Verziertes Fragment eines Gefäßes der mittelneolithischen "Bischheimer" Kultur

Begonnen von thovalo, 09. Februar 2012, 20:54:47

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thovalo

 :-)

Mit einer neuen Kamera habe ich einige Bilder dieses Fragment eines im "spitzen Furchenstich" verzierten Gefäßes der spätmittelneolithischen (Einstufung im Rheinland) "Bischheimer" Kultur vom rechten Niederrhein aufgenommen.

Keramikfunde dieser Kulturerscheinung sind immer noch außerordentlich selten und dieses Exemplar ist sogar noch von Prof. Dr. Jens Lüning himself klassifiziert worden.

Daher ein in mancherlei Hinsicht "historischer" Fundbeleg!


Der Fundplatz bildet den räumlichen Brückenschlag zu den geringen Fundniederschlägen dieser Kulturerscheinung in östlicher Expansionsrichtung zur Soester Börde, bis in das Paderborner und Braunschweiger Land.


glG thomas  :winke:


WKIPEDIA:

" Die Bischheimer Kultur ist eine mitteleuropäische Kultur der Jungsteinzeit am Übergang vom Mittel- zum Jungneolithikum, ca. 4400–4200 v. Chr. Sie wurde 1938 von dem Prähistoriker Armin Stroh als Bischheimer Gruppe innerhalb der späten Rössener Kultur beschrieben und ist nach dem Fundort Bischheim bei Kirchheimbolanden (Donnersbergkreis) in Rheinland-Pfalz benannt. Die auf Bischheim folgende Kultur ist die Michelsberger Kultur.

In den Jahren von 1997 bis 2001 wurden Siedlungsreste der Bischheimer Kultur bei archäologischen Untersuchungen im Vorfeld eines geplanten Braunkohletagebaus nahe dem Dorf Garzweiler entdeckt. Der Braunkohletagebau Garzweiler ist ein Tagebau derRWE Power AG im rheinischen Braunkohlerevier in der Gemeinde Jüchen in Nordrhein-Westfalen (Rhein-Kreis Neuss). Die Ausgrabungen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege fanden südlich des Ortsteils Garzweiler statt. Dabei wurden Pfostenlöcher entdeckt, die die Grundrisse von drei Häusern beschreiben. Außerdem wurden zahlreiche Abfallgruben gefunden, aus denen Keramik, Feuersteingeräte und Mahlsteinfragmente geborgen wurden. Diese Untersuchungen gaben Aufschluss über den Hausbau, die Silexindustrie und die Keramikproduktion. Die Bischheimer Kultur war bis dahin aus dem nördlichen Rheinland kaum bekannt.
Bodenproben aus den Pfostenstandspuren der Häuser und auffällige holzkohlehaltige Schichten der Abfallgruben wurden untersucht, um aus den Resten verkohlten pflanzlichen Materials wie Früchten und Samen Rückschlüsse auf die damaligen Ernährungsgewohnheiten und die angebauten Getreidesorten ziehen zu können. Laut Unterlagen wurden vorwiegend verschiedene Weizenarten gefunden. Zahlreich fand man aber auch Sammelpflanzen, wie Haselnüsse und Ähnliches. Kaum gefunden wurden andere Anbaupflanzen, wie Mohn oder Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen.

Das Hauptaugenmerk solcher vegetationskundlicher Untersuchungen von Siedlungsplätzen liegt auf Anbaumethoden, Ernteverfahren sowie der Zusammensetzung und Veränderung der Artenvielfalt. Die Entwicklung des Ackerbaus ist für die jungsteinzeitlichen Gesellschaften nach der Neolithische Revolution von grundlegender Bedeutung. Die Pollenanalyse kann Aufschluss über Rodungen und klimatische Veränderungen geben. Selbst die Zusammensetzung der Unkrautflora ist dabei von Interesse. Es zeigte sich, dass in dieser Phase der Neolithisierung dem Brandfeldbau eine besondere Rolle bei der Erschließung der Ackerbaustandorte und damit bei der Ausweitung der Landwirtschaft zukam.
Die Funde am Rand des Garzweiler Tagebaus geben auch Hinweise auf eine mögliche Änderung der Wirtschaftsweise schon zu Beginn der folgenden Michelsberger Kultur, die sich anhand von Pollenprofilen abzeichnet. "
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Moin Thomas,

erinnert ein wenig an ein Zierband mit Akantusblättern an einem schönen Kölner Bartmann.  :zwinker:

Sorry aber mehr ist bei mir, zu dieser späten Uhrzeit nicht mehr möglich, ich sitze noch an der Arbeit fest.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

thovalo

 :-D

DAS wäre ne Theorie ......... eine 5.000 jährige Tradition!  :super:


glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.