Waschpfanne aus Kupfer

Begonnen von tecnomaster, 05. Dezember 2003, 23:18:08

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tecnomaster

Hallo,

Neulich habe ich beim hiesigen Minengerätehandel Goldwaschpfannen aus Kupfer gesehen und gleich die letzten zwei vom Lager zum Stck.preis von us$10,- Dollar gekauft. Ehrlich gesagt, habe ich diese Dinger mehr zu Dekorationszwecken vorgesehen, aber war doch neugierig, wie man damit wäscht. Es sind riesen Dinger vom Typ Klondike von exakt 47 cm Durchmesser und 13 cm hoch. Eine dieser Pfannen habe ich am Bach gleich mal eine Stunde ausprobiert. Die Pfanne sah danach zwar etwas vom Schotter-Material etwas gescheuert aus, was aber beim Feinauswaschen ein Vorteil sein kann, da die feinen Riefen, das Feingold etwas besser haften bleiben, da die Pfanne selber keine Riffel enthält. Lediglich der grosse Durchmesser ist etwas gewöhnungsbedürftig. Der andere Vorteil wäre, daß die Dinger nicht rosten; nun dies gilt auch für Plastikpfannen. Noch etwas besonderes. Kupfer, wenn es herumliegt läuft etwas an - und nimmt eine dunklere Farbe an. Aber ein Nachteil  der Kupferpfannen war, daß beim Waschen, durch den Abrieb des Sandes die Kupferpfanne wieder heller und heller wurde - und man das Gold von der Kupferfarbe nicht mehr unterscheiden konnte. Ich denke wohl, das könnte der Grund sein, warum sich diese Kupferpfannen sich nicht so durchgesetzt haben. Letztendlich werde ich diese Dinger wohl nur noch zu Dekorationszwecke nutzen.

Gruß
Tecnomaster  :bandit:

Au

soweit ich mich erinnere (bei m wasserleitungsschweissen) bekommt kupfer durch wärmebehandlung eine bläuliche farbe, die auch erhalten bleibt.
bitte steinigt mich nicht wenn ich falsch liege.:-D
grüsse
au
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

tecnomaster

Hallo Au,

Kupfer läuft mit der Zeit an; in der Nähe von Meer gibt es durch das Salz in der Luft eine Oberflächenoxidation (man sehe nur Kupferdächer und Kupfer-Dachrinnen)und beim Kupferhartlöten läuft das Kupfer an, aber durch irgend einen Schleifvorgang wird es wieder hell, so wie halt wie beim Abrassiónsvorgang in der Kupfergoldwaschschüssel auch.

Gruß
Tecnomaster:bandit:

atlin

hallo tecnomaster

kupferpfannen sind eigentlich nicht für das normale goldwaschen vorgesehen. kupferpfannen werden für das amalgieren von gold mit quecksilber gebraucht. dazu wird der pfannenboden mit quecksilber eingerieben (haftet offenbar auch an kupfer gut an). dann wird das feuchte waschkonzentrat in die pfanne gegeben und diese geschwenkt bis sich das amalgam gebildet hat. nun wird das konzentrat normal augewaschen.

gruss von atlin

tecnomaster

Hallo Atlin,

klar doch ist mir bekannt. Mit dem Einsatz einer (gebrauchten) Konzentrat-Zentrifuge  und des Table Shaker, sind bei mir die Zeiten der Amalgamation passé. Die Kupferpfannen sind nun als Wandschmuck und Blickfang "zweckentfremdet"

Gruß
Tecnomaster:bandit:

pfannenwäscher

Hi,

wie genau funktioniert eigentlich ein Tableshaker?

Ich meine, ein Bild hat jeder schonmal irgendwo gesehen, und dass das Ding irgendwas mit "shake" zu tun hat ist auch offensichtlich, aber welche Mechanik steckt dahinter? Auf welcher Oberfläche z.B. bewegt sich das Gold im Ts?

GugF
Andy:winke:

tecnomaster

Hallo Pfannenwäscher,

eine gute Beschreibung ist im Goldgräberhandbuch von Gerd Rube zu finden, ich will aber mal hier meine Erfahrungen aufschreiben.

In englisch Table Shaker oder percussion table, zu deutsch Schwingherd, Wilfleyherd, Schüttel- oder Rütteltisch bzw. Rüttel-Herd.

Das Gerät ist wegen seiner hohen Goldausbeute und Preisleistungsverhältnis, heute in Südamerika, neben der Kozentrator-Zentrifuge das beliebteste Recovery-System im Kleinbergbau.

Also, beim Pozessieren von hohen Aufkommen von Konzentrat (wie aus einer 3.7 m langen Sluicebox) gar nicht mehr weg zudenken. Verarbeitet selbst in der kleinsten Versión pro Stunde 400 kg an Konzentraten. Grosse Tische gar 2 Tonnen/Std.
Funktionsweise: Eine Kunststoffwanne aus unzerbrechlichem Material mit Längsrillen-/Riffeln, die auf einem Lager aus Rollen s c h w i n g t, angetrieben von einem 1/2 PS Elektromotor führt wie der Name schon vermuten lässt soggenannte Schwing- und Rüttelbewegungen durch. Eine wassergespeiste Sprühanlage unterstützt den Sortierprozess. In den Einfüllkasten kommt das Konzentrat ca. 8-12 kg hinein und die Anlage arbeitet vollautomatisch - und sortiert das Material in 4 Sorten, bestehend aus Tailings, Middlings. das schwere Mineral wird weniger fortbewegt und wird nochmals in zwei Klassen unterteilt, in schwarzen Sand und das Gold selber. Die Einteilung in 4 Klassen wird beim sortieren von Gold/Platin nicht gebraucht, aber das Gerät wird auch für andere Mineralienprozesse, wie Estano, Wolfram, Antimon, Blei, Silber und Zirkon verwendet. Ein zusätzlich eingebauter Magnetabscheider trennt noch den schwarzen Sand heraus. (Ich lasse jedoch den Magnetabscheider abgestellt, da der Magnet mit dem nassen schwarzen Sand auch Gold "mitzieht." Aber die Leistung des Table-Shaker ist fantastisch. Sogar Feingold von 20-100 Mikro werden zurückgehalten. Die Anlage verträgt ein Konzentrat bis zu Mesh 4. Ein Arbeitsgang ist in 3-4 Min. fertig, wenn die Tischmitte frei von Auswasch ist. Das wertlose Material sammelt sich längsseits des Tisches, das wertvolle aber transversal, von wo es dann einfach sichtbar per Saugflasche oder Pinzette zu entnehmen ist. Einfacher gehts nicht mehr. Wer noch "verrücktere Anforderungen" stellt, der muß dann eine Konzentratorzentrifuge nehmen, die noch ein paar "unsichtbare" Fizzelchen mehr findet...

http://www.keeneeng.com/Merchant2/merchant.mv?Screen=PROD&Store_Code=KES&Product_Code=ST1&Category_Code=RE


Gruß
Tecnomaster :bandit:

pfannenwäscher

Hi,

Zitateine gute Beschreibung ist im Goldgräberhandbuch von Gerd Rube zu finden

also ich hab das Buch (wie wohl so die meisten hier) auch gelesen, IST wirklich gut und zu empfehlen, nur um Thema Tableshaker interessieren mich eben auch die genauen (inneren) Details, daher meine Anfrage.

Dnake für deinen ausführlichen Post, enthält doch einige Details zu diesem Wunderdingen welche mir vorher noch nicht bekannt waren!:super:

GugF
Andy:winke::prost: