Sluice Boxen können mehr als man glauben würde

Begonnen von Prospector, 10. September 2002, 08:12:26

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Prospector

Sluice Boxen und ihr Sinn

Die meisten Digger wie ich meine, sind sich nicht bewusst wozu eine wirkliche Sluice Box fähig sein sollte.
Bevor noch mehrere geheimnisvolle Ufos die Hobby Werkstätten verlassen, sollte man sich
bewusst werden, was man mit dem gebastelten Gerät erreichen will.
Die Angst Gold zu verlieren verleitet die meisten für das Gold unüberwindliche Hürden zu errichten, damit ja nichts von dem einmal geschaufelten Gold verloren geht.
Tatsache ist aber, dass das Gold nicht freigespült wird, sondern mit dem gesamten Bachgeröll
zwischen die Riffel gepackt wird und der Rest darüber hinweg wandert.
Je nach Geschiebe muss ich die Sluice Box einrichten. Verschiedene Materialien und Variationen kombinieren. So liegt wohl auf der Hand, dass ich für verschiedene Körnungen
und Schwersande auch verschiedene Goldfallen benötige. Das Gold muss sich frei bewegen können und sein hohes Eigengewicht entfalten können. Also müssen die Riffel viel flacher eingestellt sein als man vermutet. Die üblichen Fabrikboxen die auf dem Markt sind, sind
ein Mittelding das einfach und kostengünstig in Massen gebaut werden kann und mit viel Profit zu verkaufen ist . Habe ich Goldgrößen von 3 bis 4 Millimeter kann ich das Gold nur noch verlieren wenn die Riffel zu steil sind und der Boxenboden sich mit Material festsetzt oder ich spritze mit einem Feuerwehrschlauch hinein. Das Gold muss sich frei bewegen können um nicht durch Fremdmaterial davon abgehalten zu werden, sich in ein neues Ruhebett zu legen, was es nur all zu gerne tut.  Habe ich nun verschiedenes Gold, wie in Übersee oft üblich, beschränken sich die Dredger auf 1 bis 6 mm die Nuggets werden mit einer Nuggetfalle gefangen. Baue ich also eine Separierung mit 2 Böden kann ich schon am Amazonas oder im Hunsrück oder Rhein arbeiten, wo sich das feine Gold hervortut. Möchte ich im Napfgebiet arbeiten, brauche ich drei Böden, was mir auch noch Gold im Micro Bereich einfängt.
Baue ich (Erfahrung vorausgesetzt) eine echte Profi Box wird sie etwa 60 bis 80 Kg schwer
Werden, aber ich kann so schnell schaufeln, wie es für 2 Mann möglich ist und verliere kein Körnchen was größer als ein 10tel Millimeter ist. Was bedeutet, dass ich an einem Wochenende so viel Gold schürfe wie ein Goldwäscher der eine normalen Fabrik Box in einer
Sommersaison erzielt.
Ich habe eine solche Box bereits beschrieben. Gut genug um nachgebaut zu werden, unter Kleinanlage für feinstes Gold.
Ich werde eine bauen und mit zwei im Forum bekannten Goldschürfern einen Testlauf machen. Die Pläne dazu könnt Ihr unter HP Prospector anfordern. Kostenlos natürlich !!
Noch ein Vorteil einer solchen Box ist: Das Gold legt sich so gut ab, dass es mit der Saugflasche direkt eingesaugt werden kann. Die feinst Separierung ist so genau, dass ein Pfannenwaschen nicht mehr möglich ist.

Also Winkel flach halten und nur am Ende, nicht am Anfang der Box Verwenden  3 Stück sind das Äußerste der obere Teil mit Gummimatte 10 mm Quadrate 4 mm Tief verwenden, mit 2 mm Lochblech 18 mm hoch überdeckt und schon klappt es besser als mit jeder herkömmlichen.
Eisenverkrustetes wie Lehmmaterial vom untersten Sediment sollten wie sonst auch üblich in einer Wanne aufgerührt werden.
Viel Gold

Prospector

Au

Ähhhh?
Bin ich einer der bekannten goldsucher?:engel:
:-)
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Au

Es gibt noch nuggets in ösiland!:-D
von 0,3g -0,6g
gruss
kh

[Bearbeitet am 10-9-2002 von Au]
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Digger

hallo Au,
gut Leistung für einen Anfänger !!!
Stell Dir mal vor was passieren würde,wenn Du uns Profis,mit der Sluice-
Box vom Prospector an die Fundstelle
lassen würdest ??? !!!
Wäre bestimmt einiges zu holen,warscheinlich mehr als eine Unze pro Tag !!!
Aber,einer der Goldsucher bist noch nicht,
was nicht ist kann noch werden !!!

Nochmal,Glückwunsch - gut Arbeit.

