Riesige Goldader in der Lausitz

Begonnen von franK., 28. Januar 2011, 15:13:15

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franK.

In der Lausitz liegen Gold und andere Rohstoffe im Wert von mehreren Milliarden Euro unter der Erde. Forscher haben es bei Probebohrungen entdeckt. :boh:
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article12370846/Forscher-stossen-auf-riesige-Goldader-in-der-Lausitz.html

Harm Wulf

Und das Volksvermögen soll wieder schön ins Ausland Verscherbelt werden. :nono: :nono:

geoexploration

Nun ja, das hat auch damit zu tun, dass Deutschland nicht eine einzige potente Bergbau-Gesellschaft für Explotation (Metall-Mining) existiert, die so ein Projekt, technisch (know how) und finanziell, alleine stemmen könnte. Im Gegensatz zu USA; Canada, Australien etc., die sich aktiv im Ausland um Rohstoffe kümmern. Deutschland hat in dieser Hinsicht, nach dem WWII einfach den Anschluss verpasst - und sind halt ausser ein paar Bemühungen in dieser Richtung, durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, nicht zu so etwas grosses in der Lage. Man hat halt versäumt, rechtzeitig einige Resourcen aus dem deutschen Steinkohlebergbau auf andere Mineral-Explotationen (speziell metallische Rohstoffe) zu diversifizieren.  Zweifelsohne gibt es dankenswerterweise einige deutsche Neugründungen von Bergbaubetriebe, aber deren Aktivitäten sind mangels Kapital meistens auf Explorer oder "Mining-Juniors" beschränkt. 


Gruss

Geo

geoexploration

Na ja, da gibt es ein paar Anfänge http://www.rohstoff.de/gold-silber.shtml, die neben der obengenannter Firma KSL (Lausitzer Minera-Tochtergesellschaft KSL Kupferschiefer Lausitz GmbH)  http://www.kupferschieferlausitz.com/ueber-kupfer/der-rohstoff-kupfer.html   sich endlich dem vernachlässigtem Thema kümmern.


Gruss

Geo

FlyingTim

#4
Da kann ich Geo nur Recht geben!

Wegen den Edelmetallen im Kupferschiefer: Irgendwo hatte ich da schonmal Zahlen ausm Mansfelder Revier gelesen. Die DDR hat dadurch doch garnicht so wenig Gold gefördert. Ob auf den Barren wohl VEB draufstand ?  :-D
Wäre die Wende nicht gekommen hätte es die ehemalige DDR wohl selber abgebaut. War ja schon alles exploriert und sollte Mansfeld ablösen.
Die Medien verkaufen das jetzt irgendwie als Neuentdeckung. http://de.wikipedia.org/wiki/Mansfeld_(Unternehmen)    da steht daß die Lagerstätte bereits 1958 entdeckt wurde.

Was ich mich da noch frage ist: Kann das Platin in den Flußseifen vielleicht auch ausm Kupferschiefer stammen? Gediegen Gold soll er jedenfalls so nicht hervorbringen. Kenne mich da aber mit der Chemie nicht besonders aus.

Geo, was meinst Du? Ob es die DRAG mit der einen kleinen Mine zur Stütze schafft was zu reißen? Mann kann es ihnen nur wünschen. Träume haben sie jedenfalls. Bin schon am überlegen mal zum Spaß ein paar Aktien zu kaufen. Sehr viel verspreche ich mir davon aber eigentlich nicht, aber manchmal kommt es eben doch besser....

Gruß Tim


geoexploration

#5
Ja FlyingTim,

ja in Sachen Bergbau know how hatte die alte DDR was drauf - und war der alten BRD bergbaumassig um Meilen vorraus. Ja selbst heute, zehrt die neue BRD von den geo- und bergbautechnischen Errungenschaften der DDR.  Wesentlichen Beitrag leistete das Institut Freiberg und Clausthal, welche auch nach der Wende Weltruf geniesst.

Ja - und es ist auch richtig, dass die Lausitzer-Lagerstätten und auch alle anderen Erkundungen noch auf das Konto der DDR gehen. Letzteres sagte nicht nur ich, sondern waren die Worte von Herrn Dr. Eike von der Linden, einer der Mitbegründer der KSL....

Nun, was das (Kupfer)Schiefer angeht:  Na klar doch, speziell der "grüne" Schiefer Typ Hydrothermal, BIF, (nicht zu verwechseln mit Kupferkies  :-D ist dafür bekannt, dass er allerhand abbauwürdige Minerale, neben technischer Minerale wie Kupfer, Molibdän, Zink, Nickel, Blei, Edelmetalle Gold (auch gediegen!!!!), Silber, auch Platin-Gruppe und auch eine Reihe von Selten Erden hervorbringen kann.  Ja - und wenn entsprechender (Schiefer)Bedrock bis an die Oberfläche gelangt ist, ggf. vielleicht örtlich Flussysteme durchquert, dann ist er auch ein ausgezeichneter Lieferant per Errosion/Abrasson von Placergold; auch nicht gerade wenig Lieferant von Selten-Erden-Placer's und vielleicht gibt`s auch hin- und wieder Placer-Partikel aus der Platin-Gruppe zu finden.

Gruss

Geo

werter47

Hi
keine Aufregung,das war zu erwarten,denn das Lausitzer  und Mansfelder Revier sind sehr ähnlich.und auf geschätzte 1,5 Millionen Tonnen Cu 15 Tonnen Gold,hatten wir vor 50 Jahren auch schon.Also geologisch nichts Neues,nur das sich jetzt eine andere Invertorenklientel um die Ausbeutung unsere Ressorcen bemüht.
(Die Tröge sind die Gleichen,nur die Säue davor wechseln) Na ja,und sowas muß in der Presse gebührend gefeiert werden.
Gruß Günter

nightmare_2002

Tja, ich finds schade dass das wiedereinmal Firmen ausm ausland "ernten"  :heul:

Das wird wohl an der Mentalität der deutschen Banken leigen, die sind nicht wirklich gebebereit für Geld, und schon gar nicht in solchen Höhen!  :kopfkratz:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

#8
Nun Nightmare,
dann sag mir welche allein in deutscher Hand befindlichen deutschen Minengesellschaft, so ein grosses Kupferbergbau-Projekt alleine - und ohne fremder Hilfe durchziehen könnte?  Leider keine!  Sie können es einfach nicht! Deutschland's Firmen können allenfalls (noch) Kohle abbauen - und wenn die Kohle-Subventionen eingestellt werden, dann verlernen sie auch das noch. Selbst die kleine Schweiz hat mit   http://www.xstrata.com/  einen respektablen international tätigen Minenkonzern ansässig.  Na ja, die Schuld liegt nämlich an der Politik und nicht mal bei den Banken, denn wenn genügend Bergbau know how vorhanden ist, dann sind die Banken immer vorne mit dabei, so z.B. bei Barrick-Gold, http://www.barrick.com/  ist die Deutsche Bank eine der federführenden Kreditgebern - und die tun es bei denen gerne, da Barrick-Gold seine Kredite immer bedient.

Aber mal was ganz anderes:  Man weis ja heutzutage eh gar nicht mehr so genau, aus welchen Land die Aktionäre von Minengesellschaften herkommen, es kann ja durchaus sein, dass ein nicht zu unterschätzender Anteil deutscher Aktionäre durchaus in den Minengesellschaften vertreten sind und selbst bei http://www.xstrata.com/  sind wohl die Aktionäre aus aller Welt... und nicht nur aus der Schweiz.... :-D

Na ja, die Minera S.A. hat eben genug Erfahrung im Bergbau, die das Lausitzer Projekt durchziehen kann.  Und auch keine Sorge, diese Mine operiert im Betrieb mit etwa 40% (meine Schätzung) mit deutschen Arbeitskräften/Zulieferern - und während der Konstruktions-Phase der Mine, könnte der Anteil deutscher Zulieferer/Arbeitskräfte insgesamt bei 70% liegen.  http://www.kupferschieferlausitz.com/ksl-kupferschiefer-lausitz/minera-sa.html

Gruss

Geo

nightmare_2002

Na dann los hier im Land der Dichter und Denker (Wo auch immer die alle geblieben sind)

Graben wir das Land mal um...

Ich hab da mal ne Frage? Was wird denn in Deutschland nicht subventioniert???!  :heul:
Wat net passt - dat wird passend gemacht :D

geoexploration

Zitat von: nightmare_2002 in 30. Januar 2011, 17:20:54
Ich hab da mal ne Frage? Was wird denn in Deutschland nicht subventioniert???!  :heul:

Nightmare,  soll ich Dir was sagen?  

Irgend wann wird das arme Deutschland von China subventioniert............  :-D    :narr:    Wieso?   Deutschlands Industrie-know how wurde wegen der Ausnutzung billiger Arbeitskräfte nach Fernost verlagert - und bald passiert das auch noch mit der letzten deutschen Domäne mit Weltruf und zwar mit dem Fahrzeug-/Maschinenbau...  Ja - und irgend wann, muss China durch Transferleistungen, die deutschen Arbeitslosen finanzieren.... :-D  Das werden die wohl aus eigenem Interesse tun müssen, sonst bricht nämlich für China, eine wichtige Käuferschicht für "chinesische" Produkte weg....

Klingt wohl sehr krass :besorgt:


Geo

geoexploration

#11
Na ja, zu oben fehlt noch der sarkastische Zusatz:

... mit dem Mist, was die Politik zusammen mit den geldgirigen Firmenbonzen eingebrockt hat, werden die Deutschen wohl mit den Chinesen auch noch einen "Sozialpakt" mit den Chinesen aushandeln müssen, wer die zur Überalterterung tendierenden deutschen Bevölkerung, Rentner.... finanziert:  Nach dem Motto 1.800 Mill. Chinesen, müssten nun finanziell für 80 Millionen Deutsche einstehen .....  :narr:

Aber Spass bei Seite:  Mansfeld oder Lausitz hin oder her.... Was den Bergbau angeht, fehlt den Deutschen insgesamt das Gespür, dass in den den kommenden 50 Jahren, der Bergbau enorme Innovationen braucht, da manche Rohstoffe in der Zukunft, wohl nur noch auf dem Meeresboden zu finden sind. Im Vergleich abzeichnender immenser, ja teils aggresiver russischer- chinesischer und japanischer Innovationen in "under-water-mining,"  verschlafen die Deutschen wahrscheinlich wiedermal den Anschluss zur Weltspitze;  da sind halt vergleichsweise die  "Bemühungen" der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, nur reine Augenwischerei....  :besorgt:

Siehe auch:

http://www.bgr.bund.de/cln_169/nn_332046/DE/Themen/MeerPolar/Meeresforschung/Tiefseebergbau/tiefseebergbau__inhalt.html

http://www.bgr.bund.de/cln_169/nn_332046/DE/Themen/MeerPolar/Meeresforschung/Projekte__und__Beitraege/Manganknollen-Exploration/manganknollen-exploration.html

Gruss

Geo

nightmare_2002

Da hast du wohl recht geo ;)   :heul:

Rente ist ja jetzt schon gekürzt und gestrichen, vor allem für die die eh nix haben...  :cop:



Also falls jemand finanzielle Mittel hat, ich bin mit dabei mal den Ruf der Dichter und Denker anzukurbeln... in dem fehlendem Gewerbe des Bergbaus...
Es heißt ja nicht für umsonst ERZgebirge!

Wat net passt - dat wird passend gemacht :D



Spencmen

hallo flying tim

Zitat von: FlyingTim in 28. Januar 2011, 21:21:36


Was ich mich da noch frage ist: Kann das Platin in den Flußseifen vielleicht auch ausm Kupferschiefer stammen? Gediegen Gold soll er jedenfalls so nicht hervorbringen. Kenne mich da aber mit der Chemie nicht besonders aus.



worauf beziehst du dich da mit dem Platin? hat jemand dort in der gegend Platin in einem Bach gefunden?

das dort platin im Kupferschiefer von Spremberg/Hoywoy vorkommt, könnte ich mir gut vorstellen, denn ich hab mal irgendwo gelesen (Quelle find ich grad nich), das im polnischen Lubin (oder Luban oder so) Kupferschiefer abgebaut wird und die Lagerstätte dort eine der größten Kupfer- und Platin-Vorräte in Europa besitzt. (Ob das stimmt kann ich aber nich beurteilen.) Lubin liegt nur so vielleicht 70 oder 100km Luftlinie östlich von Hoywoy (=Hoyerswerda :zwinker:) und der kupferschiefer wird sicher die fortsetzung des Kupferschiefers von Spremberg sein, jedenfalls hab ich noch nie gehört das es mehrere verschiedene Kupferschieferflöze geben soll.

ich persönlich glaube nich, das man von dem Gold und Platin im dortigen kupferschiefer etwas an der Oberfläche finden wird. denn soweit ich weiß, gibt es nirgends einen Ausbiss von kupferschiefer in der weiteren Umgebung.
und von irgendwo muß das gold ja in die Bäche kommen.
falls ich mich irre, dann korrigiert mich bitte.

gruß spencmen

FlyingTim

#16
Hallo Spencman.

Das mit dem Platin bezog ich jetzt nicht auf des Kupferschiefervorkommen bei Spremberg.

Haben in ner Anderen Gegend gediegen Platin im Konzentrat und wissen nicht wo es herkommt. Da im Einzugsgebiet der Kupferschiefer mit aufgeschlossen ist, ist das bis jetzt der einzige Hinweis auf die mögliche Herkunft.

Es ist nicht wirklich viel (ab und an mal ein 0,5mm Partikelchen :irre: )aber es findet sich regelmäßig. Da im Einzugsgebiet aber auch noch alle möglichen anderen Arten von Gesteinen vorkommen ist es eigentlich fast unmöglich die Herkunft zu bestimmen. Es ist halt einfach da  :-D

Vielleicht weiß ja aber jemand in welchen Arten von Gesteinen sowas noch vorkommen kann.

Gruß Tim


Tapir

Gediegen Platin im Kupferschiefer? Wohl eher nicht. Platin ist primär an ultrabasische Gesteine gebunden und nachfolgend durch Verwitterung in sedimentären Seifen zu finden. Und der Kupferschiefer dürfte da zu feinkörnig für primär gebildete Nuggets sein... Aber: habt ihr irgendwo im Gebiet Grauwacken oder sogar Serpentinite?

FlyingTim

Hallo Tapir!

Serpentinit meines Wissens nicht aber basische Gesteine gibts auf jeden fall. Ob jetzt ultrabasisch...da muß ich mich erstmal schlau machen. Grauwacken sind reichlich vertreten.

Danke für den Tip!

Gruß Tim

Spencmen

hallo Tim

ich glaube ich kann mir so grob vorstellen welche gegend du meinst. :-D...
möglicherweise trifft man sich dort mal zufällig :winke:
die für Platin nötigen (besonders aussichtreichen) ultrabasischen Gesteine sind da aber nicht anstehend. also Serpentinite, Gabbro oder olivinreiche Gesteine und so.
Aber in einem der zahlreichen Sedimentgesteine (die angesprochenen Grauwacken vielleicht) würd ich es nich grundsätzlich ausschliessen; vielleicht aus dem abtragungsschutt ultrabasischer Gesteine deren ursprüngliches Vorkommen wir heute nicht mehr zurückverfolgen können.

gibt es denn ein Bild der Pt-Flitter?

Spencmen

p.s.  bin gespannt wie es mit dem spremberger Kupferschiefer weitergeht; Kupfer hat ja einen neuen Höchststand erreicht von knapp 10'000$ /t