Platinvorkommen ?

Begonnen von JoergH, 28. Mai 2005, 11:19:03

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JoergH

Hi,
ich habe eine Dissertation über die Goldvorkommen in der Eifel. Darin wurde auch von einem Platinnachweis gesprochen. Platin sollte sich wie Gold mit einer Schleuse waschen lassen, nur, wie erkennt man es dann im Konzentrat ?
Wenn ich was silbernes finde, das nicht magnetisch ist, kommen ja eine Vielzahl von Metallen in Frage.
Kennt sich jemand mit Platinwaschen aus ? Dichte Platin 21,45, Dichte Gold 19,3 g/cm2 Also kommen alle Goldwaschtechniken problemlos zur Anwendung, oder ? Ich würde also kleine, würfelförmige Kristalle erwarten, richtig ?

DMarkcollector

Hi JoergH
Ich denke Platinkristalle in Deutschland.... dürfte verdammt dünn gesäät sein.
Guck mal auf der seite von Minifossi, die haben ein paar Platinnachweise aus Deutschland.

Aber Platin aus der Eifel... hab ich noch nicht gehört, würde mich auch mal interessieren.

bye Jens

Daniel

Muß nicht würfelig sein.
Bei den Minifossis haben die auch andere Formen.
Allerdings meistens aus dem Rhein.
http://www.gold-gallery.com/index-platin.htm

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

tecnomaster

Hallo JörgH,

Die zum Einsatz kommenden Goldwaschsysteme sind selbstverständlich ideal zum Platin-Waschen geeignet.

wenn man von einem Platin-Nachweis im Konzentrat spricht, dann hat das Platin selber allerdings eine Partikel-Grösse < 0.1 mm. Aufgrund der dreckig-silbrigen Form, ist es im Konzentrat (schwarzen Sand) kaum als solches kaum mit reinem Auge einfach zu erkennen - und wird bei der finalen Auslese beim Goldwaschen oft unachtsam weggeworfen. Dazu muß man schon ein Mikroskop zur Durchsuche im Schwerekonzentrat einsetzen. Solche Platin-Nachweise sind öfters im Konzentrat enthalten, als man es eigentlich für möglich hält.

Auf einer meiner Gold-Placer-Mine, kommt Platin als Nebenprodukt mit 0.3 g/m/3 vor.

Gruß
Tecnomaster :winke:

JoergH

Hi Tecnomaster,
und wie trennst Du es dann ab ? Ich denke, Konzentrat mit dem Mikroskop zu durchsuchen ist wahrscheinlich nicht machbar. Dazu könnte das dann doch zu viel sein, oder ? Und wie weißt man dann nach, daß das, was man gesammelt hat, wirklich Platin ist ? Könnte ja auch ein andres nicht magnetisches Metall sein.

targetguy

Zitat von: JoergH in 29. Mai 2005, 10:35:57
Hi Tecnomaster,
und wie trennst Du es dann ab ? Ich denke, Konzentrat mit dem Mikroskop zu durchsuchen ist wahrscheinlich nicht machbar. Dazu könnte das dann doch zu viel sein, oder ? Und wie weißt man dann nach, daß das, was man gesammelt hat, wirklich Platin ist ? Könnte ja auch ein andres nicht magnetisches Metall sein.


Wirf das Konzentrat, nachdem du das Gold ausgewaschen hast, in HNO3+HCL. was dann übrig bleibt in HF und was dann noch übrig ist gehört zur Pt Gruppe. Achtung HNO3+HCl und HF sind extrem giftig und nicht ungefährlich.


tecnomaster

Hallo JörgH,
Hallo Targetguy,

diese Mine mit Platinvorkommen habe ich noch nicht kommerziell erschliessen können. (liegt zu abgelegen) Ich habe dort erst einmal 4 Wochen exploriert. Dabei kamen ein Highbanker und zur finalen Feinauslese die üblichen Recovery-Methoden zum Einsatz, wie die Blue-Bowl (vor Ort) und bei mir im Haus der Table-Shaker.

Mir ist damals dort beim Goldwaschen aufgefallen, dass in der Goldwaschpfanne beim Saubermachen des Konzentrates, mit dem Gold als letzter Rest Platin-Partikel enthalten waren. Auch bei dem Blue-Bowl blieben neben dem Gold am Rand, Platinkörnchen liegen. Ich hatte das Konzentrat im Universitäts-Labor untersuchen lassen. Der Platin-Fund in diesen Mengen, war eine kleine Sensation für uns, zumal es in unserem Land, Platin-Vorkommen (in diesen Mengen) bisher nicht bekannt waren.

