Das Gold der Kelten

Begonnen von BeHüSa, 11. Mai 2012, 12:47:05

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BeHüSa

...ein historisches Abenteuer beschreiben Otto Förster, Gerhard Nägele und Gernot Spielvogel in einem Buch im Verlag DVA, Stuttgart: 1997, 252 S. ISBN 3-421-05089-9 (vergriffen, antiquarisch angeboten, ca. € 7,-)

Klappentext:

Dieses Buch erzählt von einem ungewöhnlichen Abenteuer, wie man nicht alle Tage erlebt - eine Geschichte, die zudem nicht auf einer entlegenen Ausgrabungsstätte spielt, sondern mitten in Europa. Schin lange waren die Autoren zur Überzeugung gekommen, daß das sagenhafte Gold der Kelten nicht nach Mitteleuropa importiert, sondern an Ort und Stelle gewonnen worden  war. Dank ihrer Unbeirrbarkeit ist ihnen schließlich der Nachweis gelungen, daß in vielen Flüssen und Bächen des Alpen- randgebietes einst systematisch Gold gewaschen wurde und daß noch heute massenhaft Goldflitterchen mitgespült werden, so daß sich Goldwäscherei auch in unserer Zeit lohnen könnte...

Es wird hier die Situation in Bayern mit den zur Donau führenden Flüssen beschrieben, die Umgebung von Schöngeising, die Amper und von den Autoren als "Tagebergbau" bezeichnete Geländespuren eines ehem. Abbaus von Gold und Eisen vorgestellt.
Weiterführende Literatur ermöglicht eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema.

Glückauf!

BeHüSa


Miner66

.. na dann vielen Dank für den Tipp (Buch hab ich soeben bestellt) wenigstens was gescheites zum lesen, während der gold- und dredginglosen Zeit :winke:  doch nicht so ganz umsonst hier mal von Zeit zu Zeit vorbeizuschauen :narr:
Am Golde hängt, zum Golde drängt, doch letztlich immer alles.....   :-))

BeHüSa


Neben einem guten Equipment zur Geländearbeit, sollte man ab und zu auch mal im 'Blätterwald' suchen. Keine Sorge, es handelt sich nicht um Daniel Knappi, der der Sage nach im Erzgebirge in den Zweigen eines Baumes nach goldenen Eiern gesucht hat, hier ist ganz einfach die Suche nach Goldvorkommen in einzelnen Revieren gemeint, über die in einzelnen Zeitschriften oder Büchern berichtet wird. Dabei liegt der Schwerpunkt im Bereich Lagerstätten und Bergbau weltweit.

Interesse? Dann kann's hier weitergehen.

Glückauf!

BeHüSa

Speedking


Miner66

Am Golde hängt, zum Golde drängt, doch letztlich immer alles.....   :-))

BeHüSa


...weiter mit den Kelten und ihren Nachfahren:

Der römische Geschichtsschreiber Diodoros (ca. 60 v. Chr.) berichtet über die Goldwäscherei der Kelten am Rhein. Das Rheingold soll sich besonders an den Flusskrümmungen ansammeln. Nach Übernahme der keltischen Gebiete durch die Römer kamen so umfangreiche Goldmengen nach Rom, daß dort durch den Preisverfall die Goldwährung eingeführt werden konnte. Das Keltengold, das Cäsar nach der Eroberung Galliens nach Rom geschickt hat, kam zum größten Teil aus dem Rhein, seinen Nebenflüssen, der Rhone und einigen anderen franz. Nebenflüssen.

Zeifelsohne ist die Kunst des Goldwaschens von den Kelten auf die Römer und dann auf die Germanen am Rhein übergegangen. Tacitus erwähnt in seiner Germania, Kap. 5: Silber und Gold haben die Götter den Germanen versagt, ob aus Gnade oder Zorn, bleibt dahingestellt.  Ob Tacitus die Goldgewinnung der Germanen absichtlich verschleiert hat oder darüber ihm keine Informa- tion zugegangen ist, kann nicht geklärt werden.

