Weitere Neufunde Siegburger und Kölner Keramik aus dem 16. Jh.

Begonnen von thovalo, 18. Juni 2011, 00:40:19

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thovalo

 :-)

Unter anderen diese vier Gefäßfragmente konnten wir in mehr als vier mühsamen Stunden intensiver körperlicher Arbeit bergen!

Das erste Stück ist das Fragment eines herrlichen Kruges der dem renaissancezeitlichen Kunsttöpfer Hans Hilgers zugeschrieben wird.
Neben dem aufwendigen Kerbschnittdekor sind für dieses berühmte Werkstück die plastisch applizierten Löwenköpfe charakteristisch!
Eigentlich erscheint diese Applikation eher doch als ein niedliches lächelndes Kätzchen!
Ne debil grinsende Pussy!

Der Puttenkopf von einem kleineren Vergleichsstücks (Krug) ist gleichfalls selten vertreten.

Das Portraitmedaillon eines salzglasierten Kölner Kruges zeigt einen vornehmen Herren mit langen Schnauzbart in der Mode des 16. Jhs. der einem gerundeten Hut mit breiter Krempe und einem hoch geschlossenen "spanischen" Kragen trägt.

Die Buchstabenfolge stammt aus dem Satz:  ..... GOT DEM ZEI ALEIN DIE IHR IN EVIKIT ..... hier in der Abwandlung "SY" für "ZEI"


Obwohl es nur Überreste einstmals prunkvoller Gefäße sind, finden sich solche Belegstücke selbst im Rheinland, nahe den Produktionsstätten nur außerordentlich selten. Die Kölner Scherben sind zudem nicht in allzu großen Stückzahlen verbreitet worden und daher um so seltener aufzufinden!

glG thoams     ........ bin total erschlagen und zerscheppert!  


PS: Basti wird auch noch Einiges zeigen können!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

mifomex


wow,..die sind wirklich schoen !!! :staun:

Da hat sich das Schuften aber gelohnt,  Glueckwunsch !!!

Gruesse :winke:
Sash
"Wer Vergessenes ans Licht bringt, Bereichert das Wissen!"

teabone

Hallo zerschepperter Thomas,

je mehr ich von Deinen, mir bis vor kurzem völlig unbekannten, Gefäßen(einfach anderer Kulturkreis) sehe, umso besser gefallen sie mir.
Ich rätsle immer noch an der Herstellung der Kerbschnitte aber ich glaube, das die Technik einen Trick in der Herstellung hat. Ich muß noch ein paar Details genauer sehen. Bitte weiter Bilder einstellen. Die andere Frage ist nach dem Material: Ist das weißer Ton?

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

thovalo

Weitere Kerbschnittbilder mach ich noch.

Es ist weiss brennender Ton aus einem speziellen natürlichen Vorkommen bei Siegburg, der bei Temperaturen zwischen 1.200° und 1.300° zu feuchtigkeitsundurchlässigen STEINZEUG gebrannt werden und eine leicht seidig glänzende Oberfläche erhalten konnte.

Zerstörungen in der Zeit des 17. Jhs. beendeten die Hochblüte dieses Handwerks!

Später erst gelangte das weisse Porzellan zu hoher Wertschätzung als Statussymbol und Repräsentationsgeschirr!


glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

teabone

Hallo thomas,

danke für die Antwort und ich freue mich auf weitere Bilder  :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.