Da ich neu hier im Forum bin, erstmal ein Hallo an alle

Bin inzwischen seit fast fünf Jahren dabei Gold zuwaschen (meist nur mit der Pfanne und grötenteils in Deutschland)

In den letzten zwei Jahren habe ich mir aus den USA einiges an Ausrüstung besorgt (Dredge, Highbanker, und Trommel),
aber leider kann man sowas in Deutschland schlecht einsetzen. Dredge geht ja gar nicht, und bei den anderen Sachen gab
es auch shonmal Ärger mit den Behörden. Nun möchte ich für 4-6 Wochen irgendwo im Ausland schürfen.

Zu Auswahl steht z.b. Chile, nur was sagen da die dortigen Behörden dazu? Kann man sich da so einfach an den Fluß stellen,
oder kann ich mir dort auch einen Claim eintragen? Wenn man dort erfolgreich sein sollte, besteht dort auch die
Möglichkeit später etwas größeres Gerät (Mini-Bagger) einzusetzen?

Ich weiß nur von einem Bekannten der soetwas mal in Alaska aufziehen wollte, dass es in den USA ein schwieriger
Genemigungsprozes ist in den etliche Behörden ihre Zustimmung geben müsste.

Ich habe dort auch nicht vor die ganze Landschaft umzugraben, ich dort nur vielleicht insgesamt 2 Monate pro Jahr arbeiten,
und ein paar Gramm mit nach Hause zunehmen die zumindest die Kosten decken.

Oder hat jemand Erfahrung mit anderen Ländern, wo das Goldwaschen nicht ganz so stark reguliert ist?



Martin

Zitat von: goldenmining in 19. Dezember 2007, 09:15:00
Ich weiß nur von einem Bekannten der soetwas mal in Alaska aufziehen wollte, dass es in den USA ein schwieriger
Genemigungsprozes ist in den etliche Behörden ihre Zustimmung geben müsste.

Stimmt, man braucht die Unterschriften von bis zu 17 Behörden

Zitat von: goldenmining in 19. Dezember 2007, 09:15:00

Oder hat jemand Erfahrung mit anderen Ländern, wo das Goldwaschen nicht ganz so stark reguliert ist?

Man kann es sich raussuchen, entweder Regulierungen durch Behörden oder aber Regulierungen mit der Knarre.

oder Regulierungen durch Behörden mit Knarren (Afrika)

Hallo goldenmining,

Willkommen im Forum. ich habe gelesen, Dich interessiert u.a. auch Chile.  Einleitend möchte ich klarstellen und will auch nicht unhöflich sein, schon gar nicht gegenüber einem Neuen hier im Forum, aber schicke gleich vor, dass ich aufgrund schlechter Erfahrungen niemanden mehr etwas anbieten werde. Dennoch gebührt der Anstand hilfsbereit zu sein. 

http://www.sernageomin.cl/pdf/guia_constitucion_concesiones.pdf

Dort kannst Du nachlesen, wie man eine Bergbau-Konzessión in Chile beantragt. Spanischkennntnisse sind aber ein Muss!!! (Mit englisch/deutsch kommst Du nicht sehr weit!!!) Im Grunde genommen, ist der Vorgang so:  Ein von Dir ins Auge gefasstes Gelände muss im Minenkataster*  nachgesehen werden, ob es noch frei ist - oder schon besetzt ist.  Sollte es frei sein, kannst Du zunächst eine Konzessión für die Exploration beantragen. Dies ist schriftlich/persönlich beim zuständigen Amtsgericht (Juzgado de Letras) des jeweiligen Ortes, wo die Mine liegt, zu geschehen. Da hast dann maximal zum Suchen nach Mineral 2 Jahre Zeit. Mit einer Explorations-Konzessión darfst aber keine Explotation und Kommerzialisierung des gefundenen Minerals betreiben.  Sollte das explorierte Gebiet für eine Explotation wirtschaftlich erfolgversprechend sein - kannst Du dann auf das Gebiet eine Lizenz zum Abbau beantragen; wenn nicht, dann verfällt  die Konzessión automatisch. *= Das Minenkataster geht sogar elektronisch per Internet.  Einfache (Basic)Versión: http://www.minmineria.cl/mapaminero.php   Und für Experten http://catastro.sernageomin.cl/   (da muss man sich aber erst vorher anmelden)  Übrigens das gleiche System der elektronischen Abfrage der Bergbau-Konzessionen, ist in Argentinien, Peru, Venezuela und Mexiko teilweise schon in Betrieb oder im Aufbau begriffen.

