sehr schweres Stück Metall

Begonnen von Nertomarus, 15. September 2008, 12:14:31

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Nertomarus

Hallo Leute,

Ich stelle das Ding mal hier ein.
Es handelt sich zwar um einen Fund mit dem Metalldetektor wurde aber sicher nicht von Menschenhand geformt.

Ich denke es ist hier besser aufgehoben, da ihr beim Goldwaschen öfters schwere Metalle findet.

Zuerst dachte ich an einen Meteoriten, aufgrund der hohen Dichte wird es aber keiner sein.

Was könnte dieses Stück sein? Ich denke, das Metall hat eine kristalline Struktur, aufgrund der rechtwinkeligen Flächen.

Mit der Dichte tu ich mir schwer, da die Volumenmessung nicht so einfach ist. Die Dichte habe ich mit 16,09 bestimmt mit ein wenig Toleranz.

Vielleicht ist es Weltraumschrott der beim Wiedereintritt zusammengeschmolzen wurde (angeblich wurde für manche Raketentriebwerketeile Titan verwendet.
Möge Fortuna mit euch sein!

Cleopatra

Prüfe doch mal auf Magnetismus! Das reduziert die Möglichkeiten!

Cleo

toru2000

Dichte 16.09 ?!!!!? Bist Du sicher? Falls ja, würde ich das Ding Mal auf Radioaktivität prüfen. Hast Du die Möglichkeit einen Geigerzähler auszuleihen, z.B. an einer Schule oder so?

Nertomarus

Radioaktivität - hab ich auch lange in Betracht gezogen (hab das Stück bzw. die zwei Stücke schon ein paar Jahre).
Letzte Woche kam ich dann dazu das mal zu testen (bin zum Conrad und hab den Geigerzähler dort ausprobiert).
Es ist nicht radioaktiv.

Das Stück ist magnetisch (habs grad ausprobiert), anscheinend war ich die letzten Jahre zu faul dafür das mal auszuprobieren. War ehrlich gesagt überrascht.
Möge Fortuna mit euch sein!

toru2000

wenn es magnetisch ist, dann behaupte ich jetzt einfach mal so frech, dass die Dichte nicht stimmen kann. Wie hast Du sie bestimmt? Es sieht für mich ein bisschen nach einer "Selten-Erden"-Legierung aus, wie sie für Dauermagnete verwendet wird. Ab deren Dichte muss eigentlich unter 10 sein. typischerweise so um 6 bis 8.

geoexploration

Schaut aus, wie ein Stück Schlacke.
Ist ein Hochofenbetrieb in der Náhe des Fundortes?


Gruss
Geo  :winke:

Nertomarus

Schlacke müsste doch porös sein?

Hab die Dicht noch mal nachgerechnet.
Ich hab zwei Stücke die gleich nebeneinander lagen (das zweite hat so 16 Gramm).
Die Dichte des großen Stücks müsste an die 14,4 sein.

Das Volumen hab ich so gemessen:
Ich hab das Objekt in eine Spritze gegeben und das Gesamtgewicht gemessen.
Dann hab ich zu einem bestimmten Strich Wasser aufgezogen (ohne Luftblasen) und wieder das Gewicht gemessen.
Jetzt hab ich das Gewicht des Wassers.
Dann hab ich das Objekt aus der Spritze entfernt und wieder Wasser bis zur Markierung aufgezogen und wieder das Gewicht gemessen.
Nachdem ich das Gewicht des Testobjekts weiß, kann ich mir das Gewicht des Wassers bis zur Markierung errechnen, und somit auch das Volumen des Wassers, das durch das Testobjekt verdrängt wurde.

Es müsste also ziemlich genau sein.
Möge Fortuna mit euch sein!

Silberlocke

Hallo Nertomarus

Wenn du richtig gerechnet hast, haben wir ein Problem. Schlacke oder Eisen haben nicht eine so hohe Dichte.
Das Volumen lässt sich mit der Waage bestimmen. Du stellst ein Glas Wasser auf die Waage,    bindest das Teil an einen dünnen Faden und versenkst es im Glas bis es ganz untergetaucht ist aber noch nicht auf dem Grund aufsteht. Die Differenz in Gramm entsprich dann dem Volumen in cm3.

Gruss Silberlocke

Nertomarus

hab das jetzt gemacht mit dem Faden und komme auf 2,4 ml
Also Dichte ist 14,3
Möge Fortuna mit euch sein!

geoexploration

#9
Hi Nertomarus,

Doch, doch,  es gibt o´mass Schlackenreste, aus historischen Schmelzen, wo den Altforderen im Hochofen etwas "daneben" gegangen ist.  Hab mal in A in meiner Jugend so ein ähnliches Stück unweit einer ehemaligen Schmelze augegraben. Da war von Wolfram, Molybdenum, Zink so allerhand Metallgemisch drinnen. Du musst halt schaun, ob in der Gegend des Fundortes Hochofenbetriebe gibt oder gab. Gerade Wolramerze konnte man früher wegen dem hohen Schmelzgrad nicht aufbereiten, das blieb dann halt, mehr oder weniger in der Schlacke.  Nicht für Meteorit spricht eigentlich die ungewöhnlich hohe Densität... :kopfkratz: Ausgeschlossen halte ich auch Weltraumschrott, da das Stück gemäss Foto, sichtbarer mineralogischer Strukturen.

