Neue Genehmigungspraxis in Rheinland-Pfalz (RLP)

Begonnen von stratocaster, 10. Februar 2016, 18:20:59

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stratocaster

Aus einigen Beiträgen entnehme ich, dass die "neue Genehmigungspraxis" in RLP noch nicht durchgängig bekannt ist.
Daher fasse ich noch einmal zusammen, was Dr. Himmelmann (Leiter Landesarchäologie Speyer der GDKE-RLP)
im November 2015 beim Treffen der Ehrenamtlichen in Speyer vorgestellt hatte.

Er zeigte eine PowerPoint-Präsentation mit dem Logo der GDKE-RLP,
(http://gdke-rlp.de/index.php?id=landesarchaeologie)
die mit allen Außenstellen der GDKE (regionale Denkmalfachbehörden in Mainz, Trier, Koblenz und Speyer)
sowie sämtlichen Unteren Denkmalschutzbehörden in RLP abgestimmt und so vereinbart wurde.
Das Folgende gilt für gesamt RLP und wird von allen 4 Denkmalfachbehörden künftig einheitlich so durchgezogen werden.

Alle bestehenden NFG´n werden "annuliert".
Wer eine NFG möchte, beantragt diese formlos (z.B. per Mail) bei der regional zuständigen Denkmalfachbehörde.
Jeder, der einen Antrag gestellt hat, wird in 2016 zu einem Gespräch bei der Denkmalfachbehörde eingeladen.
Der Antragsteller erläutert, warum er eine NFG möchte.
Die Denkmalfachbehörde erläutert rechtliche Rahmenbedingungen und die Randbedingungen einer künftigen Zusammenarbeit.
Der Antragsteller akzeptiert diese Rahmenbedingungen (wenn nicht, dann auch keine NFG).
Die Denkmalfachbehörde entscheidet über das Ausstellen einer NFG.
Gründe für eine Ablehnung können sein: Kein Zutrauen zum Antragsteller oder eine zu große Zahl von Bewerbungen
Im positiven Fall wird die regional zuständige Untere Denkmalschutzbehörde informiert, die dann die NFG ausstellt (so, wie es das Landesgesetz vorsieht).
Die NFG ist immer örtlich und zeitlich begrenzt.


Gruß  :winke:

PS: Ich pinne diesen Beitrag für einige Zeit mal oben fest.
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

atrebates

Zitat von: stratocaster in 10. Februar 2016, 18:20:59


Alle bestehenden NFG´n werden "annuliert".
Wer eine NFG möchte, beantragt diese formlos (z.B. per Mail) bei der regional zuständigen Denkmalfachbehörde.
Jeder, der einen Antrag gestellt hat, wird in 2016 zu einem Gespräch bei der Denkmalfachbehörde eingeladen.
Der Antragsteller erläutert, warum er eine NFG möchte.
Die Denkmalfachbehörde erläutert rechtliche Rahmenbedingungen und die Randbedingungen einer künftigen Zusammenarbeit.
Der Antragsteller akzeptiert diese Rahmenbedingungen (wenn nicht, dann auch keine NFG).
Die Denkmalfachbehörde entscheidet über das Ausstellen einer NFG.
Gründe für eine Ablehnung können sein: Kein Zutrauen zum Antragsteller oder eine zu große Zahl von Bewerbungen
Im positiven Fall wird die regional zuständige Untere Denkmalschutzbehörde informiert, die dann die NFG ausstellt (so, wie es das Landesgesetz vorsieht).
Die NFG ist immer örtlich und zeitlich begrenzt.



Das ist so nicht ganz richtig.

In Trier wurden nur 60% der NFG´s, um es mit deinen Worten zu sagen, anuliert.
Rausgeschmissen wurden 60% wegen negativem Kosten-Nutzenfaktor! (liegt jedem Rausgeschmissenem schriftlich vor)

Die restlichen 40% werden verlängert, wenn der Besitzer es möchte. Auch ohne Anhörung und der Kosten-Nutzenfaktor ist auch egal.

Kosten-Nutzenfaktor, was für ein Wort in der Archäologie. In diesem Fall geht es nämlich um Geld, nicht um Wissen.