Historisch nachgewiesen ist die Goldwäscherei von Waldshut-Koblenz, nach Einmündung der Aare aus dem schweizerischen Napf-Gebiet, ab Rheinkilometer 105 bis Km 500 bei Mainz. Am ergiebigsten war damals der Abschnitt zwischen Kehl und Rastatt. Höhepunkt der Rheingoldgewinnung fällt mit der Rheinkorrektion zwischen 1817 und 1866 zusammen. Damals wurde der Fluss durch Tulla begradigt und alle sog. Altarme stillgelegt.

Als gute Kenner der historischen Goldwäscherei am Rhein können G. Albiez (ehem. Leiter des Bergamtes Freiburg) und F. Kirchheimer (ehem. Präsident des Gologischen Landesamtes Ba-Wü, Freiburg) gelten. Nach Aussage Kirchheimers kommen in Durschnitt auf 1 Gr. Rheingold ca. 160'000 Flitter.

Eine gute Zusammenfassung bietet: Carl Lepper, Die Goldwäscherei am Rhein - Geschichte und Technik, Münzen und Medaillen aus Rheingold. Sonderband 3 der Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse, Heppenheim: 1980, 203 S. ISBN 3-922781-64-0, leider vergriffen. Antiquarisch (bei Amazon) 22,- bis 89 (!) Euro.

Inhaltsverzeichnis folgt!

Glückauf!

BeHüSa

Selzer


BeHüSa


..endlich

das Inhaltsverzeichnis der Veröffentlichung von Carl Lepper: Die Goldwäscherei am Rhein

I.: Geschichtlicher Überblick: Altertum, Kelten, Römer, Mitelalter und Neuzeit

II.: Herkunft, Lagerung und Beschaffenheit des Rheingoldes: Herkunft aus den Alpen, Waschgold ein Produkt eiszeitlicher      Ablagerungen, Entstehung der Goldgründe, Bestandteile des Goldsandes

III.: Technik des Goldwaschens: Waschverfahren nach historischen Berichten, Theophilus 1100, Peter Tafur 1439, Georgius Agricola 1556 usw, Beschreibung des Waschverfahrens: Vorprobe, Waschbank, Reinigung des Goldsandes mit Schiffchen und Niersch, Amalgamieren, Brennen des Goldes, Umschmelzen des Rau-Goldes, Nebenprodukt des Goldwaschens = Löschsand,
Goldwaschmaschinen des 19. und 20. Jh.

IV.: Die Goldwäscher: Mehr Nebenerwerb als Beruf, wenig geachtetes Gewerbe, Bestandsbrief und Pachtzins, Goldwaschpatente

V.: Die Goldwäscherei in den Rheinuferstaaten: Elsaß, Baden, Kurpfalz, Rheinpfalz

VI.: Münzen und Medaillen aus Rheingold

Einem Hinweis auf keltische Goldgewinnung in den Hohen Tauern, Schwerpunkt Kärnten, will ich noch nachgehen. Ebenso besteht die Aussicht, etwas über den Goldbergbau der Gallier in Erfahrung zu bringen.
Es sollen auch mal die "Goldgräber" und nicht immer die "Goldwäscher" zum Lesen angeregt werden.

Glückauf!

BeHüSa

Belenos

Moin,

es ist zwar richtig, dass der Goldpreis in Rom fiel, aber nicht wegen des Rheingoldes, sondern wegen des bei den Kelten in Gallien erbeuteten Goldes und das stammte meist aus Bergwerken im heutigen Frankreich. Die Archäologen gingen bis vor kurzer Zeit noch davon aus, dass ca. 400 Bergwerke in Frankreich von den Römern betrieben wurden. Inzwischen weiß man jedoch, dass es sich um keltische Bergwerke handelte, die von den Römern weiterbetrieben wurden.

