Ein Tag mit dem Highbanker (Fortsetzung)

Begonnen von tecnomaster, 18. Februar 2003, 23:45:23

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tecnomaster

Einen Tag im Gelände mit dem Highbanker. Am Sonnatg wurde gemäss Ausrüstungsliste der Jeep vollgepackt um ja nichts zu vergessen, neben dem Highbanker auch die A52. Das Fahrzeug wurde ziemlich voll bis oben hin. Viel Platz beanspruchen auch die Schläuche. Obenauf die Schubkarre am Gepäckträger. Am Montag früh um 7 Uhr ging die Fahrt los, es verspricht ein herrlicher sommerlich sonniger Tag zu werden. Die Fahrt ging zunächst auf 30 km guter asphaltierter Strasse, dann 55 km Schotterpiste in die Anden. Während der Fahrt auf der Schotterpiste roch es dann aufeinmal etwas Benzin; durch das Schütteln trat am Tankdeckel der Benzinpumpe leicht Kraftstoff aus, so dass ich künftige Touren wohl besser mit dem Anhänger vornehme, wo dann künftig der komplette 1.35 m lange Highbanker, Benzinpumpe samt Schläuchen transportiert wird, um mir künftig Kopfschmerzen zu ersparen. Unterwegs zum eigentlichen Schürfgebiet notierte ich weitere interssante Fluß-Gelände für ggf. künftige Grabungen. Da gibt es künftig noch viel zu erforschen. Nach 3 ½  Std. Fahrt schliesslich am eigentlichen Grabungsort angekommen. Dort habe ich ein 5 Hektar Schürfgebiet entlang des Flusses eintragen lassen, nach dem die Handscluice dort brauchbare Ergebnisse lieferte. Geografisch ist die Gegend und die umrahmenden Berge komplett aus Granitfelsen mit Quarzadern, wo zahlreiche Gebirgsbäche entspringen – die dann schließlich in den zu bearbeitenden Fluß einmünden. Ich grabe zunächst an der Stelle, wo der Fluß sich weitet und ruhiger wird. An dieser Stelle weitet sich der Fluss auf ganze 70 m und die tiefste Stelle ist kaum 1 m. Dort liegen auch dicke Felsbrocken von z.Z. mehr als 2 m Durchmesser herum. Die Ausrüstung ist aufgestellt, das Zelt montiert. Nach einer kurzen Brotzeit ging es los ans Graben. Erstmals dabei mein neues Grabungswerkzeug, eine 1.5 m lange und etwa  3 cm dicke Eisenstange, die an einer Seite eine Spitze und an der anderen Seite eine Schneide aufweisst. Das Werkzeug habe ich mir extra dafür bei einem Schmied machen lassen. Das Werkzeug dient einerseits zum Aushebeln und Fortbewegen schwerer Felsbrocken und Auflockern des harten Flußgeröll, auch an den tiefen und schmalen Löchern, wo der herkömliche Pickel wegen des Stieles nicht mehr Platz hat. Felsbrocken bis zu 1 m lassen sich damit einfach mühelos wegrollen.  Somit wurde diese Eisenstange neben der Schaufel zum Standartwerkzeug zum eigentlichen graben. Als ich so einige Kubikmeter an Geröll aus dem Loch gegraben habe, wurde die Pumpe angelassen. In weniger als 20 Min. habe ich alles Geröll durchgewaschen. Unter der Sluicebox sammelte sich ein grosser gewaschener Steinhaufen an, den der Hopper vorher ausgeworfen hatte. Immer wieder musste ich diese Steine wegräumen, damit der Hopper zum Auswurf genug Platz hat. Freilich habe ich diese Steine grob nach besseren Steinen durchgesehen. Die anderen Seite mündete der ausgewaschene unbrauchbare Sand der Sluicebox zurück in den Fluß. Nach dem sich das etwa 1.2 m tiefe gegrabene Loch am Flussufer begann mit Wasser zu füllen, setzte ich noch zusätzlich den Dredging-Schlauch ein. Mit einem sogg. Maurer-Hammer (Stahlstiel und Gummihandgriff und mit Querschneide vorne) lockerte und sortierte ich mit der einen Hand die Steine, mit der anderen bedienete ich den Saugschlauch. Bei grösseren Brocken benutzte ich mit Erfolg meine geniale Eisenstange. Der Motor der Pumpe läuft auf Vollgas. Als ich mittlerweilen bei 1 ½ m Tiefe ankam, aber ausser Geröll kein Bedrock sichtbar wurde, entschied ich ein anderes Loch zu beginnen. Aber das vorher gegrabene Loch scheint nicht schlecht zu sein, da auf der schwarzen Gummirillenmatte kleine gelblich schimmernde Körner sichtbar wurden. Danach reinigte ich die Sluice. (Bevor ich Gas vom Motor herunterregelte, stellte ich noch einen Eimer vor die Sluice, damit nichts vom Konzentrat verloren geht.)  und siebte das Konzentrat mit einem CS 4 Sieb und hernach mit einem CS 8. Beim Durchsehen des Konzentrates steckte in den Maschen des CS 8 Siebes tatsächlich ein gelb glänzendes Körnchen. Das restliche Konzentrat bewahrte ich einstweilen in einer beschrifteten Plastikgetränkeflasche auf, um ein anderes Samplingloch zu beginnen. Als ich schon etwa eine Stunde am neuen Loch werkelte, kamem Wolken auf und der Himmel bedeckte sich zusehends. So entschloss ich mich, für diesen Tag aufzuhören – und alles für die Nacht vorzubereiten. Das Wetter wurde zusehends schlechter, Wind kam auf und bald setzte Regen ein. Ich sicherte die Ausrüstung, da ich mit einem Ansteigen des Wasserspiegel rechnete. Dann kam Sturm auf, so dass ich alles, ausser das Zelt schon im Auto verstaut habe. Während der Nacht war der Sturm so stark, dass es das Zelt samt mir darinnen umblies. So muste ich notgedrungen das Zelt zusammenpacken – und im sitzen (ziemlich unbequem) im Jeep übernachten. Es regnete in Strömen die ganze Nacht hindurch. Im Morgengrauen entschloss ich mich dann zur Rückfahrt, da keine Wetterbesserung in Sicht war. Die Strassenverhältnisse haben sich extrem verschlechtert. Mit Mühe konnte ich teilweise Murenabgänge passieren. Kleine Bächlein, oder vorher trockene Gräben, haben sich zur wahren Sturzflüsse verwandelt und sogar Brücken überflutet. Aber ich habe es geschafft. Kaum zu Hause angekommen, habe ich das Konzentrat in einer Plastik-Kinderbadewanne und einer SP14 Goldpan durchgewaschen. Und siehe da: Gold und überall Gold. Nach trocknen der Körnchen und Flitter und Reinigung des Ganzen, bin ich auf 8.4 g gekommen. Das grösste Körnchen hat fast 6 mm! Na ja, damit dürfte die wohl Fahrt von rund 170 km  bezahlt sein. Trotzdem man lernt von Mal zu Mal an Erfahrung hinzu. Ich will folgende Verbesserungen bei künftigen Touren vornehmen: Einmal wie schon zuvor besagten kleinen Anhänger (ich habe einen solchen mit 1.7 x 1.15 m Ladefläche) damit zumindest die Pumpe, Benzinreservetanks und der Highbanker samt Schäuche darin Platz finden. Ich werde jetzt zu diesem Anhänger noch einen verschliessbaren Deckel bauen und der Boden des Anhängers bekommt einen Gummiboden, damit nichts hin und her rutscht. Da ich allein arbeite, erwäge ich auch den Ausbau des Beifahrersitz aus dem Jeep, (die Rücksitzbank wurde vorher schon entfernt) damit bei ähnlichen krassen Wetterbedingungen, ein bequemer Notschlafplatz entsteht, wenn ein zelten schier unmöglich wird. Nach harter Arbeit will man wenigstens gut schlafen können. Auch eine professioneller und bequemer Regenanzug, welche die Bauarbeiter verwenden, werde ich nun immer mit dabei haben, damit auch bei Regen gearbeitet werden kann. Da auch immer eine Menge Konzentrat anfällt, denke ich an den Kauf eines GSW Automaticpanner. Ich denke richtig interessant werden solche Goldgräberunternehmen, wenn vor Ort mindestens eine Woche gearbeitet wird. Wenn man dazu immer nur Zeit hätte...    Ich habe in zwei Wochen Urlaub, dann fahr ich dort gleich für 10 Tage hin. Gruß aus Chile von Tecnomaster:hallo:

