Große Nuggets,.......

Begonnen von targetguy, 17. Mai 2005, 18:14:04

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targetguy

mal eine gute blöde Frage. Nachdem ich ja schon zig nuggets mit mehreren Oz troy gefunden habe, wie enstehen diese eigentlich? Gerade große knobs mit einigen hundert oz troy werden ja wohl kaum so entstanden sein. Ein Geologe hats mir mal versucht zuerklären dass Gold im boden in Lösung geht und die Nuggets so über Jahr millionen elektrolytisch wachsen. Das würde aber zumindest in OZ den Reinheitsgehalt von generell +96-98% erklären. aber irgendwie verstehe ich nicht wie Gold im Boden in Lösung gehen kann....???


Gruß und Gut Fund
targetguy


tecnomaster

Hallo Targetguy,

grosses komplexes Thema, mal schnell in Kürze zusammengefasst:

a) Hydrothermale Prozesse
Heisse, wässigrige Lösungen tragen zur Bildung dieser Prozesse bei. Bildungstemperatur zwischen 50-650º C, die vor allem Muskovit und Gold bilden sich, das sind komplexe hydrothermale Lösungen, die die Salinität von Meerwasser bei weiten übersteigt und selbst im Labor nur sehr schwer nachzuahmen ist. 1)
b) Nuggetbildung, sofern das Gold sich von der Primärlagerstätte verlagert hat:
Metamorphe- Konnate (fossile) und Magmatische Wasser können das Gold chemisch dazu anregen, sich sich in chemischen Prozessen (in bestimmten Säuren) gegenseitig anzuziehen, bzw. Verbindungen eingehen; ähnlich des Quecksilbers, wenn die chemische Wasserqualität dies zulässt*

1) = Barnes 1979
*=  nach Skinner 1979

Selbst Georg Agricola im Buch 2, 4, 6 hat diesen Vorgang schon ziemlich genau beschrieben.

Literatur:  Evans Anthony M.A.  Erzlagerstättenkunde, S.46


Gruß
Tecnomaster

targetguy


goldpecker

Vileicht noch als kleine Ergänzung: ' Das Seifengold ist stets Ag -ärmer als das Gold im Primärvorkommen. Da die Goldkörner flußabwärts immer silberärmer werden, wird diese relative Anreicherung  auf bevorzugte  Lösung des Silbers zurückgehen. Daneben setzt das konkretionäre Wachstum eines solchen Nuggets eine zwischenzeitliche Lösung des Goldes voraus. Sein mikroskopisches Gefüge läßt ein Wachstum  um ein vorhandenes Goldkörnchen als Kern erkennen. Für die Mobilität des Goldes unter oxidierenden Bedingungen werden versch. Möglichkeiten in Erwägung gezogen. So kann Au komplexe Verbindungen mit Cl-,Br-,CN- oder besonders auch mit organischen Verbindungen wie Humussäuren,die aus vorhandener Humussubstanz gebildet sind. Experimente haben gezeigt, daß Au in Form metallorganischer Verbindungen in humussäurehaltigem H2O gelöst werden kann. Dabei spielt MnO2 häufig eine oxidierende Rolle.'                                                  Quelle:Siegfried Matthes  Spezielle Mineralogie ,Petrologie und Lagerstättenkunde.  S.281/282  Glückauf...goldpecker

targetguy

Dem widerspreche ich mal, da hier keineswegs die Rede von Fluß- / Seifengold sondern von alluvial Gold in steinhartem Boden ist. Mit den Krümelchen aus Bachläufen kann ich nix anfangen.

Und in OZ gilt das Motto je größer das Nugget desto häher der Feingehalt, der aber grundsätzlich egal wo, bei minimum 95% liegt.  :zwinker:




tecnomaster

Hallo Targetguy,

keine Sorge der Goldpecker hat mit seinem Zitat aus Mathes vollkommen Recht. Das was ich oben als "Konnate" Wasser bezeichnet habe, sind u.a. nichts anderes wie fossile Elemente, auch bestimmte Säuren aus Humus, die den Goldkornwachstum begünstigt. Es ist ja sogar so, dass man heute mit entsprechenden Teststreifen nach Humussäuren professionell unter anderen Methoden ganz gezielt nach goldführenden Flüssen sucht, was selbstverständlich die Placer-Goldsuche vereinfachen kann. Mit anderen Worten, sterile Fluss- und Bachläufe von goldführenden unterscheiden helfen kann. Ich sage absichtlich kann... (in der Praxis sieht es oft anders aus...)

Steinharte Böden von Alluvialgold? Damit ist sicher gemeint, wenn sich die Kiesschicht in jahrtausenden durch Druck darüberleigender Schichten mit Lehm o.ä. verfestigt/bzw. versteinert hat. Aber es ist zu beachten, dass auch hier immer das Element Wasser bei der Bildung von Goldnuggets eine wesentliche Voaraussetzung war und ist, auch wenn später durch Grundwasserabsenkung die entsprechenden Stellen später "trocken" sind. Auch die Boden(rest)feuchtigkeit selber ist und bleibt  ausschlaggebend. Letztere liegt ja ohnehin immer bei über 80%, auch bei vermeintlich "trockenen" Stellen.

Gruß
Tecnomaster

targetguy

Zitat von: tecnomaster in 18. Mai 2005, 01:05:45
Hallo Targetguy,

keine Sorge der Goldpecker hat mit seinem Zitat aus Mathes vollkommen Recht.

Steinharte Böden von Alluvialgold? Damit ist sicher gemeint, wenn sich die Kiesschicht in jahrtausenden durch Druck darüberleigender Schichten mit Lehm o.ä. verfestigt/bzw. versteinert hat.

Gruß
Tecnomaster

Mir gings beim Goldpecker um den Silbergehalt der anwächst, das ist komischerweise in Australien nicht wirklich der Fall.

Naja, teilweise sind auch Vulkanische Schichten über der Kiesschicht angelangt, zwar größtenteils wieder durch erosion verschwunden aber der Boden ist hart wie solides Gestein. Hauptsächlich in einigen Goldfields in Western Australia. Dafür sind signale aus dieser harten Schicht immer Gold, da kam eben noch kein Abfall hin  :-D

Gruß targetguy