Viele Grüße

Walter

BeHüSa


Die antiken Geschichtsschreiber/Geographen haben uns einige Texte zur keltischen Goldgewinnung überlassen. Die Hinweise auf entsprechende Lokalitäten waren sehr weitläufig und für heutige Zeiten vollkommen unbrauchbar. Erst die Montanarchäologie brachte Ergebnisse, die mit den Berichten der damaligen Zeit wenig gemeinsam haben.

Zuerst ein anderer Hinweis: www.vfmg-bergmark-wuppertal.de  "Spezielle Sammelgebiete"  bietet einen interssanten Aufsatz:
Sind keltische Goldwaschplätze durch Ortsnamen heute noch zu lokalisieren?

Wenden wir uns den antiken Quellen zum keltischen Goldbergbau in Gallien zu. Diodor, der Hinweise von Poseidonius übernommen hat, berichtet: " In Gallien gibt es überhaupt kein Silber, dafür aber viel Gold, das die Natur den Einheimischen  ohne Bergbau und Mühsal gewährt. Da der Lauf der Flüsse scharfe Biegungen macht, auf die Hänge der Berge prallt und größere Brock abreißt, ist das Wasser voll von Goldstaub. Die mit der Gewinnung des Goldes Beschäftigten sammeln die gold- haltige Erde und mahlen sie  oder zerstampfen die Klumpen; mit Wasser waschen sie dann den erdigen Teil aus und geben den Rest zum Schmelzen in die Öfen...

Tatsache ist, daß im Limousin keltische Goldgewinnungsstätten ausgegraben wurden/werden. Im Süden des Dept. Haute- Vienne und angrenzend an die Dordogne waren seit langem bis teilweise 100 m lange Gräben bekannt, sie wurden als Befesti- gungsanlagen gedeutet. Hier liegen ehemalige Tagebaue der keltischen Goldgewinnung, abgebaut wurden ausstreichende goldhaltige Quarzgänge.
Über diese Arbeiten ist sehr viel publiziert worden, fast ausschließlich in franz. Sprache.  Eine deutsche Übersetzung bzw. ein Zwischenbericht zu den Grabungsergebnissen wurde 1999 veröffentlicht, man findet ihn in der Zeitschrift "Der Anschnitt, Jg. 51, H. 2/3, S. 58-71; veröffentlicht von Beatrice Cauuet mit dem Titel: Keltischer Goldbergbau im Limousin (Frankreich)

Um die bisher erwähnten  und zukünftigen Veröffentlichungen zum  Thema "Gold der Kelten" zu studieren, sei der Gang in eine, dem Leihverkehr angeschlossene Bibliothek empfohlen,  um weitere Hinweise zu erhalten die u.a. auch genauere Lokali- täten nachweisen bzw. auf weitere Veröffentlichungen verweisen.

Der nächste Hinweis gilt dem Keltengold der Taurisker in Kärnten.

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


Tauerngold:

Die Kelten, rd. 200 Jahre das bedeutendste Volk Europas, hat keine schriftlichen Nachrichten hinterlassen. Bis Christi Geburt kamen die meisten Siedlungsgebiete in römische Hand. Die Römer folgten, wo Bergbau betrieben bzw. Bodenschätze vorhanden waren, den Kelten. Hier interessiert nur der Goldabbau, daneben wurde auch Eisengewinnung im Norschwarzwald und Salzgewinnung in Hallstatt (Oberösterreich) und Hallein (Salzburg) bereits in keltischer Zeit betrieben.

Nach den Texten von Polybios/Strabon (ca. 200 v. Chr./63 v. Chr.) soll der Keltenstamm der "Norischen Taurisker" im südöstlichen Alpenraum gesiedelt und im Bereich von St. Leonhard im Lavanttal (Kärnten) Goldlagerstätten abgebaut haben.
Unabhängig von der keltischen Goldgewinnung wurde in Kliening bei St. Leonhard vom 14. bis anfangs 18. Jh. nach Gold geschürft, daran waren auch die Fugger beteiligt. Am Klieningbach bei Wiesenau wurden Goldseifen bearbeitet.
Diese Hinweise folgen der Veröffentlichung von W.Vetters und W. Pohl: Das Gold der "Norischen Taurisker". Die Geologie des Vorkommens von Polybios/Strabon. in: Carinthia II, Jg. 202/122, S. 273-286, Klagenfurt: 2012

