@ Freya:
Den Fundort würde ich mir merken und nach Möglichkeit öfters besuchen. Wo eine Scherbe liegt, da liegen meistens auch mehr ...  :zwinker:
Solche Plätze erschließen sich manchmal nur langsam. Aber wenn sich dann mit der Zeit die ersten datierbaren Funde einstellen und der Ort seine Geschichte zurückbekommt, dass ist oft spannender als jeder Krimi ...

:winke:
Gerd

PS
ZitatHallo,
was bedeutet schlecht liegen? Es lag in Lösslehm auf einem Acker.

Warum erinnert mich das bloß an rolfpeter:zwinker:  :narr:

Freya

Hallo Gerd,
danke für deine Antwort.
Deinen Rat werde ich beherzigen und den Acker erneut auf suchen. Er liegt fast vor der Türe. Nur ein paar Meter weiter wech.

Marie

PS. ??? Zitat

wühlmaus

rolfpeters wunderschöne Bandkeramik-Funde sind untrennbar mit Lößlehm verbunden ... War halt der von den ersten Bauern bevorzugte Boden ...

Auf jedenfall schadet der Lehm den Scherben nicht ...  :zwinker:

Freya

Hallo

ich freue mich auf meinen ersten Keramikfund, der etwas älter scheint :winke:

Maria


Freya

Hallo,
hier habe ich noch eine Scherbe vom selben Acker.
Sie ist ebenfalls im nassen Zustand weich.
Marie


Silex

#10
Für mich ist das letzte gezeigte das älteste Fundstück Deiner Keramikaufsammlungen....und vorgeschichtlich
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Freya

Hallo Silex,

wie es aussieht habe ich den
"Krautgarte nächst des Hofwegs"
gefunden:-) Da liegt  "Dünger" ohne Ende :winke:

Marie

Freya

Hallo,

hier habe ich noch eine Scherbe vom gleichen Acker.

Sie fühlt sich pulvrig an. Haut wie Magerung sind dunkel. Die Körnung ist äußerst fein.
Innen wie außen läßt sich die Scherbe leicht mit dem Fingernagel ritzen. Ein kleiner Teil der Keramik ist mir dabei abgebrochen. Ich konnte es feinsandig zerreiben.

Das Teil könnte sich um ein Tellerstück handeln ...oder so. Die Keramik hat keine Wand die man an einem runden Gefäß anlegen könnte.

Danke für mögliche Antworten

Maria

wühlmaus

Hi  :winke:

Soweit ich das sehen kann, eher neuzeitliche Irdenware. Teller-, Schüssel- oder Deckelrand. Diese einfachen, grob umgeschlagenen Ränder sind eigentlich typisch dafür ...

:winke:
Gerd

Silex

Das letzte Stück wäre bei uns auch an der Grenze zur Neuzeit. Eher eine Randscherbe mit (wie Wühlmaus schon schreibt) "umgeschlagenen Rand".
Bei uns 13./14./15 Jh.
Diese Teile sind vor allem für die Wüstungsforschung interessant. Aber es ist oft schwierig Dungausbringungen und Siedlungsindikatoren  auseinander zu klamüsern.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

signz

Das letztere Stück würde ich, wie auch Edi, bei uns in Richtung Spät-MA ansiedeln, die obere Keramik ist meiner Meinung nach vorgeschichtlich.

Freya

Hallo Edi,
danke für deine Antwort. Die hier auf der Seite vorgestellten Scherben liegen am nächsten des vor 1600 verschwundenen Dorfes.
Der Platz an dem das Dorf angeblich war ist eine Hanglage und ich finde es zu steil um dort zu siedeln. Deshalb stelle ich den Platz in Frage.

Maria






Silex

Da wollte ich Dir nur nochmal zustimmen signz !
Um gleichzeitig darum zu bitten einen vielleicht despektierlich wirken könnenden Schreibfehler  zu entfernen.
Wühlmaus wird ihn in meinem oberen Geschreibe schon erkennen......
Da bin ich mir sicher...
Schnell bevor es jemand  merkt!
Es handelt sich um einen Begriff aus den ostindischen  Inselgebieten....ungefähr
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

Hi silex  :winke:

Gerne geändert, obwohl deine Wortneuschöpfung schon etwas genialisches hatte. :engel:




Freya

Ich fands auch witzig und nett.
*lach laut ich habe mich kurz gefragt was das wohl für eine Zeit war :narr: :narr: :narr: :narr:
Maria