News 2011 von Peru

Begonnen von EdwinHenrich, 21. Juni 2011, 16:41:53

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

EdwinHenrich

Da ich mir vorstellen kann, daß das so einige interessieren könnte hier News 2011 von Peru

Während meiner Heimreise, als wir von Puerto Maldonado nach Cuzco flogen, hatten wir oft freie Sicht und es war klar ersichtlich, daß Peru die komplette Abholzung des peruanischen Dschungels ganz bewußt will! Da selbst bis hin zum allerletzten Winkel des peruanischen Regenwalds Holzfällertrupps damit beschäftigt sind, den Dschungel abzuholzen und es sind nur noch kleine Urwaldinseln übrig geblieben, alle anderen Bäume wurde längst abgeholzt und somit ist der peruanische Dschungel jetzt endgültig zerstört!

Während der Heimreise habe ich bitter bereut, keine Kamera dabei gehabt zu haben, da ich davon gerne Bilder hätte. Ich werde jedoch einen Freund bitten, möglichst viele Fotos von der Zerstörung während seines nächsten Fluges nach Deutschland zu machen und mir diese dann zuzuschicken.

Die sogenannten Hydraulikdredges wurden 2010 verboten und die Arbeit damit als illegal erklärt. Zwölf 16 - Inch - Dredges wurden Anfang 2011 von der Marine gesprengt und in Brand gesteckt. Und sie haben ganze Arbeit geleistet, denn von den ach-so-schönen Dredges sind nur Schrotthaufen übriggeblieben!

2011 hat die Wahl Ollanta Humala als Präsident gewonnen. Unter anderem hat er gesagt, daß er den Mindestlohn erhöhen und die Profite aus dem Bergbau besteuern will.

Viele Grüße aus Bergneustadt
Eddy

Buddelking

Ich war vor 5 Jahren unter anderem auch in Cusco und die schlechte Sicht wurde auch auf die Brandrodung zurückgeführt.

Jochen

EdwinHenrich

Hallo Jochen!

Das Herz hat sich bei mir zusammengezogen, als ich diese Zerstörung vom Flugzeug aus gesehen habe und ich hatte wirklich eine miese Laune, den ganzen Flug lang bis nach Deutschland.

Ich kenne die Region Madre de Dios und die Region Puno gute 16 Jahre und ich habe dort einer meiner schönsten Zeiten erlebt. Damals habe ich dort viele Touren in dem Dschungel gemacht und die schönste Zeit meines Lebens dort verbracht. Es ist kaum mit Worten zu beschreiben, was ich dort damals alles erlebt habe. Damals konnte ein Mann noch wirklich ein Mann sein, Jagd, Fischfang und Abenteuer, und nicht zu vergessen Gold, wo man auch war.

Heute ist davon nichts mehr übrig geblieben, nur Enttäuschung über die Dummheit der Menschheit. Früher empfand ich Hochachtung vor den Indios, die ihren Wald, Ihren Dschungel tatkräftig geschützten. Heute ist auch davon nicht mehr viel übrig geblieben, und ich muß dagegen ankämpfen, keine rassistischen Sprüche von mir zu geben.

Damals habe ich wirklich Liebe von den Indios bekommen, aber auch davon habe ich kaum noch etwas gespürt, als ich 2011 da war. Damals waren sie arm und Geld hatte kaum eine Rolle gespielt, heute jagen und hetzen sie den Geld hinterher, und können wie wir nicht genug davon bekommen. Damals waren die Menschen dort sehr nett und für uns kaum vorstellbar freundlich gesinnt, heute herrscht dort Habgier und Neid, was bekanntlich die Menschen gemein und schmutzig zu anderen macht.

Alles hat sich dort geändert, alles zum Nachteil, und für mich ist kaum zu verstehen, dort einen Urlaub verbringen zu wollen, mit deren Gelder man wohlmöglich sogar noch dazu beiträgt, an weitere Umweltzerstörungen und daher weitere Verbrechen an der Natur und der Menschheit.

Daher überlege ich mir jetzt fünfmal mehr, ob ich noch einmal nach Peru reisen werde!

Bis bald und vielen Dank für Deinen Beitrag!
Eddy

EdwinHenrich

Ratten- und Moskitoplage im Dschungel von Peru

Als ich 2011 im Dschungel von Peru war, herrschte von Mazuco bis Juliaca eine für uns nicht vorstellbare Rattenplage.

Rattenkot wohin man sah, auf Regalen im Geschäft und in Baracken, in Schränken, auf dem Fußboden, einfach überall und Rattenurin in Betten!

Richtig zu spüren bekamen wir das, als wir in einem Dorf nahe Mazuco in einem Hostal übernachtet haben. Nachdem ich die Taschenlampe ausgemacht hatte, Strom gab es nicht, wurde ich von lauten Lärm aus dem Schlaf gerissen. Schell war klar, daß jemand oder ein Tier im Zimmer war. Zunächst dachte ich an Diebe, die sich an meine Sachen zu schaffen machten. Als ich dann jedoch die Taschenlampe anmachte; einen Dolch und eine Taschenlampe hatte ich aus Sicherheitsgründen neben mir auf das Bett gelegt, sah ich die Bescherung. Ratten überall, an den Wänden, auf dem Boden, und auf mein Bett! Als sie vom Schein der Taschenlampe flüchteten, bebte das Bett, so als ob ein Erdbeben stattfinden würde. Als ich die Taschenlampe wieder ausmachte, waren die Mistfischer in 5 Minuten wieder da und ich hatte eine grauenhafte und schlaflose Nacht.

Gottlob waren wir sicher im Schlafsack verpackt, doch selten in meinem Leben habe ich mich so geekelt, und es hat Tage gebraucht, bis ich so halbwegs darüber hinwegzukommen war!

Die Moskitos dort in diesem Teil des Dschungels sind auch nicht ohne. Zahlreich wie die Stiche sind, juckt es bald so, als ob man verseucht mit Flöhen wäre. Obendrein eitern die zehncentgroßen Wunden und es dauert Wochen, bis die Stiche verheilt sind.

Auch wenn es nicht so verlaufen war, wie geplant, hatte ich in Peru dann doch noch eine schöne aber vor allem interessante Zeit. Ich konnte viel von Leute, Land und Goldabbau hinzulernen. Und das ist auch etwas wert!

Viele Grüße aus Bergneustadt!
Eddy