Digger   :hallo:

Au

@ Digger !
wennst mit eine 5" triple da buddelst könnnte es schon etwas mehr werden, aber die sind eben nicht erlaubt!
und wenn ich an dieser stelle den bedrock mit dem pinsel auskehre dann findet man als "profi" mehr als 3,7g?(ca. das 10-fache)

und was findet so ein "profi" wie du so alles an einem tag?
würde mich schon mal interresieren!:-D

ach ja, der "kleinkram" ist nicht mit auf dem foto, das sammle ich mit dem restl. schwermaterial in einem glas. das wird dann in winter getrennt!
und auch das mat. das ich durch meine eigenbau-rinne geschippt habe wurde mit dem schüsselchen nochmal durchsucht, aber ohne erfolg. ich denke mein eigenbau funtzt schon.:narr:
mach ich noch etwas falsch?:lol:
gruss
kh
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Digger

Hi Au,
was ich meine ist,man müsste so ein
"Teil" wie von Prospector hier auf dieser Seite beschrieben,einsetzen.
Durch die Bessere Trennung und durch
das Schellere Arbeiten kann durchaus
der Faktor,10 mal soviel erreicht werden !!!
Nur Handarbeit,keine 5èr.

mfg Digger

Aurum

Schleuse

Die Schleuse besteht aus einer 1,5mm Alu Rinne mit 600x200x60mm. Da drin liegt über die ganze Länge ein Stück Stoff das als grober Feinripp(1,2mm dick) bezeichnet werden kann. Darüber(wieder über die ganze Länge) Alustreckmetallgitter mit einer Dicke von 2mm und Mascheninnenmaß von 12x5,5mm. Das Gitter wird von 2 Holzlatten mittels 4 Schrauben angedrückt.

Fertig!!
keine Riffeln, kein Teppich, keine Gummimatte.
Preis? ca. 5 Euro (das Alu ist vom Schrottplatz)
Arbeitszeit zum Bau ca. 60 min


Der Versuch

Ich habe mir verschiedene Bleiflitter, Drähte und Körner in Maßen von unter 0,1mm bis 5x5mm gemacht. Unter dem Mikroskop dann abgezählt und in eine Dose gefüllt.

-Schleuse im erstnächsten Bach mit viel Geröll und Sand aufgebaut(Buntsandsteingebiet).
-die Dose Blei am Einlass in die Schleuse gekippt.
-10 Eimer Sand und Geröll (bis 40mm Duchmesser) durchgeschickt.
-Schleuse zerlegt und Material in der Pfanne weiter konzentriert.
-Konzentrat(aus Blei, schwarzem Sand und Quarz) getrocknet und unter dem Mikroskop wieder ausgezählt...



Das Ergebnis

Praktisch alles Blei ist noch da! Große Brocken über 1mm Durchmesser bleiben gleich vorne in den ersten 20 cm Streckmetall liegen. Selbst große Blei Stücke die über das Gitter hinaus ragen werden von der Strömung nicht mitgerissen. Allerdings kann durchlaufendes Material das sehr große Blei weiter verschleppen. Eine Senkrecht angebrachte Bariere mit 5-10mm Höhe dürfte dies verhindern. Lediglich feinstes Blei kleiner als 0,1mm war nur noch zu 70% im Konzentrat. Wahrscheinlich kommt dies auch dadurch, daß ich das Blei einfach reingekippt hab und nicht voher ordentlich mit Wasser benetzt. Deswegen wird ein Teil wohl weggeschwommen sein. Alles über 0,1mm war noch zu 100% da! (als "Maß" zur Größenbestimmung dienen Kupferdrähte die ich mit dem Mikrometer gemessen hab)



Fazit

Wenn der Wirkungsgrad bei Blei schon so hoch ist, dann ist er beim fast doppelt so schweren Gold noch besser. Ich hätte nicht gedacht, daß man mit so wenig Aufwand ein so gutes Ergebnis erzielt.


Wenn ich Zeit hab werd ich mal auf Goldsuche gehen...

MrNuss

Tag Aurum!

Finde ich klasse, dass du solche Versuche machst! Eventuell war deine Anordnung aber etwas zu ideal :-)

Ich hätte ein Gemisch aus Bleistaub/schrot und Kies hergestellt (Blei eventuell vorher mit Markerfarbe besprühen). Bleischrot und kies in einen Eimer und gut umrühren (nicht schütteln!). Wenn du zuerst das Blei einwirfst wundert es mich nicht, dass es nachher alles noch in der Rinne ist. Damit hast du nur bewiesen, dass deine Rinne gefangenes Material recht gut hält. Aber ob sie es auch so gut fängt, ist noch nicht getestet.

Also die dicken Klunker kannst du dir eh schenken: laut den Berichten und meinen bescheidenen Erfahrungen bleiben die Klunkerin allem hängen, was du als Hindernis in die Rinne hängst. Und wenn es ne tote Ratte ist...

Richtig interessant ist vor allem das feine Zeugs. Ok, Blei hat nur die Dichte von 11kg/Liter, Gold hat über 19. Aber so ne Rinne sammelt ja sogar rostige Nägel (Dichte 4-8kg/Liter).

Teste doch bitte das Ganze nochmal, aber misch den Cocktail vorher an und kippe ihn dann in die Rinne. Würde mich echt interessieren, ob es einen Unterschied gibt (aslo eben nur, wenn du Zeit hast!).

Aber insgesamt echt eine gute Aktion!

Viele Grüße!
MrNuss:hallo:

Aurum

Hallo MrNuss!

Hast ja recht. Der Test hat wenig mit der Praxis gemein. Deswegen hab ich den Test jetzt auch noch mal wiederholt. Aber statt Blei hab ich Wolframglühwendeln aus 230V und 12V Halogenglühlampen genommen. Die Dichte von Wolfram ist mit 19,3 g/cm^3 genau so groß wie die von Gold. Außerdem noch 0,04mm dicken Wolframdraht von der Rolle.

Dieses mal hab ich das Wolfram vorher mit dem Gestein im Eimer gut durchgemischt(...gerührt! nicht geschüttelt!). (Markiert hab ich es nicht, da die Farbe das winzige Material wohl zum Aufschwimmen bringen würde)



Das Ergebnis

Die Drähte von der Halogenlampe mit einem Durchmesser von 0,33mm und Längen von 0,5mm bis 3,0mm waren zu 100% im Konzentrat. Die Stücke lagen gut sichtbar in den ersten 20cm der Schleuse. Während dem Schleusen konnte ich auch beobachten das sich das Material kaum weiterbewegt, wenn man nicht grad große Kiesel mit mehr als 40mm durchschickt. Die verändern die Strömung so stark, daß selbst Wolfram weiterbewegt wird. Das läst sich aber mit nem Sieb und doppeltem Boden in den Griff kriegen(Wie Prospector das immer predigt).

Die Drahtstücke (0,04mm dick)von der Rolle hatten längen von 0,5 bis 2mm. Im Konzentrat konnte ich davon noch 40% vorfinden. Leider kann ich nicht sagen wo die Teile in der Schleuse lagen, da die Drähte grau aussehen und durch die geringe Dicke selbst auf weißem Grund schwer zu sehen sind(zumindest ohne optische Hilfsmittel).

Die Drähte von der 230V Birne hatten einen Durchmesser von ca. 0,03mm. Dieser war zu einer Doppelwendel gewickelt, die erste Wendel mit ca. 0,2mm und die zweite mit ca. 0,8mm Durchmesser. Von diesem Material konnte ich noch 30% im Konzentrat finden. Durch die Doppelwendel haben diese Stücke eine sehr große Oberfläche(relativ zum Gewicht) und werden leicht mitgerissen. Auch diese Teile konnte ich lediglich unter dem Mikroskop finden.


Die Bleiflitter, die ich im Konzentat gefunden hab, kommen wahrscheinlich aus dem Stoff. Der lässt sich dummerweise nicht perfekt auswaschen. Möglicherweise steckt da jetzt auch Wolfram von diesem Test drin.(geschleust hab ich selbstverständlich oberhalb vom ersten Test)



Fazit

Goldflitter und Körner die noch mit dem Auge zu sehen sind, müsste die die Schleuse zu (fast) 100% :super: fangen. Da ich die Schleuse zur Prospektion gebaut hab, reicht mir diese Leistung völlig.
Wenn die Schleuse schwerer sein darf, dann würd ich sie mit 3 Böden und 2 Sieben bauen. Und zwar so, daß im untersten Boden das feinste Material gefangen wird, im mittleren das gröbere, im oberen das ganz dicke. Statt Stoff kommt dann nur entpsrechend grob und fein geriffelte Gummimatte zum Einsatz. Ich kann mir vorstellen, daß man damit sogar Gold bis in den Mikrometerbereich mit gutem Erfolg fangen kann.

Wenn ich mit nem Lochblech noch die großen Steine davon abhalt die Strömung zu verändern, läßt sich die Leistung auf Feingold wahrscheinlich auch noch mal erhöhen(siehe Beitrag Prospektor ganz oben...:besserwiss:).


Jetzt brauch ich nur noch Zeit, gutes Wetter und ein lohnenswertes Einsatzgebiet...:-)



MFG
Aurum:hallo:


Prospector

Ich finde ja nicht Euer Gold , aber nur so wirst Du es in deinen Sammeleimer bringen. Ich hoffe Du machst es und wirst
endlich auf Grund der Ergebnisse weiterarbeiten und zu deinem gewünschtem Erfolg kommen.
Ps. Lass Dich nicht abhalten.
Prospector Josef