Nicht nachgewiesen ist die Goldwäscherei an der Salzach/Salzburg. Bereits im 8. Jh. erwähnt, stammt das Seifengold aus der Rauriser bzw. Gasteiner Ache. Peuschen (1957) weist auf eine sog. "Anreicherungszone" zwischen Schwarzach und Mitter- bergshütten hin, wo auf ca. 10 Km Flußlauf die Schwermineralien sedimentieren können.
Quelle: E. Preuschen, Flußgold der Salzach, in: Der Anschnitt, Jg. 9, H. 4, Bochum: 1957, S. 12-16

Die nächste Info beschäftigt sich mit der Goldgewinnung in ehemals keltischen Territorien die unter römische Herrschaft gerieten.

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


Zuerst eine Nachlieferung zum Tauerngold:

W. Paar; W. Günther u. F. Gruber: Das Buch vom Tauerngold, Salzburg: 2006,  568 S.  ISBN 3-7025-0536-9
Aktualisierte, mit zahlreichen Ergänzungen versehene zweite Auflage des im Jahr 2000 erschienen Titels " Schatzkammer Hohe Tauern. 2000 Jahre Goldbergbau"

Von Hinweisen aus meiner Literatursammlung gibt es leider keine Digitalisate!

Glückauf!

BeHüSa

p.s. das Römergold ist noch in Bearbeitung (Iberische Halbinsel)

BeHüSa


Römergold ist zurückgestellt, dafür einen weiteren (recht interessanten Hinweis):

Es gibt in Deutschland einen Dokumentenlieferdienst, wo man sich einzelne Kapitel aus Zeitschriften usw. gegen gute (!!!) Bezahlung bestellen kann. Info unter www.subito-doc.de

Vom 27.9. bis 1.10.1993 fand in Seeon/Bayern ein wissenschaftlicher Workshop zu "Prähistorischen Gold in Europa"statt.
Die Themen dieser Tagung sind von Guilio Morteani et. al. 1995 in englischer Sprache veröffentlicht worden.

Titel:  Prehistoric Gold in Europe (mines, metallurgy and manufacture); hrsg. G. Morteani u. J. Northover, Dordrecht: 1995, 618 S.
Ein Inhaltsverzeichnis ist über www.books.google.de einsehbar. Das Gesamtwerk kostet € 502,90. Da lohnt es sich über den Dokumentenlieferdienst oder  Bibliotheken-Leihverkehr interessierende Aufsätze zu bestellen.

So z. B. aus Kaptel 3: Goldbergbau im prähistorischen Europa; oder: Gold in den Alpen; bzw. Keltengold in Gallien

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa

Die letzte Sendung "Planet-Wissen" hatte als Schwerpunkt eine Ausgrabung in Ba-Wü, das dort gefundene Gold, war doch bemerkenswert. Leider keinen Hinweis von wo bzw. aus welcher Lagerstätte das Gold stammt!

Hier der Link zur Sendung: www.planet-wissen.de/sendungen/2012/09/27_kelten.jsp

Es zeigte sich, dass der Schwerpunkt der keltischen Metallgewinnung auf Eisen liegt.

Leider sind wir in Bezug auf die Metallgewinnung der Kelten im europäischen Raum, mangels fehlender schriftlicher Überlieferung, auf die Nachrichten der römischen und griechischen Geschichtsschreibung angewiesen. Ergänzend kommen noch Grabungsergebnisse der Montanarchäologie hinzu, die wohl auf ehemaligem keltischen Siedlungsgebiet stattfinden, aber in die Römerzeit datiert werden.

