Kachelfragment, probleme bei der Bestimmung der Form.

Begonnen von Levante, 17. Juni 2011, 19:17:05

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Levante

Hallo,

anbei mal 2 Fragmente von einer Ofenkachel, sollte eigentlich so um 1550 bis 1600 zu datieren sein.

Leider stimmt das mit der eventuellen Form meines Erachtens nach nicht überein.

Eigentlich müsste es dann eine normale Blattkachel sein.

Jedoch sind die gerade Abschlussflächen auf der Rückseite dazu nicht passend.

Ich hoffe ihr versteht, was ich euch sagen möchte.  :zwinker:

Auch der helle Ton passt bei uns eigentlich nicht in die Zeit.

Eine genaue Datierung anhand der Beifunde ist leider nicht mehr möglich, da es sich um verlagerten Aushub handelte.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Goatman

Hi Levante,
sie könnte auch älter sein. Sieht
aus wie eine Nischenkachel aus Dieburg.
Aber schau selbst  :zwinker:
http://www.furnologia.de/furnologia/a_hauptseiten/galerie_hauptseite.htm

Levante

Hallöchen  Goatman,

also wenn es eine Nieschenkachel war, dann würde sich älter sein, damit hast du recht.

Aber die stilistischen Elemente deuten, meiner Meinung nach, eher auf das späte 16. Jahrhundert.

Wo treibt sich eigentlich der thovalo herum, wenn man ihn mal braucht, bestimmt auf einer seine Fundstellen.  :zwinker:

Ach ja Goatman, dein neues Willkommen Bild ist echt super geworden.

LG

Patrick

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Das ist eine interessante Frage ........ die Rückseite der Kachel ist zur Fassung in die Ofenwandung eingewölbt und das vorgesetzte Blatt weist entlang, zumindest eines Teilstücks der Innenkante, die im Foto ja klar erkennbar ist, bereits wieder einen glasieren Abschluss mit auf.

Die Darstellung ist ein architektonischer Aufbau innerhalb dessen eine Darstellung ..... Kurfürst, Landsknecht Heiliger usw. gefolgt sein könnte ...... im ganzen Eindruck des Aufbaus ist das schon eher Renaissance als späte Gotik.... das Blatt scheint aufgrund der Glasur, sofern dort nicht ein weiterer Bruch nach Innen liegt möglicherweise  möglicherweise eine Aussparung besessen zu haben ........ 
16. Jh. auf jeden Fall aber auch vor 1650 gut vorstellbar ........


glG thomas

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Hallo Thomas,

damit bestätigst du meine Gedankengänge.

Leider kommen wir mit der Form nicht so richtig weiter, sie schaut, wie du ja auch bemerkst, komisch aus.  :zwinker:

Ich wüsste jetzt aber auch niemanden, wo ich sie vorlegen könnte, der sich mit der Materie gut genug auskennt.

Und bis nach Halle möchte ich für so ein kleines Fragment auch nicht fahren.

GLG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Lass es als kleine Herausforderung weiter wirken!  :zwinker:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Morgen werden sie wieder auf die Deponie geschmissen, hilft ja nichts.  :nono:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Praktiker

Hallo,
das Kachelfragment kann wieder auf die Deponie. Ich erkenne im Keramikkörper und der Glasur keine alte Ofenkachel. Ich schätze mal so nach 1945 bis 1970.
In der Zeit waren zum Teil  alte Muster und alt wirkende dunkelgrüne Glasuren beliebt. Die Kachel war anscheinend nicht mal verbaut, den dann würde der Keramikkörper nicht mehr so weiß aussehen. Am Kachelsteg hinten befestigte man Drahtklammern, so das die Kacheln untereinander zusammen hielten.
Alte dunkelgrüne Kacheln (etwa nach 1900 z.B.) hatten unter der Glasur einen feinkörnigen Keramikkörper, den man etwa ab 1930 herum einsparte.
Die Keramik ist meiner Meinung nach eine industrielle Massenware.
Gruß  Roland