Feinkeramik

Begonnen von mischa, 24. August 2007, 20:51:40

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mischa

Und hier direkt noch eine Scherbe, von der ich keine Idee habe, zu was für einem Gefäß sie gehört haben könnte. Sieht nicht nach gedrehter Ware aus, aber ich bin blutiger Anfänger und daher neugierig auf Eure Vorschläge zur Datierung und zum möglichen Gefäß.

Viele Grüße
Michael
de te fabula narratur

Rambo

Gefäßfragment mit einer Knubbe
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

mischa

Hallo Rambo,
danke für Deine Antwort. Hast Du eine Vorstellung aus welcher Zeit das Teil stammen könnte?
Gruß
Michael
de te fabula narratur

wühlmaus

Hi mischa  :winke:

Das fotografierte Kerlchen ist von der Bestimmung her schon ein etwas härteres Bröckchen ...

Knubbe, bzw. eine allgemein vorgeschichtliche Ansprache scheidet, meineserachtens, definitiv aus  :belehr:

Wie Du schon ganz richtig vermutet hast, läßt die dellige Oberfläche der Innenseite auf dem mittleren Bild auf eine Modelierung "frei Hand" schließen ... allerdings ist das gute Stück schon etwas verrollt, sodaß man vom Foto her nicht 100% sagen kann, wo seine Positionierung am Gefäß denn am Ende tatsächlich war ...
Möglich wäre eine Wandscherbe mit Henkelansatz oder eine Bodenscherbe mit verrolltem Rest eines Wellenrandfußes ...
Sollte es ein Henkelansatz sein, was ich ehrlich gesagt etwas bezweifele, dann kann das Gefäß auch gut auf der schnell drehenden Scheibe getöpfert sein, die Dellen auf der gegenüberliegenden Innenseite kämen dann, unter Umständen, durch Gegendruck beim Anbringen des Henkels zustande ...

Der Ton selbst, hell-gelblich mit grauem Kern, passt, über den Daumen gepeilt, sowohl zu römischer wie auch mittelalterlicher Ware (Badorf, Pingsdorf oder frühes Siegburg) ... wobei ich bei der "Dünnwandigkeit" des Scherbens, definitiv eher zu letzterer Alternative tendiere ...

Die Scherbe ist zwar verrollt, schaut aber so aus, als ob der Ton an sich nicht "weich" sondern eher "hart" gebrannt ist ... was eher auf eine mittelalterliche Entstehung schließen läßt ...

Wie schon gesagt, ein kniffeliges Kerlchen ... wenn ich alle diese Erwägungen, für mich selbst durch den Kopf gehen lasse, dann würde ich es eher als hochmittelalterliches Bodenfragment mit Wellenrandfuß(-rest) ansehen ...  :staun:

:winke:
Gerd


mischa

Hallo wühlmaus,
:irre: so ein kleines Teil und so viele Möglichkeiten.
Das Stück ist wirklich stark verrollt, nur die Seite, die auf dem 1. Photo unten ist, scheint frischer gebrochen zu sein. Der graue Kern, der auf den Bildern zu sehen ist, rührt von Erdablagerungen her, die ich nicht mit der weichen Zahnbürste entfernen konnte. An den anderen verrollten Bruchstellen zeigt das Material eine völlig homogene Struktur.
Gruß
Michael
de te fabula narratur

wühlmaus

#5
Hi mischa  :winke:

Wenn der graue Kern wegfällt, dann bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass es sich bei deinem Fragment um ein Pingsdorfer Bodenfragment handelt ...

Datierung wäre dann 10./11.Jh.

Hier mal eine Pingsdorfer Bodenscherbe aus meiner Sammlung ...

:winke:
Gerd

PS:
Hätte ich fast vergessen: Pingsdorfer Gefäße sind oft Aufbaukeramik, also nicht von der schnell-drehenden Scheibe ...

mischa

Hallo Wühlmaus,

danke für die erhellenden Photos!!! Erstaunlich, mein Scherbchen sieht aus, als würde es zum selben Service  :zwinker: gehören.
Bin mal gespannt, was da noch so auf dem Acker auftaucht.

Viele Grüße   :winke:
Michael
de te fabula narratur

mischa

Hallo,

Pingsdorf ist richtig, meint auch der Archäologe!
Also noch mal danke!!!

Mischa
de te fabula narratur