Der Finder des "Trierer-Goldschatzes" und der Finder des "Münzschatzes von Meckel", beide haben gemeldet und abgegeben, haben keine NfG mehr!
Wie sieht es da mit dem Kosten-Nutzenfaktor aus?

Eine NfG wird bei der unteren Denkmalbehörde beantragt! (habe ich schriftlich von der Denkmalfachbehörde)
Die untere Denkmalbehörde nimmt mit der Fachbehörde kontakt auf. In dem Fall Dr. Nortmann. Der entscheidet dann ob eine Gehnemigung erteilt wird. Diejenigen die er vor ein paar Wochen rausgeschmissen hat, haben logischerweise keine Chance.

Also bestimmt weiterhin ganz alleine die Fachbehörde über eine NfG.
Der Stempel von der unteren Denkmalbehörde war schon immer auf der NfG.

Gruss
Atrebates

stratocaster

Zitat von: atrebates in 11. Februar 2016, 10:58:14
Das ist so nicht ganz richtig.

In Trier wurden nur 60% der NFG´s, um es mit deinen Worten zu sagen, anuliert.


Ok: Du Trier - Ich Speyer  :zwinker:

Ich habe es genauso aufgeschrieben, wie es uns in Speyer vorgestellt wurde, und zwar genau so  :belehr:
Frag Carolus Rex, er war mit dabei.
Im Bereich Speyer werden ALLE zum Gespräch eingeladen.
Uns wurde gesagt, dass dies in ganz RLP so sein soll.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Carolus Rex

#3
Hi

Beide Aussagen sind richtig.

Unterschied ist, dass Trier bereits seit Jahren mit der Genehmigungspraxis arbeitet und daher bereits einen Stamm an Sondern hatte. Da sie aber aus Kostengründen gezwungen sind die Anzahl zu reduzieren wurde aus den bekannten eine Auswahl getroffen.

Speyer hat dies Praxis so bisher nicht gehabt und fängt somit neu an. Daher zurzeit die etwas unterschiedlichen Arbeitsweisen.

Die Regel wie verfahren wird ist aber mittlerweile landeseinheitlich. Es ist auch dahingehend geregelt, dass die Ämter der GDKE über die Anzahl (je nach Personal, da sehr unterschiedliche Besetzung) der Sucher entscheiden und auch wer eine Genehmigung bekommt.
Das ist auch gut so, da sie letztendlich mit den Sondlern zusammenarbeiten und die Verantwortung dafür tragen.
Ich würde da auch nicht jeden nehmen.

Da ich seit vielen Jahren sehr engen Kontakt zu Trier und Speyer habe kann ich auch sagen, dass beide gerne mehr Leute betreuen würden, dies aber aus finanziellen und somit auch personellen Gründen nicht möglich ist. Wenn ich alleine für Trier sehen wieviel Stellen dort nicht mehr nach besetzt werden kann diese Arbeit einfach nicht mehr geleistet werden.

Das einzige was da hilft ist mehr Geld mehr Personal etc. Aber woher nehmen.
Ich arbeite selbst bei einer Behörde und höre dort auch nur sparen sparen kein Geld kein Geld.
Hoffe das hilft ein wenig.

Gruß CR
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atrebates

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 12:44:24

Das ist auch gut so, da sie letztendlich mit den Sondlern zusammenarbeiten und die Verantwortung dafür tragen.
Ich würde da auch nicht jeden nehmen.

Gruß CR

Die meisten der Sucher die keine NfG mehr bekommen haben 20 und mehr Jahre eng mit dem Amt zusammengearbeitet.
Die sind nicht "jeden"

Viele mit aktueller NfG sind neu bzw. erst kurz dabei.
Nicht das ich das "denen" das nicht gönne, aber was weiß das Amt über "die"?

Und du CK hast wahrscheinlich mindestens zwei NfG´s, von Trier und von Speyer? Vieleicht auch noch von Koblenz?

atrebates


Carolus Rex

Hi

Wer hier eine Genehmigung bekommen hat oder nicht weiß ich nicht. Aber es kommt ausdrücklich auf der Tagung dargelegt wurde auf die Qualität der Fundmeldung und der Zusammenarbeit an und nicht auf die tollsten Funde.

