Tips für Golddetektoren

Begonnen von schwendi, 19. Oktober 2005, 13:03:57

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schwendi

Ich bin Laie, was die Anwendung von Metalldetektoren zur Suche von Naturgold betrifft. Könnt Ihr mir ein bisschen auf die Sprünge helfen, auf was man dabei achten muss (Wahl des Geräts, richtige Anwendung, Erfolgsaussichten)? Ich bin ein Schweizer Goldgräber-Greenhorn und suche einerseits in Graubünden und andererseits in Flüssen wie im Napfgebiet. Bei meinen bisherigen Recherchen bin ich auf die Geräte "Fisher Gold Bug 2" und "Fisher Gold Strike" gestossen. Könnt Ihr mir diese Geräte für mein Profil empfehlen? Danke im Voraus für Eure Hilfe.

Mars

Hallo Schwendi,
Naturgold, was ja meist in sehr kleinen Mengen vorkommt ist nicht so leicht direkt zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass sich da ja oft allerlei andere Minerale tummeln, die auch auf den Detector ansprechen. Im umgekehrten Sinn kann man das ausnutzen wenn man nach Schwarzen Sänden in Bächen sucht. Wo die sind kann man of auch noch Goldflitter auswaschen.
Nuggets lassen sich dagegen direkt finden.

Ich habe einen speziellen Garrett Golddetektor zur Nuggetsuche älterer Bauart für australische Verhältnisse. Der hat auch ne mini Spule für mineralische Böden.Ich hab aber damit hier noch nie nach "mini" Gold gesucht. Eher nach Maxi Gold in Kisten...
oder nach schönen Dukaten...

Zu den Fisher Teilen kann ich Dir leider nix sagen.

Frohes Waschen!

Mars



tecnomaster

Hallo Schwendi,

vergiss die beide von Dir genannten Metall-Detektoren. Aus zwei Gründen: die Detektoren können bauartbedingt keine Goldflitter anzeigen, zum anderen,  ist die Kapazität der Suchtiefe in der Praxis dieser Geräte kaum übewr 15 cm hinaus. In den seltensten Fällen sind bei Euch die Nuggets, so oberflächennah zu finden. Auch für einen denkbaren Einsatz zur Primärgoldsuche (Goldadern im Quartzgestein etc. in situ) taugen diese Geräte zu nichts, da die Geräte enorme Probleme mit der "Fremd-Mineralisierung" haben. Das sind alles mehr Geräte für "australische" Verhältnisse, wie das Mars sehr treffend formuliert.

Wenn schon Metalldetektoren zur Goldsuche, dann schon Minelab GP 3000/3500, den man auch hervorragend für andere Zwecke (Auffindung von Münzen, Schmuck etc.) einsetzen kann. 

Gruß
Tecnomaster

schwendi

Vielen Dank für die Hinweise. Kennt Ihr eine Möglichkeit, wo Occasionsgeräte verkauft werden, oder ein Internetboard? So ein neuer Minelab 3000GP kostet schon ein bisschen was, ist mir persönlich zu teuer, da ich das Gerät in der Schweiz kaum amortisieren werde.

Ist der Minelab SD2200D auch brauchbar für meine Zwecke?

tecnomaster

Hallo Schwendi,

bei Euch ist es auch wenig vorstellbar, dass ich so ein Gerät, gleich welches amortisiert, es sei denn Du nutzt eine Minelab fachkundig in den Bergen und suchst gezielt nach Primärgold, da könnte sich der SD2200D durchaus eignen. Lese dazu auch mal meine Beiträge hier im Forum durch, was generell den Einsatz von Metall-Detektoren für die Goldsuche betrifft, damit keine Missverständnisse aufkommen.

http://szm.ch/slidesBoerse2000.asp?inFrame=0&Seite=4
http://www.goldwaschen.ch/gold_occ.htm

Gruß
Tecnomaster

schwendi

Würdet Ihr einen Minelab GP Extreme auch als empfehlenswert für meine Zwecke bezeichnen? Was würdet Ihr für einen GP Extreme zahlen?

jason

Hallo schwendi,

zu den Beiträgen von mars und tecnomaster möchte ich folgende Erfahrungen,
die ich in der Schweiz gemacht habe, beisteuern:

Was begegnet dem Detektor so im Bach? Kulturschrott aus hunderten von Jahren bis in die heutige Zeit,
so ist im oberen Teil der Medelser Schlucht der Müll noch bis vor einigen Jahren einfach den Hang
heruntergekippt worden; von Nägeln, Beschlägen, Fahradteilen bis hin zu Kochtöpfen reicht die Palette
der Teile aus Eisen, die dort im Kies begraben liegen. Ein grösseres Eisenteil zeigt der Detektor aber
nun leider als "edel" an und man muss wohl oder übel graben, wenn es ein edles Signal gibt.