Auch das mitgebrachte Konzentrat, etwa 200 kg, verarbeitete der Table Shaker im Hinblick auf das Platin excellent. Alles Platin landete mit dem Gold im "Port 1 und Port 2", womit der Table-Shaker für kleinere kommerzielle Unternehmungen in Bezug auf Gold/Platin vollkommen ausreichend ist.

Auch die von mir propagierte finale Auslese, per Schleifpapier-Schleusen müsste dafür ebenfalls ideal geeignet sein, aber von giftigen Substanzen lasse ich lieber die Finger.

Gruß
Tecnomaster :winke: 

targetguy

Zitat von: tecnomaster in 29. Mai 2005, 18:17:34
aber von giftigen Substanzen lasse ich lieber die Finger.

Gruß
Tecnomaster :winke: 

Das war auch mehr als Witz gedacht, unter Laborbedingungen machbar aber wirtschaftlich unrentabel.

JoergH

Ja, targetguy, das kann man auch nur als Witz sehen: http://www.seilnacht.com/Lexikon/psframe.htm EinKlick auf Pt im Periodensystem zeigt Dir, daß sich Platin in Königswasser löst. Dumm gelaufen. Da bleibt nichts mehr übrig und die schöne platinmünze, die die dort auflösen hätte ich schon gerne gehabt...
Den Platinnachweis in der Eifel hat Carl Bretz in seiner Disserrtation 1918 geführt. Er hat damit einen Befund von 1911 bestätigt.
Nun, dann werde ich bei nächster gelegenheit beim Waschen mal auf Platin achten. Wäre ja wirklich schade, das weg zu werfen....

targetguy

Zitat von: JoergH in 29. Mai 2005, 22:56:20
daß sich Platin in Königswasser löst. Dumm gelaufen. Da bleibt nichts mehr übrig

Macht doch nichts ist doch sogar ideal, dann kann man es explizit ausfällen.  :-D Dann hast Du sogar 99,999% Platin

DMarkcollector

Ich hab da nochmal einen Hinweiß, und zwar bei der auslese unterm Microskop fällt Platin und Sprrylith durch seinen Glanz sehr auf. Ich habe aus Bremen ein winzig kleines Krümelchen Sprrylith.
bye Jens

Drops

#11
 :prost:


:-D
Wissen ist Gold

Drops

#12
 :prost:
Wissen ist Gold

c-4

Pt löst sich nur in heißem Königswasser, ähnlich wie sich Silber  nur in heißer Salptersäure löst. Das hängt aber auch von der Konzentration ab.

FlyingTim

Hallo Leute!

Das Thema ist zwar schon etwas älter....

Bei uns finden sich im, fertig ausgewaschenem Gold, auch hin und wieder kleine Platinflitter die aber kaum größer 0,5mm sind. Unter dem Magneten zappeln sie meißt etwas. Von der Form her sind sie etwas dicker wie Goldflitter der selben Größe. Finden tut man sie meißt erst unter dem Mikroskop beim Betrachten des Goldes. Haben einen silbrig-grauen Glanz und in Vertiefungen sieht das irgendwie etwas angegammelt aus, manchmal fast wie Rost.

Mit blosem Auge sehen sie fast aus wie Goldflitter die mit Quecksilber verunreinigt sind.

Am Anfang wußte ich garnicht was das ist bis mir dann so ein 1mm kleines "Körnchen" davon regelrecht ins Auge gesprungen ist. Ab da an hab ich das ausgewaschene Gold immer gezielt, mit dem Mikroskop, nach Platin durchsucht und hin und wieder findet sich da ein kleines Flitterchen.


Gruß Tim

FlyingTim

So sieht das aus....

der größere Flitter in der Mitte-Oben ist schon etwas größer 1mm  :glotz:

Hat noch jemand Erfahrung mit sowas beim Goldwaschen gemacht ?

Gruß Tim

Steinesammler

Hallo Tim,

was spricht gegen eine Analyse?

FlyingTim

#17
Haben wir schon gemacht.

Platin mit Anteilen von Eisen.

Es sei denn Du brauchst unbedingt eine mit nem Rasterelektronenmikroskop.....  Aber irgendwann lasse ich das auch noch machen, dann hab ichs wenigstens Schwarz auf Weiß.

