Das Fragment einer ursprünglich polierten großen germanischen Schale

Begonnen von thovalo, 17. Oktober 2017, 20:12:46

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thovalo


    :-)


Am Wochenende fanden sich im Bereich einer kaiserzeitlichen Siedlung am rechten Niederrhein mehrere Gefäßfragmente aus einheimisch germanischer Produktion, darunter das Fragment einer größeren ursprünglich polierten Schale mit einem umlaufenden Schulterdekor aus Fingerkuppeneindrücken.

Fingerkuppeneindrücke sind am Fundort recht häufig zur Herstellung von Mustern auf der Wandung oder auf dem Randumlauf von Gefäßen verwendet worden.

In der germanischen Siedlung ist seit dem 1. Jh. n. Chr. ein bemerkenswert hoher Anteil von römischer Importkeramik verwendet worden, darunter befinden sich auch zwei Ölamphoren aus Spanien. Der Platz scheint nähere Austuschbeziehungen mit der angrenzenden Provinz germania secunda unterhalten zu haben.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

RockandRole

Hallo Thomas,

diese Gefäße müssen einst sehr eindrucksvoll ausgesehen haben, wenn sie so schön poliert waren! Danke fürs Zeigen. Bei mir kommt auch immer mal wieder diese handgemachte Ware. Bisher aber ohne Verzierungen.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen

Levante

Huhu,

also von poliert würde ich hier nicht sprechen, eher von einer geglätteten Ware. Poliert ist doch noch eine ganz andere Hausnummer. Jedoch gibt es selbstverständlich beides auf germanischen Siedlungsplätzen, jedoch wie du schon andeutest eher selten. Und die Menge an römischer Importkeramik, solle nicht verwundern, bei der nähe zum römischen Reich. Vermutlich stand der Stamm oder die Siedlung in guten Handelsbeziehungen.

LG

Patrick
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

Zitat von: Levante in 18. Oktober 2017, 15:35:04
Huhu,

also von poliert würde ich hier nicht sprechen, eher von einer geglätteten Ware. Poliert ist doch noch eine ganz andere Hausnummer. Jedoch gibt es selbstverständlich beides auf germanischen Siedlungsplätzen, jedoch wie du schon andeutest eher selten. Und die Menge an römischer Importkeramik, solle nicht verwundern, bei der nähe zum römischen Reich. Vermutlich stand der Stamm oder die Siedlung in guten Handelsbeziehungen.

LG

Patrick


In sehr guten Handelsbeziehungen!

lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Hallo zusammen!

Im Bonner Landesmuseum befinden sich zwei Gefäße aus einer benachbarten germanischen Ansiedlung die einen Eindruck von der Vielfalt der Gefäßformen und Zierarten der germanischen Gefäßkeramik vom rechten Niederrhein geben.

Beide Gefäße datieren in die Zeit um 200 n. Chr.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.