Interessante, seltene und mir bislang nicht bekannte Gefäßform aus dem MA

Begonnen von Levante, 27. Juli 2011, 17:35:30

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Levante

Hallo,

anbei möchte ich euch mal eine sehr interessante Gefäßform zeigen, die wir vor 3 Wochen bei einer Museumseröffnung gesehen haben.

Leider sind die zwei Bilder nicht so pralle, mal sehen, ob man das Gefäß bei unserem nächsten Besuch aus der Vitrine entnehmen darf.

Ach ja, und NEIN ohne Blitz ging gar nicht.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Das "Ding" ist ja "schrill",

keine hohe Kunst und Kunstfertigkeit aber sowas wie ein Pokalform auf Grundlage der Keulenbecher und wenn ich das richtig erkennen kann mit Vierpassmündung!

Sieht aus als hätte da jemand seine Kreativität nach Vorbildern, vielleicht sogar aus Metall, frei spielen lassen und eine Gefäßform nachgeahmt die sonst eher im Besitz sozial höher stehender Personenkreise vorkommen!


glG thomas   :winke:



Hier ist er zwar nicht dabei,

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2009/727/pdf/Gross_Rotbemalte_Buocher_Feinware_2007.pdf

aber darunter sind auch kuriose Sonderformen, unter anderen ein Krug mit Vierpassmündung und Siebeinsatz ......


und zum Thema Tischkultur, Repräsentation und der Rahmen der sozial bedingten Möglichkeiten:

http://u01151612502.user.hosting-agency.de/malexwiki/index.php/Essen_und_Trinken

daraus zitiert:

"Vom 14. Jh. an suchte auch das Stadtpatriziat, Feste und Gastmähler nach höfischer Art und mit entsprechendem Aufwand zu feiern. Ratsbürgerschaft, Zünfte und Kaufmannsgilden prunkten mit eigenen Tafelgerät aus Silber, Messing, Zinn und venezianischem Glas.
Für den Großteil der Bürgerschaft und der Bauern blieb hölzernes und irdenes Tischgerät (Holzteller und -löffel, Daubenkannen und -becher, Tonkannen und -schüsseln) die Regel, erst gegen Ende des MA. kamen Geräte aus Zinn und Kupfer auf.
"
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Hallo Thomas,

das war aber mal eine schnelle Antwort, danke für die Link`s.

Hätte ich das Dippen in einem Auktionshaus gesehen, hätte ich es als Gurke eingestuft, aber da sieht man mal wieder, was es nicht alles gibt.  :zwinker:

Auf dem Zettel stand übrigens:

Mündelvase 14.JH.
Goslar (Mitteldeutschland)
Bestand GHV



GLG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Zitat von: Levante in 27. Juli 2011, 18:00:39
Hallo Thomas,

das war aber mal eine schnelle Antwort, danke für die Link`s.

Hätte ich das Dippen in einem Auktionshaus gesehen, hätte ich es als Gurke eingestuft, aber da sieht man mal wieder, was es nicht alles gibt.  :zwinker:

Auf dem Zettel stand übrigens:

Mündelvase 14.JH.
Goslar (Mitteldeutschland)
Bestand GHV



GLG

Patrick

MündelVASE ist je eher ein Kunstwort ....
keramikterminologisch sind in Deutschland hergestellte Vasen aus Keramik Schöpfungen der Neuzeit.

Zutreffender erscheint mir eine Ansprache als Pokal ....... ändert aber nichts an der Kuriosität des DINGS!   :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.