Au konzentration ermitteln

Begonnen von Goldi45, 30. Juli 2010, 09:18:14

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Goldi45

Hallo,

hab hier mal einige besondere Fragen zu folgendem Problem.
Ich bin hier in einer, sagen wir mal recht guten goldführenden Region.
Finde immer wieder Quarz mit Au. Ich bin nun  dabei mir nun diese Funde mit genauer
Ortsangabe, sprich mit genauen GPS Koordinaten festzuhalten.
Soweit so gut.

1.   Wie kann ich anhand dieser Daten nun ermitteln, wo sich das meiste Gold
       Verbirgt (Sekundär und/oder primär)?
2.   Wer kann die menge des Goldes anhand des Au Vorkommens
       Im Quarz errechnen.

Ich hoffe Ihr könnt mir da irgendwie weiterhelfen.

Grüße Goldi45
   
   



geoexploration

#1
Zitat von: Goldi45 in 30. Juli 2010, 09:18:14
1.   Wie kann ich anhand dieser Daten nun ermitteln, wo sich das meiste Gold
        Verbirgt (Sekundär und/oder primär)?
2.   Wer kann die menge des Goldes anhand des Au Vorkommens
        Im Quarz errechnen.
Grüße Goldi45

Ja, Goldi, zu 1) in Primärgoldlagerstätten befindet sich immer das meiste Gold. Nur durch umfangreiche Probennahmen (soweit obenflächenbedingt erreichbar) lassen sich nur bedingte Rückschlüsse auf ein Vorkommen zu. Genauer Daten einer Reservenberechnung einer Lagerstätte können entweder nur zunächst was die Ausdehnung der Lagerstätte im Untergrund betrifft, per elektronischer Prospektion (siehe Beitrag)  http://www.sucherforum.de/index.php/topic,11742.msg61288/topicseen.html#msg61288
ermitteln;  aber genaue Daten, die eine verlässliche Reservenberechnung samt der Erzgehalte, können nur per Prospektionstunnel, bzw. per Bohr-Sondierungen (siehe Beitrag)
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,34611.0.html
ermittelt werden.

Zu einer Reserveeinschätzung von Placergold, habe ich mal ein Rechenmodell vorgestellt.
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,30124.0.html


Gruss

Geo

Goldi45

Servus Geo,

zunächs einmal vielen Dank für Deine Erschöpfende Ausführung. :friede: :friede:

Ich merke schon ich werde wohl einfach weiter buddeln müsssen, :-D auf grade Wohl halt. :-)
Hatte mir das etwas leichter vorgestellt die Mutter aller Adern aufzuspüren.
Aber mal zu unserm Gebiet, wie ich finde gar keine soooooooo schlechten Ergebnisse.

In Proben von je 20-25 kg gesiebten Bachsediments mit einer Korngröße kleiner 3 mm konnten aus dem Goldbach bei bis zu 56 Goldkörner und aus dem Hammerbach bis zu 55 Goldkörner ausgewaschen werden. Dies ist die höchste in den
Bächen der MM gefundene Zahl von Goldkörnern. Die maximale Größe der Goldflitter
betrug zwischen 0,05 und 1,5 mm Länge bei einer Breite von 0,03-0,7 mm.

Eine geochemische ( bei mir in Oberfranken) :frech: Paralleluntersuchung der Bachsedimente im Korngrößenbereich kleiner 0,18 mm lieferte entsprechend die höchsten Au-Gehalte von 500 bis 2000 ppb .

Auszug aus Geologica Bavaria.

Da ich weder die Gerätschaft noch die nötigen Fachkenntnisse habe muss es halt sooo gehen.

Gruß Goldi45






Saxengold

ähem, Räusper, Hust:
:dumdidum:
ich hoffe ich darf den Thread nach erschöpfender Beantwortung für eine Anschlussfrage zum Thema "Quarz" missbrauchen???

Ich hab nun mehrfach in meinem Bach (25 Kilometer lang) festgestellt, das es dort eine riesige Qaurzplatte gibt, die sich an einer Stelle (etwa 100 Meter) ins Bachbett schiebt.....besser umgekehrt...der Bach hat die Quarzplatte an einer Stelle freigespült...

Ich dachte immer Quarz sei extrem fest...dort wo er aber vom Bach freigespült wird,- da zerböselt er!? :kopfkratz:

Und tatsächlich: die Stelle direkt nach der Quarzplatte ...dort sind fast nur Quarzbösel im Bachbett....
ist deutlich goldhaltiger als der Rest des Baches. Habt ihr diese Beobachtung auch schon gemacht??

Leider sind die geologischen Karten der Umgebung nicht detaiiliert genug....dort ist die Quarzplatte komischerweise nicht aufgeführt....das Gebiet stellt eine eiszeitliche Endmoräne dar, die sich über anstehendes Gestein geschoben hat...vielleicht ist meine "Quarzplatte" also eher Teil eines unglaublich großen Findlings??? :kopfkratz:







werter47

Hi,
im Laufe geologischer Zeiträume verwittert (z.B. Frostsprengung) auch der härteste Quarz,also nicht ungewöhnlich,wo sollte sonst der ganze Quarzsand herkommen.Ob errastischer Block oder Anstehendes ersiehst Du aus geologischen Profilschnitten aus Deiner Gegend,z.B.Bohrungsauswertungen,da ist zu erkennen,wie dick die eiszeitlichen Sedimente/Terassenschotter aufliegen,wo das Anstehende beginnt.Auf einem 25.000 Meßtischblatt müßte aber ein 100 m großer "Fremdkörper" erfaßt sein.
Da es um Goldführungen geht frage ich nicht nach der Gegend,wäre aber hilfreich,so könnte ich sagen,daß zwischen Halle/Saale und Moskau der Petersberg der höchte Anstehende Punkt ist und die Kiese zwischen 40 und 400 m stark sind.
Gruß Günter

Saxengold

Hallo Günter,

Vielen Dank für die antwort. Es geht um das weitere Dresdner Umland.
Wo bekommt man denn sowas wie ne möglichst detaillierte geologische Karte?? Ich hab im Netz nur Karten von z.B. ganz Sachsen gefunden....oder ähnlich große Gebiete....nie von z.B. 2x2 Quadratkilometern.

Gruesse,

SG

werter47

Hi SG,
geh mit der Frage Karten mal zu Mineralienatlas,die haben die Spezialkenntnisse.Auch war die Rede davon,daß man die Karten zoomen kann,ich weiß aber nicht wie.Dresdener Umland ist schwierig,wird wohl da Anstehendes sein,kommt darauf an,wie weit oder nah an der Elbe,auch geolog.hist.gesehen.Halt,vergessen,Au war im Spiel,da muß es ein ehemaliger Elblauf oder deren Terassenschotter sein.Geröll in der Größenordnung kann ich mir nicht vorstellen.
Gruß Günter

geoexploration

#7

Zitat von: Saxengold in 06. August 2010, 11:44:56
ähem,
Ich dachte immer Quarz sei extrem fest...dort wo er aber vom Bach freigespült wird,- da zerböselt er!? :kopfkratz:

Ja, der Quartz ist fast so hart wie Diamant, nur wenig Härtegrad darunter, aber halt recht spröde..... Haut man mit dem Hammer drauf, kann er zerspringen.... Der rekristallisierte Quartzit ist noch spröder.... Diese geringe Schlagfestigkeit als Eigenschaft hat er auch mit dem Diamanten gleich. Da hat ein Gletscher beim "zermalmen" ein leichtes Spiel.

Hallo Saxengold, Hallo Werter,

bei Quartzsanden handelt es sich in der Regel um Quarzit, also um eine Rekristalisation des Quartzes, der meistens farblich einen leichten Gelbstich aufweist der meistens durch Gletschereinwirkung erst zu Quartzsanden "zerbröselt"  weniger wohl durch zeitlich moderne Frostperioden. Die andere Regel lautet:  Wo Quartzitfindlinge und Quartzsande auftreten gibt's Gold.  :-D

Gruss

Geo

eldo6000

hi geoexploration

ich hab mal eine zeit auf sardinien "outdoor" urlaub gemacht, in einer gegend wo es optisch scheinbar nur granitfelsgestein gibt. hab mich mal flüchtig nach mineralien umgesehen, hab aber keine ahnung davon. irgendwann kam ich zu einer stelle wo jemand "milchquarz" bruchstücke zusammengesucht haben muß, konnte selber aber sowas wie eine quarzader aber nicht finden. hat das irgendeinen aussagewert?? jeder brocken wog mehr als ein kilo.

ansonsten mußte ich mal feststellen das ein kleiner fluß, der voll mit granitgestein war in bezug auf goldflitter absolut leer war. hab mich erst täuschen lassen weil an der mündung zu einem strom halt mal n paar flitter aufgetaucht sind, aber die hat eben mal ein hochwasser des stromes dort abgeladen, was ja kein wunder ist. dies war übrigens meine erste "selbsterkenntnis" in sachen goldsuche  :narr:.
hab in dem kleinen fluß dann mal ein gutes stück weiter oberhalb gesucht, absolut leer. 5-10 km von der stelle weg war früher sogar mal eine kupfermine!!
na ja, goldprospektion kann echt frustrierend sein, vor allem wenn man davon keine ahnung hat.

aber vielleicht gehts ja auch umgekehrt, das man in einem gelände wo es selbst für "erfahrene" geologen theoretisch kaum was zu holen sein sollte plötzlich auf schön angereichertes sediment stößt.
diesem cakmacks, der die goldfelder des klondike entdeckte hielt man ja anfangs auch für einen lügner, weil die geologie in der klondikegegend wohl scheinbar auch nich besonders nach gold ausgesehen haben muß.

mfg

geoexploration

#9
Zitat von: eldo6000 in 06. August 2010, 22:20:39
diesem cakmacks, der die goldfelder des klondike entdeckte hielt man ja anfangs auch für einen lügner, weil die geologie in der klondikegegend wohl scheinbar auch nich besonders nach gold ausgesehen haben muß.
mfg

..... Es kommt immer darauf an, wer sich für den Eigentümer der Wahrheit hält.... :narr:    In der Geologie sind die Wahrheiten ständig im Fluss - und das ist wohl kaum ein Witz.