So werden im Norden von Portugal im Bezirk 'Tras os Montes' die römischen Goldbergwerke "Tres Minas" montanarchäologisch untersucht. Um diese Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurde eine Webseite eingerichtet. Durch die ehem. Abbaue werden auch Führungen organisiert.

www.tresminas.eu

Wer sich für die damalige Abbautechnik und die goldhaltigen Erze interessiert sei auf folg. Link hingewiesen:
s145739614.online.de/fera/ausgabe17/Wahl.pdf (in Browser kopieren)

Sollte das nicht funktionieren, besteht eine weitere Suchmöglichkeit über www.fera-journal.eu und dann wie folgt navigieren:
ältere Ausgaben -> 2012 - FeRa/17, 2. Artikel

Einen ersten Hinweis im Schrifttum über diese Fundstelle gibt es bereits 1734 in Verbindung mit römischen Inschriften und im Gelände markant sichtbare Reste eines römischen Bergwerkbetriebes.

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


...nochmals zum Tauerngold:

"Kärntner Keltengold stürzt Goldpreis im alten Rom"

Thema eines Vortrages im Rahmen einer montanhistorischen Veranstaltung in Kärnten. Der Referent, W. Vetters ist Professor für Geologie an der Univ. Salzburg, berichtete über geologische Forschungen in Bezug auf Berichte römischer Schriftsteller und Geogrphen über die Goldvorkommen im Siedlungsgebiet der Taurisker.

Eine Neuinterpretatiion der antiken römischen Texte brachte in Verbindung mit neuen geologischen Erkenntnissen, dass durch tektonische Bewegungen, die im Bereich der bekannten Golderzänge bei St. Leonhard im Lavanttal tiefliegenden Erzgänge an- gehoben worden sind. Diese Goldvorkommen wurden dann unter tropischem Klima aus den primären Erzen ausgelaugt  und se- kundär im Erdboden wieder ausgefällt. Die dabei entstandenen Nuggets, bohengross, hatten einen hohen Reinheitsgrad bzw. ca. 12 % Fremdbeimengungen.

Die Goldvorkommen wurden in 5 m tiefen Gruben gewonnen und en bloc nach Rom abgegeben. Die geschätzte Mengen von einigen 100 kg waren für den Preissturz in Rom verantwortlich. Die Lagerstätte liegt nördlich von Kliening im sog. Nessel- graben.

A. Pichler beschreibt in seiner umfassenden Monographie den Kärntner Bergbau mit Mineralfundstellen ohne den Goldbergbau der Taurisker direkt zu erwähnen. Das Revier Kliening/St. Leonhard wird im Bd. 60 (Sonderheft) des Natrwissenschaftlichen Verein für Kärnten, Klagenfurt: 2003 auf S. 142 f., dargestellt.

Seifengold, das in weitaus geringeren Mengen in der Region ausgewaschen worden ist, kam zur Einschmelzung nach Magdalensberg auf dem Zollfeld (NO Klagenfurt). Die eingesetzten kleinen Marmor-Tiegel wurden vor dem Guss längere Zeit in Wasser eingelegt um durch eine dünne isolierende Dampfschicht zwischen Gussform und Goldschmelze Brandschäden zu verhindern, damit war eine mehrmalige Verwendung der Form möglich.

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


...bleiben wir noch in Spanien, Provinz Leon. Dort haben die Römer in Las Medulas umfangreiche Goldgewinnung betrieben.
Wer sich über Google die zerstörte Landschaft betrachtet, fragt sich, mit welcher Technik ist dieses Terrain auf den Kopf gestellt worden?

Dazu gibt uns der römische Geschichtsschreiber PLINIUS in seiner Naturalis historia Bd. 33entsprechende Auskunft. Er war in Jahre 73 n. Chr. als Prokurator in der Provinz Hispania Terracomensis auch für den Goldabbau zuständig.

Durch Anlegen unzähliger Stollen (arrugien) wird das Gebirge im wahrsten Sinne durchlöchert und so zum Einsturz gebracht (ruina montium = eingestürzte Berge). Diese Trümmer einer alluvialen Lagerstätte werden dann ausgewaschen.