Viel Spass

Gruss
Geo

Erstmal vielen Dank für die Antworten

"Man kann es sich raussuchen, entweder Regulierungen durch Behörden oder aber Regulierungen mit der Knarre"

Also von der Regulierung mit der Knarre halte ich nichts, dann doch lieber Behörden

Um es anders zu Formulieren gibt es Ländern wo man mit Einsatz (leichter!) Maschinen Gold suchen kann, ohne das ich zig tausend Formulare ausfüllen muss?
Z.b. ist in Schweden ja Dredgen (hab dort jemanden mit ner 8" getroffen) erlaubt, da muss doch in anderen Außereuropäischen Ländern noch mehr möglich sein.

@geoexploration:

Wie wahrscheinlich ist es, wenn man ein vielversprechendes Gebiet gefunden hat, das einem die Abbaugenehmigung überhaupt erteilt wird? Gibt es da auch Umweltschutzbehörden usw. deren Genehmigung ich brauche? Oder ist die Lieznz nur eine Formsache?

Mein Spanisch ist nicht gerad das beste, zum lesen und schreiben reichts (also Formulare usw. ausfüllen). Aber im gesprochenen haperts doch sehr, kann man damit was erreichen?


Martin

Hallo Goldenmining,

willst Du mich auf den Arm nehmen- oder was? wer nämlich spanische Texte lesen und verstehen kann, der sollte diese auch spanisch sprechen können. Da man spanisch mit einigen kleinen Ausnahmen, genau so schreibt wie man es ausspricht - so wie im deutschen auch     ¡Cuando me estas hueveando, dejamos mejor en futuro todas conversaciones!

Aber wenn Dein Spanisch schon zum Ausfüllen von Formularen reicht, ist das schon ein sehr guter Anfang, dann traue ich Dir auch zu,  dass Du sprachlich soweit im Stande bist, alle notwendigen Schritte zur Constitución einer Bergbau-Konzessión durchzuführen. So schwer ist das gar nicht!  Die Leute hier sind ja auch weitgehend recht hilfsbereit. Aber "Ignoranten", die meinen - sie können allein mit englisch/deutsch hier etwas anfangen, sind absolut in Latein-Amerika auf dem Holzweg!

Nun ja, umweltrechtlich hinsichtlich "minería placeres auríferos"  deren Ausführung meist im Tagebau (rajo abierto) geschieht, ist folgendes zu beachten.  Bei kleineren Projekten (generell) unter 20 Ha Fläche (bei eingetragenen Altkonzessionen gibt's besondere Bestimmungen) ist nur eine Decalaración medioambiental erforderlich, eine Erklärung über die Umweltverträglichkeit des Bergbau-Projektes (in eine solche Erklärung u.a. gehört die Verpflichtung auf Mercurio und Monitoring ganz zu verzichten - und das Brauchwasser bevor der Rückführung in den natürlichen Flusslauf erst zur Behandlung in Mehrfach-Dekantationsbecken (pozos de decantación) schwebepartikelfrei und vollkommen kontaminationsfrei ab(zurück)gegeben wird.  Letzteres könnte vor allem dann erforderlich sein, wenn die gleichen Gewässer von der öffentlichen Wasserversorgung und Fischereiwirtschaft benutzt werden.  Nach der Beendigung des Minenprojektes sind gewisse Vorschriften, zur ordnungsgemässen Schliessung der Mine einzuhalten.  Umweltauflagen, das Thema gesamte Thema Medioambiental im Bergbau kann hier im Detail nachgelesen werden.  Um Zeit zu sparen empfiehlt sich aber gleich auf den Bereich "pequeña Minería" den Kleinbergbau zu gehen, da hier wesentlich weniger Auflagen gefordert werden.

http://www.sernageomin.cl/index.php?plantilla=categoria&option=com_content&task=section&id=10&Itemid=5

Gruss
Geo

Naja,
Das mit dem Spanisch ist so zu verstehen:
Ohne Wörterbuch komm ich so gut wie nicht zu recht, auf einer DIN A4 Seite muss ich bestimmt 20-30 Mal etwas nachschlagen. Wenn man das ganze nur schriftlich macht und etwas Zeit hat klappt hat.

