Goldschatz im Roten Meer gefunden

Begonnen von Bayerwalddigger, 18. März 2011, 09:15:18

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nightmare_2002

Was es nicht so alles gibt...


aber 0,5 Gramm / Tonne sind ja eigentlich unwirtschaftlich für den Bergbau..  :prost: :friede:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

#2
Es ist nur noch entsetzlich, welch schlecht recherchierte Artikel in der letzter Zeit im Umlauf sind  :peinlich:  Man kann den Medienfritzen nur raten, sich besser auf Kochrezepte zurückzuziehen ....

...und das schlimmste ist, ein Medienfritze schreibt vom anderen ab, per System "copy & paste" samt der selben eingebauten Fehler im Text.

Na ja Nightmare,  0.5 g/t, auch 0.5 g/m/3 an Gold, können sehrwohl wirtschaftlich interessant sein.  Es kommt nur auf folgende Faktoren an, die einen Abbau begünstigen:

Ort, Lage und Art, Form der Abbautechnik der Lagerstätte und die vorhandenen Reserven....sind entscheidend.    Ein paar Beispiele:  Ein Miner hat ein leichtzugängliches Placer exploriert, das gemäss Sondierung über Reserven von > 40.000 m/3, aber kleiner als 60.000 m/3 an auriferen Material mit 0.5 g/t aufweist,  dann gäb's mindestens 900 Oz an Gold zufördern .  Also das Projekt ist mit einer 4er Mannschaft durchaus machbar.
In 3.800 über NN, mit 180 km schlechten Weg; gibt's eine Hardrockmine mit Gehalten von 0.5 g/t  mit Reserven in < 84.000 tm in Hardrockmaterial.  Da heisst es besser das Gold liegen lassen wo es ist;  während aber eine gut erschlossene Nachbaarmine die gleichen Goldgehalte aufweist, jedoch auf Reserven von > 120.000.000 t an goldhaltigen Erzen zählen kann, die dann aber industriell durchaus kostenwirtschaftlich mit Gewinn abgebaut werden können.  Eine per Sondierungsbohrung angefertigte Studie von einer Placermine, mit Reserven von 4.000.000 m/3 an auriferen Material mit lediglich 0.2 g/t Au zeigt auch auf, dass so eine Mine mit Gewinn rechnen kann, wenn am Tag mindestens 800 m/3 industrial wie ein Kieswerk prozessiert werden. 

Im Fall der genannten Unterseevorkommen sei gesagt, dass es da anderswo bessere Vorkommen an Erzgrade gibt... :-D

Unten im Bild eine kleine aber feine Hardrock-Mine, mit Durchschnitt 18 g/t Au mit einer Tagesproduktion von weniger von 2 Tonnen erzhaltigen Material. Der Besitzer der Mine macht 15 Oz im Monat...  Hat aber trotzdem kein Geld...; ja das Wirtshaus..... und minderstens 2 zweigehaxte Minas gehen halt schwer ins Geld.   :-D


Gruss

Geo

Bayerwalddigger

Wenn man sich die Mühe macht, den Bericht genau zu lesen, wird bei diesen 0,5 g je Tonne nicht nur von Gold gesprochen.
Die anderen Güter wie Kupfer etc. sind nicht weiter genannt und ob sich deren Abbau in Verbindung mit den anderen lohnt.
Kommt immer darauf an, wie es gebunden ist. Brauche ich dort unten nur den Rüssel hereinhalten und nach oben saugen, wie
in Namibia vor der Küste im Sand des Meeresgrundes bei den Diamanten , ist der Aufwand nur gering.
Eine Saugstarke Pumpe und das Zeug ist oben. Und wenn jetzt jemand sagt, 7 m Ansaughöhe max.

Bei 7 m Ansaughöhe ist die Höhe zwischen Pumpe und Wasserspiegel gemeint. Ist die Pumpe wie bei einer Dredge knapp über dem Wasserspiegel
angebracht, ist die Tiefe auch von 2 km kein Problem oder **Geo** ????

Grüsse Paul
Jedes Flinserl macht mich reicher
http://www.bayerwalddigger.de

geoexploration

#4
Hi Bayerwalddigger,

in der Praxis schaut die Sache schon schwieriger aus, als nur einen mehr als 2 kilometer langen Schlauch reinzuhalten. Mal vorausgesetzt, dass man die die Umstände der agressiven Wasserqualität in Griff bekommt, sind da noch die differenten, oft gegenläufigen Unterwasserströmungen zu beachten, wo man wahrscheinlich auf halbstarre Förderleitungen, wie bei einem Erdölponton/Erdölförderturm zurückgreifen muss, andererseits werden auf dem Meeresgrund, eher mechanische Fräswerkzeuge gebraucht. Jedenfalls sehe ich Ähnlichkeiten, wie beim Tiefsee-Bergbau für Manganknollen.  Siehe auch: http://www.bgr.bund.de/cln_160/nn_322856/DE/Themen/MeerPolar/Meeresforschung/Projekte__und__Beitraege/Manganknollen-Exploration/manganknollen-exploration.html  

Also, für Bergbaufirmen ist dieses Tiefseebergbau-Projekt im Roten Meer vielleicht in 20 Jahren interessant.

Foto:  Modell eines von der Aker Wirth GmbH entwickelten Kollektors zum Abbau von Manganknollen

Gruss

Geo

nightmare_2002

Aber bei dem Aufwand und 2km Tiefe ist das ja nicht mehr wirklich wirtschaftlich,.. oder? :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Nun gut Nightmare,

wie ich schon vorher anmerkte, gibt es anderso lukrativere Tiefseebergbauprojekte, mit Goldgehalten über 20 g/t mit anderen interessanten Bodenschätzen, wie z.B. Silber mit Erzgraden 100 g/t.  Dabei ist dann schon egal, ob diese bei 2.500 m  oder 6.000 m Tiefe hergehen.  Aber vor 15 Jahren geht bestimmt kein derartiges Projekt in Betrieb, weil einfach es auf der Erdoberfläche einfach noch viel zum abbauen gibt...  Auch die aktuellen Mineralpreise, liefern noch keinen Ansporn, auf den Meeresgrund Tiefseebergbau zu betreiben.

Wir haben uns mal vor Jahren konzeptionell, mit einem Planungsmodell entsprechend befasst, was man dazu für Gerätschaften braucht, um erfolgreich solche Projekte zu bewerkstelligen - und kamen dabei auf Investitionssummen von US $ 3.400 Millionen Dollar.  Damit lassen sich tagtäglich pro Saugroboter je 750 Kubikmeter Tiefsee-Erz per video-computergesteuerten ferngelenkten Erzfräs- bzw. Kollektoren-Dredge fördern - und gleich auf hoher See auf Schiffen, die als Erzaufbereitungsanlagen funktionieren, ein Konzentrat herstellen. Auch das Sichtproblem (wg. der Aufwirbelung von Schlamm) unter Wasser, wurde inzwischen per Infrarot-Radar-Nachtsicht-Spezialunterwasserkamaras gelöst, das per U-Wassernavigationssystemen, s.ä.  der automatischen Flugzeug-Landeanflügen bei Nebel, funktioniert. 

Gruss

Geo

geoexploration

#7
Ach ja, wollte nur noch anmerken, dass wir bei diesen Konzepten des Tiefsee-Bergbau, auch Umweltschutzmassnahmen einbezogen haben; so dass keine Verklappung von aufgearbeiteten Material auf der Hochsee stattfindet. Ich will auch nicht verschweigen, dass uns auch Studien vorliegen, die davon ausgehen, dass durch den Tiefseebergbau, eine Menge an Schlamm/Schlick vom Meeresboden aufgewirbelt werden können, deren Auswirkungen samt freigesetzter Schadstoffe u.U. negativ auf Meereslebewesen auswirken können - und auf die Hochseefischerei erhebliche Auswirkungen haben kann; daher gehen manche der Projektstudien inzwischen davon aus, dass man beim Unterwasserbergbau parallel, ebenfalls Dredge-Systeme zur Schlamm/Schlick-Reinigung einsetzen muss; dabei sollen eigens neben der Schiffe des Mineralaufbereitungsprozesses, auch Systeme der Meerwasserfilterung zum Einsatz kommen.  Das Problem des Tiefseebergbau's ist ganz einfach:  Wenn die Explotation der Meeresbodenschätze nur von ein paar Unternehmen durchgeführt wird, dann ist es noch kein Problem; aber wenn hunderte solcher Unternehmen auf den Meeren tätig werden, dann wird's wohl kritisch.  Aber das ganze ist wohl noch Zukunftsmusik, da hat's noch eine Weile hin. :dumdidum:

Bergbau-Codex auf Weltmeeren:  http://www.isa.org.jm/en/documents/mcode

Geo