Die magische "7"

Begonnen von Silex, 05. Oktober 2008, 21:25:32

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Silex

Eine Urnenfelderwandscherbe hab ich heute aus trockenem Bewuchs herauszelebriert... mein Hund gleich ne Ecke abgeknippst ...weil das gleichfarbne Leckerli immer in der Hand...eingerahmt von 2 Rollrädchenbahnen (die obere kaum mehr sichtbar)  7 exakt  , parallel eingefurchte Linien.

Urnenfelderkeramik ist nicht leicht zu erkennen...aber dieses schräg gestellte RoRä-Muster samt etlichen, möglichen  Lineaturvariationen macht es bei diesem Gefäßtyp, hier in der Oberpfalz zumindest... bombensicher... und da macht Suchen dann Spaß.
Ob es damals schon Zahlenmystik gab- vor 3000 Jahren- ob ein Zufall? (Ob die schon rechneten? In Ägypten gab es schon lange vorher fortgeschrittene Geometrie)  Vielleicht whispert da eine fast ewige Kontinuität....
Keramik macht auch süchtig, wenn ab und zu so ein Ding in die Finger gerät...dann liest man nach, studiert Ausgrabungen, beginnt zu ahnen und hat einen Platz gefunden wo  sehr viel war. Tja, das wollte ich Euch sagen...für mich ist das magisch (nicht unbedingt die Linien):
Ein Tag, ein Mensch, ein Platz, die Reste einer Siedlung deren Menschen die gleiche Sonne sahen wie wir, denselben Nachthimmel.... aber mit einer unvorstellbar entfernten SICHT... schaut mal in den klaren Nachthimmel , nehmt Eure Fantasie zusammen ....was seht, wisst, fühlt ihr? Ein wachsendes und schwindendes Wesen das ab und an im Nichts verschwindet....mit glimmendem Hof zuweilen....?
(Ja so gehn die Gedanken manchmal durch.. auf den Äckern... in der Annäherung an ferne Zeiten.
Den Himmel haben sie uns genommen...diese rastlosen  Nacht - und Azurzerpflüger...)
Im übrigen denke ich dass Keramik unbetinkt mitgenommen werden sollte.
Euer Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

CALIGULA

#1
hallo silex also ich kann dier nur sagen ich bekomme auch immer eine eigenartige stimmung wenn ich über einen acker wandle wo ich weis das vor ein paar tausend jahren menschen sidelten,mir gehen da allerlei gedanken durch den kopf und stell mir vor wie sich der altag damals wol abgespielt hat......und wenn ich dan noch etwas finde was die leute damals in den händen hatten überkommt mich eine eigenartige ich weis nicht wie man sagen soll "melancholie",obs in ferner zukunft auch noch menschen geben wird die sich für ihre "ahnen"interessieren und ob die wol die selben gedanken haben wie wir heute?  :kopfkratz:
                              gruss franz
     

Silex

Für uns wird es vermutlich mehr Kopfschütteln geben als wirkliches Interesse, Caligula, da nehm ich mich nicht aus, ein jämmerliches, kulturloses Gewimmel
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

CALIGULA

Zitat von: Silex in 05. Oktober 2008, 22:27:05
Für uns wird es vermutlich mehr Kopfschütteln geben als wirkliches Interesse, Caligula, da nehm ich mich nicht aus, ein jämmerliches, kulturloses Gewimmel
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naja irgendwie ist der sinn fürs wesentliche verloren gegangen,ein jeder hezt nur dem lieben geld nach und wills sich im alter gut gehen lassen da kann ich nur dazu sagen "DER WEG IST DAS ZIEL"

Bavaricum

Grüß Dich Edi,

auch wenn Deine Beiträge für mich manchmal nicht so einfach zu verstehen sind, stimme ich Dir bei Diesem voll und ganz zu.

Ursprünglich habe ich nur ,,gesondelt" und kann mich erinnern als ich meine erste keltische  Münze gefunden habe. Da ist mir auch durch den Kopf gegangen ,,Wow, der Erste der dieses Stück seit zweitausend Jahren in Händen hält".

Die letzten zwei bis drei Jahre habe ich mich auch mehr auf Keramik-Funde konzentriert. Und es ist wirklich so. Wenn man ein ,,Nest" oder vermehrt vorgeschichtliche Scherben auf einem Acker finden führt dies unweigerlich zu der Überlegung: Was war hier; Warum hier; Wie haben die Menschen hier ge- und überlebt.

Ich gehe immer noch gerne mit der Sonde aber die Faszination die von Keramikscherben ausgeht, läßt sich mit Metallfunden nicht vergleichen.

Servus

Andreas