Hüttenlehm ????

Begonnen von Ahrbach, 22. März 2012, 20:06:03

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Ahrbach

Dieser große Brocken fiel mir ins auge. Zuerst dachte ich an einen Stein, aber es scheint mir eher keramik zu sein.
Der rote Ton in den runden Näpfchen der rückseite ist noch relativ weich.( kann man einfach rauskratzen, der Rest ist deutlich härter...
Könnte es sich um einen sekundär gebrannten Tonklumpen handeln  ??? Hüttenlehm??
was meint ihr

teabone

Hallo Ahrbach,

Deine Informationen sind etwas dürftig.
Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein nicht restlos verbranntes Kohlenstück.

LG Augustin

Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Ahrbach

Zitat von: teabone in 22. März 2012, 20:21:35

Es sieht auf den ersten Blick aus wie ein nicht restlos verbranntes Kohlenstück.





:kopfkratz: :kopfkratz:

Levante

Hm..

aus der Antwort werde ich auch nicht schlau.  :zwinker:

Also an Hüttenlehm denke ich bei dem Stück eher nicht, da die typischen, vergangenen organischen Einschlüsse nicht zu erkennen sind.

Schaut irgendwie aus, wie ein durch Hitzeeinwirkung verändertes Gestein.

Bei uns in der Ecke handelt es sich  hierbei meist um Kalkstein, der auf eine ehemalige Feuerstelle hindeutet.

Eine genauere Ansprache kann ich dir heute Abend leider nicht mehr geben, aus bekannten gründen, schließlich habe ich schon Wochenende.   :prost:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Ein Schlackenebenprodukt ?
hart, splittrig und geschuppt ......  ?

glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Storkianer

Reste eines Ofens aus Lehm? Die Bruchstellen um den Ruß herum sehen fast aus als seien Sie Ziegel ähnlich gebrannt. Das könnte dann aber nur durch große Hitzeeinwirkung geschehen sein??? :winke:

Gruß: Storki

Levante

Zitat von: Storkianer in 22. März 2012, 21:30:34
Reste eines Ofens aus Lehm? Die Bruchstellen um den Ruß herum sehen fast aus als seien Sie Ziegel ähnlich gebrannt. Das könnte dann aber nur durch große Hitzeeinwirkung geschehen sein??? :winke:

Gruß: Storki

Hallo Storki,

das war mein zweiter Gedanke.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

teabone

 :winke:

es wäre sinnvoll nähere Details zu den Fundmständen zu wissen.

Beispiel Urnenfelder- Wallanlage: da können sich in den Wällen grob mit der Hand geformte Kinderkopfgroße unterschiedlich gebrannte Lehmbatzen finden, an denen man noch die Handabdrücke erkennen kann. Die sind in lockererer Weise zusammenhanglos in den Wall eingebettet. Die sehen ähnlich aus.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Storkianer

Zitat von: Levante in 22. März 2012, 21:39:47
Hallo Storki,

das war mein zweiter Gedanke.
#

Ich mußte bei den Bildern an ein Stück eines sehr grob gebrannten Ziegel denken. es besteht eine gewisse Aähnlichkeit.
Ich zeig Ihn einmal im Original und einmal mit veränderter Farbe.
Ich meine in der Strucktur sind Sie beide ahnlich. :winke:

Gruß:Storki

Ahrbach

Zitat von: Storkianer in 22. März 2012, 22:16:23
#

Ich mußte bei den Bildern an ein Stück eines sehr grob gebrannten Ziegel denken. es besteht eine gewisse Aähnlichkeit.
Ich zeig Ihn einmal im Original und einmal mit veränderter Farbe.
Ich meine in der Strucktur sind Sie beide ahnlich. :winke:

Gruß:Storki
Ja eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Vor allem die eisenoxidroten "kügelchen" stimmen gut überein. Bei meinem Stück sind die roten Lehmkügelchen weich und der Rest , das hellere Material ziemlich hart... wie kann das sein ? Beim Brenne müßte doch beides zumindest ähnlich hart sein. Die Erde an der Fundstelle ist braun und keineswegs rot

Ahrbach

Zitat von: teabone in 22. März 2012, 21:42:57
:winke:

es wäre sinnvoll nähere Details zu den Fundmständen zu wissen.

