Goldwaschen und Verbote

Begonnen von Rheindigger, 02. September 2008, 20:31:16

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Rheindigger

Hallo zusammen!

Letzten Sonntag war ich auf der franz. Seite des Rheins. Kam ein Mensch von der Naturschutzbehörde und unterhielt sich mit einem deutschen Digger.
Die natSchBehörd ist besorgt wegen des aufgewirbelten Schlamms,angesichts einer richtig großen "Abraumhalde". Gegen 2-4 Digger die sich "normal" benehmen sagen sie nichts, aber sie beobachten die Stelle und erwägen eventuell ein Goldwaschverbot, da in der angrenzenden Flussschleife Lachse ausgesetzt worde sind.

Wie siehts auf deutscher Seite aus? Bei Istein gibts jetzt auch welche, die das Goldsuchen verbieten wollen.
Die Frage ist: Können die das?

Ich versuchte bei LUBW Karten über die Naturschutzgebiete zu finden, diese sind aber etwas ungenau.
Meines Wissens muss aber ein NatSchGebiet genau begrenzt sein.
Falls es kein NatSchGebiet ist: Können die dann mit der "Wasserkarte" auftrumpfen, d.h. kann eine Gemeinde dann eine wasserrechtliche Genehmigung fordern (und diese Genehmigung natürlich verweigern)?

Bin für jede Antwort dankbar!
Gruß Rheini
Oh mein Gott! Nicht auszudenken wenn das spielende Kinder  gefunden hätten !!

JohnD

Hallo Rheini,
jeder Naturschützer weiß: Die Entfernung von Sedimenten aus Bachschotter sorgt für
optimale Laichvoraussetzungen! Diesbezüglich gibt´s ne Dredgestudie von der GPAA!
   Und solltest du die genauen Karten wirklich wollen, dann bekommst Du sie hier:
http://www.lv-bw.de/lvshop2/index.htm
Gruß
JohnD

Daniel

Hast Du dich schon da durchgewurstelt? :platt:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/11424/
Efringen- Kirchen,Weil am Rhein--

Unter Uferzone des Rheins zwischen Kandermündung und Kleinkems mit den bekannten Isteiner Schwellen. Die in der Nachbarschaft aufragenden Malmkalkfelsen um den Isteiner Klotz verleihen der Flußlandschaft einen besonderen Reiz.
Die Gegend zählt zumindest als Landschaftsschutzgebiet. :staun:

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Intruder

Zitat von: JohnD in 03. September 2008, 07:47:53
Hallo Rheini,
jeder Naturschützer weiß: Die Entfernung von Sedimenten aus Bachschotter sorgt für
optimale Laichvoraussetzungen! Diesbezüglich gibt´s ne Dredgestudie von der GPAA!


Ohne das jetzt argumentativ im Detail anzweifeln zu wollen - eine Studie von einer Interessensvertretung ist wohl mit großer Vorsicht zu genießen.
Davon abgesehen vermute ich, dass es darum geht die Lachse nicht beim laichen zu stören bzw. den abgesetzten Laich zu zerstören. Im schlimmsten Fall könnte man ja eine Schonzeit einführen.

Goldminer

Zitat von: Intruder in 12. September 2008, 15:48:17
...dass es darum geht die Lachse nicht beim laichen zu stören bzw. den abgesetzten Laich zu zerstören. Im schlimmsten Fall könnte man ja eine Schonzeit einführen.

In den meisten Bundesstaaten der USA ist es eh so geregelt.
Jeder Dredger braucht ein Dredgingpermit, da ist jeder Bach aufgelistet und genau angegeben von wann bis wann man mit was arbeiten darf.
Bei dem einen Bach gehts schon im Mai los, andere Bäche erst im Juni oder Juli, bei manchen ist schon ende August schluss und an anderen gehts bis November.
Alles nur wegen den Fischen.
Gibt aber noch einige Beschränkungen. Z.B. die größe der Dredge, oder das Verbot von motorbetriebenen Seilwinden, oder man darf generell keine großen Felsen aus dem Fluss entfernen.
Auch nur wegen den Fischen
Mich störts nicht und kann ganz gut damit leben. Wenn man ein bisschen mit Hirn arbeitet können Fischer und Goldgräber ganz gut miteinander.


Rheindigger

Hallo Daniel!

Danke! ja, da habe ich mich schon durchgewurstelt. Wenn man bei Google "LUBW Karten" eingibt kommt man gleich auf ein Kartenverzeichniss der Natur- und Landschaftssuchgebiete BW`s. Mit "Drag&Drop" kann man zoomen.
Oooops, lustiger freudscher Rechtschreibfehler, den las ich mal so stehen. Gemeint ist natürlich Landschaftsschutzgebiete :engel:

Bei NatschGebieten ist alles verboten, sogar das Betreten. Im Einzelfall kann es aber....genehmigt werden bzw. erlaubt sein.
Zuständig: Obere NatSchBehörde

Bei Landschaftsschutzgebieten darf man keine "dauerhaften Veränderungen" vornehmen, wie auch immer man das interpretieren soll...
Zuständig ist die untere NatSchbehörde.

Gruß Rheini
Oh mein Gott! Nicht auszudenken wenn das spielende Kinder  gefunden hätten !!

agricola

Bei uns in Sachsen haben diese Pseudo-Naturschutzer nun auch endlich Ihre erste Heldentat vollbracht.Ein Goldwäscher,welcher im Wiederbachtal Kurse anbot,hat jetzt eine Anzeige am Hals.Wegen,,Störung des Naturkreislaufs,Wasserlebewesen würden die aufgewirbelte Sohle nur schwer verkraften''....

forty-niners

Hallo agricola,

danke für den Zeitungsausschnitt!  :zwinker:
Leider ist die Qualität des Bildes sehr schlecht. Vielleicht kannst Du ein neues Bild vom Ausschnitt machen oder einen Link zur Zeitung einstellen.  :super:

Gruß
forty-niners
Gold ist da, wo Du es findest.....


