Wo findet man das feine Gold (0,2 - 1,0 mm)

Begonnen von Nertomarus, 02. Juni 2014, 15:35:31

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Nertomarus

Hallo zusammen,

ich war jetzt ca. 20 mal in allen möglichen kleinen Bächen auf der Suche nach Gold. Meistens nur mit der Schüssel, hin und wieder auch mit selbstgebauter Schleuse. Im Schnitt 2 Stunden.
Die Bächlein führen nur sehr wenig Gold. Ich finde durchschnittlich einen Flitter je Pfanne. Diese haben eine Größe von 0,6 mm.

Kann es sein, dass für diese kleinen Flitter die "Goldregeln" nicht wirklich stimmen?
Ist für so kleine Flitter eine Goldlinie relevant?
Bringt es was bei Hindernissen im Bach zu schauen?

Meine (bescheidene) Erfahrung sagt nein - oder hab ich einfach noch keine Goldanhäufung gefunden?

Für diese Flitter reicht ja die geringste Strömung um sie zu transportieren.

Bedrock gibt es ohnehin nicht, das sind alles eiszeitliche Ablagerungen auf denen der Bach fließt.

Die einzige (geringe) Anhäufung die ich jetzt gefunden habe ist eine Schicht auf dem Lehm.
Die Regel ist ja: dort wo die wirklich großen Steine liegen, da bleibt auch das Gold liegen. Das stimmt ja dann für die kleinen Flitter überhaupt nicht, wenn die auf dem Lehm liegen bleiben, wo vielleicht 10 cm Schotter darüber liegen.

Ich weiß nicht mehr recht weiter - gibt es Stellen im Bach wo ich mehr als den einen Flitter je Pfanne finde? Oder sind diese Mini-Flitter sowieso überall gleichmäßig verteilt zu finden?  :nixweiss:
Möge Fortuna mit euch sein!

Nertomarus

Ich weiß: Gold is where you find it.

Aber die alten Hasen müssen da doch Erfahrungswerte haben ob sich das feine Gold auch irgendwo speziell ablagert oder ob sich das doch relativ gleichmäßig im Bachbett verteilt?
Möge Fortuna mit euch sein!

Murdigger


Dieses Thema wurde schon so oft durchgekaut das keiner mehr....
Wenn du wirklich Interesse an den Thema hast, Literatur, Googeln.

http://www.tauerngold.info/2014/04/an-welchen-stellen-muss-man-beim.html
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

Nertomarus

Danke,

diese Gold-Benimmregeln kenne ich ja; nur vermutete ich, dass sich das feine Gold bis 1 mm nicht daran hält.

Dann habe ich eben noch keinen Paystreak gefunden, denn ich finde überall im Bach annähernd gleich viel Gold je Volumen.
Möge Fortuna mit euch sein!

tozi

hallo,
wenn man weiss wie alt die lehmschicht ist.....
wenn etwas liegt, dann vielleicht darunter. lehm kann sich soweit verfestigen dass er steinhart wird..... pickel nehmen, in die hände spucken und mal durch-arbeiten. falls darunter noch eine schicht ist.... viel glück.
gruß
thomas

Nertomarus

Die Lehmschicht ist recht weich. Ich vermute der Bach hat sich dorthin verschoben und stößt dort auf den darunterliegenden ursprünglichen Lehmboden. Aber ich grabe mal runter.
Möge Fortuna mit euch sein!

Eifelgold

Hallo Nertomarus,

das von Dir beschriebene "Problem" kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich kenne das aus der belgischen Eifel. Die allgemeinen Grundsätze der Goldablagerung und Goldanreicherung scheinen bei kleinen Bächen mit geringer Wasserführung nur sehr eingeschränkt zu gelten. Da helfen m.E. Goldgräberhandbücher nicht weiter. Ich konnte in der Eifel noch nie eine auffällige und erklärbare (!) horizontale Anreicherung von Goldpartikeln beobachten. Horizontal war i.d.R. alles schön gleichmäßig verteilt. Was sich aber feststellen ließ, und dazu gibt es für die belgische Eifel sogar eine wissenschaftliche Studie, sind vertikale Anreicherungszonen an bestimmten Grenzschichten der Alluvionen (=> false bedrock). Sollte das von Dir bearbeitete Sediment vollkommen homogen sein, dürften aber auch vertikale Anreicherungszonen kaum vorhanden sein und auch in vertikaler Richtung sollte sich ein gleichmäßige Verteilung der Goldkörner einstellen. An der Größe der von Dir gefundenen Goldkörner liegt es jedenfalls nicht. Goldkörner einer Größe von 0,6 mm folgen den allgemeinen Grundsätzen der Goldablagerung und Goldanreicherung. Wenn Goldkörner nicht den allgemeinen Grundsätzen der Goldablagerung und Goldanreicherung folgen, müssen diese wesentlich kleiner sein als 0,6 mm und Masse und Oberfläche des Goldkorns müssen in einem ungünstigen Verhältnis zueinander stehen. Aber das ist ein anderes Thema.

