Erfahrung sammeln

Begonnen von Normann, 11. Juli 2006, 20:31:27

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Normann

Ja hallo erstmal,

nach fast einem Jahr als Beitragsleser hier nun mein erster post  :hacker:

Gold hat mich seit Kindheit an fasziniert, aber leider hatte ich bisher nie die Gelegenheit bzw. die Zeit mich damit ernsthaft zu beschäftigen. Aber jetzt, angeregt durch die ganzen Beiträge, habe ich mir
das Goldblitz-Spitzenset für 35,- Euronen bei ebay ersteigert und wollte es mal im Urlaub ausprobieren.
Das Set habe ich mir direkt nach Österreich schicken lassen damit ich nicht unnötig viel Gepäck im Flugzeug habe.

Jetzt zum Thema: Erfahrung

Ich habe natürlich alles erdenkliche darüber gelesen und sämtliche "Gold-Digger-Videos"
downgeloaded um mich mit den Techniken vertraut zu machen.
Was mir jetzt fehlt ist die praktische Erfahrung. Deshalb meine Frage: ist irgendjemand bereit
ein bisschen von seinem Wissen einem echten Greehorn, was die Goldsuche betrifft, praktisch
etwas näher zu bringen. :belehr:

Ich wohne im Raum Mönchegladbach und  kann mir auch Wochentags Zeit nehmen.
Ideal für mich wäre Eifel oder so die Ecke Sauerland, wenn es dort Waschmöglichkeiten gibt.
Ich bin auch gern bereit ein paar Kilometer dafür zu fahren. Das einzige Problem ist, das mein
Equipment in Österreich ist - aber der Trend geht doch sowieso zur Zweitpfanne. :zwinker:

Bitte per PN, per email oder per post melden

Normann :winke:



eldo6000

Hallo Normann,

also zuerst mal brauchst du keinen lehrer fürs auswaschen per pfanne, das geht wirklich einfach wegen hoher dichte des goldes, selbst "schwarzer sand" kann problemlos ausgefiltert werden, und wo viel von dem zeug verbleibt, da sollten eigentlich auch zumindest einige flitter gold auftauchen. wo (stellen im gelände) sich material mit hoher dichte ablegt weißt du ja durch lesen der bücher oder webseiten.
ich weiß nicht was das für eine ausrüstung sein soll die du da hast, besorge dir aber am besten ne vernünftige schüppe, und was brecheisenmäßiges wäre auch nicht schlecht. größere steine (ab fußballgröße) sind manchmal wie einbetoniert, gerade wenn die umgebung auf wasserhöhe ist. mache dir aber klar, dass das beste material die unterste sedimentschicht ist, die du so vermutlich eh nicht erreichen wirst.
feine flitterablagerungen findest du aber auch in höheren schichten, und so eine stelle mit erhöhter konzentrationsansammlung zu finden ist für den anfang vielleicht nicht schlecht, da brauchste dann vielleicht auch kein brecheisen. um ein festsitzenden stein (fußballgröße) in wassernähe zu lockern ist oft schon einiges an aufwand mit ner 1,5 m brechstange nötig, nur mal so nebenbei bemerkt, und wenn du dann ne vernünftige pfannenladung zusammengekratzt hast, und auf das resultat beim auswaschen wartest, ist die enttäuschung oft groß.
ich habe mal etwas ausführlicher so geschrieben wie ich das goldsuchen kennen gelernt habe, mein ziel war dann ein körnchen von ca. 1 mm größe zu finden, was mir aber nicht gelungen ist, obwohl ich versucht habe mich so tief wie möglich ins sediment vorzuarbeiten. hatte aber auch an stellen gesucht, die keine bekannten gebiete für historische goldfunde waren.
ich frage mich aber ob es nicht auch gold auf gestein anhaftend gibt, welches man dann auch auf oberer sedimentschicht mit metalldetektor finden könnte, jedoch vermute ich, dass es auch kaum lohnend sein dürfte.  zumindest wäre dies ein sehr schöner fund.
auf knochenarbeit per schüppe + sluice oder gar pfanne hab ich jedenfalls kein mehr drauf.

schwendi

Hallo Norman,

ich empfehle Dir folgendes (in Anbetracht dessen, dass Du die ganze Theorie offenbar schon kennst):

1.) Such Dir für den Anfang ein Gewässer aus, in dem es sicher Gold gibt. d.h. irgendeinen bekannten "goldbach", in dem auch andere am waschen sind.

