Moin,

ich habe ein kleines Problem bzw. finde ich nicht so recht was im Internet darüber.

Gab es im Norddeutschen Raum bei der Ostbesiedlung im 13. Jh.  Ziegeleien die aus hartgebrannter Grauware Dachabdeckungen herstellten ?

In der Nähe einer ehemaligen Dorffläche habe ich einen Bereich der  nach dem tiefpflügen sehr auffällig ist. Der Ursprungsboden ist heller Sand. In diesem Bereich ist der Farbton sehr grau-dunkelgrau. Durchsetzt und in Massen sind überwiegend nur Grauware - Bruchstücke zu finden. Von klein bis sehr groß. (Handteller) Einige sind im Anhang zu sehen.

Das Auffällige ist, es ist keine Gebrauchskeramik vorhanden. Die Dicke beträgt 1-1,5cm Auch die Ränder sind sehr auffällig, da es bisher nur zwei Formen zu finden gibt. Gerader Abschluß und gebogene Form.
Häuser oder irgenein Gebäude muss da gestanden haben, denn Eisen ist in hoher Konzentration vorhanden und es lassen sich gut ausgeschmiedete Nägel finden.
Für reine Ziegel ist es vermutlich zu dünn und was anderes als Dachpfannen oder ähnliches fällt mir nicht dazu ein.

Könnt ihr mir da weiter helfen ?

Gruß
Gabi

Hi Gabi,

ich sehe hier leider eher eine Verklappung von älterem Bauschutt. Oft wurden Wege und feuchte Stellen mit diesem Material verfüllt. Die Wege wurden in der Folgezeit später wieder überackert. Fehlende Gebrauchs Keramik ist hier nicht unüblich.

Besonders erfreulich ist es, wenn man eine solche Schicht in der Stadtarchäologie im Flächen Planum von Oben durchgraben darf. Nur Ziegel (Dachziegel) und etwas Eisen Schrott , sonst aber keine Funde. Da freut man sich wenn diese Schichten nicht gerade eine Mächtigkeit von einem Meter haben  kommt aber auch manchmal vor). 

Hier etwas Ähnliches nur halt mit Wand Ziegeln. Zum Glück durch eine Baumaßnahme angeschnitten.

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,75082.0.html

LG

Patrick

Moin Patrick,

da das benachbarte Dorf nach 1786 aufgegeben wurde, könnte es möglich sein. Ich glaube nur nicht, dass die Grauware bis ins 18. Jh. Bestandteil der Häuser war. Was für Teile könnten in Frage kommen, denn Ziegel sind es nicht. Richtig roter Ziegelbruch ist so gut wie nicht zu finden. Der müsste dann eigentlich auch vorhanden sein.

Ich muss noch anmerken, dass es drei bis vier Konzentrationen dieser Bereiche gibt und auch vier, fünf schwach erkennbare Feuerstellen/Verfärbungen vorhanden waren. In alten Karten ist bei einer, an dieser Stelle Bebauung eingezeichnet. Bei der anderen (unterschiedliche Verfasser) ist es nebenan. 
Metallfunde sind bisher (nach zwei kurzen Begehungen), außer Nägel, nur vom 18. - 20. Jh.

Gruß
Gabi

Nachtrag:

Die Fläche ist ca. 100 x 80m Bisher nur grob eingemessen, wird aber noch genauer gemacht.


Gabi