Dazu errichtet man am Rande der Berge grosse Wasserbecken die durch weit hergeleitete Flüsse gefüllt werden. Die Maße dieser Becken betragen nach jeder Seite 200 Fuß (59,2 m) in der Länge und sind 10 Fuß (2,96 m) tief.  Dabei werden an der Talseite der Becken 5 Abflussöffnungen eingebaut, ungefähr 3 Quadratfuß (0,81 m2) gross. Die Wassermenge soll rd. 11'000 m3
betragen und sich durch die Abflussöffnungen innerhalb 15-22 min. entleeren.

Das so abgeschwemmte goldhaltige Erdreich wird anschliessend mit Wasser aus dem Staubecken ausgewaschen. Die Gräben durch die das Wasser fliessen soll, werden mit Heidekraut ausgelegt, getrocknet und verbrannt. Die Asche anschliessend über dichtem Rasen auf Gold ausgewaschen.

Ein komplizierter Gewinnungsprozess, der sicherlich durch mangelde Sachkenntnis in der Übersetzung Fehler aufweist.

Quellen:

Quiring, H.: Der römische Goldbergbau in Hispanien und die 'Arrugien' des Plinius, in: Zeitschr. für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen, Bd. 81, Berlin: 1933, S. 270-279

Wilsdorf, H.: Die architektonische Rekonstruktion antiker Produktionsanlagen für Bergbau und Hüttenwesen, in: KLIO, Bd. 59 (1977), S. 11-24

Cech, B.: Technik der Antike, Darmstadt: 2010, S. 182-184


Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


Heute ein kleiner Abstecher nach Bulgarien:

In den südöstlichen Rhodopen wird seit längerem ein Goldbergwerk archäologisch untersucht, das  in die Späte Bronzezeit/Frühe Eisenzeit (ca. 1'400-800/700 v. Chr.) datiert wird. Es liegt auf dem Hügel Ada Tepe, 3 km südlich der Stadt Krumovgrad im Kard- jali Distrikt.

Bilder und Text: http://bnr.bg/sites/de/Lifestyle/Geschichte/Pages/260112_A1.aspx

Glückauf!

BeHüSa 

BeHüSa


Stellungswechsel:

Ein Blick nach Norden, England -> genauer nach Wales.

Dort ist römischer Goldbergbau nachgewiesen, bereits unseren bekannten römischen Schriftstellern bzw. Geographen war das Goldvorkommen in England bekannt. Da die Herren  niemals  vor Ort waren, geographische Kenntnisse nicht vorhanden, sind Ortsangaben aus diesen Quellen äusserst ungenau.

Es handelt sich um die Lokalität Dolaucothi. Goldfunde aus dieser Region sind in das  2. Jahrtausend. v. Chr. datiert und
befinden sich im National-Museum Cardiff. Nach Meinung von Burnham (2004) haben die Römer den Bergbau von ihren Vor- gängern übernommen. In bescheidenem Umfang ging er dann vom 12. bis 17. Jh. weiter. In den 30er Jahren des 20. Jh. wurde nochmals abgebaut und 1943 der Betrieb endgültig eingestellt.  Der Förderturm und div. Werkstätten sind noch vorhanden, und der Öffentlichkeit zugänglich, im bescheidenen Rahmen kann auch Gold gewaschen werden.

Heute steht das gesamte Areal unter der Obhut des National Trust und ist als Kulturgut eingestuft. Es ist das einzige Bergwerk im Vereinigten Königreich von dem man weiss, dass hier durch die Römer Gold gewonnen worden ist. Abbau geschah sowohl unter Tage als auch im Tagebau, diese sind durch nachfolgenden Abbau und Pflanzenbewuchs heute oft nicht mehr als solche erkennbar. 

Der Fund eines Eichenholzstückes 1936, Teil eines Wasserschöpfrades, weist mit weiteren Funden auf der iberischen Halbinsel  auf römische Technik hin.