Beispiel Urnenfelder- Wallanlage: da können sich in den Wällen grob mit der Hand geformte Kinderkopfgroße unterschiedlich gebrannte Lehmbatzen finden, an denen man noch die Handabdrücke erkennen kann. Die sind in lockererer Weise zusammenhanglos in den Wall eingebettet. Die sehen ähnlich aus.

LG Augustin
Fundort Nordeifel. In der Umgebung wurden römische , und auch Vorgeschichtliche(allgemein metallzeitl-einstufeung der Archäologen).  In ca 800 m Entfernung wurde eine fränkische Grabanlage entdeckt.
Ich stelle ein paar Bilder von typischen Beifunden ein. Weiß jedoch nicht wie ich die zeitlich einorden soll

Storkianer

Ich bin ja kein Experte, aber könnte man solche Öfen nicht einfach in eine dicke vorhandene Lehmschicht einarbeiten? Wir haben bis zu drei Meter dicke Lehmschichten, in den Bachsiepen treten Sie hervor. Baue ich dort meinen Ofen ein, werden die befeuerten Stellen bis zu einer gewissen Stärke durchgebrannt, das dahinter befindliche Material nicht. So könnte ein Stück wie du es gefunden hast entstanden sein.
Wir haben als Kinder an einer Lehmwand unsere Bude gebaut, in der Lehmwand eine Feuerstelle rausgearbeitet, der Abzug kam oben im Lehm raus. Darauf haben wir uns geklaute Eier vom Bauern gebraten.
Einfach zu machen und voll funktionsfähig :winke:

thovalo

#12
Zitat von: Storkianer in 22. März 2012, 21:30:34
Reste eines Ofens aus Lehm? Die Bruchstellen um den Ruß herum sehen fast aus als seien Sie Ziegel ähnlich gebrannt. Das könnte dann aber nur durch große Hitzeeinwirkung geschehen sein??? :winke:

Gruß: Storki

Das sieht nicht nach gebrannten Ton aus ......  :glotz:


"Hüttenlehm" ist ein antiquierter und nicht zutreffender Ausdruck für den Heute der Begriff ROTLEHM steht, denn

1. die Menschen lebten auch im Neolithikum nicht in HÜTTEN sondern in HÄUSERN
2. kann gebrannter Ton/Lehmbewurf unter verschiedenen Umständen entstanden sein u.a. als Bodenbelag, als Teil einer technologischen Einrichtung wie Backofen, Brennofen der Keramikherstellung, Rennfeueröfen usw.

Die Brennöfen bedurften

1. einer bestimmten Wandstärke zur möglichst kontrollierbaren Führung des technologisch nicht unkomplizierten Prozesses der
Hitzeentwicklung und des Abkühlens (wird oft vergessen das Tonwaren zerspringen und vor allem Angarnierungen abplatzen, wenn man einen Ofen nach historischen Vorbild sofort aufreissen würde)

2. setzte man Öfen jeder Art gerne in Hanglagen oberhalb der Bäche und Tonnentnahmestellen, weil der Windzug in solchen Lagen die Temperaturführung und Steuerung der Prozesse sehr begünstig. Die Nähe zu den Tonentnahmestellen war günstig um darin die Fehlbrände zu entsorgen. Mit "all in one" würde man die Organisationsstruktur solcher Produktionsstellen Heute umschrieben können: Tonvorkommen, reichlich Holzbestand zur Befeuerung der Öfen, Wasser, Entsorgungsstellen und Distributionsstrukturen waren fest an solche Plätze gebunden auch wenn sie nur eine dörfliche Gemeinschaft versorgt haben sollten.

Meist lungerte im MA auch ein Vertreter der Grundherrschaft um die Ecke um die Nutzung der Herrschaftsgüter zu überwachen und auch den Vertrieb zu regulieren.


glG thomas  :winke:



Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Storkianer