Jotonius

Hi Tecnomaster,

danke für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht! :super:

Ich bin schon gespannt, was Dich (und uns) in zwei Wochen erwartet.

Ich wünsche Dir "Fette Nuggets"! :wink3:


Thalestris

Hallo Tecnomaster!

Na dann wünsch ich Dir mal viel Spaß, gutes Wetter und gut Fund! :sondi:

Nur für den Fall, daß ich nicht mehr daran denke!

Tschau Renate

Au

Hallo Tecnomaster!
Super bericht!:super:
Solche schilderungen verkürzen mir die Zeit des warten's, bis bei uns der Schnee wieder weg ist! (ca. 50 cm):-D
grüsse aus Österreich
AU
Interessantes ist hier zu finden: http://www.goldblitz.de http://www.goldwaschkurse.at/

Digger

Ich würde sagen, da haste eine Treffer geladet !!!
Stell Dir mal vor was passiert wenn Du auf Bedrock kommst ???
Dann "klapperts" im "Klingelbeutel".
Herzlichen Gückwunsch.

mfg Digger

al

Ich lese die "Berichte" von tecnomaster mit sehr viel Vergnügen, macht mir echt Spass.

Der Mann sollte ein Buch schreiben! :super::super::super:

al, gespannt auf das nächste Kapitel...