Gruss

Geo  :kopfkratz:

Cleopatra

Na na na ... mal langsam !! Ich habe auch so einen Stein ... eben magnetisch -> daher bat ich um den Test! Jetzt habe ich das Schild nicht mehr, war aber ein Trommelstein/Handschmeichler. Ich suche nochmal ... wenn du ihn polierst, müßte er ganz dolle glänzen

Cleo

Cleopatra

Glaube mich an Silikat/Quarz zu erinnern!

DMarkcollector

Quarz oder Silikate haben keine Dichte von 16,09.

Muss was metallisches sein.

wenn du die möglichkeit hast, versuch mal mit dem Dremel oder Flex ein stück abschneiden.

toru2000

Wenn die Dichte wirklich stimmt, tippe ich auf irgend etwas künstliches. Eine Legierung zwischen einem magnetischen Metall und einem sehr schweren, wahrscheinlich Wolfram. Da ich kein Metallurg bin, habe ich aber keine Ahnung, ob so was geht, bzw. was mit was legiert werden kann.

Nertomarus

hab mir die Bruchstück noch mal genau angeschaut, an den Bruchstellen ist definitiv ein anderes Metall. Das eine ist fast sicher Kupfer, ein anderes glänzt golden (vielleicht eine Kupferlegierung oder Gold).

Nachdem es vom Magneten angezogen wird müsste es doch ferromagnetisch sein. Welches Material ist ferromagnetisch und hat eine so hohe Dichte?

In ein paar Wochen gibt es die Auflösung in Form einer Materialanalyse.
Möge Fortuna mit euch sein!

geoexploration

#15
Zitat von: Nertomarus in 16. September 2008, 14:19:00
hab mir die Bruchstück noch mal genau angeschaut, an den Bruchstellen ist definitiv ein anderes Metall. Das eine ist fast sicher Kupfer, ein anderes glänzt golden (vielleicht eine Kupferlegierung oder Gold).
Nachdem es vom Magneten angezogen wird müsste es doch ferromagnetisch sein. Welches Material ist ferromagnetisch und hat eine so hohe Dichte?
In ein paar Wochen gibt es die Auflösung in Form einer Materialanalyse.

Hi Nertoarus,

lass Dich nicht vom "Ferromagnetismus" beirren.  Es ist schon so, wie ich oben ausführte, dass bei solchen Schlacken, der in dieser Form ein typischer Bodensatz, eines schlechtdurchgeführten Hochofenprozess (eigentlich eher ein aus heutiger Sicht rudimentärer simpler Schmelzprozesses, aus früheren Zeiten)  stammen muss. Ja und da sind noch ein ganzer Cocktail von verschiedenen Metalle, also auch Fe darin enthalten. Diese verschiedenen Metalle, sind nicht uniform ineinander in der Schmelze, wegen der unterschiedlichen Schmelzgrade aufgegangen, sondern von Metallen niedrigeren Schmelzgraden "verklebt" worden.

Solche Stücke gibt es gar nicht einmal an historischen Bergbauorten so selten zu finden. Solche Stücke widerstehen auch fast unbeschadet, errosionale- oxidationelle Einwirkungen, aufgrund dem sicherlich vorhandenen Bunt- und Edelmetallanteil. Sonst käme das Stück nicht auf diese enorme Densität. Hoffentlich hast Du Dich da nicht bei der Ermittlung vertan...

Ich selber habe solche Stücke in meiner Sammlung, mit einer Specific gravity 10 aus Ag, Cu, Zi, Au, Mo, Fe ja und sogar mit Anteilen mit Pt bestehen. Aber auch welche aus WO, Fe, Cu, Zn. mit einer specific gravity von 12, 13 !

Während man in der freien Natur, per Metalldetektor diseminiert vorkommende Metalic-Minerale nicht aufspüren kann (ausser Nativ-Metalle ab einer definierten Mindestpartikelgrösse) können aber einmal "angeschmolzenes" Highgrade-Erze, per Metalldetektor sehr wohl detektiert werden.

Wir haben hier einmal einen entsprechenden Test, mit Stücken hochradig vererztem Chalcopyrit und Tennantite Cu,Fe)12As4S13 (Fahlerz) aber auch Freibergit (Ag,Cu,Fe)12(Sb,As)4S13  gemacht. Dazu sei aber gesagt, dass wir zum Test nur Extrem Highgrade-Erze verwendet haben :  In Naturform des Erzes zeigt auch kein Metalldetektor der teuerersten Klasse irgend etwas an, obwohl der Metallanteil des Erzes in der Summe < min 85% ausmachte.

Das Verhalten von Metalldetektoren veränderte sich schlagartig, als wir dem Erz kräftig einheizten. Schon eine Temperatur von 1.400º C mit Einwirkzeit von 1 Minute auf die Oberfläche es Erzes (Anschmelzung) reichte aus, damit die Metalldetektoren auf das Erz regagierte. Und das übrigens sehr lebhaft.


Gruss

Geo  :winke: