Glas vom Meeresgrund

Begonnen von Tinkerer, 29. August 2010, 20:56:23

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Tinkerer

Auf dem Meeresgrund scheint sich Glas im allgemeinen nicht sehr gut zu erhalten. Schon nach 150 Jahren sind deutliche Korosionsspuren zu sehen.
280 Jahre auf dem Meeresgrund wirken sehr zerstoerend. Anbei eine Weinflasch vom Wrack der SANTA ECOLASTICA, gesunken im Jahr 1700.

Aber nicht alle sorten Glas werden gleich angegriffen. Zum Beispiel die Glas Hangranate vom gleichen Wrack.

Was ist wohl der Grund des Unterschiedes? Anderes Glas Rezept? Andere Machart? Anderswo gemacht? anders abgekuehlt?

Im Schlamm vergraben haelt sich das Glas manchmal besser, aber nicht immer. Was genau ist der Wirkstoff welcher das Glas Korodiert? Was produziert diesen Wirkstoff?

Tinkerer

Gael

Hi Tinkerer,

schöner Fund!  :super:

Man spricht von der sogen. "Glaskrankheit", guckst du hier:

http://www.baumarkt.de/lexikon/Glaskrankheit.htm

Der Unterschied im Grad der Korrosion liegt sicherlich in der unterschiedlichen Machart und Rezeptur begründet.
Ich habe schon mittelaterliche Butzenglasscheiben ausgegraben, die sehr gut erhalten waren und direkt neben einer Flasche aus dem 18. Jhrt. lagen, und die Flasche sah um Jahrhunderte älter aus...

mc.leahcim

hallo Gael,
der link funktioniert so nicht. Hier der funktionierende: Glaskrankheit 

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Gael

Danke, Michael  :Danke2: :Danke2:

Was habe ich falsch gemacht? :kopfkratz: :besorgt:

Moonk

Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Gael

#5
 :schaem:
.
. :Danke2:

Ahem  :dumdidum:... and now to something completely different....

Ich hab noch einen schönen link gefunden für Tinkerer und wen es sonst noch interessiert  (nochmal probieren....  :frauen2:)

http://de.wikipedia.org/wiki/Glaskorrosion

Tinkerer

Vielen Dank fuer die ausgezeichneten Links.

Anbei Bilder von einer Flasch welche im Schiffwrack der "MERCURIUS", gesunken im Jahr 1878 auf dem einzigen Korallen Atol des Atlantiks. "Atol Das Rocas" Brasilien.

Wie man sieht, kann manchmal die Glaskorrosion zur Schoenheit beitragen.

Tinkerer

Levante

Moin,

der Begriff "Glaskrankheit" ist umgangssprachlich wenig geläufig, meist wird der Begriff "Glaspest" verwendet.

Glaspest kann man auch künstlich herstellen.

Entweder 2 Jahre in die Güllegrube hängen oder das Glas mit Flußsäure behandeln.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Gael

Zitat von: Levante in 31. August 2010, 14:09:59
Moin,

der Begriff "Glaskrankheit" ist umgangssprachlich wenig geläufig, meist wird der Begriff "Glaspest" verwendet.



Ich denk ma, das kommt auf die Gegend an, in der man sich befindet. :zwinker:

Kunckel

Bei deiner Handgranate müßte es sich um eine sogenannte Feuerlöschgranate handeln. Siehe mal unter Wikepedia "Feuerlösch Granate ".
Gruß
Kunckel
Carpe Diem und wie passen Glas und Gewichte zusammen ?

Tomcat

Life burns!

Tinkerer

Danke fuer die Beitraege. Interessantes Link.

Leider ist auf meinem Bild nicht zu sehen wie dick das Glas ist. So wie ich mich erinnere, war das Glas aller dieser Granaten (5) ungefaehr 6-8mm dick, also schwierig zu zerschlagen.

Auf einem alten Holz Stich, aus einem, in 1852 gedruckten Buch, sieht man wie bei Henry Morgan's Angriff auf Panama solche Granaten von Hand geworfen werden.

Bei Seeschlachten stieg ein Seeman mit einem Sack solcher Granaten in die Tackelage, zuendete die Granaten und warf sie auf das Deck des anderen Schiffes.

Im Jahr 1800 wurde der Kapitaen der Fregatte "Kent" von der "East India Company" von einer solchen Granate getoeted als sie vom beruehmten Franzoesischen Korsar Surcouf vor der Kueste Indiens angegriffen wurde. Surcouf hat die "Kent" erobert aber der Gold und Silberschatzt der "Queen" welcher  in der "Kent" sein sollte, war nicht da.

Der Schatz liegt noch immer im Wrack der "Queen" auf dem Grunde der Bucht in Salvador Brasilien, etwa 4 KM entfernt von der "Santa Ecolastica".

Tinkerer

BerndT

Moin Moin

Dank der Glaspest sieht die Weinflasche auf Bild 1 Super aus...

Ich mache nachher mal ein paar Bilder von einen Flaschenboden, gefunden im Hafen von Bremen.
Auch mit Glaspest.....

Flaschen, welche hier so um die 100 Jahre im Moor bzw Geestsand liegen, haben wenig oder keine Glaspest.
Fotos folgen..

Gruß Bernd

Tinkerer

Bernd, danke fuer den Beitrag.

Alte Haefen oder auch die Reeden sind wunderbare Plaetze fuer Metaldetektor Suche. Es ist unglaublich was man da alles finden kann.
Vom archeologischen Standpunkt aus zwar nicht so interessant, da die Artefakte zeitlich sehr gemischt sind, aber als Fundstellen ausserst ertragsreich.
So ganz nebenbei zu den Metal Funden tauchen dann immer die Flaschen und Keramik Gegenstaende auf.

Anbei eine Franzoesishe Weinflasche von der Insel Aves, eigentlich ein Korallen Atol, vor der Kueste Venezuelas. Dort hat eine ganze Flotte Franzoesischer Kriegsschiffe  Schiffbruch erlitten im Jahr 1678.
Auch diese Flasche hat etwas Glaspest, ist aber relative in besserem zustand.

Tinkerer