Was ist Freigold?

Begonnen von billy_bumbler, 19. März 2009, 10:32:33

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billy_bumbler

Hallo Leute!

Bin zwar kein Goldsucher, aber ich finde das Thema trotzdem sehr interessant. Besonders interessiert mich, wo in meiner Gegend Erze abgebaut wurden und noch alte Stollen zu finden sind.

In einem Buch bin ich jetzt über den Begriff "Freigold" gestolpert. Konnte aber nicht herausfinden, was genau damit gemeint ist?  :kopfkratz:

LG

Billy
ut desint vires, tamen est laudanda voluntas,

"mögen auch die Kräfte fehlen, so ist doch der gute Wille zu loben"

Spessartin

Hallo billy-bumbler.

Gold ist zwar öfter in Erzen enthalten, aber nur erzmikroskopisch (da wird ein Erzanschliff unter einem sog. Erzmikroskop visuell untersucht) oder analytisch nachweisbar.
Das "Freigold" kann aber schon mit bloßen Auge, ggf. unter Zuhilfenahme von Lupe oder Auflicht-Mikroskop, erkannt werden.

LG Spessartin

billy_bumbler

Hallo Spessartin!

Könnte ich das als Laie auch erkennen wenn ich mit der Lupe das Gestein untersuche?
ut desint vires, tamen est laudanda voluntas,

"mögen auch die Kräfte fehlen, so ist doch der gute Wille zu loben"

Spessartin

Ich würd mal sagen, daß dies in erster Linie von der Größe des Goldeinschlusses abhängt.

Viele Erze können bunte Anlauffarben haben, die wirklich nach Gold aussehen. Pyrit und vor allen Chalcopyrit (Kupferkies) sind schon in frischem Zustand sehr goldfarbig. Und weil Gold auch nicht immer gleich goldfarbig ist - je nachdem welche anderen Elemente (Ag, Cu, etc.) in unterschiedlichen Verhältnissen noch enthalten sind, wird es visuell nicht immer einfach sein.

Ggf. hilft der sog. Bruch weiter. Die meisten Erze sind spröde, haben einen körnigen bis muscheligen Bruch, Gold ist ehr hackig, bricht aber eigentlich nicht wirklich, weil duktil.
Deshalb konnte da die Probe mit einer Nadel helfen: Gold lässt sich fühlt sich weich an und lässt sich eindrücken, Erze hart und platzen aus.
Das ist unter einem Mikroskop besser zu beobachten, geht aber auch mit einer guten Lupe (10-fache Vergrößerung).

Bei golden angelaufenem Silber wirds aber haarig mit der sicheren visuellen Bestimmung!

Im Zweifelsfall hilft dann nur noch eine Analyse, mit dem Nachteil, daß man bei sehr kleinen Proben hinterher weiß, was es war, mit Betonung auf "war"!

LG Spessartin

billy_bumbler

Hallo Spessartin!

Danke für die ausführliche Info!

Ich werde mich gleich mit Lupe bewaffnen und die alten Goldbergbaue in der Nähe unsicher machen. Vielleicht entdecke ich ja was.

LG

Billy

ut desint vires, tamen est laudanda voluntas,

"mögen auch die Kräfte fehlen, so ist doch der gute Wille zu loben"

goldpecker

Die Strichfarbe ist ein ganz brauchbares Unterscheidungsmerkmal.Selbst kleine Fragmente lassen sich auf einer rauen Porzelanscheibe gut zerreiben und es müsste sich bei Gold eine goldgelbe Spur ergeben,während Pyrit,Markasit,Chalcopyrit usw bei dieser Methode grünlich/schwarz erscheinen. Glückauf...goldpecker