Keramik von einer...

Begonnen von DonCordoba, 24. September 2012, 20:00:12

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DonCordoba

... Feldbefestigung des 30jährigen Krieges.
Der Acker ist derzeit so glatt, daß ich endlich mal Keramik sammeln konnte...
Passt Anfang 17. Jahrhundert, Gebrauchskeramik?

Liebe Grüße,  :winke:
Micha
LEGIO I FLAVIA MARTIS

thovalo

JA,
das ist Küchenkram wie er auch aus dem Umfeld von Bauernhöfen der Zeit mit vorkommt!


glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

DonCordoba

Na dann passt´s doch wieder...  :prost:

Danke Dir,  :winke:
Micha
LEGIO I FLAVIA MARTIS

thovalo

Hab mal versucht sowas zusammen zu setzen!
Der Krug ist wohl sogar noch ein wenig älter!

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,49845.0.html

Für meine Region am rechten Niederrhein kommen Töpfereien am Niederrhein z.B. in Krefeld, Duisburg, Wesel bis weit in die Niederlande hinein als Produzenten in Bettracht!


glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

DonCordoba

ZitatHab mal versucht sowas zusammen zu setzen!
Schön gemacht, ich arbeite daran...  :irre:

Micha  :winke:
LEGIO I FLAVIA MARTIS

Levante

Guten Morgen,

deine werden eher so ausgesehen haben, aber die Zeitstellung passt sehr gut.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,53508.0.html

Ist eigentlich genau das Material, was man überall auf Baustellen und späteren Siedlungsstellen finden kann.

Das Fragment ist schon sehr Niederländisch angehaucht, wie man an dem dicken Henkel erkennen kann, daher würde ich dieses Fragment schon an einen Töpferort in den Niederlanden zuordnen, auch weil ich solche Kanne auch aus den Niederlanden kenne.


Oder hier, weiter unten unter Grapen findest du einiges passendes.

http://www.google.de/imgres?q=grapentopf&start=78&um=1&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&biw=1024&bih=611&tbm=isch&tbnid=ZVtikK0IannBuM:&imgrefurl=http://museum.zib.de/museumsvokabular/web-service/demo-sgml/MySQLClient.php%3FConcept%3D354&docid=f28nOFf779vhdM&imgurl=http://museum.zib.de/museumsvokabular/demo-sgml/thn/k0000554.jpg&w=99&h=125&ei=yzJhUIH0DcjatAasooHYCw&zoom=1&iact=rc&dur=232&sig=109371214100441344482&page=5&tbnh=100&tbnw=79&ndsp=24&ved=1t:429,r:19,s:78,i:66&tx=56&ty=70

Was allerdings sehr erstaunlich ist, obwohl dieses Material in manchen Regionen den Großteil der Keramik darstellte, sind nur sehr wenige Grapentöpfe erhalten.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

@ Levante

Was allerdings sehr erstaunlich ist, obwohl dieses Material in manchen Regionen den Großteil der Keramik darstellte, sind nur sehr wenige Grapentöpfe erhalten.


Stimmt auffallend!

Liegt aber auch daran, dass die Teile sehr bruchempfindlich gewesen sind und bei Unbrauchbarkeit schlicht aus dem Fenster und auf den Mist geflogen sind. Sie werden bei Bauarbeiten ohnehin übersehen und platt gemacht und in Grabungen geht es immer an erster Stelle um die eindrucksvolleren und ansehnlicheren Steinzeuggefäße! Bei den Notbergungen in den Altstädten hier finden sie sich meist mit deutlichen Anhaftungen von übergekochten und angebackenen Essensresten und durch intensiven Gebrauch stark verrußt. Schlichtes Gebrauchsgut und Massenware. War einmal Essen angebrannt, versetzte sich der ungute Geschmack mit dem Scherben und liess sich nicht wieder heraus bringen! Also wech damit!


glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Zitat von: thovalo in 25. September 2012, 11:36:28
@ Levante

Was allerdings sehr erstaunlich ist, obwohl dieses Material in manchen Regionen den Großteil der Keramik darstellte, sind nur sehr wenige Grapentöpfe erhalten.


Stimmt auffallend!