2.) Dort triffst Du sicher andere Goldwäscher. Such den Kontakt mit Ihnen, von ihnen wirst Du lernen.

3.) Finde Gold, sammle Erfahrung :-)

Falls Du Mal in der Schweiz bist, hier gibt es einige Anbieter von Goldwaschkursen, bei denen Du das nötige Handwerk richtig lernst und auch gleich an sehr guten Stellen über darfst.

Gruss Schwendi

El Grabius

Hallo eldo6000,

Die Idee mit dem Metalldetektor hatte ich auch. Hab dann einige Tests gemacht. Vorab: habe 3 MD` s (Tesoro, Whites 6000er Di Pro Sl und den 2500er Garrett). Mit dem Garrett konnte ich einen kl. Nugget mit einer Größe von 0,5 cm ohne Schwierigkeiten an der Oberfläche orten. Jetzt kommen die Probleme: meine größter selbstgefundener Flitter ist knapp 0,4 und aus dem Bach gewaschen. d. h. nicht von der Oberfläche. Selbst mehrere kleine Flitter mit ca. 2 mm ergaben auch an der Oberfläche kein MD-Signal mehr. Weiterhin liegt im und am Bach extrem viel Schrott (Nägel, Zaunreste, Alu usw.) Vieles von den Hochwässern angeschwemmt. Selbst ein 1 cm Nugget hatte einen sehr niedrigen Leitwert und war sehr "schüchtern" im Klang. All der Müll übertönt das Gold locker. Weiterhin sind im und am Bach viele erzhaltige Stellen. Zum Magnetit aufspüren hats aber oft gereicht - und das ist ja immerhin schon ein Ansatz. Aber für das Gold selbst hatte ich keine Chance. (Zu klein, zu tief, zu viel Müll). Sollte natürlich mal ein einzelner großer "Gold-Ommel" wie z. B. in Thüringen (7,.. und 9,.. Gramm) rumliegen bestünde die Möglichkeit ihn zu finden. In anderen Ländern werden ja auch Nuggets mit dem MD gefunden. Fazit: für Flitter im Sediment reicht auch ein sehr guter MD nicht. Der Fund Deines Lebens (ab einen halben cm Größe und nicht tief) könnte mit der Sonde möglich sein. Aber wie oft wird in Deutschland so ein "Riese" gefunden   :heul:
Wer einen MD als Sondler besitzt kanns ruhig mal probieren - extra kaufen wäre rausgeschmissenes Geld (bei Deutschen Verhältnissen). Als ich mit einem Kumpel das Goldwaschen vor mehreren Jahren begonnen habe, sondierten wir immer den Bach mit den MD´ s nach Erz- /Magnetitanreicherungen ab und das klappte ganz gut obwohl wir keine Ahnung von den Goldablagerungsstellen hatten.

@ Norman
Mit einer ganz einfachen Schüssel haben wir dann den Sand ausgewaschen und unseren ersten Staub und Flitter gefunden.  Später haben wir uns die erste Rinne aus Holz und Autofußmatten gebastelt. Damit ist auch die Fundmenge sprunghaft gestiegen. Wichtig ist nur die Stelle im Bach. Kannst ja mal mit kleinen Blei-Schrotkugeln o.ä. üben, wirst sehen wie unkompliziert das Waschen mit der Schüssel ist.

Viele Grüße + allzeit GF El Grabius