Schwarzer Sand aus dem Fluss beim Goldwaschen

Begonnen von Colombia, 30. August 2011, 04:17:54

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Colombia

Ein freundliches Hallo an alle!

Wer kann mir bei der Beantwortung der folgende Fragen behilflich sein. Beim Goldwaschen befindet sich in der Wäscherpfanne immer schwarzer Sand aus dem Fluss mit dabei. Von weiteren Kollegen habe ich mir sagen lassen, dass dieser schwarze Sand ebenfalls Goldpartikel enthält, die u.a. durch ein geeignetes Mikroskop und durch diverse Chemikalie sichtbar gemacht werden können. Welche Chemikalien sind dazu prinzipiell geeignet und dürfen diese Chemikalien in Deutschland verwendet werden?

Schon jetzt besten Dank für Eure Antworten.

Freundliche Grüße

Colombia

Miner66

..... :cop:

tja  wenn dir hier keiner antworten wird, könnte es daran liegen das hoffentlich alle "normalen" goldminer das arbeiten mit derartigen Chemikalien und das amalgieren ablehenn, hoffe ich zumindest, wenn es das nämlich nicht geben würde, wäre das Leben in einigen Gegenden Südamerikas lebenswerter.  :belehr:
Am Golde hängt, zum Golde drängt, doch letztlich immer alles.....   :-))

geoexploration

#2
Also, Miner66:  mir wäre es echt lieber gewesen, rein technische Aspekte auf die Anfrage von Columbia zu beantworten, zumal der Amalgamprozess selber, doch (noch) gar nicht Gegenstand der eigentlichen Anfrage war und ist, wenn gleich mit dem Wort "sichtbar" etwas unglücklich, doch eventuell rein chemisch-analytische Methoden vom Nachweis von Gold gemeint sein könnten??? Ja und da werden in Labor's in der Tat, eine nachfolgende Chemikalien-Mixtur ( :button: ich schreib's aus Sicherheitsgründen nur in spanisch hin...) aus bromuro de potasio, ácido sulfurico y peróxido de hidrógeno, que posteriormente es eluido con acetona... eingesetzt. Ich denke, diese speziellen Chemikalien dürften in Deutschland, nur von autorisiertem Personal zum Laborbedarf eingesetzt werden.  Auf Wunsch kann aber - per PM - von mir das Manual (in spanisch) der Laboranalyse von Gold abgefordert werden. Es sind halt die unbedingt Sicherheitsvorschriften mit dem Umgang der Chemikalien zu beachten.

Gruss

Geo

Silberlocke

Das Konzentrat aller deutschen Goldwascher zusammen würde sich vielleicht lohnen aufbereitet zu werden, aber die zwei drei Teelöffel voll eines Neubies im Keller mit Chemie zu behandeln, finde ich pervers. Was soll da raus kommen? Ein Goldklumpen von  einem Milligramm!!
Gruss Silberlocke

geoexploration

Nein Silberlocke, nein,  da war doch nicht die "Aufbereitung" gemeint, sondern nur rein der chemische Nachweis zur Analyse von Au aus Konzentraten. Dieses von mir genannte chemische Verfahren, wird in allen Labors (Mineralogie) verwendet.

Die Gold-Aufbereitung als solches, war hier gar nicht Gegenstand der Anfrage.

Gruss

Geo

jason

Nun ja,

als erstes könnte man ein altes Rezept von meinem Freund Eagle anwenden
um Gold im Konzentrat von limonitischen Überzügen zu befreien.
Das wirkt fantastisch, zum Beispiel beim Salzach-Gold, danke Eagle!

Das Mittel kann man so einfach wie ein Salat-Dressing herstellen, man nimmt Essigessenz und
mischt Speisesalz im Überschuss hinzu. Das Konzentrat wird hineingeschüttet und für 2 - 4 Stunden stehengelassen,
gelegentliches Schütteln hilft, da das überschüssige Salz abrasiv wirkt. Damit erhält man aber
lediglich das feine native Mikro-Gold welches eben von limonitischen Belägen verdeckt und daher nicht sichtbar war,
das ganze Prozedere ist ungefähr vergleichbar mit einer Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt.

Nun ist es aber leider so, dass das refraktäres Gold im Konzentrat nicht so leicht sichtbar zu machen ist,
denn es ist von den Sulfiden eingeschlossen. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass im Konzentrat in der Regel
Kohlenstoff aus Karbonaten, aus organischen Verbindungen sowie auch Graphit zu finden ist.
Gerade der Kohlenstoff hat die Eigenschaft Gold zu adsorbieren und will es nicht gerne wieder hergeben.

Jetzt sind aber genug Stichworte für eine eigenständige Suche nach Methoden im Netz gegeben und
ich schenk mir einen Kaffee ein. Zum Kaffee fällt mir gleich die Röstung ein, hmmm, Konzentrate und Rösten?

geoexploration

Zitat von: jason in 31. August 2011, 12:31:49
Zum Kaffee fällt mir gleich die Röstung ein, hmmm, Konzentrate und Rösten?

Ja, stimmt Jason, das Konzentrat soweit es sich dabei um "sulfurisches Mineral" handelt, wird vor dem Hochofenprozess, geröstet.


Gruss

Geo

nightmare_2002

Das was man nicht sieht wird sich auch nicht lohnen zu ernten..  :friede:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

#8
Zwar sind wir etwas vom Thema abgekommen, dennoch kann ich das von Dir Nigthmare, nicht so stehen lassen.

Aber logisch können in solchen Konzentraten aus Placergold, von Fall zu Fall noch allerhand Goldbestandteilen drinnen sein.  Nehmen wir mal an, es wurde alles "sichtbare" Freigold aus dem Konzentrat entfernt, dann sind noch chemisch gebundene Anteile (wie es Jason oben beschreibt) vorhanden.  Da ist schon vorgekommen, dass aus solchen Restkonzentrate aus Placer, bezogen auf eine Tonne, noch 70 g/Au aufbereitet werden konnten. Die Regel sind aber zwischen 7 und 30 g/ Au per t Konzentrat. Aber auch gibt es Schwere-Konzentrate mit minimalsten "sichtbaren" Freigold, aber mit respektablen Anteilen an "chemisch gebundenen" Gold. In pyritisierten Goldkonzentraten (also gut angereichert per optimaler Konzentration per Flotation, also nicht unbedingt per Schwerekonzentration) kann man per t, aus solchem Konzentrat, gut und gerne 300 g Au gewinnen. Während letzterer Konzentrattyp zur sulfurischen Aufbereitung, per Schwerekonzentration und/oder Flotation gewonnen wird - und hernach zum Hochofenprozess "geröstet" wird, können "oxidierte" Minerale ebenfalls einem Schwerekonzentratorprozess zur Gewinnung von "Freigold" zugeführt werden (um vor allem an Chemie zu sparen) aber letztere Mineralart, beherbergt das Gold allermeist in "chemischer Form" also man sieht mit dem Auge keinerlei Gold, welches man aber nur per Leaching- und Electrolytic-Verfahren gewinnen, wobei man hier 95-97% von allen prozessierbaren Gold ausgehen kann.

Gruss

Geo  

nightmare_2002

Da hast du sicherlich Recht, Geo, dennoch stammen deine zahlen sicher nicht aus Germany? Oder?  :nixweiss:


:winke: :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Ach was Nightmare, mir lagen schon soviele Konzentratproben aus ganz Europa, auch aus Deutschland vor, wo immer so im Durchschnitt (chemisch gebunden) auf 7-10 g/Au per t Konzentrat enthalten waren, welche aus rein technischer Sichtweise, durchaus nach heutigen Technikstand, der Erzaufbereitung prozessierbar wären. Ob sich nun im einzelnen, das jeweils vorliegende Konzentrat, zur "chemischen Aufbereitung" lohnt, sollte zuerst das in Frage kommende Material mit einer Analyse im Labor untersucht werden; wenn ja, stehen heut zu Tage bereits Mini-Leaching-Systeme zur Verfügung. Selbst alte Erzhalden könnten im Nachhinein mit modernen Erzaufbereitungssystemen, so noch erfolgreich "nachbearbeitet" werden. Aber in dieser Hinsicht fehlt es sicherlich nicht an Bergbau-Mineralaufbereitungs-know-how, sondern eher an Durchsetzungswillen, des politischen Umfeldes in dieser Region.  Auch so mancher damals aus Unrentabilität, offengelassene alte Bergbauprojekten (auch Kleinbergbau) könnten durchaus, Dank der neuen Techologien, wieder interessant werden. Aber da fehlt -wie gesagt- der Wille. Ausserdem fehlt dazu bergbauerfahrene Leute, wenn man mal bei Euch von den Bergbau-Unis absieht; letztere verhalten sich eher, ich sag mal "umweltresigniert" und halten solche kleineren Projekte, politisch bei Euch nicht für umsetzbar. In Österreich schaut's dagegen schon etwas besser aus.

Gruss

Geo

nightmare_2002

Geo, das liegt einzig und allein an den Gesetzen und Ämtern, wo kurioserweise niemand aber auch niemand einen Amtsausweis besitzt, die Wollen soviel bestimmungen, Vorgaben und haste nicht gesehen... von mir haben die auch ein schreiben aufn Tisch, da bin ich ja mal gespannt was zurück kommt *lol*

Ja, die Analyse des Rest-Schwerminerals steht immernoch aus, will keine hunderte euro für die "Spielerei" von Analyse ausgeben...

:winke: :friede: :prost:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D