Alternative zu Quecksilber / Goldstaub schmelzen

Begonnen von hansimglueck, 05. Dezember 2012, 12:29:14

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

hansimglueck

Beste Alternative zu Quecksilber und Gold schmelzen
Halo zusammen,

war kürzlich in Tansania und hab dort einen Einheimischen getroffen der ein Teil einer Gold Mine besitzt.

Jetzt hat er erstens zuhause 5 Shotgläser an Goldstaub rumstehen welche er nur bei einem Händler verkaufen kann.

Der zahlt ihm den Preis für 18k Gold. Ich denke doch das reine Goldflitter und Goldstaub gut 95% Reinheit hinbekommt.

Deshalb kam die Idee auf das er das Gold selber schmelzen kann und dann mit dem Säuretest die Reinheit bestimmen kann und es zu einem fairen Preis verkaufen kann.
Hab mich ein bisschen umgeschaut.
Brenner sind mir zu gefährlich, unser Freund hier konsumiert gerne und viel Cannabis da sind so Flaschen mit Gas und Sauerstoff nicht gut uafgehoben.
Also ein kleiner Ofen wäre ideal.
Jetzt brauche ich einen der nicht zu teuer ist, nicht zu schwer damit er im Flugzeug transportier werden kann und ohne vile Schnickschnack der kaputt gehen kann.

Das zweite viel größere Problem ist eigentlich ne gute Sache
Die Minen in Tansania dürfen kein Quecksilber mehr benutzen.

Deshalb was gibt es für Alternativen??

Habe ein wenig im Netz geforscht und kam auf folgende Dinge

BlueBowl
MagicSpiral
Shaker Table
horizontale Spiralen

Was würdet ihr sagen welche Methode eignet isch am besten um Goldstaub und schwarzen Sand zu trennen?

Kann leider nix zu den Mengen sagen und zu den Verhältnis Sand/Gold

Bin mal auf eure antworten gespannt!

woodl

Servas hansimglück !
Erst wenn der Feingoldgehalt in einem Labor genau untersucht wurde kann man über einen Preis verhandeln !
Deine Einschätzung von 95% kann, aber muß nicht stimmen, er könnte auch nur bei 70% liegen ( Elektrum).
Die Messmethode mit Säure ist für grössere Mengen zu ungenau !
Gruß woodl

goldminer

1.) 18 k ist doch gut, recht viel mehr mehr als 75 % ist eh nicht drin, der Aufkäufer wird das schon wissen. Und recht viel mehr als 80 % vom Tagespreis wird auch keiner bezahlen.
2.) wegen dem Ofen schaust auf meine Weseite unter links.
3.) bis jetzt gibts noch keine Alternative zu Quecksilber, zumindest nix Maschinelles was auch was taugt und auch einen gewissen Durchsatz hat. Die einzige Alternative ist die gute alte Goldwaschpfanne, bei Feingold gibts nix besseres.
Blue Bowl, Durchsatz gleich null
Spiral Wheel, Spielzeugs
Mini Sluice, verliert auch feines Gold
Shaker, überhaupt nicht geeignet bei sehr feinem Gold, wirkungsgrad bei 400 Mesh gleich null
Wendelscheider, sind nur Grobabscheider.
Jig, kommt derzeit noch am ehesten hin, hat Durchsatz und fängt von allen Geräten das meiste Gold.


hansimglueck

danke für die schnellen Antworten.

Ich will den Feingoldgehalt ja am Barren testen. also nachdem das Pulver eingeschmolzen wurde. Ich weiß es nciht wie hoch der Gehalt ist, doch denke ich das der Goldschmied einen guten Puffer drin hat bei seinen 75%. Wenns nur 80% wir es sich schon lohnen.

Zu den Quecksilberalternativen:
Borax klingt gut, funktioniert das auch gut? Ist das schädlich für Menschen und Umwelt? Wie hoch sind da die kosten?

Schade ich dachte so ne BlueBowl wäre ne feine Sache.
Hab schon Videos von funktionierenden Tables gesehen.

Kennt ihr das Goldlab? Soll angeblich 99% des Goldstaubes auffangen koennen.

@Goldminer
unten links seh ich die AGBs...



Murdigger

Zitat von: hansimglueck in 05. Dezember 2012, 12:29:14
Das zweite viel größere Problem ist eigentlich ne gute Sache
Die Minen in Tansania dürfen kein Quecksilber mehr benutzen.

Deshalb was gibt es für Alternativen??

Finde ich ganz toll dass die kein Quecksilber mehr benutzen dürfen,
denn es gibt eine Alternative die sich leider noch nicht herumgesprochen hat.

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2010/0302/002_gold.jsp

Gruß Murdigger
Ich suche mit: XP Goldmaxx Power
                       XP DEUS V2.0

Speedking

auch ein sehr interessanter ansatz, setzt jedoch umfangreiche investitionen in maschinen und generatoren voraus.
bei der boraxvariante können die miner weiter bis zum eigentlichen herausschmelzen mit ihren alten gerätschaften weiterarbeiten.
beim schmelzprozess des konzentrates wird lediglich qs durch borax ersetzt. auch hier gewinnen sie mehr gold, als mit der qs- methode.
die investitionshürde ist nicht so gross.

hansimglueck

der in der Mongolie verwendet ja auch die Rütteltische. Sind die denn wirklich so schlecht? Vorallem wenn das Material ohnehin schon sehr einheitlich und klein ist?

Die Borax Methode erscheint mir die leichteste von allen zu sein. Das Material dafür dürfte in der Mine vorhanden sein, es müssen die Leute nur noch lernen wie man es anwendet.

Kann mir jemand einen Elektroschmelzofen empfehlen??

Speedking

ich fürchte, wenn du da den elektoschmelzofen anschmeisst, geht im ganzen dorf das licht aus. :-D

holzkohle, feuerschale und blasebalg reicht da aus.

jason

#10
Zum Thema Alternativen,

der Prof. Wotruba gibt 0,037 mm als unterste Ausbringungsgrösse für den Schütteltisch an, das wäre grad Mesh 400.

Wahrscheinlich hat der Goldminer da andere Erfahrungen gemacht?  :kopfkratz:
Jedenfalls liegt er goldrichtig mit der Jig, das beste was es gibt für die Recovery von feinem Gold.

Man könnte auch an den Einsatz von einem Stossherd denken, das ist ein uraltes Prinzip seit Agricola und jeder, der schon mal aufmerksam  mit der Pfanne gewaschen hat, kennt es: Wenn man mit einem Finger an den Pfannenrand klopft, dann wandern die schweren Sachen Richtung Finger, vornehmlich das Gold.

Hehe liebe Österreicher, es gab sogar den Salzburger Stossherd!

Der Prof. Wotruba hat diese Methode aufgegriffen und getestet, die ist einfacher und sicher auch billiger als eine Jig.

Die Versuche dazu findet man ab Seite 60

http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/Downloads/Goldamalgamierung_KBB.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Bis zu welcher Teilchengrösse das funktioniert ist leider nicht ersichtlich, allerdings ist die Recovery ausgezeichnet.

goldminer

Zitat von: hansimglueck in 05. Dezember 2012, 18:53:08
@Goldminer unten links seh ich die AGBs...
Hab nicht unten sondern unter geschrieben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil  :-D
Nimm den Link von IP Gold, der 1 kg Ofen kostet so um die 500 Euronen.

Zitat von: Speedking in 05. Dezember 2012, 17:23:31
was ist mit borax ?

Was soll schon sein mit Borax, ist ein Flussmittel, braucht man zur Schlackenbildung. Auf dem Video sehe ich nix neues. Die waschen das gemahlene Konzentrat mit Sluice und Pfanne, so wie schon die alten Römer und wie es auch heute noch zig 1000 andere machen.
Und beim Schmelzvorgang Borax hinzufügen ist auch nix neues, wussten auch schon die alten Römer.
Wenn man sich wichtig machen will erfindet man einfach das Rad noch mal neu, gibt der Sache einen neuen Namen und schon hat man eine Weltsensation und kommt sogar damit ins Fernsehen.
Neu ist nur das Plastiksackerl und die 3 ,,Magischen" Wassertropfen

Zitat von: Speedking in 06. Dezember 2012, 16:50:36
ich fürchte, wenn du da den elektoschmelzofen anschmeisst, geht im ganzen dorf das licht aus. :-D

Da sind die aber ganz arm dran in diesem Dorf, wenn bei 700 Watt schon die Lichter ausgehen. Jeder Haarfön verbraucht mehr. Und wurscht is es auch, weil bei 700 Watt können die eh nicht so viele Lichter haben.

Zitat von: jason in 06. Dezember 2012, 20:16:53
der Prof. Wotruba gibt 0,037 mm als unterste Ausbringungsgrösse für den Schütteltisch an, das wäre grad Mesh 400.

genau was ich sage bei 400 Mesh Wirkungsgrad gleich null

Zitat von: jason in 06. Dezember 2012, 20:16:53
Man könnte auch an den Einsatz von einem Stossherd denken,

Stossherd gibt's im Prinzip nicht.
Ist ein Schwingherd  (schwingender Hydroherd)
Alle diese Herde funktionieren  mit der Schwerkraft und der Trägheit der Masse, und haben deshalb auch die gleichen Probleme (physikalischen Grenzen) Bei jedem Stoß hebt das Korn vom Tisch ab und wird vorwärts geschleudert, ist eigentlich genau das Gegenteil der Pfanne da wird's nur nach unten gerüttelt. Und dann kommt noch das Schwarmverhalten dazu. (Körner beeinflussen sich gegenseitig)

jason

Zitat von: goldminer in 07. Dezember 2012, 10:18:21
Stossherd gibt's im Prinzip nicht.

Dann hat sich der gute Prof. halt geirrt, nebenbei, einfach mal nach Salzburger Stossherd googeln.

Zitat von: goldminer in 07. Dezember 2012, 10:18:21

Alle diese Herde funktionieren  mit der Schwerkraft und der Trägheit der Masse, und haben deshalb auch die gleichen Probleme (physikalischen Grenzen)

Richtig

Zitat von: goldminer in 07. Dezember 2012, 10:18:21
Bei jedem Stoß hebt das Korn vom Tisch ab und wird vorwärts geschleudert,

Falsch, beim Stoßherd wandert das Gold aufwärts (bergauf) gegen die Strömungsrichtung.
Das kannst Du leicht auf der Seite 63 Abbildung 21 sehen, der Herr Professor hat da extra rote Pfeile reingezeichnet.

Zitat von: goldminer in 07. Dezember 2012, 10:18:21
ist eigentlich genau das Gegenteil der Pfanne da wird's nur nach unten gerüttelt.

Da hast Du mich nicht richtig verstanden, ich meinte den Fall, bei dem das Gold längstens auf dem Pfannenboden unten ist zusammen mit sonstigen schweren Bestandteilen. Kann jeder, der getrocknetes Konzentrat hat, leicht selber ausprobieren, schmeisst es auf einen Teller und klopft an den Tellerrand und schaut was passiert. Sollte natürlich Gold im Konzentrat sein... :-D

goldminer

Ob die Austragung jetzt seitlich (quer zur Wasserströmung, quer zur Schwerkraft) oder entgegen der Wasserströmung und Schwerkraftist, ist doch wurscht.
Ist immer das gleiche Prinzip (nur andere Bauweise) Beide Tische rütteln das Material "Bergauf" und beide stossen ja auch gegen einen Prellbock.
Und bei beiden hebt bei jedem Stoß das Materialkorn vom Tisch ab, was genau das Gegenteil vom Prinzip der Pfanne ist.

Wegen dem Klopfen. I versteh di scho.
Das Klopfen in der Pfanne funktioniert in der Pfanne ganz gut, da hat man aber auch nicht gleichzeitig eine Wasserströmung wie am Tisch.
Da heben ja auch die Körner ab.

jason

Zitat von: goldminer in 07. Dezember 2012, 11:34:16

Wegen dem Klopfen. I versteh di scho.

Hab ich mir schon gedacht.   :super:

Goldgruss
jason