Leider ist in Deutschland keine aussführliche Beschreibung dieses Bergbaubetriebes greifbar. Der Interssent ist auf Wikipedia angewiesen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dolaucothi-Goldminen

Bilder über diesen historischen Goldbergbau sind auch auf den englischen WEB-Seiten spärlich, Besucher sollen kommen und Eintritt bezahlen und sich überraschen lassen was alles geboten wird.

Eine Quelle sei stellvertretend genannt:  Burnham, Barry and Helen: Dolaucothi-Pumisaint, Survey and excavations at a Roman Gold-Mining complex 1987-1999, Oxford: 2004

Glückauf!

BeHüSa

BeHüSa


Ein interessantes Kapitel aus der Zeitschrift "Archäologie in Deutschland, Sonderheft 02/2013" mit dem Titel: Wirtschaft und Handel in den Alpen - Von Ötzi bis zu den Kelten. Im Aufsatz "Rohstoffe" wird  u. a. auch GOLD (S.61) erwähnt.
Dieser Abschnitt soll wörtlich zitiert werden:

Der griechische Schriftsteller Athenaios von Naukratis berichtet über das Goldwaschen der keltischen Alpenbewohner: In den entlegendsten Teilen der Erde führen auch gewisse Flüsschen Goldstaub, und indem ihn Frauen und körperlich schwache Männer  mit dem Sand zusammenscharren, sondern und waschen sie ihn und bringen ihn dann auf den Schmelztiegel, wie es nach meinem Gewährsmann Poseidonios bei den Helvetiern und einigen anderen Stämmen der Kelten üblich ist.

Der Verfasser dieses So-Heftes, Andreas Lippert (er war auch an den Forschungsarbeiten über ÖTZI beteiligt) fährt fort:
Goldseifen kommen übrigens auch im Hochgebirge vor, nicht nur im Flusssand oder an Flussufern im Tal.  Bekannt sind solche jedenfalls im Gebiet des Alpenhauptkammes zwischen dem Mölltal in Oberkärnten und der oberen Salzach in Salzburg. Es gibt Anhaltspunke dafür, dass man einige dieser Seifen bereits in keltischer und römischer Zeit kannte und abbaute. Ob nun Gold durch Bergbau oder lediglich durch Goldwaschen gewonnen wurde, lässt sich heute noch nicht entscheiden. Doch steht fest, dass alpines Gold schon früh eine Rolle spielte. Hinweise dafür liefern Gussformen aus dem frühkaiserzeitlichen Hand- werkerviertel am Magdalensberg im nördlichen Klagenfurter Becken. Sie enthalten Prägeinschriften mit der Formulierung >ex auris noricis..< und waren für die Herstellung von Goldbarren aus norischem Gold bestimmt....

Glückauf!

Biblio


BeHüSa


Vor dem keltischen Goldbergbau waren die damaligen Bewohner von Georgien bereits mit Goldgewinnung beschäftigt.
Die Ausgrabungen in Sakdrissi belegen einen prähistorischen Abbau in der frühen Bronzezeit.
Der Zeitungsartikel http://www.welt.de/wissenschaft/article1172855/Die-aelteste-Goldgrube-der-Menschheit.html
ist durch neuere Veröffentlichungen aktualisiert worden. Im Rahmen dieser Grabungskampagne wurden zusätzliche Hinweise auf das sog. Feuersetzen gefunden und dies auch experimentell vor Ort durchgeführt.

In den Proceedings zum 6. Milestone-Meeting des SFB HIMAT im Nov. 2011 werden die Ergebnisse vorgestellt. Nachzulesen im Tagungsband 2012 (bei Interesse Quellennachweis via PN), hier ein kurzer Auszug:

Das 1987 enteckte und seit 2004 in seiner Bedeutung erkannte Goldbergwerk von Sakdrissi erwies sich durch seinen ausgespochenen Hartgesteinsbergbau und seiner für das 4. und frühe 3. Jt. ausgesprochen entwickelten Bergbautechnik als ideales Experimentierfeld (Feuersetzen). Die seit 2005 durchgeführten Grabungen haben ein bis 30 m geteuftes Bergwerk erbracht, das für seine Zeit als einzigartig gelten muss. Das ausgebeutete Bergwerk kann als das derzeit älteste Goldbergwerk der Welt gelten.

