Mythos Istein

Begonnen von Rakl, 09. November 2011, 19:46:25

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Rakl

Als Rheinflinserlsucher, der einfach gerne einen Tag in der Natur verbringt und nebenbei auch noch etwas Gold findet, wundert mich etwas:
Der Mythos von Istein.
Diesen Sommer waren dort bestimmt jedes Wochenende bis zu 30 Personen versammelt, die die Geröllbank umgegraben haben, ich glaube, da gibt es fast keinen unberührten Fleck mehr.
Ich war des öfteren auf der französischen Seite und wunderte mich über diesen Massenansturm auf das deutsche Istein. Ist dort etwa jemand reich dabei geworden ?. Es gibt auf der deutschen Rheinseite stromabwärts ein paar Stellen, die genauso interessant sind. Warum also immer Istein ?

Dazu eine Frage / Theorie, wobei mich eure Meinung interessiert: Früher gab es Goldwäscher von Basel bis runter nach Worms. Wenn man bei Istein 30 km den Rhein runter fährt, findet man bei Neuenburg oder Hartheim in den Geröllbänken nur noch minimale Flitter, bei Istein und Umgebung sind die Flitter da schon größer und man kann etwa 50 mg am Tag finden, wenn es gut läuft. Wie komt das ? Meine Theorie: Durch die Isteiner Schwellen wird der Boden aufgewirbelt und die dort vorhandenen Flitter werden flußabwärts abgelagert. Wie seht ihr das ?

Viele Grüße

RaKl

Rakl

Eine Info noch zum Altrhein bei Basel: Seit diesem Jahr sind die Wasserstände im Altrhein nach Basel etwa doppelt so hoch, weil der französische Kraftwerkbetreiber bei Märkt dazu verpflichtet wurde, dies dient u.A. der Wiederansiedelung des Lachses im Rhein.
Dadurch kann man nur noch in wenigen Fällen in Kembs auf der französischen Seite auf die interessanten Inseln, weil die Furt inzwischen meist hüfttief ist und die Überquerung nicht mehr ohne weiters zu meisten ist, ich konnte in der Furt, früher eine interessante Stelle, in diesem Jahr nur einmal Gold waschen gehen, das war Mitte September. Der Wasserstand kann auf einer schweizer Webseite abgelesen werden. http://www.hydrodaten.admin.ch/de/2289.html? wenn dort der Abfluss bei 520 leigt, dann ist das ein niedriger Wert und die Inseln sind erreichbar, bei 600 kann man es fast nicht wagen, ( Istein geht aber , bis der Wasserstand über 700 steigt)

Viele Grüße

RaKl

geoexploration

Na ja, Rakl, zum einem hat eine Flussverbauung, auch Stauwehrbau, oder eine kuenstliche Umleitung ganzer Flusslaeufe, Kraftwerksbau am Fluss sehr negativen Einfluss auf das Placer-Gold; d.h. in solchen Faellen gibt's wohl weniger Placergold zu finden, als bei einem naturbelassenen Flusslauf; so ist es oft nicht verwunderlich, dass an Stellen, wo heute ein alter trockengelegter Flussabschnitt mit Kieswerken, noch reichlich Placergold vorhanden ist, als auf dem aktuellen (bzw. verbauten) Flusslauf; zum anderen jeder goldfuehrende Fluss, kann aber in geologischer Hinsicht, streckenweise durch erzhaltiges Gestein passieren, wo speziell bei Hochwasser lfd. Gold freigelegt wird - und so neues Gold in den Fluss gelangt. So kann es durchaus vorkommen, dass entlang eines Flusslaufes, am Oberlauf bzw. Quellgewaesser manchmal weniger Gold zu finden gibt, als weiter Fluss abwaerts; freilich bestimmen auch Fliessgeschwindigkeit des Gewaessers, Deklination des Gewaesserflusses, apprupte Flussverbreiterung eine Rolle, wo dann das eigentliche Placer, oder auch mehrere Placer's entlang des Flusses gebildet werden koennen. Die beliebtesten Orte zur Bildung eines Placer's duerften ja hinreichlich bekannt sein.

Gruss

Geo