Nome

Begonnen von UKW, 23. Februar 2005, 20:57:39

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UKW

Hallo Leute,
lese hier schon seit geraumer Zeit mit,..beste Goldforum wo gibt :-) ,aber nun habe ich auch mal 2 Fragen.
- ich bin gerade dabei meine gesammelten Videos zum Thema Schatz u.Goldsuche zu archivieren bzw. neu anzuschauen.Dabei viel mir ein ca. 4J. alter Bericht über den Goldrausch in Nome auf,wo einige einsame Gestalten am Meer zu sehen waren die ganz offensichtlich nach Strandseifen suchten.Weiß einer von euch wie das mit der Goldsucherei da am Arsch der Welt heute aussieht (passt ja auch der Thread stille Wasser).Man kommt ja sogar recht bequem hin,ich glaube da landet sogar wöchentlich eine 737.

-zudem liebäugel ich auch mit dem GP3000 und Aussiland,vielleicht noch dieses Jahr.Da hat "Prospector" ja auf seiner HP so ein E-Book/PDF zum Thema Gold DownUnder.Nun wollt ich doch mal fragen was ihr davon haltet.Vielleicht hat es ja jemand und kann mir sagen ob sich die Anschaffung lohnt.
Ach ja..,bestreitet eigentlich hier einer aus dem Forum (derzeit) seinen Lebensunterhalt mit Nuggetsuche oder Dredgen wo auch immer?

So,das war's erstmal
Gruß an alle,UKW

tecnomaster

Hallo UKW,

ich habe paar mal etwas über Strandseifen geschrieben,  aber mehr unter dem Namen P.A.L.M. Placeres Auriferes Litorales Marinos. Suche hier im Forum.

Das ganze hat aber nun wirklich nichts zu tun mit "stillen Wassern!" Ganz im Gegenteil, da muß man gelegentlich vor den heranbrausenden Wellen regelrecht flüchten. Wenn dem nicht so wäre, dann gäbe es diese Strandseifen gar nicht. Stille Wasser formen keine Strandplacers! Man sucht (bzw. Ausschau halten) daher Strandplacers eher im Herbst/Frühjahr. Nome ist die bekannteste Strandseife der Welt. Da sind aber neben zumindest einer Gesellschaft, auch andere Goldsucher am Werk. Allerdings ist das Recovery der Strandseifen nicht leicht, neben Erfahrung braucht man bestimmtes Werkzeug, wie Rocker bzw. einen modifizierten Highbanker. Und die gesammten Werkzeuge am besten in NICHT ROSTENDER Ausführung. Die sogenannten alten Strandseifen im Küsteninneren, also die wertvollsten mit besten Goldgehalten, sind meist mit wertlosen Sedimenten meterhoch bedeckt, wie z.B. Sand-Dünen; da kommt man eh nicht ohne schwerem Gerät heran. Das macht dort übrigens derzeit eine Profigesellschaft.

Aber die Minelab GP als Werkzeug zur Strandseifensuche, ist für den Anfänger weniger geeignet. Generell sei gesagt, sind Metall-Detektoren zur Strandseifensuche ungeeignet, da das Gold, meist in sehr feiner Form (feines Pulver) vorkommt. Selten werden grössere Nuggets angespült. Allenfalls lassen sich die üblichen Begleiterscheinung, wie die Ansammlung des schwarzen Sandes mit dem GP 3000 orten. Ist aber eigentlich gar nicht notwendig, da man selbige ohnehin auf Sicht erkennen kann.  (typisch schwarze Flecken im Strand-Sand.) Für den Anfänger in der Goldsuche, sollte besser ein Metall-Detektor, erst dann in Erwägung gezogen werden, wenn bereits vorhandene Werkzeuge des Goldsuchers mit Erfolg in Betrieb sind.  Priorität haben erst einmal die Standartwerkzeuge des Goldgräbers.  Siehe auch: http://www.goldminer.at/goldsuche.htm

Gruß
Tecnomaster

UKW

Hallo Technomaster,
danke für die Antwort,ich werd mich mal schlau machen ob eine Suche überhaupt,sagen wir mal, "gern gesehen" ist :-) .Im besagten Bericht sah es,bis auf das Scheißwetter,recht gemütlich und ruhig aus.Aber das muß ja nicht so bleiben.
Aber mit dem GP wollte ich wenn auch erst nach Australien,aber kann ja durchaus sein das da bei Nome auch Leute zum prospektieren mit einem GP rum rennen,wer weiß.Aber bevor ich anfange zu dredgen(da hab ich nur theoretische Erfahrung,Gerd Rube,McCracken,Dianda,div.Foren,Eigenbauschleuse) versuch ich's erst einmal mit Nuggetsuche und Detektor downunder.Das scheint mir für den Anfang besser zu sein,das hoffe ich wenigstens...