Nur im Gespräch ist es halt mit dem nachschlagen nicht ganz so einfach. Aber wenn ich mich vorher etwas einlese, und die Leute etwas Geduld mitbringen täte ich mir das schon zutrauen...

"und das Brauchwasser bevor der Rückführung in den natürlichen Flusslauf erst zur Behandlung in Mehrfach-Dekantationsbecken (pozos de decantación) schwebepartikelfrei und vollkommen kontaminationsfrei ab(zurück)"

Das hört sich nicht gerade einfach an, wenn man ordentlich Schlamm aufgewühlt hat muss das Wasser mindestens 12 Stunden stillstehen bis es wieder Klar ist. Aber z.b. mit einem Highbanker der das alte Wasser wiederbenutzt kann der Wasserverbrauch ja ziemlich reduziert werden.

Kennst du vielleicht ein paar internetseite wo man sich einmal eine typische Open pit in Chile ansehen kann?

Wie lange dauert es etwa bis man eine Genemigung erhält, und in wie weit lässt sich das ganze abkürzen wenn man den Weg des Kleinbergbaus wählt?


Gruß
Martin

Hallo goldenmining,

Open-Pit:
(Tagebau-Mine)   http://images.google.cl/images?q=chuquicamata&hl=es&um=1&ie=UTF-8&sa=X&oi=images&ct=title     Beispiel vielleicht zu gross gewählt

Macht aber nix, da ja auch das Goldwaschen im Tagebau, nur halt viel, viel im kleineren Stil erfolgt.  Ich kenne aber derzeit keine Goldwäscher aus Chile, die eine Internetseite online hätten.

Medioambiental:
Der geschilderte Fall war ein Extremfall, wo eine Placer-Mine diese Auflagen mit 3-fach Dekantations-Becken wegen einem Fischereibetrieb erfüllen musste.  Selbst nach dem 3ten Absetzbecken war das Wasser noch nicht klar, war jedoch für den Fischzüchter 3-4 km Fluss abwärts akzeptabler als ohne jegliche Dekantation...

Genehmigungsdauer:
Bezogen auf den Kleinbergbau + Placermining. Da wird bei Neuprojekten eh zunächst in der Praxis durch den Interessierten wie folgt vorgegangen:  Test per Waschpfanne = war Test  erfolgreich, > erfolgt intensiveres Sampling, > war Sampling erfolgreich erfolgt Evaluation Mining-Kataster, > existiert kein Eintrag im Mining Kataster >  erfolgt Prüfung Evaluation Besitzverhältnisse der Superficie > Gleichzeitig Einleitung des Verfahren Exploration > Kleinbergbau kann in Abstimmung mit Besitzer der Superficie sofort mit Explorationsstudien beginnen, während das ca. 3 Monate dauernde Verfahren offiziell noch läuft, es darf aber keine Kommerzialiserung mit den gefundenen Mineral während der kompletten Laufzeit des Genehmigungsverfahren vorgenommen werden.  Der Antragsteller kann aber anstelle der Prozedur des Explorationsverfahrens, auch gleich das Verfahren der Explotation anstreben. In diesem Fall dauert der Genehmigungsprozess zur Explotation offiziell bis zu 8 Monaten, aber es gibt die Anspruchnahme der provisorischen Genehmigungs-Bescheiden, der unter optimalen Voraussetzungen vor Ort, den Betriebsbeginn auf etwa 4 Monaten vorverlegen kann.  Tipp: Oft ist es aber besser, ein Joint Venture mit einem Minenbesitzer einzugehen und eine wirtschaftliche Machbarkeit eines Minen-Projektes zu überprüfen. Es gibt genug vorhandene und fertig konzessionierte Minen von anderen Besitzern, (denen lediglich das notwendige Kapital zur Explotation fehlt...) die aber vorher gut studiert werden sollten. Um nicht die Katze im Sack zu kaufen,     empfiehlen sich  gründliche geologische Studien und Sondierungen vorzunehmen. Es gibt aber auch Minen im Kleinbergbau, die man anmieten kann. Bei seriösen Mietverträgen ist aber darauf zu achten, dass ebenfalls vorher (vor Mietvertrag) das anzumietende Gelände geologisch untersucht. Der Mietvertrag sollte nach dem Modell "Regalia" erfolgen,  d.h. dass ein fester Prozentanteil der Erzförderung an den Minenbesitzer abgegeben wird. Der Mieter der Mine geht dabei weniger Risiko ein.

Gruss
Geo

Vielen Dank für die Infos,

Das hat mir schon sehr weiter geholfen.

Die Miet oder Joint 'Venture Variante hört sich aber nocih interessanter an. Nur wie knüpft man Kontakt mit evtl. Partner dort, Mienen gibt es dort ja nicht an jeder Ecke und eine Internetplattform dafür wird es wohl nicht geben. Gibt es dort bestimmte Gegegenen wo man sich einfach mal umschauen sollte, oder kann man solche Kontake über das Minenkataster oder ähnliches finden?

Martin

Hallo goldenmining,

doch Internetportale gibt es zuhauf; einer davon ist http://www.todomercado.com/index.jsp    such da mal da z.B. Minería, Mina de oro, busca mina  etc. ein.

Warnhinweis:  Der Geo ist nicht verantwortlich für die gelinkten Seiten:

Aber dabei absolut Vorsicht walten lassen, vertraue nicht auf das nächstbeste Projekt.  Vorher alles gut studieren, bevor man zuschlägt.


Viel Spass
Gruss
Geo

Hi Geo,

Hab mich auf dem internetportal etwas umgeschaut. Leider dort nur eine Mine für
650000$ ohne Ausrüstung gefunden

Das Ideale wäre im Prinzip eine fertig genemigte Mine ohne Ausrüstung und allen.
Leider hab ich sowas nicht gefunden. Hast du evtl. noch eine andere Seite?

Martin

Hallo goldenmining,

na streng Dich doch etwas an, gebe doch mal in eine Suchmaschine, folgendes ein:       busco mina de oro     (suche Goldmine)   busco mina de oro para arrendar (suche Goldmine zum anmieten) buscar mina de oro para comprar  (suche Goldmine zum Ankauf)   etc. etc.   

Dann musst Du halt dort online-mässig inserieren; und dann sehen was rauskommt.   Das Angebot ist enorm....   Denk aber immer daran:    Der Bergbau ist nichts für arme Leute       

Warnhinweis:   Der Geo haftet nicht für Fehlentscheidungen 

Gruss
Geo 

Und wichtig, wenn du nach primärgold suchst,.... Auch wenn Du in vielen Ländern Industriesprengstoffe nach besitz einer eingetragenen -Mine problemlos bekommt. Die Prüfung, respektive das zum Bestehen der selbigen notwendige Wissen, die in Deutschland zum erlangen der §7 SprengG erforderlich ist, schadet Dir ganz sicher nicht. Zumindest wenn Du auf Dauer am Leben bleiben willst.

Hallo Targetguy,

hast ja durchaus Recht. Aber sags halt netter   Die von Dir vorgeschlagene deutsche Sprengmeisterprüfung ist aber für den Kleinbergbau doch etwas umfangreich überladen. Auch nutzt diese im Ausland oft wenig; da vor Ort meist andere Anforderungen gestellt werden. Das kann so ein Klein-Bergbau-Aspirant fachspezifisch orientiert vor Ort auch kursmässig erlernen - und ggf. soweit es die span. sprachige Lánder handelt; (auch für Quereinsteiger) den Titel manipulador de explosivos mineros erlangen. Dafür gibt es sogar schon Kurse online. 
Gruss
Geo

Hi,

Danke für Tipps und den Hinweis wegen Sprengstoff.

Ich möchte aber eher in den Bereich Waschgold. Da muss ich nichts sprengen. Obwohl ja
Hardrock Goldminien sich ja anbieten da man dort auch im kleineren Maßstab mit weniger
Kapital etwas erreichen kann. Fühle mich aber über Tage wohler


Martin