Erbstück Amphore ( Vase? Krug? ) von wann ungefähr?

Begonnen von Xena01, 23. März 2013, 20:16:18

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Xena01

Hallo zusammen,
ich habe von meinem Vater eine Amphore? geerbt, die sehr sehr alt aussieht! Sie ist 41cm hoch und hat am Henkel ein Bändchen mit einer Art Plombe auf der ( ich kann es nur mit Lupe lesen und weiß auch nicht ob das nun genau ist) ein TOP dann eine Art Lötfehler und darunter ein C steht, auf der Rückseite der Plombe steht entweder MUZES oder Muses!
Ich hoffe das mir vielleicht jemand etwas zu der Amphore ( Vase? Krug? ) sagen kann!
Vielen lieben dank schon einmal

Lieben Gruß
Jennifer

Xena01

Kann mir wirklich keiner helfen? Ich möchte doch nur Wissen von wann die Amphore ungefähr ist, mein Vater hatte Sie sehr lange
und Sie war ihm auch wichtig! Ich wäre wirklich für jede Information sehr dankbar!
Lieben Gruß
Jennifer

Saxaloquuntur

Gibt es keinerlei Informationen zu dem Stück? Das kann aus allen möglichen Kulturkreisen und damit auch Zeiten kommen. Vor dem, der da sichere Aussagen machen kann ziehe ich jetzt schon meinen Hut. S. 

thovalo

#3
Lieber S. ein wenig geht schon!

Das ist typologisch zunächst einmal ein "Topf mit zwei Henkeln".
Erinnert mich eher an ein Touristensouvenir worauf auch die Marke hindeutet.
Es gibt viele Töpfereien die in derselben Machart des Scherbens Gefäße gefertigt haben wie ihre antiken Vorgänger.
Aber das hier sieht nach einer ganz schlichten ländlichen Gebrauchskeramik aus

Es handelt sich um eine schlichte und nicht zwingend sehr alte oder antike Gebrauchskeramik.
Das ist nicht mal unbedingt ein mediterranes Objekt.
Selbst das 19. -20. Jh. ist mit drin.

glG thomas  :winke:


PS:  
Ribeira de Muzes ist ein Ort in Portugal
Wenn die Familie dort mal Urlaub gemacht hat wäre das ein passendes Souvenir gewesen.
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Saxaloquuntur

"Bauchiger Doppelhenkeltopf mit optisch hochgedrängtem Schwerpunkt..." und der Rest, den thovalo schreibt lässt genau alles offen, wie ich es vermutet hatte.  Muzes kannte ich allerdings nicht. S.

Xena01

Vielen dank für die Informationen, jetzt bin ich wenigstens schon mal ein wenig Schlauer  :-D
In Portugal war mein Vater nie das weiß ich, aber vielleicht mein Opa???!!!
Nun noch eine Frage: Gibt es eine Möglichkeit das genaue Alter irgendwie zu bestimmen?
Wenn ja wer könnte so etwas?
Ich habe nämlich eine Reihe an Erbstücken erhalten von klein bis groß, die wirklich alle sehr alt aussehen
und nicht alle eine Art kleine Plombe an einem Fädchen haben! Sie sehen auch alle unterschiedlich aus!
Ich bedanke mich jetzt schon einmal im vorraus

lieben Gruß
Jennifer

thovalo

 :-)

Liebe Jennifer,

es gibt durchaus naturwissenschaftliche Methoden, wie die "Thermolumineszens", Verlgiche von Materialproben durch Dünnschliffuntersuchungen usw. doch das kostet enorm viel Geld.


Als Privatmensch sollte man sich das bei einem Gefäß das, selbst wenn es alt wäre keinen finanziellen Wert hätte, nicht leisten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Thermolumineszenz

"Thermolumineszenz wird u.a. in der Archäologie unter der Bezeichnung Thermolumineszenz-Datierung (TL Datierung) oder allgemeiner Lumineszenzdatierung als Methode zur Altersbestimmung von Keramikobjekten oder anderweitig gebrannten Artefakten verwendet. Sie dient dabei als Ergänzung zur Radiokohlenstoffdatierung (auch: C14-Datierung), insbesondere dort, wo Datierungen jenseits der begrenzten Reichweite der C14-Datierung benötigt werden oder wo kein organisches Material zur Verfügung steht."



lG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

master-jeffrey

Wenn man will, geht das schon.

http://www.kotalla.de/german/indexhaupt.htm

Aber wie du schon sagstest: der monetäre Wert des vorgestellten Stücks, selbst wenn es antik wäre, wäre wohl niedriger einzuschätzen als der Preis für das Gutachten.

mfg

Master-Jeffrey

Saxaloquuntur

Die Plomben sind möglicherweise schon eine Spur, deren Verfolgung zielführend ist. Ich denke da an Replika. Nicht selten haben Repliken solche "Accesssoires" die sich leicht entfernen lassen um das täuschend alt oder echt aussehende Stück (nach dem es legal, weil nicht echt) ausgeführt ist den heimischen Vertiko oder die Vitrine dann so schmückt wie ein echtes Stück. Was alt aussieht muss noch lange nicht alt sein. Eine ganze Industrie lebt davon nicht schlecht und letztlich stehen in Museen unerkannt an sogenannten Experten vorbei auch jede Menge Dinge die als echt bestaunt werden. Das Verfahren, das hier Klarheit schaffen kann (wie hier vor gestellt) ist so teuer, dass die Fälscherindustrie sich auf relativ sicherem Boden bewegt. Auch die Fachwelt war in der Vergangenheit nicht frei von Fälschungen und erlag ihnen selbst bis da hin, dass es auf manchen Gebieten der Archäologie keine zweifelsfreien Stücke mehr gibt. Saxaloquuntur.