Gruß,UKW

ps:ist Prospector hier noch unterwegs?

tecnomaster

ZitatOriginally posted by UKW
.Da hat "Prospector" ja auf seiner HP so ein E-Book/PDF zum Thema Gold DownUnder.Nun wollt ich doch mal fragen was ihr davon haltet.Gruß an alle,UKW

Hallo UKW.

keine Ahnung, was aus dem "Prospector" geworden ist?


Hinsichtlich des pdf. Buches scheint mir eher etwas für Gutgläubige:

http://members.telering.at/abenteuerreisen/index1.htm

Die 30 Titel des Goldbuch`s  von Prospector:


1) Gold
2) Autorfund: Einige 1000 kg Gold in Erz 1997entdeckt.
3) 1,7 Mio. DM in Gold per Hand am Wenlock River und Seftons Creek gesammelt.
4) Die Österreicher Mine
5) Das verlorene Goldreef vom Daintree River.
6) Piggy Sievers und seine private Bank im Regenwald
7) Einige Minen in Queensland und deren Goldmengen:
8) Die verlorene Platinader in den Gregory Bergen.
9) Das Gold auf fremden Boden
10) Das Gold des toten Deutschen.
11) 1,5 kg Gold in 7 Tagen.
12) Das Goldreef des Schafhirten.
13) Zwischen Mt.Garnet und Greenvale.(Kennedy Highway) Das Gold liegt überall.
14) Ein Berg voll Gold
15) Die zwei gelben Schlangen. Traumzeit der Aborigines, die Realität wurde.
16) Das Gold der Chinesen am Palmer River. 124 kg Gold in einem Stollen verschüttet.
17) Goldreefs zwischen Palmer und Mitchell.
18) Die Skelette der Palmerfestung
19) Sandy Creek
20) Die Nuggets vom Wenlock River.
21) Die Verlorene Mine des Franzosen.
22) Einige nennenswerte Goldvorkommen mit genauer Lokation.
23) Lakefields Goldadern.
24) Lasseter´s Goldreef.
25) Victoria. Gold für Jedermann.
26) Wie am Blackman`s Lead ein 5,6 kg Goldnugget gefunden wurde.
27) Goldreefs in Maryborough
28) Was ist eine normale Goldmenge?
29) Die Kennedy Expedition
30) Einige nennen sich Profis.
______________________________
 

Gruß
Tecnomaster

tecnomaster

ZitatOriginally posted by UKW
versuch ich's erst einmal mit Nuggetsuche und Detektor downunder.Das scheint mir für den Anfang besser zu sein,das hoffe ich wenigstens...

Gruß,UKW

Hallo UKW,

Also, ich habe selber so einen Minelab GP 3000, (wenn schon dann zumindest diesen kann ich empfehlen)
Aber bevor Du damit gleich nach Australien losziehst, solltest Du zumindest damit 100 echte Stunden lernen. Kaufe Dir dazu ein paar Goldnuggets, ab 4 mm aufwärts, grabe diese 15 cm ein und übe erst mit dem Minelab umzugehen. Tust Du das nicht, wird Deine Australien-Mission zum Scheitern verurteilt sein.

Goldige Grüsse vom
Tecnomaster

atlin

hallo ukw

kenn mich in alaska ein bischen aus. zu nome kann ich dir folgendes sagen. im sommer tummeln sich ne menge hobbydiggers am strand von nome. die meisten benutzen einen highbanker oder spezielle beach sluices zur goldsuche. aufgrund der vielen goldsucher hat die menge des gefundenen goldes aber in den letzten jahren merklich abgenommen, die guten stellen und beach placers lagen zum teil nicht im oder am wasser sondern oben am ufer und sind heute schon zichmal durchgebuddelt worden. finden tut man immer was aber eher feines gold und flitter. im wasser selbst wird oft mit dredges gearbeitet. hier liegt noch einiges an guten placers drin. vor der küste von nome arbeiten auch grosse, kommerziell betriebene dredges. es gilt da aber zu beachten, dass ein teil des küstengebietes durch claims belegt ist.

grüsslis

atlin :frech:

Kay

Hallo UKW,

wenn du nach Nome möchtest, ist das Timing jetzt gerade nicht schlecht.