Glückauf!

BeHüSa

Murdigger


Der Name Sakdrissi muss ein Gebirgszug sein, da ich im August in Georgien zur Prospektion mit Dolmetscher war konnten wir in der Karte Sakdrissi nicht finden, der alte Goldbergbau ist in unmittelbarer  Nähe von dem Ort Kazreti.
Bei der Archäologischen Untersuchung nach Gold haben sie schon was gefunden, aber keine Bilder gezeigt wie das Gold aussieht, was ja jeden Goldsucher Interessiert.
Der Nachstehende Link ist ein Bild von meinen Fluss Proben aus den 30 Km Entfernten Goldbergbau.

Im Westlichen Teil von Georgien habe ich mehr Platin als Gold Gefunden, in der Größe ca. 0,2 – 0,4 mm siehe Bild Link.

https://www.dropbox.com/s/60h4cweplyvgtxc/Gold%20Georgien.JPG

https://www.dropbox.com/s/wh23tx1hd57sfbp/Platin%20Georgien.JPG

Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

jason

Wow Murdigger,

erste Sahne das mit dem Platin!   :super:

So was findet nicht jeder. Sind die Platinkrümel magnetisch? Das würde mich sehr interessieren.

Gut Gold

jason

jason

Zitat von: Murdigger in 06. September 2013, 09:57:50

Bei der Archäologischen Untersuchung nach Gold haben sie schon was gefunden, aber keine Bilder gezeigt wie das Gold aussieht, was ja jeden Goldsucher Interessiert.

Gruß Murdigger

Auf Seite 7 und 10 sind Bilder vom Gold

http://www.archeologia.be/georgia2.pdf

Und was in deutscher Sprache gibt's auch, guggel mal nach den folgenden Namen und Begriffen  "Thomas Stöllner Goldbergbau in Südostgeorgien"

dann nimm gleich den ersten Link aufs pdf.

Und nochmals meinen Respekt, das war sicher eine spannende Reise in das alte und neue Goldland Georgien.   :super:

Gut Gold

jason der Argonaute

Murdigger


Bei osiris und teutates, das ist ein super Link den habe ich nicht gefunden  :prost:

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen dort Kommerziell Gold und Platin als Zwischenprodukt zu gewinnen,
die Leute sind sehr freundlich, habe gute Verbindungen da geht es mit den Genehmigungen auch leichter.
Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

jason

Zitat von: Murdigger in 06. September 2013, 20:14:27

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen dort Kommerziell Gold und Platin als Zwischenprodukt zu gewinnen,
die Leute sind sehr freundlich, habe gute Verbindungen da geht es mit den Genehmigungen auch leichter.
Gruß Murdigger

Ja dann viel Glück und Erfolg dabei   :super:

Gruss

jason

Murdigger

Zitat von: jason in 06. September 2013, 14:53:48
Wow Murdigger,

erste Sahne das mit dem Platin!   :super:

So was findet nicht jeder. Sind die Platinkrümel magnetisch? Das würde mich sehr interessieren.
Gut Gold
jason

Ach ja die krümel sind leicht Magnetisch.


Die Lehrbücher sagen es gibt in Österreich kein Sichtbares Platin,
kann jetzt den erstnachweis bringen, gibt es doch, man wird wohl die Bücher Ergänzen müssen,
das im Bild gezeigte Platin (Mikroskopaufnahme, Staubform) ist jetzt im Institut untersucht worden
und bekomme in den nächsten Tagen die ergebnisse Schriftlich.
Gruß Murdigger

https://www.dropbox.com/s/p88cn1j03haqk4m/Platin%20Steiermark.JPG

Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

schwendi