Gold ... aber was noch ?

Begonnen von El Grabius, 20. Juni 2006, 18:22:02

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El Grabius

Tagchen Leute,

nachdem nun alle Äcker zugewachsen sind geht mit sondeln nichts mehr  :heul: aber es gibt ja noch schöne Bäche zum Goldwaschen.
Anbei paar Bilder meiner "größten" Funde von letzter Woche. Vielleicht kann mir mir Jemand sagen was auf Bild 1und 2 der "silberne Flitter" links unten ist, amalgamiertes Gold ? (aber selbst an den Schürfungen ist das Stück silbern). Dann würde mich noch interessieren was das silberne "große Stück" rechts außen in Bild 2 und 3 ist ? es hat ein extrem hohes spezifisches Gewicht (lag bis zum Schluß in der Schüssel), silberfarben, eher splittriger bzw. muscheliger Bruch mit Resten von braunem Naturgestein.  Die Strichfarbe ist hellgrau, die Härte liegt wohl so zwischen 4 und 6 (genau konnte ich es leider nicht testen). Könnte es Silbereisen sein ?
Vielen Dank fürs Grübeln, beste Grüße: El Grabius

tecnomaster

Hallo El Grabius,

diese "silbernen Flitter" deuten, wie Du schon signalisierst, ziemlich auf amalgamiertes Gold; per Fotoidentifikation ist das aber nicht abgeschliessend geklärt.

Gruß

Tecnomaster  :winke:

atlin

vermutlich hämatit (roteisenstein, eisenglanz)  :belehr:

ist ein häufiges begleitmineral und im black sand fast immer vertreten

gruss

atlin  :frech:

El Grabius

Hallo tecnomaster und atlin,

vielen herzlichen Dank für Eure Antworten  :super:
zum Einen habt Ihr meine Vermutung mit dem amalgamierten Gold bestätigt/erhärtet. Zum Anderen hab ich unter Hämatit gegoogelt welcher wohl zutrifft, da mein Fundsteinchen alle Eigenschaften davon erfüllt (Strichfarbe muß ich nochmal überprüfen).

:prost: viele Grüße und immer GF: El Grabius

tecnomaster

Hallo El Grabius, Hallo Atlin,

meine Aussage bezog sich auf den kleinen silbernen Flitter, bei den Körnchen könnte es sich in der Tat um Hämatit handeln, aber um ein Molybdän-Körnchen genau so gut.


Gruss

Tecnomaster :winke:

El Grabius

Hi tecnomaster,

Ich hab Dich schon richtig verstanden. Es war nur von mir ein etwas umständliches Dankeschön an Euch Beide in einem Satz zusammengefasst.  :zwinker:
Danke Dir auch gleich für den neuen Hinweis mit dem Molybdän (Körnchen) - werd mal dessen Eigenschaften vergleichen. Hämatit triffts bisher ganz gut.

Viele Grüße El Grabius

schwendi

Hallo Grabius,

zum ev. amalganisierten Flitter:
1. Wenn man einen amalganisierten Flitter mit anderen Goldflittern zusammenbringt ist meist deutlich erkennbar, dass die anderen Goldflitter "angesteckt" werden, d.h. plötzlich auch Quecksilberspuren aufweisen. Falls Du sowas beobachtet hast, ist es ziemlich sicher amalganisiertes Gold.
2. Wenn Du den ev. amalganisierten flitter auf einen Kaffeelöffel legst und -unter freiem Himmel!- mit einer Kerze den Löffel einige Minuten lang erhitzt, dann wird das Quecksilber, wenn es denn welches ist, verdampfen, d.h. der Flitter wird wieder vollkommen goldfarben. Wichtig ist wie gesagt, dass Du das unter freiem Himmel machst und nicht direkt unter der Nase, denn Quecksilberdämpfe sollten bekanntlicherweise nicht eingeatmet werden.

zum Korn:
Mein Goldgräberkumpel und ich hatten kürzlich auch genau so etwas im Konzentrat. Würde uns interessieren, wenn Du was rausgefunden hast.

Gruss Schwendi

El Grabius

Hi schwendi,

Den "Silberflitter" hab ich vor Kurzem mal auf einen Löffel über einer Kerze längere Zeit "gebraten", denke wenn der Belag Quecksilber gewesen wäre, wäre er "verdampft". Der ist komischerweise immer noch silbern. Vielleicht doch Silber ? noch besser wäre Platin :smoke: :narr: .  Das mit dem "anstecken" war mir Neu - danke für den Tip :super: - muß ich mal drauf achten. Ab 1 mm bewahre ich meine Flitter nämlich zusammen, aber getrennt vom Staub auf. Auch hier hat der "Silberne" bisher kein anderes Körnchen "infiziert".

Zum Mineral-Korn haben atlin und tecnomaster Recht gehabt :super: . Nach dessen Eigenschaften handelt es sich zweifelfrei um Hämatit. Kommt auch in dieser alten Bergbauregion vor wo ich gewaschen habe. Weitere Begleitmineralien sind dort: Pyrit, Arsenopyrit, Quarz, Chalkopyrit, Malachit, Azurit, Antimonit, Wolframit und Zinnerze.

Viele Grüße und immer GF: El Grabius

schwendi

Hi Grabius,

definitiv kein Quecksilber, so wie Du es beschreibst. Auf dem Foto scheint der FLitter recht matt. Mein zweiter Verdacht ist Kalk (hab ich auch schon viel gehabt). Abhilfe kannst Du mit einem Kalkentferner wie z.B. Durgol schaffen. Ein klein wenig Durgol in einen Unterteller und Flitter rein. Wenn es Kalk ist, beginnt der Flitter zu schäumen und sprudeln und nach einer Weile ist er blank golden.

Wenn es kein Kalk war: Silber gibts natürlich in unseren Bächen auch...

Gruss Schwendi

El Grabius

Hallo schwendi,

Vielen Dank für Deinen Tip mit dem Kalkentferner  :super:  den kann ich mit Sicherheit noch gut brauchen. Bei diesem Teil tendiere ich inzwischen doch zu Silber. Auf dem Foto kommt es nicht so gut rüber aber unter dem Mikroskop zeigt es eine kompakte, silbern glänzende, Struktur. Leider kann man mit 2 mm "Brocken"  :narr: keine großartigen Tests anstellen. Mich hat nur verwundert dass ich in "meinem Bach" in den letzten Jahren keine weiteren dieser Art gewaschen habe.  Bei den dortigen Goldflittern (über 1 mm) sind etwa 20 % teilamalgamiert (bei den kleineren habe ich komischerweise mehr Anteile und auch komplette Überzüge) deshalb bin ich zuerst von einem kompletten Quecksilberbelag ausgegangen. Aber alle Versuche ohne Säure deuten bisher auf Ag hin. Sollte ich mich doch für Säure entscheiden wüßte ich eh nicht welche ? (Hab mich noch nie mit Silber beschäftigt.)  :winke:
Veile Grüße und immer GF El Grabius

atlin

noch ne möglichkeit: ev. ein blei- oder zinnflitterchen? wenn es sich biegen lässt wie gold?

gruss

atlin  :frech:

El Grabius

Hallo atlin

Klar doch !  :super: Im Mittelalter wurden in dieser Gegend überall Zinnseifen betrieben. Danke für den Hinweis ! Muß ich überprüfen. Blei wäre wohl bei meinem Teelöffeltest geschmolzen. Aber Zinn hat, glaub ich, einen höheren Schmelzpunkt.

Viele Grüße

schwendi

nö, Zinn hat einen Schmelzpunkt von 231°C , Blei einen Schmelzpunkt von 327°C, Silber hat einen Schmelzpunkt von 961°C.

Ich tippe schon eher auf Silber. Aber die Sache mit dem Schmelzpunkt ist ein guter Ansatz zur Analyse. Versuch es doch nochmal mit einem Temperaturregulierbarem Lötkolben. Dann musst Du den Flitter nicht grad zerstören, aber kannst immerhin versuchen, in ein bisschen "anzuschmelzen".

El Grabius

Hallo schwendi,

Ups ... da hab ich mich ja böse mit dem Zinn verschätzt. Mal sehen ob einer meiner Suchgenossen einen regulierbaren Lötkolben  besitzt.
Denke dann hab ich endlich Gewissheit.

Vielen Dank und Grüße an alle Tipgeber !