Bei den letzten Stürmen soll wohl einiges an Land gespült worden sein:

http://www.goldprospectors.org/expeditions/stormupdate.cfm

Grüße

Kay
Dem einen wird die Welt zu klein,
dem anderen wird schon schwindelig,
wenn er nur über den Tellerrand gucken soll...

jason

Hallo UKW,

zunächst mal, es gibt es mindesten drei Flüge täglich!!! mit Alaska Airline nach Nome, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Im Sommer liegt zuweilen ein Hochdruckgebiet über der Bering-See und dann ist dicker Nebel in Nome. Falls die Wetterbedingungen es zulassen, ist es ein sehr schöner Flug am Mt. McKinley vorbei mit einer meist abenteuerlichen Landung; als ich nach Nome flog, wurde gerade die lange Piste repariert, der Anflug war von See her über eine mindestens 20 Meter hohe Düne auf die kurze Piste. Der Pilot stieg voll in die Eisen und gab vollen Umkehrschub bis zum Stillstand, habe noch nie so eine kurze Landung erlebt.
Unterkunft gibts im Nugget Inn, ca 80 $ die Übernachtung mit Frühstück. Oder Du bringst ein Zelt mit und kampierst am Strand zusammen mit den Leuten, die vor der Küste tauchenderweise nach Gold dredgen. Das Gebiet vor der Küste ist zwar von der Niedrigwasserlinie bis 3 Meilen auf See hinaus geclaimt, der Claim wurde jedoch nur von 1986 bis 1990 mit der grössten Ketteneimer-Dredge der Welt namens BIMA bearbeitet. Die Aktion zahlte sich aber nicht aus, die Dredge setzte ständig im Wellengang auf dem Grund auf und die Eimerchen mitsamt der Kette rissen ab, die Wassertiefen sind nämlich bis weit hinaus nur zwischen 3 und 6 Meter. Da der Claim nicht mehr bearbeitet und auch nicht bewacht wurde, war er sozusagen "open to the public" und die Leute tauchten vor den Augen der Polizei und saugten die Nuggets raus. Da musst Du allerdings eine robuste Gesundheit aufweisen, es ist verdammt kalt dort.
Der Strand östlich von Nome bis zum Roadhouse (2 Meilen) ist ebenfalls für jedermann offen, allerdings sollte es vorher Winterstürme gegeben haben, um am Strand was zu finden. Allerdings sind da die Einheimischen schneller dort als unsereiner! Als ich dort war, hatte es 2 Jahre keinen Sturm mehr gegeben.
Ich ging also zum Bureau of Landmanagement, und habe mich beraten lassen. Die haben dort die Karten vom ganzen Distrikt und die Leute sagen einem, welche Claims zur Zeit nicht bearbeitet werden und wo so ein Tourist wie ich diggen könnte, ohne erschossen zu werden. Es ist dort übrigens alles geclaimt seit 1918, der Beamte gab mir abschliessend noch den Rat, abends in die Polar Bar zu gehen "and to talk to the miners", die meisten erlauben es nämlich, sich mit der Schaufel und der Pfanne oder dem Metalldetektor auf ihrem Claim zu vegnügen - unter Aufsicht versteht sich.
Aufpassen muss man überall in Nome und Umgebung auf Grizzlies. Die tummeln sich sogar am Strand und schauen nach, ob vielleicht ein toter Lachs oder eine tote Robbe angeschwemmt wurde. Hatte diesbezüglich einen near miss, da ich im Gegensatz zu den Einheimischen nicht bewaffnet war, war mein Adrenalin-Spiegel leicht erhöht, ging aber alles gut, der Grizzly trollte sich wieder.

Gruss  Jason

P.S.: Glaube nur ja nicht, dass die Leute in Nome reich werden. Die meisten haben am Ende der Saison (Mai-September) meistens gerade mal soviel Geld, dass sie sich den Rückflug nach Anchorage leisten können. Wiederkommen in der nächsten Saison und dort überleben tun nur die Besten!!! Ich habe dort wirklich nur sehr sehr gute Leute getroffen mit einem Riesenwissen über Lagerstättengeologie, Prospektierung und Technik der Goldgewinnung etc.

tecnomaster

Ein Grund, um da bestimmt nicht hinzufahren:
Gruß
Tecnomaster:narr:

[Bearbeitet am 24-2-2005 von tecnomaster]

tecnomaster

Und ich setze noch einen drauf:narr:

Hier die Quellenangabe für die 2 Fotos.
http://www.goldprospectors.org/expeditions/stormupdate.cfm

[Bearbeitet am 24-2-2005 von tecnomaster]