Hallo Eldo6000,

Nun ja, dort wo der Granit vorkommt, das ist ja hinsichtlich Goldvorkommen grundsätzlich schon ein wertvoller Indiz, für gold-massiges Vorhandensein :-D  ja und der Granit selbst hat neben Feldspat, Glimmer (Biotite) ja auch entsprechende Quartzbestandteile. Dort allerdings, wo relativ gesunder Granit, ich meine damit mit "gesund" .... wenn so ein Granitmassiv ohne geologischen Störungsstellen vorkommt, konnten sich dort natürlich wohl kaum Quartzadern (der u.a. als Portador der Goldvorkommen fungiert) bilden. Also muss der Goldsucher sich an die geologischen Störungsstellen, wie geologischen Verwerfungen orientieren, da nämlich nur dort in der verursachten Spaltenbildung sich entsprechende Quartzadern herausbilden konnten.  Auch der Quartz "produziert" Outcrops, die dann durch "Floats" in die Gewässer gelangen; auch während der Eiszeit verfrachtet, von selbigen zu Quartzsanden "zermalmt" wurden, manchmal auch wiederum rekristallisiert oder gar selbst sedimentär vorkommen.  

Fazit:  Granitvorkommen ist schon mal gut, aber hinsichtlich Gold, speziell dort suchen, wo entsprechende geologische Störungszonen auftreten; gerade dort gedeiht ja der (Primär)Quartz.

Gruss

Geo

Saxengold

Zitat von: geoexploration in 06. August 2010, 23:19:06Fazit:  Granitvorkommen ist schon mal gut, aber hinsichtlich Gold, speziell dort suchen, wo entsprechende geologische Störungszonen auftreten; gerade dort gedeiht ja der (Primär)Quartz.


Hallo und vielen Dank soweit einmal für die Antworten!

"Quarz gedeiht" ? Jaja....ich werd mal gleich bei Wikipedia nachsehen...aber  wie entsteht/gedeiht er denn?

Und wieso ist dann gehäuft Gold eingeschlosen???




geoexploration

Hallo Saxengold,

nur nicht jetzt sich an vereinfachten Darstellungen/Worten aufhängen:   Mit "gedeiht"  ist natürlich entstehen gemeint. Man sagt sogar in unserem Kreisen der Quartz "blüht" :-D  ja speziell dort durch geologischen Verwerfungen hinterlassenen Spalten im Fels, durch die dann z.B per hyodrothermale Prozesse, der Quartz meteorisch diese Spalten "verfüllt."  Gerade der Quartz als "Portador" kann dann auch wertvolle Minerale Gold, Silber "mitbringen".

Gruss

Geo

geoexploration

Ja - und wenn wir schon beim Quartz sind, ist für interessante Goldvorkommen, nicht der transparente Quartz von Bedeutung, sondern eher der milchig- graufarbige Quartz.  Allerdings die interessantesten Quartzvorkommen für Primärgold ist der braun-rötliche Vuggy-Quartz, der kleine Hohlräume aufweist. (die mithin mit Gold ausgefüllt sein können) Während transparenter- und Milchquartz durchaus (Gold)steril vorkommen können, ist beim Vuggy-Quartz, epithermalen Ursprungs, fast immer Au bzw. Ag, Cu etc. enthalten. Goldgehalte von > 100 g/ per t sind keine Seltenheit.

Gruss

Geo


Goldi45

#13
Hallo Geo,

ich wußte zwar nicht, das dieser Quarz Vuggy heist, aber da ich leidenschaftlischer Gold und Quarzsucher bin, habe ich solche Vuggys natürlich auch in meiner Sammlung.
Dieser Vuggy kommt exakt aus einer goldführenden Region in mitten des alten Gebirges.

Wir haben hier soviel Quarz, das ist schon Irre und Faszinierend zugleich.
Habe einige Stücke mit Gold besetzt.

Grüße Goldi

Saxengold

Zitat von: geoexploration in 07. August 2010, 17:23:37
Ja - und wenn wir schon beim Quartz sind, ist für interessante Goldvorkommen, nicht der transparente Quartz von Bedeutung, sondern eher der milchig- graufarbige Quartz. 



Hallo Geo, das ist ja superinteressant! Nur muss doch eigentlich, wenn z.B. eine "Spalte" durch den Quarz "verfüllt" wird, das Merial dazu - also auch das gold - aus dem umliegenden Gestein kommen oder? Damit wäre man dann aber ja wieder beim Beginn des Ganzen.... :nono:



geoexploration

Mensch Saxengold,

lese halt was ich oben mit hydrothermaler- und meteorischer Prozesse geschrieben habe.... wo das Gold her kommt...
Nur eine Grafik ohne weitere Worte... :-D

Gruss

Geo

werter47

#16
Hi Saxengold,
gerade gefunden,sieh mal ob Du Deine Gegend da findest :
www.regionalgeologie-ost.de  Nennt sich Wörterbuch,aber jede Menge Karten in der Anlage.
Gruß Günter