Erfahrene Dredger gesucht

Begonnen von stereocidaris, 02. Mai 2009, 23:33:22

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

stereocidaris

Hallo Digger
Gibt es unter Euch jemanden, bzw. ist Euch jemand bekannt, der über ein Dredge-System verfügt, mit dem es möglich wäre, aus ca. 7 m Wassertiefe Sand zu fördern zum Zwecke der Bernsteingewinnung? Das System sollte in der Lage sein, Stücke mit einem Durchmesser von mindestens 15 cm (6 inch) zu fördern - je größer um so besser. Wir wären daran interessiert entweder einen Auftrag zu geben, d. h. Technik und know how zu mieten oder aber die mögliche Ausbeute zu teilen. Es geht dabei um ein größeres Bernsteinvorkommen in Norddeutschland, das wahrscheinlich Mengen im Zentnerbereich birgt. Wir sind erfahrene Bernsteinsucher und das Projekt könnte innerhalb der nächsten Jahre stattfinden. Wir kennen zwar die lohnende Stelle, verfügen aber nicht über die nötige Technik zum Fördern. Daher diese Anfrage, ich möchte mal abchecken, was möglich wäre.
MfG Stereocidaris

Murdigger


Mit einer Dredge kann Bernstein nicht gewonnen werden.

Da Bernstein in Salzwasser schwimmt.

Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

Silberlocke

Hallo Murdigger

Wieso soll das nicht gehen, mit einer Dredge kannst du doch aus  7m Tiefe Sand saugen. Die Schleuse müsste man natürlich durch einen Korb ersetzen, der die groben teile auffängt. Diese Technik wird doch von Schatzsuchern schon lange benutzt.

Gruss Silberlocke

Murdigger

Für das , wöfür die Dredge vorgesehen ist, ist es nicht möglich, und von einem Umbau war auch keine Rede.

Wenn man ein Auto umbaut, kann man es natürlich auch zum Fliegen bringen.   :narr:

Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

Silberlocke

Hallo Murdigger

Da hast du natürlich recht von Umbau war nicht die Rede, vom Fliegen aber auch nicht.  :-D

Gruss Silberlocke

Caesarion

#5
Zitat von: stereocidaris in 02. Mai 2009, 23:33:22
Hallo Digger
Gibt es unter Euch jemanden, bzw. ist Euch jemand bekannt, der über ein Dredge-System verfügt, mit dem es möglich wäre, aus ca. 7 m Wassertiefe Sand zu fördern zum Zwecke der Bernsteingewinnung? Das System sollte in der Lage sein, Stücke mit einem Durchmesser von mindestens 15 cm (6 inch) zu fördern - je größer um so besser.  aber nicht über die nötige Technik zum Fördern. Daher diese Anfrage, ich möchte mal abchecken, was möglich wäre.
MfG Stereocidaris

Ojegerle. :heul:

Durch die Inkompetenz  ( Herr Lehrer ich weis was) wird hier im Thread sogar eine ernst gemeinte Frage gleich ins Lächerliche gezogen.

(Schüler) warum liegt den das Bernstein seit 260 Millionen Jahren im Salzwasser und schwimmt net weg. :nono:

  Dichte (g/cm³)    1,05 bis 1,096

Ob da Schweigen nicht die angebrachtere Form wäre. :idee: :meld: :irre:


 
Im nächsten Leben werde ich reicher, nicht Österreicher?

Lytton

#6
Hallo,

wie wollen doch nichtt streiten.  :friede:

Der Salzgehalt ist doch abhängig von Meer, damit auch die Dichte und schließlich auch die Frage, ob denn der Bernstein nun schwimmt oder nicht. Da können sich die Theoretiker Gedanken machen.

Eine Dredge für Bernsteinabbau ist aber mit kleineren praktische Anpassungen verbunden und weist ein größeres Problem auf.

7 m Steigtiefe ist für normale dredges zu tief, d.h. die Pumpe (5-15 PS) schafft es nicht die Steine, Wasser, Fahrradteile usw. nach oben zu transportieren. Es muss eine Pumpe mit einer hohen Leistung verwendet werden. Es muss also eine Pumpe für Salzwasser genutzt werden. Zusätzlich müssen die Schläuche eventuell getauscht werden. Für die "normale" dredge nimmt man "Gülleschläuche" - also Schläuche die Abwasser abtransportieren sollen. Diese Schläuche bestehen aus Plastik und zur Stabilität besteht der Kern aus Draht. Die Plastik ist nicht für Salzwasser gedacht und ich weis nicht, ob eventuell der Eigenauftrieb zu groß wäre.

Aber in Alaska / Nome gibt es goldhaltige Sandstrände bzw. Meerestiefen, die werden mittlerweile von Hobbygoldsuchern mit Meerwasserdredges bearbeitet. Es geht also...


- - -


So nun kommt das eigentliche Problem. Gold zu separieren ist relativ einfach (bitte nicht lachen..., grundsätlich ist es einfach). Auf Grund des schweren Gewichts und durch Rüttelprozesse setzten sich die schweren Bestandteile ab. Dein Bernstein ist aber das leichteste Bestandteil (in Bezug auf das Verhältniss Volumen und Masse). Damit ist die gesamte dredge für die Bernsteinproduktion sinnlos, also der Separationsprozess muss komplett überarbeitet werden. Außer dem Ansatz, eventuell schwimmbar (ist bestimmt der sinnvollste Lösungsansatz?: sprich ein Separationsbecken mit extrem hoher Salzdichte und schwimmende Bernsteien einfach "abfischen") und dem Ansatz "leicht" wird es auch schon schwierig.

Wenn du in Brasilien allerdings den blauen Bernstein abbauen möchstest, dann helfe ich gerne mit bei der Umstellung der dredges. Freie Kapazitäten sind nach meinem Alaskaaufenthalt im Juli sind vorhanden...  :winke:

Ach bei 18 Meter Tiefe beispielsweise in der Ostsee hatte ich zum Teil übelste Strömungen (hatte da den Taucherschein gemacht). Ein arbeiten bei starken Strömungen ist mit normaler Ausrüstung extrem gefährlich. Generell kann man locker 4 Stunden am Stück dredgen. Problematisch ist aber, dass beim Tauchen ja die 6 Metergrenze erreicht wird -> CO2-Ansammlung muss eventuell bedacht werden.

Grüße und immer gut Gold in der Pfanne
Lytton

PS: Wir haben eine Unterabteilung für "Untergeordnete Boards: Auslandsuche mit schwerem Gerät, Dredging - Mining".

Corax

 :cop: sorry, muß mich mal kurz einmischen, bevor Ihr Euch weiter am Salzwasser "festbeißt"
Es gibt überall in Deutschland binnenländische natürliche Bernsteinvorkommen (Hamburg, Oldenburg, Schwerin, Brandenburg, Bitterfelder Bernstein - Restloch jetzt geflutet usw.)  Muß also nicht immer das Meer sein..

Viele Grüße
Corax :winke:

Lytton

#8
@ Corax,

mein Großvater war im Bergbau tätig hat mir auch faustgroße Bernsteine gezeigt/mitgebracht, aber die Frage war ja - ist es möglich.  :-D

Mit dem Meer bzw. Salz, dass haben ja auch die Leute hier nur geraten. Eventuell handelt es sich ja auch um Süßwasser? Die einfache Aussage ist, ja man kann durchaus aus 7 m Tiefe Material abpumpen. Jedoch ist der Vorgang mit diversen technischen Problemen verbunden. Von Blindgängern aus dem 2. WK mal ganz zu schweigen.

Wir reden hier aber von einer 8er dredge die mit 2 Motoren (ca. 14.000 Dollar + Versand) betrieben werden sollte, zwecks Power. Da macht die Arbeit kaum noch Spass und Quetschungen sind da an der Tagesordnung^^. Hier in Deutschland haben bestimmt sehr wenige eine 8er dredge...wozu auch. Ich glaube hier ist der Selbstbau wesentlich günstiger, speziell da die mitbezahlte Schleuse für diese Suche nicht richtig arbeiten würde. Die Auswahl der richtigen Pumpe ist entscheidend. Der Rest ist reine Handwerksarbeit.

2 Motoren für die Pumpen (Diesel oder Benzin)
Schwimmkörper bzw. Aufbau auf einem Boot
10 m Ansaugschlauch mit Schellen
Suction Nozzle
Power Jet
Luftversorgung, eventuell für 2 Taucher
Heizungssystem für den Taucher einplanen

+

Idee das angesaugte Material nach Bernstein und "Rest" trennen.

Grüße und immer gut Gold in der Pfanne
Lytton

Corax

#9
Hi,
von der Technik habe ich sowenig Ahnung wie vom Liebesleben der Pflastersteine, wollte nur darauf hinweisen, daß Stereocidaris vielleicht gar nicht im Meer den Bernstein herausholen möchte und somit die ganze Problematik mit dem Salzwasser entfällt. (Als Bernsteinsammler und Sucher interessiert mich das natürlich brennend und ich hoffe, er schreibt noch ein wenig mehr dazu)  :zwinker:

Viele Grüße
Corax :winke:

goldpecker

Wie wärs mit dem 6"couple jet von golddivers. Der schafft mit 600gpm bis 14 Meter vertikal! Wenn  man den mit einer standard 3x4 Pumpe mit 500gpm und 8hp betreibt,hat man genug Leistung für 7 meter. Hatte nicht der murdigger so ein Teil?!...goldpecker

geoexploration

#11
Nun ja, die gestellte Aufgabe der Sortierung ist auch lösbar. Einen Miner muss man fragen halt.

Optoelektronische Sortierverfahren würde ich da wohl bei Bernstein einsetzen, wenn die Kosten keine grosse Rolle spielen  :narr: dabei werden per Farbzeilenkameras die Objekte in millisekunden schnelle gescannt und hernach per Druck-Luft-Impulse das gewünschte Material sortiert.  Als Sensorik dienen impulsgesteuerte 3-Farben-Power-LEDs und hochempfindliche Kameras. (Teuereste Lösung) Aber die Sache funzt,  unglaublich was da heutzutage möglich ist.

Als Saugsystem (Gravel Pump Reclamation System) käme wohl eher eine Nessi in Frage.  http://keeneeng.com/nessie.html

Aber ziemlich preiswerter gehts auch:  wenn kein ausreichend Geld für das Projekt da ist, kann man zur Materialsortierung, einen zu gut deutsch einen Aufstrom-Hydroklassierer, Kammerklassierer dabei ganz gut verwenden. Auch eine Kolbensetzmaschine, Harzer Setzmaschine geht einigermassen.  Aber das beste System (wenns preiswert sein soll) ist immer noch die Pulsatorsetzmaschine, Membransetzmaschine, die zur Verfeinerung/Verbesserung der Qualität in der Kohlesortierung verwendet wird.

Auf Wunsch kann ich Fotos zum Funktionsprinzip der Maschinen reinsetzen.


Gruss

Geo  :winke:

stereocidaris

Nen guten Abend allerseits
jetzt aber mal, um die wilden Spekulationen ein wenig einzudämmen, einige Informationen. Also: das von mir begehrte Bernsteinvorkommen liegt in einem Baggersee. Also gibt es dort kein Salzwasser und keine Strömung. Der Bernstein liegt in Feinsandschichten, zusammen mit Unmengen von umgelagerter Braunkohle. Die Gewinnung müßte wie folgt stattfinden: hochpumpen (Fördertiefe 4m - 7m) und dann mittels Schlauch auf ein Sieb Pumpen, dort von Hand auslesen. Der größte Teil des gesiebten Materials wäre Kohle. Seit ca. drei Jahren zerbreche ich mir den Kopf darüber, mit welcher Methode man das Material an die Oberfläche bekommt, und ich hoffe, daß irgendwer eine Lösung parat hat, wie bereits gesagt wäre ich auch bereit, für vorhandene Technik zu zahlen. Selbstbau kommt für mich nicht in Frage, da ich wenig Zeit habe und technisch unbegabt bin. Das Bernsteinvorkommen ist übrigens nicht rein spekulativ, denn ich habe dort bereits über 20 Kilo geborgen. Eine Genehmigung für größere Bergungsaktionen liegt zwar nicht vor, würde aber möglicherweise erteilt werden. Zum Fundort bzw. Region werde ich mich allerdings nicht weiter äußern, sorry - bitte um Verständnis. Also, wo sind die Förderprofis?
Gruß Stereocidaris

geoexploration

Hallo Stereo,

die von mir oben vorgestellten Abbau- und Aufbereitungsverfahren für Bernstein wären technisch ideal; sowohl das optisch elektronische Sortierverfahren und das preiswert realisierbare Verfahren per Pulsatorsetzmaschine (Membransetzmaschine) würde da ganz gut funktionieren.

Nur ist halt zu beachten, ob sich das Projekt bei der kalkuliertem Fördermenge-/förderbaren Reserven der Bernsteinvorkommen (zit. von Stereo: Zentnerbereich...) wirtschaftlich lohnt.

Allein so eine 8er Dredge, also ein reines Gravel suction system (ohne Sluicebox)  kostet seine Taler im 20 TSD Eur Bereich.  Bei IHC Merwede Holland habe ich so etwas gesehen, auch bei http://www.keeneeng.com/reclamation.html  und vielleicht damit als erste technische Massnahme, das Geröll am Baggerseegrund absaugen und zunächst an Land spülen- und den Bernstein (soweit vorhanden...sic) dort per Hand selektieren (abklauben)

Gruss

Geo  :winke:

RonnyNisz

Hallo an alle Bernsteinsammler,

ich habe mal vor längerer Zeit einen Bericht im TV gesehen, wo es um den oft illegalen Bernsteinabbau in Polen und Russland ging. Dort wurden stattliche Löcher gebuddelt mit Wasser geflutet und Sand und Bernstein dann mit Maschinen rausbefördert. Das waren alles 1-bis-5-Mann-Unternehmungen.

Mehr weiss ich nicht dazu, aber vielleicht lohnt es, in diese Richtung weiter zu recherchieren.

Glück auf!

Ronny
Jeder Steinbruch ist meine Heimat

Lytton

Hallo stereocidaris,

wie du leider bemerkst, sind diese größeren Abbaumethoden in Deutschland kaum möglich und es gibt auch eher wenige Rohstoffe per dredge abzubauen. Dadurch ist auch der Hobbybereich nicht sehr groß.
Problematisch ist bei deinem Projekt eher die Wirtschaftlichkeit als die Ausführbarkeit, d.h. bei "kurz ergoogelten" Rohstoffhandelspreis von ca. 20-40 Euro pro Bernsteinkilogramm (dunkler Bernstein, nicht durchsichtig, ohne Einschlüsse von organischen Materialien) steht die Kosten-/Gewinnbilanz unter keinem gutem Stern.

Eventuell ist ja die hobbybehaftete Suche, doch die einfachste Möglichkeit zwecks Abbaus. Ich nutze z.B. ein Oberflächenbeatmungsgerät (diese kleinen Schwimminseln (Hookah) gibt es batteriebetreiben oder per Benzin, per Luftschlauch bekommt der Taucher seine Atemluft). Neoprenanzug, Flossen, Tauchbleigurt und Lampe und schon kann die Jagd losgehen. Sinnvollerweise sollte man einen Tauchschein absolvieren. Mittels dieser einfachen Technologie (nutzen, Perlentaucher, Schrimpstauchen, Diamantensucher, Fossiliensucher usw.) kann man mehrere Stunden im Sommer und im Winter den Untergrund absuchen. Die lästige Pressflaschenatemluft entfällt und man ist "freier" unterwegs. Ein großer Vorteil ist, dass man kaum sieht was unter Wasser passiert...

Bei Bedarf kann ich ja mal Fotos einstellen, denn ich nutze den Freediver zum Spaltentauchen bei der Naturgoldsuche.

Grüße
Lytton