UKW

Hallo zusammen,
ist mir doch glatt meine TK-Anlage abgeraucht(für ein paar Minuten gehts..).
Na das mit Nome hört sich ja nicht gerade berauschend an,war ja auch nur ein Gedanke.Habe ich aber auch schon befürchtet daß wenn da sogar kleine Jets landen können nicht gerade die Bürgersteige hochgeklappt werden.Aber 3 mal täglich..graus!Nö danke,wenn da alles so verclaimt ist..,gibt bestimmt bessere Ecken die nicht so überlaufen sind,man muß sie nur finden :-) .Technomaster hat anscheinend auch keine Lust auf Nome :-)
Aber Jason,habe den Anflug mal im Simulator gemacht,alles ganz leicht ;-) .Aber Piloten die in so'ner Wetterküche fliegen sind sowieso die härtesten.

jason

Hallo UKW,

ZitatOriginally posted by UKW
Aber Jason,habe den Anflug mal im Simulator gemacht,alles ganz leicht :zwinker: .Aber Piloten die in so'ner Wetterküche fliegen sind sowieso die härtesten.

schöne Idee das mit dem Simulator!

Ich vermute mal, dass Du bei Deinen Simulatorflügen in Richtung 27 gelandet und gestartet bist. Es gibt aber noch die kürzere Piste 02/20 ohne Instrumentenlandehilfe. Der Anflug ist vom Norton Sound her in Richtung 25 Grad, das ist die sog. 02. Kurz vor dem Pistenbeginn überquert man dabei ein Flüsschen namens Snake River. Vor dem Snake River aber ist eine mindestens 20 Meter hohe Düne, die ist in der Simulation nicht drin. Da muss er drüber, der Flieger!
Falls ich also mit meiner Vermutung recht hatte, probiere es mal. Und simuliere auch ein bisschen Nebel dazu. Natürlich nur mit einer 737. So wars bei uns damals.

Ansonsten (abgesehen von Alaska Airlines) haben die Leute dort den Wahlspruch "Never fly with a bushpilot".
Es gibt in Nome noch einen zweiten Flugplatz, ganz in der Nähe, für die Buschpiloten.  Einer erklärte mir es ganz genau wie es geht: "also wenn man von ESE kommt bei Nebel, immer den Strand entlang bis du die Ansteuerungslichter für den Hafen siehst. Dann scharf rechts abbiegen, die Teller Road entlang bis die Piste vor dir liegt......"
Das scheint aber nicht immer zu klappen, manche verpassen das Abbiegen offensichtlich, denn um den Friedhof herum liegen jede Menge Flugzeugwracks.

Ansonsten ist Nome ein schöner Flecken. Wenn man den Fuss heraussetzt aus dem Ort ist man alleine und ungestört. Die Leute sind freundlich, einer fragte mich, ob ich mit der Pfanne prospektieren könne. Als ich mit meiner Antwort zögerte, lud er mich zu einem Kurzlehrgang um 14:00 Uhr am Strand ein. Er war tatsächlich pünktlich da, erwies sich als wahrer Virtuose mit der Pfanne und gab mir eine Schnellbleiche ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken.
Abends traf ich mich regelmässig mit Leuten, die mit einer Suction Dredge im Meer schürften.
Ich habe viel gelernt, denn die Leute sind sehr offen wenn sie merken, dass Du ein echtes Interesse an ihnen und dem was sie tun hast. Dann erzählen sie Dir (fast) alles.

Freitags abends ist das Roadhouse geöffnet, die "Community" von Nome trifft sich dort, die Leute pflegen den üblichen Dorfklatsch und da gibt es "all you can eat"  King Crabs für einen Spottpreis. Nur das Bier ist selbstredend nicht nach unserem Geschmack, aber man kann ja auch Whisky trinken.

Bevor ich nach Hause flog, fragten sie mich was ich denn dann so mache als erstes. Ich sagte ihnen, ich geh halt wieder zum Arbeiten am Montag. Sie sagten, dass sie sich lieber erhängen würden als jeden Morgen in eine Firma zu rennen und dann auch noch einen Boss über sich zu haben.
Ich schwieg daraufhin.

Hoffe, dass Deine TK - Anlage keinen grösseren Schaden genommen hat.

Gruss Jason

Noch eine Bemerkung zum Schluss: später war ich auch mal in Lüderitz. Das liegt in Namibia am Rande des Diamanten-Sperrgebietes. Irgendwie haben solche Ecken der Welt eine magische Anziehungskraft auf mich. Die Leute dort kamen mir seltsam vertraut vor, irgendwie hatte ich doch schon mal solche Charaktere getroffen.

Genau! in Nome!

UKW

Nach einem Polterabend sollte man sich nicht mehr vor den Computer setzen  :-)

[Bearbeitet am 27-2-2005 von UKW]