Josh73

#9
Ich wills mal so ausdrücken:

Als ich vor vielen Jahren mit dem Hobby "Goldwaschen" am Rhein angefangen hab, wurde man noch überall belächelt. Ich komme aus Neuenburg. Die Leute haben einen früher angekuckt, als wäre man von einem anderen Stern, wenn man ihnen erzählt hat, man würde im Rhein nach Gold suchen.

Ich war früher oft an der Panzerplatte. Hauptsächlich aber in Istein. Dort hab ich auch Rheindigger vor Jahren getroffen, da hattest du grad angefangen und machtest grad deine ersten Erfahrungen mit einer selbstgebauten Schleuse, oder war das Buddy (ich glaub die war irgendwie blau aus Obstkisten - vielleicht erinnerst du dich). Hihi - auf alle Fälle hattest du ne tolle Plastikflasche um die Flitter einzusaugen/zu sammeln.

Kurzum, vor Jahren war das noch exotisch - mit den Anglern ist man auch gut ausgekommen - man kam sich nicht ins Gehege.

Aber leider kamen dann Leute dazu, die das ganze nicht NUR als Hobby betrachten, sondern auf irgendeine Art kommerziell ausschlachteten.

Als ich einem Herrn A. damals zeigte, das man auch in Neuenburg Gold waschen kann und nicht nur in Hartheim, war das im nachhinein betrachtet ein Riesenfehler. Wiederum andere versuchen sich einen Nebenverdienst aufzubauen, in dem sie Goldersachen verticken, was natürlich auch nur DANN funktioniert, wenn man die Leute naja - ich sag mal "anfixt".


Schlüsselerlebnis war ein Tag in Istein: Früh morgens war ich noch alleine an der Stelle. Gegen 11.00 Uhr kam eine ganze Gruppe von Leuten, angeführt von jemandem (ich glaub mich trifft der Blitz), der scheinbar nur seine Eigenbau-Sluices an den Mann bringen wollte (und das mittlerweile wohl auch schon seit Jahren macht). Goldwaschfahrt an den Rhein einschliesslich Verkaufsveranstaltung.

Da werden die Leute mitunter in Scharen an/in den Rhein geführt.


Goldwaschkurse, VHS-Geschichten, Meisterschaften etc. !!!  Wen wundert es, das da einige solangsam ein Problem dabei sehen !!

Kurzum: Ich steh der Kommerzialisierung äusserst kritisch entgegen. Leute, die einen Reibach aus der Sache machen möchten, vertreiben die wahren Enthusiasten. Ich geh schon einige Zeit nicht mehr an die bekannten Stellen im Rhein - genau aus diesem Grund.

agricola

Damit hast du dein Problem für dich zwar gelöst,aber der Sachverhalt mit den komerziellen Massenaufläufen ist immer noch da.Es geht doch schon los wenn bei ,goldsucher.de' zu lesen ist,das im Rhein ein geübter Goldwäscher durchaus 2 (ZWEI!) Gramm Gold am Tag waschen kann.Das soll der mir mal zeigen.Solche Sachen haben ja nur einen Zweck:Dem Tourist den teuren Preis für so einen,Lehrgang'schönzureden und in ihm das Bedürfnid zu wecken sich für 150 Euro Waschkrempel zu kaufen,denn der ist ja nach 4-5 Waschtagen schon bezahlt und man macht Gewinn. :kopfkratz: :nono:

Lytton

@ agricola,

ich habe die Angabe mit den 2 Gramm nicht finden können, aber die Menge ist durch realisierbar:

Nach einem Jahrhunderthochwasser bzw. Jahrhundertsommer (geringe Wasserhöhe) einfach
von 0:00-24:00 Uhr mit Beleuchtung und zig Armen dauerschaufeln - da sind könnten 2 Gramm zu finden sein^^.

Wenn der Verkäufer sagt, man benötigt nur ungefähr 20.000 kleine Goldflitterchen ist die Verkaufsqute "unbeachtlich" kleiner... :frech:

Grüße und immer gut Gold in der Pfanne
Lytton




Rheindigger

Hallo Josh,

stimmt, damals waren wir nur wenige, aber es werden wohl immer mehr-ählich wie mit den Downhillern "damals".

O.k., was geht dir denn nun wirklich gegen den Strich?
Daß der Herr A. in Neuenburg Kurse macht? Der hat wenigstens den Gemeinderat hinter sich..
Daß der Goldblitzer seine Schleuse am Rhein vorstellte? Ja, wo denn sonst das Gerät vorstellen als an der Stelle wo es hauptsächlich eingesetzt wird!

Wie sieht es denn aus wenn es immer mehr Enthusiasten gibt die das gleiche Hobby wie du machen wollen? Willst du das denen dann verbieten?
Und wie siehts denn aus, wenn dich ein "Naturschützer" anspricht? Tja, du hast keine Lobby und da Naturschutz immer "gut" ist bist du dann der "Böse". Und zack gibts ein Waschverbot.

Wäre doch vielleicht ganz lustig, wenn es nur noch "Berechtigten" erlaubt wäre Gold zu waschen, also nur noch Goldwaschkursen wg. Fachkunde o.ä. So wie das z.BSp mit der jagd geregelt ist......ACHTUNG IRONIE

Fürs erste genug..

Gruß Rheini
Oh mein Gott! Nicht auszudenken wenn das spielende Kinder  gefunden hätten !!