Liegt aber auch daran, dass die Teile sehr bruchempfindlich gewesen sind und bei Unbrauchbarkeit schlicht aus dem Fenster und auf den Mist geflogen sind. Sie werden bei Bauarbeiten ohnehin übersehen und platt gemacht und in Grabungen geht es immer an erster Stelle um die eindrucksvolleren und ansehnlicheren Steinzeuggefäße! Bei den Notbergungen in den Altstädten hier finden sie sich meist mit deutlichen Anhaftungen von übergekochten und angebackenen Essensresten und durch intensiven Gebrauch stark verrußt. Schlichtes Gebrauchsgut und Massenware. War einmal Essen angebrannt, versetzte sich der ungute Geschmack mit dem Scherben und liess sich nicht wieder heraus bringen! Also wech damit!


glG thomas   :winke:

Guten Abend Thomas,

also ich kann da nur von unseren bisherigen Grabungen sprechen und von den Archäologen, die ich kenne.

Da wird zwischen einfacher Gebrauchskeramik und besserem Steinzeug keinerlei Unterschied gemacht. Die Funde sind meist eher zweitrangig, wenn es einen schönen Befund gibt, aber das ist bei euch ja nicht anders.

Außer es graben Leute, die für die eigene Sammlung suchen, die lassen natürlich den vermeintlichen Müll liegen und nehmen nur die bessere Ware mit, aber das wenn dann wohl auch nur, wenn es ihrem Geschmack entspricht.

ich habe mich eher dafür entschieden, die normale Gebrauchskeramik in all ihren Varianten und Formen zu sammeln, was aber auch daran liegen kann, dass das bessere Geschirr bei uns in Nordhessen eher die Seltenheit ist.   :zwinker:

Ich war in den letzten 20 Jahren schon froh, wenn bei Grabungen überhaupt mal ein Gefäß raus gekommen ist, was sich hat restaurieren lassen.

Gerade bei euch im Rheinland gibt es ja enorm viele Museen und Sammler, die das gehobene Steinzeug sammeln und in ihren Sammlungen stehen lassen.

Aber gerade diese Ware war doch auch in gehobeneren Kreisen eher weniger vertreten. Somit wird der Eindruck doch etwas verfälscht, oder meinst du nicht?

Mir sind ja nun auch einige Leute aus dem Rheinland bekannt, die zwar tolle Sammlungen haben, aber auch denen geht es eher um das endgeilste Stück Steinzeug, was ihnen noch fehlt.

In diesen Sammlungen vermisse ich ebenfalls die normale Gebrauchskeramik, die wenn überhaupt, nur mal kurz angeschnitten wird.

Und ob die Töpfe wirklich gleich aus dem Fenster geflogen sind, wenn mal was angebacken war, mag ich auch eher bezweifeln.

Die spätere Gebrauchskeramik, so ab 1500-1550 war meist glasiert und da ist nicht so schnell was für die Ewigkeit angebrannt, diese hatten dafür die schöne Bleiglasur, die ja andere Vorzüge hatte, wie den meisten ja bekannt sein sollte... z.B. Kinderlosigkeit.  :nono:

Wenn ich Grabungen der vergangenen Jahr betrachte, kann ich eigentlich nur sagen, das die weich gebrannte Irdenware anscheinend auch über Jahre genutzt wurde, allerdings waren da sehr viele Töpfe in den Haushalten, wohl für jede mögliche Verwendung. Daher wohl diese Massen an Scherbenmaterial.

Und dann gab es natürlich noch das Geschirr aus Holz, was uns aber leider nur sehr selten erhalten geblieben ist. Hierbei handelte es sich, zumindest bei den einfacheren Formen, wohl wirklich um einen Wegwerfartikel.

Ich hoffe, meine Ausführung war nicht zu lang und zu langweilig.

Aber ich wollte einfach mal was zu der normale Gebrauchskeramik sagen.  :engel:

Anbei noch einige Bilder der schlichten, aber dennoch sehr schönen Keramik.  :winke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

grünland


Danke für die Ausführung und für die Bilder.
Auch ich schätze die Gebrauchskeramik sehr. Eigentlich ist diese - auf Funktionalität ausgelegte - Gefäßkeramik spannender als die oft
übertrieben überfrachteten Arbeiten der Renaissance. ( die natürlich auch ihren Reiz hat...)


Levante

Zitat von: DonCordoba in 24. September 2012, 20:00:12
... Feldbefestigung des 30jährigen Krieges.
Der Acker ist derzeit so glatt, daß ich endlich mal Keramik sammeln konnte...
Passt Anfang 17. Jahrhundert, Gebrauchskeramik?

Liebe Grüße,  :winke:
Micha

Guten Morgen,

aber noch mal zum eigentlichen Beitrag,

Ich sehe da sowohl 17. als auch 18. Jahrhundert.

Die Scherben mit der dunkelbraunen, Glasur mit den Steinchen in der Glasur stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)