Immerhin haben mir jetzt schon 3 "Spezialisten" im Goldwaschen bestätigt daß es Platin ist. Vom Aussehen her, von der Form, Farbe,Magnetismus, Säurebeständigkeit und der Dichte her spricht nichts dagegen. Mehr geht glaube mit einfachen Mitteln nicht.... Vielleicht noch die Strichfarbe  :glotz:

Noch dazu gibt es geschichtliche Hinweise auf Platinfunde in der Gegend. Ich glaube da was von 0,000000irgendwas Gramm/Tonne Platin im Sediment gelesen zu haben. Es ist somit leider kein Erstfund hier  :heul:


Gruß Tim

Steinesammler

Hallo Tim,

Du kannst doch hier die Ergebnisse Deiner Analysen preisgeben. Welche Elemete sind sonst noch enthalten?

Zitat von: FlyingTim in 04. Februar 2010, 22:21:40
Immerhin haben mir jetzt schon 3 "Spezialisten" im Goldwaschen bestätigt daß es Platin ist. Vom Aussehen her, von der Form, Farbe,Magnetismus, Säurebeständigkeit und der Dichte her spricht nichts dagegen. Mehr geht glaube mit einfachen Mitteln nicht....

Nach welchem Verfahren wurde denn analysiert? Wie erfahren sind denn diese "Spezialisten" im umgang mit ihrer Analysetechnik?

Grüße

PS. analytisch wurde Platin schon in vielen Gegenden nachgewiesen.

FlyingTim

#19
Hallo Jens!

Der Achim hat das ganze in seinem "Chemielabor" mit irgendwelchen Säuren traktiert und meinte daß da nur Eisen ausgefällt wurde und ansonsten fast nichts weiter passiert ist. So kann es sich nur um Platin oder ein ähnliches Metal handeln.

Der Sven und der Markus meinten nur nach dem Anschauen: Ja, das ist Platin. Hätten sie auch schon gefunden, ich solle blos mal mit nem Magneten Prüfen. Natürliches Platin ist leicht magnetisch. Umsoweniger umso reiner ist es.

Selber bin ich mir ja auch ziehmlich sicher daß es nur sowas oder vielleicht noch Osmium oder Iridium sein kann, oder sowas in der Art.

Wenn ich mal die Gelegenheit habe es noch genauer untersuchen zu lassen werde ich das machen.

Gruß Tim


atlin

hallo tim

gibt es in der gegend auch silbervorkommen. dann könnten deine körnchen auch elektrum (natürliche oder künstliche legierung aus gold und silber) sein. aussehen und farbe wären schon vergleichbar. oft werden elektumflitter und teilchen fälschlicherweise für platin gehalten. genaue analyse geht aber praktisch nur mit nem massenspektroskop oder so nem ähnlichen ding (mal uni in deiner nähe anfragen).

gruss
atlin

Steinesammler

Hallo Tim,

versuche es doch mal in Jena am Institut für Geowissenschaften. Das ist nicht so weit weg von Dir.
Ich habe dort in den 90ern mal was untersuchen lassen - das hat damals auch nichts gekostet.  :zwinker:

( http://www.igw.uni-jena.de/mineral/start.html )

Grüße

McSchuerf

#22
Elektrum kann z.B. auch so aussehen ..

Gruß Peter

ich habe es wieder raus genommen..schärfer habe ich es nunmal nicht. :kopfkratz:

Murdigger



Da kann man aber nicht viel erkennen, ist ja ein stark verschwommenes Bild.
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0


atlin

hier mal goldflitter und ein elektrumflitter gefunden von mir

gruss
atlin

FlyingTim

Hallo Leute!

Hab mal der Uni geschrieben und hab bis jetzt als Antwort bekommen daß meine Anfrage bearbeitet wird...

Elektrum kann ich auch schonmal ausschließen. Hab ich selber auch schon gefunden, allerdings nur ziehmlich kleine Teile.

Von der Farbe her gleicht es sich schonmal sehr gut mit den anderen Platinbildern von dem Link von McSchuerf.

Schauen wir mal...

Gruß Tim

FlyingTim

Hallo Leute!

Die Analyse Ergebnisse sind da.

Von 5 Körnchen enthielten alle Platin oder Platingruppenelemente.

4 von 5 Körnchen enthielten über 60% Platin und etwa 10% Eisen. 1 Körnchen bestand etwa zu je einem Drittel aus Osmium, Iridium und Ruthenium.

Getestet wurde mit einem Rasterelektronenmikroskop.

Also Leute, sucht alle mal euer ausgewaschenes Gold unterm Mikroskop nach Platin durch  :-D

Gruß Tim