Seit Jahren sehe ich da Sondler, die auf der Tagung Funde abgeben. Da gibt es welche, die machen dies vorbildlich.
Andere und das ist die Mehrzahl gewesen schleppen eine Tüte mit hunderten von Funden an, wohl gesagt eine Tüte, und bei der Über gab wird da nur gesagt, die ist von xxxxxx oder vom Acker yyyyyy. Da ist nix schriftlich, nix ein gemessen und somit NULL Info. Über Befunde möchte ich erst gar nicht sprechen.
Bei der Rückgabe wird dann gemeckert und es kommen Sprüche wie, ich habe aber 50 Münzen abgegeben hier sind aber nur 49 drinn. Und das sind dann die Sondler, die anderen von einer guten Zusammenarbeit erzählen und der Menge ihrer tollen Funde.

Und ja, ich habe eine Genehmigung von Trier. In Speyer musste ich meine jetzt auch neu beantragen und muss auch trotz meiner mehr als 12jähriger Zusammenarbeit zum Gespräch für eine neue Genehmigung und danach wird erst entschieden ob ich dort wieder eine bekomme.

Gruß CR

Wenn man diese
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Belenos

Moin,

man sollte zwischen Antragstellern unterscheiden, die ehrenamtlich tätig werden wollen und die, die ein eigenes Forschungsprojekt haben.

Bei den einen kann die Behörde durchaus sagen, sorry, wir brauchen Dich nicht (mehr), bei den anderen geht das nicht, weil ihre Forschung durch das GG geschützt ist. Hier muss die Behörde eine NFG erteilen, ob sie will oder nicht und egal ob sie dazu Personal hat oder nicht.

Viele Grüße

Walter

Carolus Rex

Hi Walter

Das ist auch so.

Aber Forschungsprojekt und die einfache Behauptung ein Forschungsprojekt zu haben sind 2 paar Schuhe.
Und komm jetzt bitte nicht mit deinem bzw. unserem Grundgesetz. Allein aus deinem alten Beruf solltest du wissen,
dass das Grundgesetz aufgrund anderer Gesetze eingeschränkt werden kann.

Den Archäologen ist auch bewusst, dass das nicht die optimale Lösung ist. Aber diese Lösung haben sie sich erkämpft. Die Politik hätte das gerne anders gesehen und dann wäre es noch schlechter für uns geworden. Ich denke, wenn es in den nächsten Jahren gut läuft wird es mehr Genehmigungen in RLP geben.

Und das ohne das Leute mit der Brechstange von Gericht ziehen. Das bingt nicht, dass einzige was es zur Folge hat ist, dass die Gesetzt noch weiter verschärft werden. Und dann ist dann ganz Schluss.

Gruß CR
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atrebates

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 13:24:10
Hi
und bei der Über gab wird da nur gesagt, die ist von xxxxxx oder vom Acker yyyyyy. Da ist nix schriftlich, nix ein gemessen und somit NULL Info. Über Befunde möchte ich erst gar nicht sprechen.
Bei der Rückgabe wird dann gemeckert und es kommen Sprüche wie, ich habe aber 50 Münzen abgegeben hier sind aber nur 49 drinn. Und das sind dann die Sondler, die anderen von einer guten Zusammenarbeit erzählen und der Menge ihrer tollen Funde.

Gruß CR

Bist du bei allen Übergaben dabei?
Woher weißt du wie das abgelaufen sein soll?
Wurde in den letzten 20 Jahren auch nur einmal von den Archäologen beanstandet das die art der Meldung nicht in Ordnung ist?
Wesalb dürfen fehlende Funde nicht reklamiert werden?
Was ist falsch daran das man über seine Funde spricht und das man erwähnt das man gut mit dem Amt zusammenarbeitet.
Du bist doch auch stolz auf deine Funde wie man in verschiedenen Foren lesen kann. Und deine gute Zusammenarbeit mit den Ämtern kannst du nicht oft genug betonen!
Wiso ist das bei dir ok und bei anderen nicht?

Atrebates

Carolus Rex

Hi

Ich glaube du hast mich falsch verstanden.

Was ich aufgeführt habe waren Beispiele bei denen ich anwesend war, sonst würde ich es nicht schreiben.
Diese Art ist aber bei vielen, natürlich nicht bei allen, die übliche Art der Fundabgabe. Das es auch sehr
arrangierte Sucher gibt ist mir klar.
Das die Fundmeldungen ausführlicher sein sollten wurde bereits mehrfach angesprochen.

Und natürlich kann man fehlende Funde reklamieren, nur wenn man wie ich es selbst bei einigen persönlich mitbekommen habe einfach nur eine Tüte abgibt ohne irgendwas aufzulisten oder über haupt was schriftliches mitzugeben und sich dann im nachhinein zu beschweren, sorry das geht nicht.
Wenn man seine Arbeit gut macht ist es kein Problem über seine Funde und die Zusammenarbeit zu sprechen. Was ich meinte sind diese "Tütensucher" denen es im Endeffekt nur um den Fund geht und um sonst nichts. 

Ich persönlich bin der Meinung, dass unser Hobby nicht nur aus suchen buddel und einstecken besteht. Wenn ich mit den Archäogen wirklich zusammenarbeiten möchte gehört da wesentlich mehr dazu.

Und ja, ich betone meine Zusammenarbeit weil es zeigt, dass es auch gut funktioniert. Aber ich betone auch immer, dass es ein nehmen und geben ist, aber auch, dass man sich hierbei bewusst sein muss das wir die Laien sind.

Gruß CR

Gruß CR
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Jøran-Njål

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 15:57:19
Das die Fundmeldungen ausführlicher sein sollten wurde bereits mehrfach angesprochen.
:super:

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 15:57:19
Ich persönlich bin der Meinung, dass unser Hobby nicht nur aus suchen buddel und einstecken besteht. Wenn ich mit den Archäogen wirklich zusammenarbeiten möchte gehört da wesentlich mehr dazu.
:super:

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 15:57:19
Und ja, ich betone meine Zusammenarbeit weil es zeigt, dass es auch gut funktioniert. Aber ich betone auch immer, dass es ein nehmen und geben ist, aber auch, dass man sich hierbei bewusst sein muss das wir die Laien sind.
:super:

:prost:

Hilsen / Grüße,

Jøran-Njål
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!

Ben1978

Zitat von: Carolus Rex in 11. Februar 2016, 15:57:19


Ich persönlich bin der Meinung, dass unser Hobby nicht nur aus suchen buddel und einstecken besteht. Wenn ich mit den Archäogen wirklich zusammenarbeiten möchte gehört da wesentlich mehr dazu.

Und ja, ich betone meine Zusammenarbeit weil es zeigt, dass es auch gut funktioniert. Aber ich betone auch immer, dass es ein nehmen und geben ist, aber auch, dass man sich hierbei bewusst sein muss das wir die Laien sind.




Obwohl der Beitrag schon etwas älter ist, erlaube ich mir meinen Senf abzugeben....Dieser Aussage kann ich nur voll zustimmen. Es ist schon ein enormer Zeitaufwand alles zur Zufriedenheit zu erledigen.
Ich kannte die Zusammenarbeit mit der GDKE nur aus dem Internet...und da wurden viele schwarze Wolken gemalt...ich fühle mich als ehrenamtlicher Mitarbeiter gut betreut und bereue auf keinen Fall diesen Schritt gemacht zu haben.
Grüßle

Ben

eifelsucher

Ich kann mich Ben1978 nur anschließen - und gehe da noch weiter - wer hier im Regierungsbezirk Koblenz (aus Angst vor-was-auch-immer) keine Genehmigung beantragt gehört geprügelt In Speyer läuft es ähnlich gut ab nur Trier hält sich da noch sehr zurück. Hier sei zu erwähnen das Sondengänger die Antik suchen und gewillt sind ihre "Hausaufgaben" (Fundberichte, Einmessen, etc.) zu machen gute Aussicht auf eine NFG haben. Militaria- und Fun-Sondler werden da noch weniger Erfolg haben wie schon bei den anderen Landesämtern.
Mitglied der NFG-Gruppe Ahrweiler
Infoblog: http://eifelsucher.de/category/news/