Goldene Grüße

Eifelgold           

Nertomarus

Hallo Eifelgold!

Danke für die teilweise Bestätigung meiner Vermutung.
Also liegt es nicht an der Feinheit des Goldes, sondern am kleinen Bach.

Wie gesagt, gibt es im Bach, zumindest wo ich momentan grabe eine Grenzschicht. Es handelt sich um eine ca. 40 cm dicke Lehmschicht. Auf der liegt ein wenig mehr Gold. Und darauf ca. 20 cm Schotter der auch gleichmäßig Gold enthält. Unter der sehr weichen Lehmschicht ist wieder Schotter, den ich aber noch nicht gewaschen habe. Ich vermute aber, dass die Lehmschicht nicht von diesem Bach erzeugt wurde, sondern vorher schon da war und sich einfach der Bach dorthin verlagert hat. Die Lehmschicht selbst hat meiner Erfahrung nach kein Gold.

Viele Goldflitter haben auch eine Kalkschicht - hat das was zu bedeuten?
Möge Fortuna mit euch sein!

Eifelgold

Zitat von: Nertomarus in 15. Juni 2014, 23:04:27
Viele Goldflitter haben auch eine Kalkschicht - hat das was zu bedeuten?

Hallo Nertomarus,

das heißt wohl, dass Du in extrem kalkhaltigem Gewässer wäschst. Richtig?

In diesem Fall hat die Kalkschicht keine besondere Bedeutung.

Gruß

Eifelgold

Torty

Hallo Nertomarus,

Feines Gold findest Du am Ende der eiszeitlichen Gletscher Ablaufbahnen. Am Ende der Ablaufbahnen lassen sich Flitter zwischen 59 -32µm finden. In den mittleren Ablaufbahnen der eiszeitlichen Gletscher lässt sich vermehrt Gold mit einer Größenordnung von 200 - 130µm finden.





Torty

Zitat von: Nertomarus in 15. Juni 2014, 23:04:27
Viele Goldflitter haben auch eine Kalkschicht - hat das was zu bedeuten?

Ja, hat es. Daran kannst Du erkennen, in welche Geschiebelage sich der Flitter bewegte, oder lagerte. Falls Du den Flitter an der Schotteroberfläche findest, deutet dies darauf hin, dass eine Schotterumwälzung stattgefunden hatte.


Torty

Zitat von: Nertomarus in 02. Juni 2014, 15:35:31

Kann es sein, dass für diese kleinen Flitter die "Goldregeln" nicht wirklich stimmen?


Meine (bescheidene) Erfahrung sagt nein - oder hab ich einfach noch keine Goldanhäufung gefunden?

Für diese Flitter reicht ja die geringste Strömung um sie zu transportieren.


,,In Sekundären Lagerstätten ist nicht ein fluviales System Goldführend, sondern das urzeitliche Gletschergeschiebe. Je behutsamer und nicht zu intensiv das fluviale System das urzeitliche Gletschergeschiebe separiert hat, desto Goldhöffiger ist der Bereich des urzeitlichen Gletschergeschiebe. Urzeitliche Gletscher dessen Gletschergeschiebe Goldhöffig waren und sich gegen die Schwerkraft fortbewegten, sind zweimal mehr Goldhöffig."

http://www.freiheit-durch-gold.com/die-separation-der-urzeitlichen-gletscher/#more-2515

Torty

Zitat von: Nertomarus in 15. Juni 2014, 23:04:27
Ich vermute aber, dass die Lehmschicht nicht von diesem Bach erzeugt wurde, sondern vorher schon da war und sich einfach der Bach dorthin verlagert hat.

Du liegst mit deiner Vermutung richtig. Siehe Bild.



http://www.freiheit-durch-gold.com/prospektieren-der-fliessgewaessern-auf-gold-und-feinmineralien-teil-2/6/

Nertomarus

Hallo Torty,

danke für deine Antworten.
ich habe auch schon einiges in deinem Blog gelesen, muss aber zugeben, dass ich vieles noch nicht verstehe.

Bald kommt die sondlerfreie Zeit wieder, dann hab ich wieder Zeit zum Goldwaschen.

Ich hab das Gefühl, das Gold liegt entweder ganz oben auf dem Schotter oder unter dem Schotter zwischen Schotter und der Lehmschicht darunter.
Möge Fortuna mit euch sein!