Alter Keramik Topf - Nur wie alt?

Begonnen von Bavaricum, 31. Juli 2011, 11:18:08

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Bavaricum

Das gute Stück habe ich heute auf dem Flohmarkt um 8 € erworben.

Schön an dem Teil finde ich, daß er so aufwendig geflickt worden ist. Allein das dürfte eigentlich mehr aufwand sein, als den Topf neu herzustellen.

Traut sich jemand eine Einschätzung des Alters zu?

Herkunft: Süd/Südostbayern.

Servus

Andreas

teabone

Hallo Andreas,  :winke:

leider kann ich Dir zum Stück nichts Konkretes sagen; aber den hätte ich auch genommen. Ich schätze grob 19. Jhdt. Interessant wäre auch zu wissen von wo dieser Topf stammt?

Die Rastelbinderarbeiten finde ich immer wieder aufregend. Danach waren die Töpfe ja wieder einsatzfähig zum Kochen. Nur zum Spaß hätte man einen teuren Topf nicht flicken lassen. So gesehen war die Verdrahtung sicher billiger. Es gab vor Jahren einmal im Volkskundemuseum in Wien eine sehr schöne Ausstellung zu diesem Thema.

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Saxaloquuntur

Hallo,
ist der hohe Topf ( Kochtopf ) denn überhaupt beschädigt? Solche Sicherungen aus Draht, die hier in der Gegend von umherziehenden " Hafenbindern" angefertigt wurden wurden auch vorbeugend angebracht. Muss nicht zwingend eine Reparatur sein.

Saxaloquuntur.
Könnte aus der Steiermark kommen. Habe einen Ähnlichen, der dort her stammt.

haasa2003

Hi,

auf dem zweiten Bild meine ich Brüche erkennen zu können.

Gruß - Winfried
Je länger man lebt,
desto deutlicher sieht man,
daß die einfachen Dinge
die wahrhaft größten sind.

Romano Guardini, 1885 - 1968

Saxaloquuntur

Henne oder Ei? War der Riss zuerst da, oder hat die vorbeugende Sicherung hier nur das Schlimmste verhindert? Das würde ich aufgrund der Fotos nicht beurteilen wollen. Ursprünglich passt der Typus hoher Topf zur Verwendung als Kochtopf, wofür auch die Schmauchspuren des Herdfeuers zu sprechen scheinen. Später wurden solche Töpfe ( schon in dieser Form im Hochmittelalter gebräuchlich) auch für andere Zwecke eingesetzt. Der Rand würde sich auch hervorragend eignen, ihn für Vorratszwecke zu zu binden. Nicht selten wurden in solchen Töpfen in später Zeit ( 19. bis hinein in das 20. Jahrhundert) auch für Schmalzaufbewahrung her genommen. Der Scherben ist dann oft von Fett so durchdrungen, dass es auch durch hohe Temperaturen nicht völlig aus geschwitzt werden kann. Die Frage war ja das Alter-  Grob 19. Jahrhundert ist es denn auch, denke ich, was man seriöser weise aus dieser Warte nicht genauer sagen kann. Irre ich, oder sehe ich innen Kalkablagerungen? Dann kann er auch in einem eisernen Kochofen um 1900 gestanden haben, als quasi "Wasserschiff", wie es noch auf einem mir bekannten alten Hof bis 1986 der Fall war. Wenn er aufgrund irgendwelcher Gunstfaktoren so schön überkommen ist, ist die Datierung bis um 1800 nach meiner Meinung aber gut möglich. 8,- Euro sind ein Witz! Die Zeit, als für solche Töpfe aber bis 200,- DM und mehr bezahlt wurden sind aber wie die Mark schon lange vorbei.
SAXAloquuntur.