Die Metallunterscheidung funktioniert eben nur für Objekte von vergleichbarer Grösse,
wobei die meisten Detektoren für Objekte in Münzgrösse optimiert wurden.

Ich habe auch schon tagelang im Somvixer Tal nach Nuggets gefahndet, hier machen dem Detektor
vor allem hot rocks Probleme; aber auch hier sind selbst in kleine Nebenbächen unglaubliche
Mengen an Schrott verborgen, die von menschlichen Aktivitäten zeugen.

Irgendwann hat man dann einfach die Nase voll vom Schrott.........

Einen Sinn sehe ich nach meinen Erfahrungen in der Schweiz allenfalls in der von tecnomaster
angesprochenen Suche nach Primärgold, und zwar dort, wo nicht allzuviel Schrott herumliegt.

Da würde ich mir lieber Steve Herschbach als Vorbild nehmen und es  stattdessen in Alaska  probieren: 

http://www.akmining.com/mine/fisher05.htm

Gruss von
jason


atlin

hallo schwendi

ich kann den ausführungen von jason nur beipflichten. ich selbst hab auch schon in den bächen um disentis mit meinem detektor (alter minelab) nach gold gesucht und wäre fast eisenschrotthändler geworden. :irre: für schweizer verhältnisse mit den vielen zivilisationsabfällen in gewässern taugt die suche nach gold mit einem detektor nicht. wenn du dir trotzdem einen kaufen möchstes und nicht gleich die teuersten modelle von minelab anschaffen willst, kann ich dir auch den minelab Eureka Gold empfehlen. der ist wesentlich günstiger als die SD und GP modelle. arbeitet aber nicht mit der PI technologie (multifrequenz-technik), sonden sind VLF (festfrequenz-technik) detektoren. sehr gut sind auch die VLF-golddetektoren von White's, im besonderen die modelle XLT und MXT. von Garrett würd ich dir den Infinium LS (einziger PI detektor aus den usa) vorschlagen. all diese detektoren taugen sehr gut für die goldsuche. natürlich sind die minelabs überlegen, aber das hat auch seinen preis. :heul:

grüsslis

atlin  :frech:

schwendi

Herzlichen Dank für Eure Tips! Ich tendiere auf einen Minelab GP. Habe ein gutes Angebot für einen GP Extreme. Muss mir allerdings nach Euren Hinweisen nochmal überlegen, ob sich das für die Schweiz lohnt. Dazu noch ein paar Fragen: Was versteht man unter "Hot Rock"? Sind damit einfach stark mineralisierte Böden gemeint? Wie sieht die Sache z.B. im Somvix aus (dort bin ich häufig)? Sind da die Böden stark mineralisiert? Hab ich da mit einem GP Extreme gute Chancen? Was für ein Preis ist für einen GP Extreme OK?

atlin

schwendi

also wenn du nur in helvetien suchen möchtes lohnt sich die investition kaum. naja allerdings gilt es dazu zu bemerken, dass wir unser hobby ja auch nicht aus finanziellem interesse betreiben, sondern aus spass an der freude. wenn du später den detektor auch für überseereisen gebrauchen möchtes, dann lohnt sich der kauf eines detektors schon. allerdings bekommt man die meisten geräte neu oder gebraucht in übersee viel günstiger. zu den hot rocks. da handelt es sich um stark mineralisierte oder stark eisenhaltige steine meistens mit einem hohen gehalt an eisen oder eisenmineralien. im sumvitg hab ich bei der suche mit meinem detektor ne ganze menge dieser hot rocks ausgebuddelt. manchmal liegen die auch in der schleuse beim goldwaschen. bezüglich preise für einen gebrauchten GP 3000 oder 3500 hab ich leider keine erfahrung. ich denke mal das hängt mit dem alter und zustand des jeweiligen gerätes ab. der kauf eines gebrauchten geräts übers internet erachte ich persönlich wegen des zustandes und allfälligen defekten etc. als heikel. besser wäre der kauf von einem goldsucher in deiner nähe oder zumindest aus der schweiz (ggf. auch nahes ausland), der dir das gerät ev. für einen testtag oder so ausleiht. ist meine persönlich einstellung zu gebrauchten detektoren. einen neuen würde ich über einen autorisierten händler beziehen. in der schweiz könnte dir toni obertüfer mit seinem goldwasch-shop in willisau sicher weiterhelfen. in der nähe von münchen gibt es einen minelabdealer für deutschland (deepscan). schau mal im internet unter minelab, da kriegst du die entsprechenden tips und adressen.

grüsslis

atlin :frech: