was haltet ihr davon: projekt zur integration von sondengängern in bw

Begonnen von scully89, 22. Juni 2014, 19:16:27

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jansonde

Was aber sicherlich nicht nur bei mir aufstößt ist der Vereis darauf, das bei einer Zusammenarbeit mit dem Amt, dann nur noch auf zugewiesenen Flächen sondiert werden darf.

Damit engt sich der Sondengänger, zumindest im Hinblick auf die allgemeine Suche, welche der § 21 nicht ausschließt, sehr stark ein. Selbst wenn dabei, wie unter § 20 aufgeführt zufällige Funde gemacht werden.
Welchen Sinn sollte dann aus der Sicht eines Sondengängers, welcher sein Hobby mit Interesse und Leidenschaft betreibt, eine solche Vereinbarung machen?

Hier die entsprechenden §§:

§20
Zufällige Funde
(1) Wer Sachen, Sachgesamtheiten oder Teile von Sachen entdeckt, von denen anzunehmen ist, dass an ihrer Erhaltung aus wissenschaftlichen, künstlerischen oder heimatgeschichtlichen Gründen ein öffentliches Interesse besteht, hat dies unverzüglich einer Denkmalschutzbehörde
oder der Gemeinde anzuzeigen. Der Fund und die Fundstelle sind bis zum Ablauf des vierten Werktages nach der Anzeige inunverändertem Zustand zu erhalten, sofern nicht die Denkmalschutzbehörde mit einer Verkürzung der Frist einverstanden ist. Diese Verpflichtung besteht nicht, wenn damit
unverhältnismäßig hohe Kosten oder Nachteile verbunden sind und dieDenkmalschutzbehörde es ablehnt, hierfür Ersatz zu leisten.
(2) Die höhere Denkmalschutzbehörde und ihre Beauftragten sind berechtigt, den Fund auszuwerten und, soweit es sich um bewegliche Kulturdenkmale handelt, zu bergen und zur wissenschaftlichen Bearbeitung in Besitz zu nehmen.
(3) Die Gemeinden sind verpflichtet, die ihnen bekannt werdenden Funde unverzüglich der höheren Denkmalschutzbehörde mitzuteilen.

§21
Nachforschungen
Nachforschungen, insbesondere Grabungen, mit dem Ziel, Kulturdenkmale zu entdecken, bedürfen der Genehmigung.


Die Möglichkeit einer Entschädigung sieht das Gesetz jedoch ausdrücklich vor:

§5
Entschädigungen
Die oberste Denkmalschutzbehörde kann mit Zustimmung des Finanzministeriums durch Rechtsverordnung die Entschädigung und den Reisekostenersatz für die Beauftragten der Denkmalschutzbehördenregeln. Dabei können Durchschnittssätze festgesetzt werden.


insurgent

#121
Zitat von: jansonde in 15. Juli 2014, 11:22:54
...
Welchen Sinn sollte dann aus der Sicht eines Sondengängers, welcher sein Hobby mit Interesse und Leidenschaft betreibt, eine solche Vereinbarung machen?

....

Das kannst Du nicht verstehen, weil Dir jegliches Verständniss und jede Leidenschaft für die Archäologie und Heimatforschung fehlt.
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Andy

ZitatDas kannst Du nicht verstehen, weil Dir jegliches Verständniss und jede Leidenschaft für die Archäologie und Heimatforschung fehlt.

Naja was dieses kommentar soll ist mir sehr unklar.
Ich denke da ähnlich wie jansonde und Andre ebenso, wenn man diesen Fred aufmerksam liest, hat für mich aber Null mit Verständnis oder
Leidenschaft für Archäologie oder Heimatforschung zu tun, warum soll das Eine das Andere ausschließen :nono:

Caddy

Zitat von: Andy in 15. Juli 2014, 12:25:21
Naja was dieses kommentar soll ist mir sehr unklar.
....

Dazu muss man das Wirken von Jansonde über die Zeit verfolgt haben, dann ist der Kommentar nicht mehr unklar.

Andy

Ob das Wirken von jansonde unbedingt hierher gehören muss :kopfkratz:
Jemand seine Anderssein , oder seine Verfehlungen permanent vorzuhalten, ändert das wirklich einen Menschen???

Caddy

Zitat von: Andy in 15. Juli 2014, 12:48:53
Ob das Wirken von jansonde unbedingt hierher gehören muss :kopfkratz:
Jemand seine Anderssein , oder seine Verfehlungen permanent vorzuhalten, ändert das wirklich einen Menschen???

Ja, da hast Du schon recht.

insurgent

Zitat von: Andy in 15. Juli 2014, 12:25:21
Naja was dieses kommentar soll ist mir sehr unklar.
Ich denke da ähnlich wie jansonde und Andre ebenso, wenn man diesen Fred aufmerksam liest, hat für mich aber Null mit Verständnis oder
Leidenschaft für Archäologie oder Heimatforschung zu tun, warum soll das Eine das Andere ausschließen :nono:

Ganz einfach, wei die Zusammenarbeit mit den Ämtern einem die Möglichkeit eröffnet, auch auf Flächen zu suchen zu denen man ohne die Zusammenarbeit nur höchst illegal gekommen wäre.
Und da es Hobby ist und Sondler, die Intresse an Archäologie und Geschichte haben, werden sich über solche Chancen freuen.

BW ist ja noch ganz am Anfang was die Zusammenarbeit mit Sondengängern betrifft. Bei uns in SH läuft das ja schon 10 Jahre und ganz am Anfang war es noch eingeschränkter als in BW.

Da die zuständige Person aus SH kommt und auch noch gute Verbindung zum Amt hat, denke ich wird sich mit der Zeit so einiges "zurechtbiegen"
Meine Bodenfunde werden gemeldet

jansonde

Zitat von: insurgent in 15. Juli 2014, 11:45:58
Das kannst Du nicht verstehen, weil Dir jegliches Verständniss und jede Leidenschaft für die Archäologie und Heimatforschung fehlt.

An den Haaren herbei gezogene Behauptungen wie im Zitat oben belegen noch keine nachweisbaren Argumente.

Es sei denn kritische Äußerungen und Fragen alleine wären für diese Aussagen schon ein Indikator.

Leidenschaft für die Archäologie und Heimatforschung und offen geäußerte Kritik an Misständen schließen sich doch bitte nicht aus?

Der Aufbau einer Kooperation sollte und darf doch keine Einbahnstraße sein in der Sondengänger über Gebühr schlechter gestellt werden...

Caddy

Zitat von: jansonde in 15. Juli 2014, 16:13:37
An den Haaren herbei gezogene Behauptungen wie im Zitat oben belegen noch keine nachweisbaren Argumente.

Es sei denn kritische Äußerungen und Fragen alleine wären für diese Aussagen schon ein Indikator.

Leidenschaft für die Archäologie und Heimatforschung und offen geäußerte Kritik an Misständen schließen sich doch bitte nicht aus?

Der Aufbau einer Kooperation sollte und darf doch keine Einbahnstraße sein in der Sondengänger über Gebühr schlechter gestellt werden...

Teilweise gebe ich Dir sogar Recht.
Nur, Deine "offen geäusserte Kritik", Deine Verlogenheit bei der Verbandsgründung von Aktion Archäologie, Deine Beteiligung an der Aktion, der hessischen Archäologie Gelder zu streichen, Dein ständiger Einfluss mit Deinen "eigenen Gesetzen" auf Neueinsteiger in den Foren ........

bringen ein ganz schlechtes Bild rüber !

Was Du wirklich bezweckst, habe ich noch nicht begriffen. Momentan bist Du für mich nur ein Mitläufer, welcher sich ständig im Kreise dreht und sich den Leuten anpasst, welche ihm nach dem Munde reden.

An "Wolf im Schafspelz" erinnern wir uns ... und ich denke jetzt ist es auch belegt.

Im eigenen Bundesland hast Du gar nichts geschafft, springst dann zum Zoff in Hessen rum und bist jetzt in BW, um Deine "Beratertätigkeit" abzulassen.

Wenn Du bei mir hier oben angekommen bist, haste mal wieder ein Problem. Versprochen !

Caddy


Daniel

Zitat von: jansonde in 15. Juli 2014, 16:13:37
Der Aufbau einer Kooperation sollte und darf doch keine Einbahnstraße sein in der Sondengänger über Gebühr schlechter gestellt werden...
Mal ernsthaft.
Wenn man so die Foren durchschaut ...
Der Großteil der Sondengänger legt ja gar kein Wert auf eine Zusammenarbeit! :belehr:
Die kriegen ja schon Stresspickel und Plaque wenn sie irgendwo Denkmalamt, Archäologe oder gar noch Ehrenamtlicher lesen!
Und bei denen, die "irgendwie" dafür sind, ist es dann bei einem Großteil wieder so, dass die zwar wollen aber nichts dafür geben möchten.
Ist ja wohl genauso eine Einbahnstrasse. :dumdidum:
Immerhin wurde in BW die Möglichkeit geschaffen "legal" eine Nachforschung mit der Sonde auszuüben und BW steht erst am Anfang!
Aber natürlich werden sich,wie überall im Leben,immer Leute finden, die irgendwo etwas auszusetzen haben.

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Caddy

Zitat von: Daniel in 15. Juli 2014, 16:43:54
.....

Aber natürlich werden sich,wie überall im Leben,immer Leute finden, die irgendwo etwas auszusetzen haben.

Gruß Daniel

Richtig, genau so siehts aus.
Seit einer Ewigkeit wird über Gesetze und Amtsarchäologie gemeckert.

Werden entsprechende Tore geöffnet, passt es auch wieder nicht.

Unterm Strich scheint wohl bei den meissten "Sondlern" nur ein Gesetz zur "freien Plünderung" gefragt zu sein.


Andy

Ich denke, das Verhalten der Sondengänger bestimmt bei diesem Projekt die Entwicklung in BW mit.
Ich habe mal den Kontakt aufgenommen, und auch wenn ich mecker, sehe ich die Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt eher als Bereicherung,
für beide Seiten übrigens.
Und ich finde, Privatfehden oder das Hernehmen von anderen Bundesländern in diesem Fred daneben, Einige sollten sich hier ziemlich zurücknehmen,
hier kann Jedermann mitlesen....

Caddy

Zitat von: Andy in 15. Juli 2014, 17:03:02
Ich denke, das Verhalten der Sondengänger bestimmt bei diesem Projekt die Entwicklung in BW mit.
Ich habe mal den Kontakt aufgenommen, und auch wenn ich mecker, sehe ich die Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt eher als Bereicherung,
für beide Seiten übrigens.
Und ich finde, Privatfehden oder das Hernehmen von anderen Bundesländern in diesem Fred daneben, Einige sollten sich hier ziemlich zurücknehmen,
hier kann Jedermann mitlesen....

Zustimmung !  :super:

Quellbrunn

Wenn es bei uns so etwas gäbe, wäre ich mit (eingeschränkter)Freude dabei. Was mich bei jeglicher Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen stört und auch in dem BW Projekt stören würde, ist, dass ich keinerlei Mitbestimmungsrecht habe, was mit den Funden passiert.
Es geht dabei gar nicht darum, dass ich das eine oder andere Münzlein in meiner Sammlung gut aufgehoben wüsste oder gar verscherbeln möchte. Ich denke aber, dass in unserem Heimatmuseum solche Funde deutlich besser aufgehoben und geschätzt wären, als in einer Schublade der Behörde oder in großen Museen der Landeshauptstadt, wo sie in der Masse untergingen und keinerlei Beachtung fänden.
Liebend gerne würde ich ein, zwei Fundstücke bei uns dem Museum überlassen.
Aber das geht nicht, weil diese Fundstücke, sobald ihnen die Spur einer Bedeutung beigemessen werden könnte, eingeschickt werden müssten.
Für das Museum steht da auch einiges auf dem Spiel, Fördermittel u.s.w. Und der Leiter wird sich auch hüten, sich ne Laus in den Pelz zu setzen. Das Spiel habe ich durch.
Grüße von QB

Lars

Da es die Admins immer noch nicht geschafft haben meinen account zu löschen ( was ich wohl demnächst "einklagen muss...??" :kopfkratz:) möchte ich noch einmal die Gelegenheit nutzen, meine Meinung dazu dar zu legen. Ich gehe zwar davon aus, dass dieser Beitrag mit meinem account gelöscht werden könnte, aber die unlogischen Argumentationsketten sind einfach zu abenteuerlich um still zu bleiben.

Es geht um das archäologische Erbe um das ALLGEMEINERBE. Ich möchte schon in einem Land leben, in dem der Staat das allgemeine Erbe unserer Geschichte, der Menschheit schützt und bewahrt, über jedwede persönlichen Interessen hinweg. Die Motive, warum jemand mit einer Sonde ins Feld zieht könnten unterschiedlicher nicht sein. In den meisten Fällen decken sie sich wenig bis gar nicht mit den Belangen des Denkmalschutzes. Das BW-Projekt ist aus meiner Sicht eine, wenn auch wenig aus gegorene Form der Schadensbegrenzung an unserem gemeinsamen Erbe. Das erwarte ich auch vom Staat, dass er Mittel und Wege modifiziert, dieses Erbe umfassend zu schützen, im Idealfall unangetastet im Boden zu belassen und den ganzen Kontext zu schützen. Denkmalschutz hat die oberste Priorität. Dazu gehört, dass dem Denkmalschutz genügend Mittel zur Verfügung stehen müssen, damit er diese selbst gestellte Aufgabe auch erfüllen kann. Auswertungen gehören primär in die Hände der Wissenschaft. Archäologie ist Wissenschaft, interdisziplinär mit vielerlei Zweigen anderer Wissenschaften zu einer großen Synthese verknüpft. Ich erwarte auch von meinem Staat, dass er in verantwortlicher Weise die Wissenschaftler mit ihren wissenschaftlichen Herangehensweisen an den ungestörten Bodendenkmalen Auswertungen vornnehmen lässt, dass wissenschaftliche Standards dabei ein gehalten werden und dass die dabei gemachten Funde ( die nur einen Teil einer wissenschaftlichen Auswertung ausmachen, oft nicht den wichtigsten) ebenso bewahrt werden. Hier stehen überwiegend nur die Funde im Rahmen von "Schatzbildung" im Vordergrund und falsch verstandene Rechte am Objekt (Reiner Hedonismus). Man erwirbt keine Rechte an einem Objekt, das allen gehört, nur weil man es gezielt gesucht und zufällig gefunden hat. Als Teil der staatlichen Gemeinschaft verwehre ich mich dagegen, dass persönliche Motive hier zu irgendwelchen Entscheidungen führen sollen.  Die Anmaßungen die man in diesem Forum lesen muss sind teilweise unsäglich und lassen sich wohl nie ändern, weil der Mensch nun mal wenig Bevormundung und Belehrung ertragen kann, zumindest schon gar nicht in seinem Freizeitbereich, der auch dem Lustgewinn dient und der Entspannung. Es kann nicht sein, dass alle Dämme brechen und jeder Vollpfosten für kleines Geld Schaden anrichten kann, der nicht mehr gut zu machen ist. Deshalb brauchen wir aus meiner Sicht mehrere Strategien. Dazu gehört auch die Verfolgung von unerlaubten, unkontrollierten Eingriffen in die Denkmalsubstanz, die weiterhin mit Strafen belegt sein muss. Hier hilft auf Dauer nur ein breites Bewusstsein für die gesellschaftliche Aufgabe und die gemeinsame Verantwortung für das archäologische Erbe. Das lässt sich nun mal nicht lehren und nur schwer vermitteln. Solange die Sondler behandelt werden, als hätten sie einfach nur ein Defizit, werden sie sich gegen alle Gesetze auflehnen. Nur der Dialog untereinander wird die Fronten aufweichen und der soll in BW wohl auch entstehen. Das wird eine Kluft durch die Sondengängerszene bewirken und keine Solidarität schaffen, die es in der Szene ohnehin nicht gibt, und das ist auch gut so. Ginge es allen Sondlern in erster Linie darum den Denkmalschutz zu stärken und der gemeinsamen Aufgabe zu dienen, gäbe es all die Probleme nicht.  Die Motive sind definitiv andere. Deshalb habe ich hier auch nichts mehr zu suchen. Wer mit soviel Vorbehalt an dieses Projekt herangeht...hat eigentlich schon beantwortet, worum es ihm eigentlich geht: Möglichst viel seiner eigenen Interessen zu leben und nicht in erster Linie der Sache zu dienen.

insurgent

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jansonde

Aber das Interesse an einer Sache, hier unsere Geschichte und die Belange des Denkmalschutzes und berechtigte Kritik schließen sich nicht aus.

Diese Denkweise war neben der Marktwirtschaft eine der Triebfedern der menschlichen Entwicklung
...und das sollte auch so weiter laufen dürfen.

Man sollte sich eher fragen warum es auf Seiten der Sondengänger so viele Vorbehalte gegen die Amtsarchäologie gibt.
Wer über Jahre und zum Teil Jahrzehnte Diffamiert wurde, der wird einfach mit der Zeit kritischer.

In GB gibt es ein funktionierendes Modell der Kooperation zwischen Denkmalbehörde und Sondengänger.

http://www.dguf.de/fileadmin/AI/ArchInf-EV_Huth.pdf

Zum Autor:

http://www.ufg.uni-freiburg.de/Mitarbeiter/lehrpersonal/huthleben

Dort stand man auch vor ca. 15 Jahren vor dem Scheidepunkt. Die Amtsarchäologie forderte ein Verbot der Sondensuche und ein unabhängiges Germium hat die Pros und Contras einmal gründlich beleuchtet...
Diese Objektivität vermisse ich ein wenig in unseren Bundesländern.

Lars

Da ist er auch schon: der erste Ausrufer des gelobten Landes... Ich weiß nicht, ob es in England noch einen nicht versondelten Quadratmeter gibt, aber bis es keinen mehr gibt, ist eine Frage von nicht allzu viel Zeit. Da rede ich mir schon wieder einen Wolf von der Priorität unverändert im Boden zu erhaltender Denkmale, und als Gegenargument stehen Ergebnisse in England, die durch kollektives Umpflügen entstanden sind. Wenn hier schon "Triebfedern der menschlichen Entwicklung" zitiert werden muss auch erlaubt sein zu erwähnen, dass Geschichte sich immer wiederholt und der Mensch erst etwas schätzen lernt, wenn er es verloren hat. Das Resümee in England ist noch nicht gezogen. Wo diese Entwicklung hinführen wird, liegt für mich auf der Hand. Es geht nicht um das Interesse an der Geschichte, das haben scheinbar alle, aber nicht alle haben auch das Interesse, die primären Quellen zu erhalten.  Es geht auch und vor allem um Verantwortung um die Sache. Und wenn sich das nur nach dem persönlichen Gewissen richtet, das man nicht einmal jedem unterstellen kann, ist es um die Sache an sich schlecht bestellt. Die Denkmalpflege steht hier in der kollektiven Verantwortung und diese unsere so moderne Gesellschaft wird eines Tages auch daran gemessen werden, wie sie mit ihrem Kulturerbe um gegangen ist.
Edit:
Und wer es nach Jahrzehnten nicht geschafft hat eine persönliche Vertrauensbasis auf zu bauen, Entschuldigung, der hatte das auch nicht vor, und möglicherweise ein ganz anderes Sendungsbewusstsein.

Caddy

Lars, es wäre schade drum, wenn Du Deinen Account hier löschen lassen würdest !

mc.leahcim

Ich bin vollkommen dacore mit dem was du schreibst Lars. Nicht alles was auffindbar ist sollte auch ergraben werden. Aber hier geht es um die Praxis. Den Verkauf von Detektoren wird man nicht verhindern können. Das ist so ähnlich wie mit Waffen. Das AK-47 (Kaleschnikow) wird man auch nicht mehr aus der Welt bekommen. Wird sie nicht in Lizenz gebaut so geschieht das in Hinterhöfen.

Die Suche mit Detektoren kann man nicht durch Gesetze wie dem Schatzregal verhindern. Gesetze sind Worte, wenn auch in Stein gemeißelt. Ein Gesetz kann die Rahmenbedingungen festlegen. Es gilt dann aber die Umsetzung so zu gestalten das es einerseits wirksam aber anderseits lebbar ist. Hier hapert es. Solange Sondler grundsätzlich erst einmal als potentielle Gesetzesbrecher angesehen werden kann eine vernünftige Umsetzung nur kläglich scheitern.

Es beginnt sich eine Spirale der gegenseitigen Schuldvorwürfen zu drehen. Beide Seiten müssen daran arbeiten das aus der sich immer schneller drehenden Spirale ein ruhender Kreis wird. Ein Kreis in dem beide Gruppen als Gesamtgruppe sich gegenseitig wertschätzend und anerkennend den Rahmen des Gesetzes mit Leben füllen.

Ein Schatzregal macht Sinn wenn man es nicht einfach nur als Gesetz sieht das den Staat zum Alleinbesitzer aller Funde machen will, sondern wenn man es so sieht das sich der Staat als Hüter aller Funde erklärt. Es geht also nicht um das wegnehmen sondern um das bewahren.

Der Staat sind wir. Nur mal nebenbei.

Mir fällt es schwer im Moment die Gruppe zu benennen die am meisten blockiert, zumal es in beiden Gruppen Anzeichen gibt sich aufeinander einzulassen und aufeinander zu zugehen. Hier werden Fortschritte gemacht aber diese haben noch viele Ecken, Spitzen und Kanten.

Es macht keinen Sinn von der jeweils anderen Gruppe zu erwarten das diese den ersten Schritt macht.

"Es geschieht nichts gutes außer man tut es" (Erich Kästner) sollten sich alle auf die Fahne schreiben.

Gruß

Michael

P.S. Bitte jetzt keine Diskussion über die Art wie das Gesetz ausgelegt wird und das der Staat falsch mit den Funden umgeht und und.

Ich sehe meinen Text ein wenig philosophisch und als Versuch erst einmal der Logik zu folgen und dann erst dem Gefühl.
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

jansonde

Zitat von: Lars in 16. Juli 2014, 11:47:51
Da ist er auch schon: der erste Ausrufer des gelobten Landes... Ich weiß nicht, ob es in England noch einen nicht versondelten Quadratmeter gibt, aber bis es keinen mehr gibt, ist eine Frage von nicht allzu viel Zeit. Da rede ich mir schon wieder einen Wolf von der Priorität unverändert im Boden zu erhaltender Denkmale, und als Gegenargument stehen Ergebnisse in England, die durch kollektives Umpflügen entstanden sind. Wenn hier schon "Triebfedern der menschlichen Entwicklung" zitiert werden muss auch erlaubt sein zu erwähnen, dass Geschichte sich immer wiederholt und der Mensch erst etwas schätzen lernt, wenn er es verloren hat. Das Resümee in England ist noch nicht gezogen. Wo diese Entwicklung hinführen wird, liegt für mich auf der Hand. Es geht nicht um das Interesse an der Geschichte, das haben scheinbar alle, aber nicht alle haben auch das Interesse, die primären Quellen zu erhalten.  Es geht auch und vor allem um Verantwortung um die Sache. Und wenn sich das nur nach dem persönlichen Gewissen richtet, das man nicht einmal jedem unterstellen kann, ist es um die Sache an sich schlecht bestellt. Die Denkmalpflege steht hier in der kollektiven Verantwortung und diese unsere so moderne Gesellschaft wird eines Tages auch daran gemessen werden, wie sie mit ihrem Kulturerbe um gegangen ist.
Edit:
Und wer es nach Jahrzehnten nicht geschafft hat eine persönliche Vertrauensbasis auf zu bauen, Entschuldigung, der hatte das auch nicht vor, und möglicherweise ein ganz anderes Sendungsbewusstsein.

Erkläre uns doch einfach mal wo deiner Meinung nach die Konfrontation zw. Sondengängern und Amtsarchäologen liegt...

Caddy

Zitat von: jansonde in 16. Juli 2014, 14:56:32
Erkläre uns doch einfach mal wo deiner Meinung nach die Konfrontation zw. Sondengängern und Amtsarchäologen liegt...

Des aufmerksamen Lesens warst Du noch nie mächtig. Die Antwort steht in den Beiträgen vom Lars, für Dich sogar teils noch fett hervorgehoben.

Mordar

Meine Meinung zur Thematik:


zur Diskussionsführung:


... alles in allem:

The Benutzer Formerly Known As Wühlmaus

Lars

Ich versuche eine einfache Antwort auf ein sehr kompliziertes Problem.

So können zwei Lager grundsätzlich nicht unterschieden werden. Die Motivstrukturen sind sehr unterschiedlich.  Ich sehe nicht zwei, sondern drei Lager. Ich kann seit der "Wende" in BW zwei habituell unterschiedliche Sondengänger unterscheiden: Schatzsucher und Hobbyarchäologen. Sie unterscheiden sich im Habitus. Ich unterscheide zwischen Schatzsuchern, die Schatzbildung betreiben, ausschließlich hedonistische Interessen verfolgen und Hobbyarchäologen, für die das keine Rolle spielt, sie zwar dem Verborgenen auf die Schliche kommen wollen, für sie die dabei entdeckten Objekte aber nur einen indikatorischen Wert haben, aber keinen Wert an sich. Den zweiteren fällt es sehr leicht mit der Denkmalbehörde zusammen zu arbeiten, und die Unterschiede sind geringer, sie können sich auf Augenhöhe begegnen. Was die ersten von den professionellen Archäologen unterscheidet, ist eine Hemmung, sich bedingungslos einer Sache unterwerfen zu können. Diese Hobbyisten unterscheiden sich habituell so von den Wissenschaftlern, dass da nie eine Einigung zustande kommen wird. In jedem Lager gibt es aber noch die eigentlichen Motivlagen, die sehr persönlich, individuell angelegt sind, dass man so viele Beispiele aufführen müsste wie Personen die es betrifft.  Eine gemeinsame Zukunft kann es nur zwischen Hobbyarchäologen und Facharchäologen geben. Die Schatzsucher müssen außen vor bleiben, schon allein, weil sie selbst das wollen. Aber auch das Verhältnis der Hobbyarchäologen die mit den Facharchäologen zusammen arbeiten ist individuell unterschiedlich geartet. Auch da gibt es von...bis..

Bis zu der Kursänderung gab es fast nur Schatzsucher mit der Sonde, (und reine Feldbegeher, die es schon immer leicht hatten zu einer Zusammenarbeit zu finden) die und die Facharchäologie betrachtet sie hoffentlich nicht fälschlicherweise alle als Hobbyarchäologen, die auf halbem Wege stehen geblieben sind. Viele werden bei allen geöffneten Türen nämlich bei der Schatzsuche bleiben und ihren Habitus bei behalten. Daran wird der neue Kurs nichts ändern.  

mc.leahcim

Das Problem ist sehr schön auf den Punkt gebracht.

Fazit ist, das jeder einzelne für sich entscheiden muss ob er für, mit oder gegen Zusammenarbeit ist. Das bedeutet auch dass er für, mit oder gegen das Gesetz arbeitet.

Für die unentschiedenen richtet man an den Außenstellen eine  "Babyklappe" für Funde ein wo die Funde anonym mit sorgfältig ausgefülltem Fundbericht abgelegt werden. :ironie:

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

jansonde

Zitat von: Lars in 16. Juli 2014, 16:12:13
Ich versuche eine einfache Antwort auf ein sehr kompliziertes Problem.

So können zwei Lager grundsätzlich nicht unterschieden werden. Die Motivstrukturen sind sehr unterschiedlich.  Ich sehe nicht zwei, sondern drei Lager. Ich kann seit der "Wende" in BW zwei habituell unterschiedliche Sondengänger unterscheiden: Schatzsucher und Hobbyarchäologen. Sie unterscheiden sich im Habitus. Ich unterscheide zwischen Schatzsuchern, die Schatzbildung betreiben, ausschließlich hedonistische Interessen verfolgen und Hobbyarchäologen, für die das keine Rolle spielt, sie zwar dem Verborgenen auf die Schliche kommen wollen, für sie die dabei entdeckten Objekte aber nur einen indikatorischen Wert haben, aber keinen Wert an sich. Den zweiteren fällt es sehr leicht mit der Denkmalbehörde zusammen zu arbeiten, und die Unterschiede sind geringer, sie können sich auf Augenhöhe begegnen. Was die ersten von den professionellen Archäologen unterscheidet, ist eine Hemmung, sich bedingungslos einer Sache unterwerfen zu können. Diese Hobbyisten unterscheiden sich habituell so von den Wissenschaftlern, dass da nie eine Einigung zustande kommen wird. In jedem Lager gibt es aber noch die eigentlichen Motivlagen, die sehr persönlich, individuell angelegt sind, dass man so viele Beispiele aufführen müsste wie Personen die es betrifft.  Eine gemeinsame Zukunft kann es nur zwischen Hobbyarchäologen und Facharchäologen geben. Die Schatzsucher müssen außen vor bleiben, schon allein, weil sie selbst das wollen. Aber auch das Verhältnis der Hobbyarchäologen die mit den Facharchäologen zusammen arbeiten ist individuell unterschiedlich geartet. Auch da gibt es von...bis..

Bis zu der Kursänderung gab es fast nur Schatzsucher mit der Sonde, (und reine Feldbegeher, die es schon immer leicht hatten zu einer Zusammenarbeit zu finden) die und die Facharchäologie betrachtet sie hoffentlich nicht fälschlicherweise alle als Hobbyarchäologen, die auf halbem Wege stehen geblieben sind. Viele werden bei allen geöffneten Türen nämlich bei der Schatzsuche bleiben und ihren Habitus bei behalten. Daran wird der neue Kurs nichts ändern.  

Ich denke man sollte dabei aber auch die Frage betrachten wer in welcher Schicht arbeitet.
Nicht aus dem Blickwinkel der sozialen Zugehörigkeit oder des Intellektes...

In Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien habe ich mir in den vergangenen Monaten ein paar Verkehrsprojekte und die Prospektionen einiger Denkmalschutzbehörden angeschaut.
Die Vorgehensweise war immer gleich:
Die obere angeblich gestörte Bodenschicht wurde immer gleich zur Seite geschoben...
Wie tief dringt ein guter Detektor des Durchschnittssondlers in den Boden ein?
10-30 cm.


Lars

 :kopfkratz:  Der Sinn von diesem absurden Gedankensprung erschließt sich mir nicht. Von meiner Seite aus ist auch ohnehin für diesen Beitrag Alles gesagt. Tschö mit ö.

Caddy

Zitat von: jansonde in 16. Juli 2014, 20:23:28
Ich denke man sollte dabei aber auch die Frage betrachten wer in welcher Schicht arbeitet.
Nicht aus dem Blickwinkel der sozialen Zugehörigkeit oder des Intellektes...

In Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Belgien habe ich mir in den vergangenen Monaten ein paar Verkehrsprojekte und die Prospektionen einiger Denkmalschutzbehörden angeschaut.
Die Vorgehensweise war immer gleich:
Die obere angeblich gestörte Bodenschicht wurde immer gleich zur Seite geschoben...
Wie tief dringt ein guter Detektor des Durchschnittssondlers in den Boden ein?
10-30 cm.



" Nicht den Baseball-Schläger, sondern die Feder .... "
Fällt mir schwer, aber ich kanns ja versuchen.

Jansonde: 2012 hast Du Dich in Vereinsgründungen eingemischt, mit 10 Jahren Sondlererfahrung geprahlt. (mittlerweile sinds 12 Jahre, oder? )
Das alles hat Dir damals nicht gepasst und Du hast selbst angefangen, Leute mit "Aktion Archäologie" zu verarschen.

Das Du in Frankreich, Benelux, Insel und D unterwegs bist, hast Du an verschiedenen Stellen abgelegt.
Das Du mit Deinem kleinen Sohn auf Militariasuche gehst, ist auch von Dir belegt.

Jetzt meine Frage: Wo hast Du in 12 Jahren in irgendeinem Land, an irgendeiner Stelle, etwas "erforscht", "dokumentiert" und "erhalten", welches der Öffentlichkeit zu Gute kommt ?

Die Frage solltest Du mir beantworten können. Möglichst ohne erneute Drohungen!

Anbei noch mal Deine Signatur zu "Aktion Archäologie".

Aktion Archäologie
Verband zur Erforschung, Dokumentation und Erhaltung des geschichtlichen Erbes


Caddy

Caddy

Zitat von: Lars in 16. Juli 2014, 21:17:20
:kopfkratz:  Der Sinn von diesem absurden Gedankensprung erschließt sich mir nicht. Von meiner Seite aus ist auch ohnehin für diesen Beitrag Alles gesagt. Tschö mit ö.

Der kann schneller lügen, als Pferde laufen können. Glaubs mir Lars.

Andy